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Die falsche 9 - der Taktik-Thread mit Ktown2Xberg & kulak

Neuigkeiten und Pressemeldungen zum 1. FC Kaiserslautern.
AlbiundIssi
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Beitrag von AlbiundIssi »

meine taktik für die letzten 3 spiele:

sobald wir den ball haben, spielen wir ihn an
die seitenauslinie, warten bis der gegenspieler kommt und schießen ihn an

dann kommt unser training zum tragen,
denn wir trainieren ab gestern NUR noch einwürfe

vorne stehen laki, mo und zolli und nicken
einen nach dem anderen ein
paulgeht
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Beitrag von paulgeht »

Eine Frage:

mir ist gestern mehrfach aufgefallen, dass sich unsere Doppel-Sechs bei Ballgewinn am eigenen Strafraum kaum nach vorne bewegt. Beide zentralen Mittelfeldspieler machten keine Anstalten, sich anzubieten oder irgendwie einen Hauch von "Offensivdrang" zu zeigen. Das Mittelfeld blieb um den Mittelkreis völlig verwaist.

So verpufften mehrfach mMn gute Möglichkeiten, mal mit Tempo die Unordnung von Dresden auszunutzen. Die Folge waren weite Bälle die ins Nichts gingen (oder zu ungenau waren) oder das Halten des Balles und der "Sicherheitspass" zurück in die Abwehr.

Ist das eine taktische Vorgabe, also quasi defensiv "starr" die Position zu halten (aber bei Ballbesitz??) oder erkennen Ring und Karl die Chance zum Konter nicht?
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FCK-Ralle
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Beitrag von FCK-Ralle »

Weiß ja nicht wie ihr das seht, kann es aber sein, dass wir am Sonntag mit einem 4-1-4-1 gespielt haben?
So kam es mir zeitweise vor, da Karl oft den einzigen Abräumer gegeben hat, Rind ung Jenssen offensiv sehr umtriebig waren hinter der einzigen Spitze Lakic. Matmour und Zoller (später auch Mo) waren oft auf den Außen zu finden.

Ungefähr so:

Sippel - Zimmer, Torrejon, Orban, Dick - Karl - Zoller(Idrissou), Ring, Jenssen, Matmour - Lakic

Wäre für mich ein sinnvolles dem Personal gangepasstes (Zweit-)System. Gerade Karl kann da endlich seine Stärken (abräumen) ausspielen und Ring und Jenssen sorgen für das spielerische Element im Mittelfeld.
FCK 4-life
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kulak
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Beitrag von kulak »

so die Runde ist rum, die letzten Spiele brauchten nun wirklich keine taktische Aufarbeitung mehr, ich bitte die dementsprechend etwas dürftige Rückmeldung hier zu entschuldigen :)
Vor uns liegt die Sommerpause mit interessanten Fragestellungen. Welches System möchte Runjaic nächste Saison spielen, welche Spieler sieht er dafür prädestiniert, welche kauft er ein, welche verlassen den Club dementsprechend und wird Runjaic überhaupt nächste Saison noch Trainer sein?

Ich vermute Runjaic möchte weg vom 4-4-2, er hat in der Winterpause ja schon andere Systeme getestet aber aufgrund des Kaders (Idrissou, Zoller und fehlender 10er) entschieden doch beim 4-4-2 zu bleiben.
Was glaubt ihr hat Runjaic taktisch vor? Vielleicht kann der Thread ja auch während der WM Raum für einige taktischen Überlegungen sein.
Allen eine schöne Sommerpause!!!
kulak
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Beitrag von kulak »

ich hole diesen Thread nochmal hoch, passend zur WM. Allen taktikaffinen sei die WM Vorschau von spielverlagerung.de ans Herz gelegt. für schmales Geld erhält man auf über 350 Seiten ohne Werbung fundierte Analysen zu allen WM Teams inklusive Kurzvorschau, historischem Abriss und anderen Inhalten!

