wozuauchimmer hat geschrieben:Übertüncht wird dabei, daß es sich durchweg um sehr gut bezahlte Angestellte handelt, die für Kampf, Engagement und Einsatz für den Verein bezahlt werden - und nicht für das Blasen zum Rückzug, wenn der Gegner mal etwas engagierter zur Sache geht.
Bei keinem anderen Traditionsverein wird der Wille zur Leistungvon den Fans so positiv honoriert wie beim FCK, und zwar in einer Weise, daß man schon von Harmoniesüchtigkeit sprechen kann. Den meisten voll zahlenden Zuschauern, nach denen man sich beim FCK so sehr wieder sehnt, urteilen objektiver.
Für die war das, was der FCK in Frankfurt gegen einen über ein Viertel der Spielzeit dezimierten Gegner angeboten hat, eine einzige Enttäuschung, sogar eine Frechheit.
Es kann niemenden überraschen, daß der FCK damit auch vielen der wohlmeinendsten und anhänglichsten Fans auf die Nerven geht. Denn es ist das x-te Mal, daß sich der FCK mit Glück und Geschick in eine äußerst aussichtsreiche Position gebracht hat, das Tor zur Erstklassigkeit meilenweit offen steht, das Interesse bei vielen potenziellen Zuschauern und in der großen Anhängergemeinde des FCK nach vielen Frustrationen wieder geweckt ist. Und dann eine solche Fehleinstellung der Mannschaft durch die Betreuer/Trainer, eine derart willenlose und gleichgültige Leistung! Und das zum wiederholten Mal.
Das ist das Hauptthema, da hat Du völlig Recht.
Wer am Sonntag in Frankfurt war, der MUSSTE sich die Frage stellen, ob der Aufwand, den der FCK betreibt, in Anbetracht des damit tatsächlich erzielten sportlichen Erfolges, überhaupt noch zu rechtfertigen ist.
Das gilt auf allen Ebenen:
Mannschaft, Trainer, Betreuer, sonstige Angestellte, Stadion und Fans.
Wenn ich mir ansehe, dass unser Manschaftstross gefühlt doppelt so groß ist, wie beim FSV die gesamte Profiabteilung, wenn ich mir ansehe, dass von 10.000 Fans 6-7.000 vom FCK waren, wenn ich mir ansehe, wo deren Etat und unserer anzusiedeln sind, dann frage ich mich, ob das alles so noch einen Sinn macht, wenn man nicht den sportlichen Erfolg hat und zur Krönung irgendwelche Leute solche Posts, wie von Ktown2 zitiert, raushauen?
Mal im Ernst: Irgendwann, irgendwann MUSS sich doch der Aufwand ausbezahlen, wir sind ein Wirtschaftsunternehmen, da ist die Ausgabenseite doch nicht irgendein Posten. Das muss sich doch im Ertrag niederschlagen. Wir haben Rahmenbedingungen, wie mancher Erstligist und kommen auf keinen grünen Zweig.
Verhältnismäßig hat uns das Spiel am Sonntag sagen wir mal 1 Mio gekostet, Frankfurt 100.000 EUR, Sieger Frankfurt, wir OHNE Chance. Kann das (dauerhaft) sein?
Alles nur Momentaufnahmen? Ok, mag sein, aber the Trend ist your Friend und wir und der FSV spielen seit Jahren in der gleichen Liga, klar, der FSV mit Kontakt zur 3. Liga, wir mit gefühlten Aufstiegen, nüchtern betrachtet sind wir und der FSV 2. Ligisten.
Das ist das, was mittlerweile einfach viele nervt. Wir haben zwei Vorstände, 150 Angestellte, ein 50.000 Mann WM-Stadion, ein Zuschauerschnitt an die 30.000 und was kommt unterm Strich raus? NULL, wir sind ein Zweitligist und spielen auch so.
Die Frage, warum das so ist, kann man lange diskutieren. Meine These gilt und ich wurde leider nicht widerlegt: Wenn die Vereinsführung bestenfalls zweitklassig ist, dann ist der Verein auch nur zweitklassig, bestenfalls.
Die Frage, ob wir nach den Jahren der sportlichen Talfahrt mit all den slapstickhaften Irrungen und Wirrungen überhaupt nochmal in der Lage wären eine "bessere" Vereinsführung zu finden, kann ich nicht beantworten und würde es eher verneinen.
Als Fan muss ich aber die Hoffnung und den Anspruch haben, dass (Zitat unseres neuen AR Riesenkampff): "...noch nicht alles war...", der FCK mehr leisten kann, nein, im Angesicht des erheblichen Aufwandes leisten MUSS! Riesenkampff hat den Sponsor gebracht, nicht Kuntz, nicht Grünewalt, keiner der hauptamtlichen, auch nicht S5, nein ein Mitglied und AR-Kandidat war es. Peinlich ist das und ein gutes Beispiel für die Ineffektivität des gesamten, gewaltigen FCK-Apparates. Beispiele dafür gibt es auf allen Ebenen und in allen Bereichen wohl genügend.
Das ist das, was bei vielen Fans so für Ernüchterung sorgt. Hätten wir einen ehrenamtlichen Präsidenten Stefan Kuntz, einen Geschäftsführer und würden ALLE finanziellen Mittel in den Verein pumpen, dann wäre die Erwartungshaltung der Fans auch eine andere.
Die Erwartungshaltung der Fans hängt aber auch davon ab, wie der Verein sich selbst aufstellt.
Nominell, im Kader, aber auch sonst (Vorstand, Berater, Angestellte) ist das in der 2. Liga von Allerfeinsten, aber sowas von.
Wenn man dann jahrelang es nicht schafft diesen Aufwand in den so oft nur herbeigeredeten sportlichen Erfolg umzumünzen, dann wird man einfach nur unglaubwürdig und das spiegelt sich auch in den inakzeptablen Kommentaren wieder.
Das ist meine Interpretation der Lage um den Verein, Leute wie Ktown2 sehen das anders, leider passt deren Schilderung unserer Situation oftmals nur auf einen kleinen Bereich. Warum wir es bisher nicht geschafft haben aufzusteigen und es auch wohl in der aktuellen Saison, trotz hervorragender Ausgangssituation, nicht schaffen werden, können die nicht erklären, geschweigen denn, warum die Fans nach einem einzigen sportlichen Ausrutscher in Frankfurt so ausrasten.
Ich behaupte nicht, dass ich das alles richtig sehe, ich sage nur, dass mein Interpretationsansatz die Realität deutlich besser widerspiegelt, als das z.B. im FCK Bericht der Fall ist.
Ich denke, dass man aber auch die wüsten Beleidigungen nicht dulden darf und sehe die durch den FCK somit angestoßene Debatte, auch als unbedingt notwendig an.
Das kann aber nicht nur die Debatte unter den Fans sein, in die Gesamtbetrachtung gehört auch unser Verein und dessen Gesamtperformance. Die ist auf der langfristigen, sportlichen Habenseite mindestens genau so inakzeptabel, wie die Beleidigungen in den Foren.