devil86 hat geschrieben:jan hat geschrieben:
[...]
Ohje will dir einer dein Spielzeug wegnehmen? So blind kann man eigentlich nicht sein.
Vermutlich bin ich länger Mitglied und DK Inhaber als du es jemals werden wirst. Also mach ruhig die Augen weiter zu und find alles klasse was dort oben verbrochen wird.
Ich hoffe die Fans setzen am Sonntag ein Zeichen, ähnlich wie die Schalker gestern. Bei foda hat mal schon den Fehler gemacht und nach der Relegation lieber ole rot weiß anstelle von foda raus gerufen.
mal ehrlich. du bist doch ein Vereins bot, oder?
Solcherlei Kommentare finde ich immer vollkommen lächerlich, weil weder Vereinszugehörigkeit noch das Privileg eine Dauerkarte zu besitzen jemanden auch nur ansatzweise dazu qualifizieren, einen sinnovllen Beitrag - sei es hier im Forum oder auf anderen Dikussionsplattformen - aufs virtuelle Papier zu bringen. Warum also ausgerechnet ein jahrelanger treuer Stadiongänger besser in der Lage sein sollte, die Arbeit von Trainer und Vorstand kritisch aber objektiv zu bewerten, erschließt sich mit nicht so ganz.
Ich persönlich habe meist den Eindruck, dass solche einleitenden Bemerkungen dazu dienen, die Meinung anderer zu diskreditieren ohne dabei wirklich auf brauchbare Argumente zurückgreifen zu müssen. Der überhebliche Verweis, wie lange man sich nun schon mit diesem Verein beschäftigt (und andere das nicht tun), ist höchst lächerlich und macht einen Beitrag weder besser noch schlechter.
Sicherlich ist unsere derzeitige Situation unglücklich, weil man beste Chancen auf einen direkten Aufstieg immer wieder hat liegen lassen. Wenn man zum Saisonende so einbricht, ist es durchaus legitim, auch den Trainer zu hinterfragen. Die Meinung derer, die sich hier gegen einen Verbleib von Kosta Runjaic aussprechen, will ich daher auch gar nicht schlecht reden - es lassen sich ganz bestimmt gute Argumente finden, die eine solche Meinung untermauern können. Wirklich überzeugen können mich diese Argumente allerdings nicht, daher gehöre ich zu denen, die auch über die Saison hinaus gerne Kosta Runjaic als Trainer beim FCK sehen wollen.
Was mich nun gewaltig stört ist, dass ich mich als Befürworter unseres Trainers nun von zahlreichen Usern - der obige Post ist exemplarisch - als unkritischen Mitläufer unserer manipulativen Führung bezeichnen lassen muss. Es mag viele geben, die länger Vereinsmitglied sind und schon zahlreiche Spiele mehr im Stadion gesehen haben, als ich. Dennoch habe ich nicht das Gefühl, dass meine, zumeist gut begründete, Meinung, weniger Wert ist als das Gepöbel irgendwelcher Langzeit-Fans und Traditionalisten.
Wie gesagt, Rufe nach einem Trainerwchsel sind nicht vollkommen grundlos: wir sind, Stand heute, nur Vierter und damit zu einem weiteren Jahr in der zweiten Liga verdammt. Das ist angesichts der Ausgangslage (vor wenigen Wochen) ziemlich enttäuschend. Ganz objektiv ziehe ich aber dennoch ein positives Saisonfazit, was auch den Trainer und seine Arbeit mit dieser jungen Mannschaft einschließt. Das Team hat sich fußballerisch im Laufe das Jahres weiterentwickelt, zahlreiche junge Spieler wurden in eine Mannschaft integriert, die ihr Gesicht vor der Saison gänzlich verändert hat. Dass wir den Umbruch (und auch den Wechsel der Vereinsphilosophie) auf einen ziemlich hohen Niveau geschafft haben, ist ziemich beeindruckend. Nicht wenige hatten dem FCK vor der Saison sogar den Abstiegkampf prophezeit. Hätte man uns damals gesagt, dass wir bis zum letzten Spieltag noch Chancen auf den Aufstieg haben, hätten wohl die meisten dankend angenommen. Dass dieser Umbruch relativ erfolgreich bestritten wurde, ist auch einn Verdienst des Trainers. Das sollte man, bei aller berechtigter Kritik an Kosta Runjaic, auch anerkennen. Dass unser Trainer nicht frei von Fehlern ist, sollte klar sein. Wie auch sollte der FCK als Zweitligist mit begrenzten finanziellen Mitteln einen fehlerfreien Trainer von Weltformat verpflichten?