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würde mich freuen wenn sie hier ein paar Diskussionen zur WM entwickeln würden.
Ktown2Xberg
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Beitrag von Ktown2Xberg »

So, (hoffentlich noch vorhandene) Freunde der Strategie. @kulak und ich haben gerade im Transfergerüchte/Latza-Thread festgestellt, dass man so langsam auch mal wieder taktische Fragen kratzt.

Ausgangspunkt der Diskussion dort war die Frage, wo - und vor allem in welchem System - wir einen Spieler wie Latza (potentielle Positionen: ZDM/"6er", ZM/"8er" und LM in der Raute) überhaupt gebrauchen können. Um den dortigen Thread nicht zu weit vom Thema wegzuführen (und hier mal vorsichtig den Betrieb wieder aufzunehmen :) ) stelle ich meinen dortigen Beitrag einfach hier noch einmal ein.

Vielleicht können wir hier schon einmal vorab (zum Saisonstart hin kommt sicher noch einmal etwas Ausführlicheres von uns) ein bisschen über "die" Taktik für die neue Saison diskutieren!
Ktown2Xberg hat geschrieben:@kulak:

Die Testspielberichte klangen doch zuletzt oft schwer nach 4-1-4-1 (bis dann in Halbzeit 2 immer irgendwann ein 2. Stürmer eingewechselt wurde).

Wäre zum einen ja schwer im WM-Trend (B'schweig spielt jetzt 3er-Kette :D ), zum anderen (viel wichtiger) mMn ein gutes System für unseren Kader. Bis auf Stöger keinen "richtigen" 10er im Kader, dafür mit Ring und Jenssen 2 für die 2. Liga sehr starke potentielle 8er; mit Karl einen "old school"-6er, der schon bei Union seine stärksten Spiele als alleinige 6 (dort in der Raute) gemacht hat.

Ich würde ein 4-1-4-1 eigentlich sehr begrüßen - weil wir mit Stöger und Mugosa auch noch zwei ganz andere Spielertypen haben, um das Spiel direkt hinter dem Stoßstürmer gegenüber der "klassischen" Variante mit den 2 8ern (wie wir sie auch unter Kurz mit Tiffert weiter vorne mal gespielt haben) zu variieren. Und der größte Vorteil: Runjaic wird ja gerne für seine Vorliebe für Ballgeschiebe kritisiert. mMn tut man ihm damit Unrecht. In den ersten Spielen 13/14 unter ihm war deutlich zu sehen, dass das hohe Spiel kein Selbstzweck war, sondern auch dazu diente, dass Gegenpressing stark zu machen. In Köln haben wir damals super viele Bälle bereits im gegnerischen Aufbauspiel geholt. Das haben wir im Offensivverbund nur leider mit dem letztjährigen Personal nie richtig konstant hinbekommen - und dann als taktischen Ansatz zunehmend verwässert (verwässern müssen?).

Ein 4-1-4-1 mit aggressiven 8ern würde unser hohes Spiel mMn deutlich effizienter machen - und all die "Umschalten schlägt Ballbesitz" Trendgänger würden wohl auch etwas zufriedener nach Hause gehen.
el ninho
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Beitrag von el ninho »

Schade, dass hier gerade gar nichts geschrieben wird..dabei gibt es doch nach dem 1860 Spiel genug Anlass.

Ich denke wir sind uns alle darüber einig, dass Stöger in die Startelf gehört. Die Frage ist natürlich, wie das am besten geschehen soll. Ich sehe da drei grundsätzliche Möglichkeiten:

1. Rückkehr zum 4-2-3-1 der letzten Saison
Stöger dann als 10er zwischen Gaus und Matmour. Auf der Doppel 6 würden sich dann wahrscheinlich Ring und Jenssen um den Platz neben Karl streiten.
Da wir gegen 1860 defensiv auch vor der roten Karte schon einige mal sehr anfällig waren, wären mir Jenssen und Ring auf der Doppel 6 zu offensiv.

2. Beibehalten des 4-1-4-1 aus dem 1860 Spiel
Hat meiner Meinung nach durchaus Charme. Die ersten zwanzig Minuten haben haben mir im Spiel nach vorne extrem gut gefallen. Gute Laufwege, sehr schnelles Umschaltspiel nach vorne und wenn Matmour/Gaus etwas kaltschnäuziger sind führen wir hier schon 2:0
Die Frage ist hier zunächst wer für Stöger weichen müsste (es kommen eigentlich nur Ring und Jenssen in Frage, wobei die Tendenz zu Ring gehen würde) und ob Stöger in dieser Rolle genug Freiheiten hat, um seine offensive Qualitäten einzubringen.

3. 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld
Das wurde glaube ich von wkv im Spieltagsthread vorgeschlagen mit dem Hintergedanken, die Schwäche der Sandhäuser im "2. Stock" durch einen zweiten Stürmer auszunutzen.
In diesem Fälle wären für mich die 6 und die 10 mit Karl (der ja schon bei Union als einziger 6er in einer Raute gespielt hat) und Stöger fest vergeben.
Bei den Halbpositionen wird es hier für mich interessant. Da das in der Raute ja weniger klassische Flügelspieler als vielmher verkappte 8er sind, kann ich mir Gaus und Matmour hier nicht wirklich vorstellen.
Eine interessante Möglichkeit wäre Ring und Jenssen auf die beiden Positionen zu setzen. Meiner Meinung könnten die das beide spielen.
Leider wären das für unseren Trainer wahrscheinlich zu viele Änderungen auf einmal, daher halte ich diese Idee für unwahrscheinlich, wenn auch sehr interessant.
Schlossberg
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Beitrag von Schlossberg »

Hab ich das richtig verstanden, Dein Vorschlag 3 wäre

- - - - Lakic - Hofmann - -
- - - - - - Stöger - - - -
- Jenssen - - - - - - Ring -
- - - - - - Karl - - - -
Löwe - Heintz - Torre - Zimmer
- - - - - - Müller - - - - - -

?

Ehrlich gesagt habe ich Probleme, mir das vorzustellen. Das wäre mir zu zentral fokussiert. Sobald Löwe und Zimmer auch nur ein bisschen müde sind, sind wir defensiv anfällig und offensiv bekommen wir außen nichts mehr auf die Kette.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.
el ninho
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Beitrag von el ninho »

Ja, so hatte ich das gemeint.

Habe ja auch dazu geschrieben, dass ich das Ganze für sehr unwahrscheinlich halten, auch wenn ich Ring (der ja auch schon rechts gespielt hat) und Jenssen es sogar zutrauen würde.
Ich wollte einfach mal überlegen, wie man ein System mit Raute im Mittelfeld spielen könnte.
Und während man mit Jenssen und Ring eventuell zu zentral fokussiert wären, befürchte ich bei einer Raute mit Matmour und Gaus auf Außen das genau Gegenteil, nämlich eine völlige Freigabe der Zentrale.

Das zeigt dann auch wieso die Raute vielleicht eine eher unwahrscheinliche Variante bleibt.
Ozelot
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Beitrag von Ozelot »

Sehr schöne Zusammenfassung der aktuellen Möglichkeiten @el ninho. Vor- und Nachteile hast du schon sehr gut beschrieben. Eingehen möchte ich auf diesen Abschnitt:
el ninho hat geschrieben: 2. Beibehalten des 4-1-4-1 aus dem 1860 Spiel

.. Die Frage ist hier zunächst wer für Stöger weichen müsste (es kommen eigentlich nur Ring und Jenssen in Frage, wobei die Tendenz zu Ring gehen würde) ..
Das wäre auch meine bevorzugte Variante, mit Stöger für Ring. Das größte Problem dabei ist aber wohl, dass es für Ring nach dem unverschuldeten ausscheiden gegen München eine depremierende und vorallem schuldlose Ausbootung wäre, die sich durchaus dauerhaft auf seine Leistung auswirken könnte. Mit ist klar, dass das ein in keinster Weise taktisches Argument ist, allerdings sollte man es nicht außen vor lassen.
Marky
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Beitrag von Marky »

Der Taktik-Thread ist zurück. :applaus:

Klasse Beitrag, el_ninho!
"Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden." (Nick Hornby, "Fever Pitch") #Unzerstörbar
el ninho
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Beitrag von el ninho »