Ich glaube, dass der Verein nun Kontinuität braucht, um den eingeschlagenen Weg erfolgreich weitergehen zu können. Wir brauchen einen Trainer und einen Sportdirektor, die eine ähnliche Vorstellung von Fußball haben, sodass der FCK weiterhin an einer klaren Linie festhaltn kann. Dass hat uns in den letzten Jahren gefehlt (bis einschließlich letzte Saison); es darf also nicht verwundern, dass in diesem Jahr noch nicht alles zu einhundert Prozent funktioniert. Den Trainer nun zu entlassen oder in der Vereinsführung rumzudoktorn würde doch nur bedeuten, dass man den eingeschlagenen Weg schon wieder aufgibt.
Sich an den Fans des FC Schalke zu orientieren, ein Zeichen zu setzen und die Vereinsführung zu konfrontieren, halte ich indes für eine höchst fragwürdige Idee. Hier muss man doch gleich in vielfacher Hinsicht am Verstand des "langjährigen Vereinsmitglieds und DK-Inhaber" zweifeln (womit also tatsächlich geklärt wäre, dass diese zwei Kriterien kein Indikator dafür sind, dass jemand wirklich den nötigen (Sach-)Verstand mitbringt):
- zum einen kann man die Sitaution von Schalke und Lautern kaum bis gar nicht vergleichen, zum anderen wäre ein solches Aufbegehren gegen Trainer und Führung ziemlich unangebracht. Was will man ihnen denn konkret vorwerfen? Zweifelt man den Charakter der Mannschaft an? Das kann man wohl kaum. Würde man der Mannschaft ein solches Versagen eher verzeihen, wenn sie die alten Tugenden wieder aufleben lassen würden und "Dreck fressen"? Das glaub ich nicht, denn das Problem der meisten hier ist doch weniger, dass man mit dem Charakter der Mannschaft ein Problem hat, sondern dass man immer noch in den Erinnerungen schwelgt und der Meinung ist, der FCK sei ein natürlicher Bundesligist. Diese Leite müssen einfach die Augen öffnen und begreifen, dass genau da, wo wir nun sind, unsere tatsächliche Position in der Nahrungskette des deutschen Fußballs ist.
- zum anderen muss man sich die Frage stellen, was man der Spitze denn in einer solchen Konfrontation genau vorwerfen möchte? Die Zusammenstellung der Mannschaft ist doch genau nach den Kriterien erfolgt, die sich die meisten Leute hier schon so lange gewünscht haben. Man hat sich von vielen "Zugekauften" getrennt und setzt stattdessen auf eine junge Mannschaft mit vielen Spielern aus der Region. Der Trainer hat diese Vorgaben gut umgesetzt und zahlreichen Spieler weiterentwickelt und ans Team herangeführt. Wo ist das Problem?
Ich bleibe dabei: die meisten hier machen es sich zu einfach, wenn sie sich auf den Trainer einschießen und dessen Kopf fordern. Lautstark zu protestieren und alles in Frage zu stellen, wäre blinder Aktionismus von frustrieren Fans, die bei aller Enttäuschung die guten Resultate und die Weiterentwicklung der Mannschaft ausblenden.