Ozelot hat geschrieben: Das wäre auch meine bevorzugte Variante, mit Stöger für Ring. Das größte Problem dabei ist aber wohl, dass es für Ring nach dem unverschuldeten ausscheiden gegen München eine depremierende und vorallem schuldlose Ausbootung wäre, die sich durchaus dauerhaft auf seine Leistung auswirken könnte. Mit ist klar, dass das ein in keinster Weise taktisches Argument ist, allerdings sollte man es nicht außen vor lassen.
Wenn ich mir die Aufstellung gegen Sandhausen anschaue, scheint CK die gleichen Gedanken gedacht zu haben :wink:
Flasher1986
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Beitrag von Flasher1986 »

Ich hätte da so ne Idee mit ner Dreierkette hinten. Wieso auch nicht? Gerade gegen tief stehende Gegner brauch ich net mit 4 Leuten hinten rum zu stehen (sofern die Außenverteidiger net mitgehen). Aber die Idee mit den Abwehrspielern ist ja auch net neu.

Ne andere Idee wäre einfach mal den Gegner das Spiel machen lassen. Warum wartet man als "Favorit" gegen den tiefstehenden, destruktiven Gegner net einfach mal ab. Lass doch denen den Ball. Wenn die net wollen gehts halt 0:0 aus. Das gilt net nur für uns...auch bei Bayern, Dortmund und der Nationalmannschaft frage ich mich immer wieder warum man den Gegner net einfach mal "lockt" und selbst nichts fürs Spiel macht. Dafür wären wir Fans aber wohl zu ungeduldig und würden uns nach 10 Minuten fragen was der Scheiß soll :teufel2:
"Aber ich hätte sogar Geld gezahlt, um in Kaiserslautern spielen zu dürfen." (Horst Eckel)
Ktown2Xberg
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Beitrag von Ktown2Xberg »

So, aus dem komplett offline verbrachten Urlaub zurück.

Auch wenn die Probleme der 60er sicher nicht nur taktischer Natur sind, zeigen sie im Moment doch ganz schön, worin die Gefahren einer 3er-Kette in Liga 2 liegen. Man ist halt hinten schnell offen, wenn die Mittelfeldreihe nicht absolut kompakt steht.

Wenn dann sollte man das mMn so angehen, wie es Braunschweig (die in der Vorbereitung ja auch mit der 3er-Kette experimentiert haben) aktuell macht. 4rer-Kette, aus der sich die Außen jeweils einzeln vorschieben. Das haben wir - so ganz nebenbei - ja schon letzte Saison selbst so praktiziert, so lange Simunek noch dabei war. Meist ist Dick vor und die Kette hieß dann Simunek-Torrejon-Löwe. Allerdings: Auch da hat man schon gesehen, wie groß das Risiko ist, wenn einer aus der Kette wirklich mal über längeren Zeitraum vorgeschoben spielt, und nicht nur "mal mitgeht" - Stichwort: Simuneks zunehmende Verunsicherung wg. all der 1 gg. 1 Situationen.

Ich bin von der Idee eines 4-1-4-1 ganz angetan (auch wenn ich von unseren bisherigen Spielen nur Hörensagen und Kurzzusammenfassungen kenne). Letztlich ist aktuell eh immer entscheidender, wie man ein System interpretiert, als wie es sich in der starren Abstraktion darstellt.

Der Hauptpunkt bei uns ist mMn, dass die zusätzliche Power im Zentrum durch die Abkehr vom 4-4-2 so lange verpufft, wie die Außen sich nicht selbst als Kreativspieler einbringen.

So blöde es klingt: Ich hoffe da noch auf mindestens einen Volltreffer auf dem Transfermarkt, da mMn nur Matmour über das Potential verfügt, außen auch mal ins 1 gg. 1 zu gehen (wie gefährlich das ist, wenn man's konsequent versucht sieht man bei den 2 Toren der 60er gg. uns). Gaus und Drazan sind eher die Kategorie "schicken und Daumen drücken"; gut, so jemanden als Option im Kader zu haben - aber nix um unser Problem mit Betonmischern zu lösen.
kulak
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Beitrag von kulak »

el ninho hat geschrieben:1. Rückkehr zum 4-2-3-1 der letzten Saison. Stöger dann als 10er zwischen Gaus und Matmour. Auf der Doppel 6 würden sich dann wahrscheinlich Ring und Jenssen um den Platz neben Karl streiten.
Da wir gegen 1860 defensiv auch vor der roten Karte schon einige mal sehr anfällig waren, wären mir Jenssen und Ring auf der Doppel 6 zu offensiv.
.
Das Standardsystem der letzten Jahre, bis uns diese WM taktisch so viele Neuerungen gebracht hat. Es steht und fällt natürlich mit Stöger als 10er, wächst er in seine Rolle rein sicherlich ein spannendes System. Zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar, ob es funktioniert.
el ninho hat geschrieben:2. Beibehalten des 4-1-4-1 aus dem 1860 Spiel. Hat meiner Meinung nach durchaus Charme. Die ersten zwanzig Minuten haben haben mir im Spiel nach vorne extrem gut gefallen. Gute Laufwege, sehr schnelles Umschaltspiel nach vorne und wenn Matmour/Gaus etwas kaltschnäuziger sind führen wir hier schon 2:0
Die Frage ist hier zunächst wer für Stöger weichen müsste (es kommen eigentlich nur Ring und Jenssen in Frage, wobei die Tendenz zu Ring gehen würde) und ob Stöger in dieser Rolle genug Freiheiten hat, um seine offensive Qualitäten einzubringen.
Für mich ein spannendes weil variables System, was gut zu unserem Spielern im Kader passen könnte. die beiden 8er können entweder vertikal agieren, auf den Flügeln doppeln, Diagonalbälle spielen...man scheint ja mit Holzhauser noch einen für diese Position zu suchen, was dafür spricht, dass Runjaic das System spielen lassen möchte. Stöger könnte in dem System auch als 8er spielen und immer wieder zwischen 10 und 8 pendeln.
el ninho hat geschrieben: 3. 4-4-2 mit Raute im Mittelfeld. Das wurde glaube ich von wkv im Spieltagsthread vorgeschlagen mit dem Hintergedanken, die Schwäche der Sandhäuser im "2. Stock" durch einen zweiten Stürmer auszunutzen.
In diesem Fälle wären für mich die 6 und die 10 mit Karl (der ja schon bei Union als einziger 6er in einer Raute gespielt hat) und Stöger fest vergeben.
Bei den Halbpositionen wird es hier für mich interessant. Da das in der Raute ja weniger klassische Flügelspieler als vielmher verkappte 8er sind, kann ich mir Gaus und Matmour hier nicht wirklich vorstellen.
Eine interessante Möglichkeit wäre Ring und Jenssen auf die beiden Positionen zu setzen. Meiner Meinung könnten die das beide spielen.
Leider wären das für unseren Trainer wahrscheinlich zu viele Änderungen auf einmal, daher halte ich diese Idee für unwahrscheinlich, wenn auch sehr interessant.
ich teile deine Überlegungen bezüglich der Halbpositionen, gerade Jenssen sehe ich hier prädestiniert und der schon angesprochene Holzhauser, allerdings ist das System in der Rückwärtsbewegung anspruchsvoller als die anderen. Und da haben wir in letzter Zeit nie wirklich gut ausgesehen, also glaube ich nicht, dass Runjaic dieses taktische Experiment eingehen wird.
Ktown2Xberg
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Beitrag von Ktown2Xberg »

Um die spannende Diskussion am Rande des Wehen-Nachberichts aufzunehmen:
Ke07111978 hat geschrieben:Es liegt nicht am System. Du brauchst in jedem System diese Spieler - es sei den du willst und kannst auf Konter spielen. Außerdem geht es doch um die langfristige Entwicklung. Jetzt aufhören und zurück zum Rumpelfußball - dann war alles für dan A... Es ist ja nicht so, dass ich mal eben sage: Jetzt bitte hoch stehen, Ballbesitz, Pressing und los gehts - das Ganze ist ein Prozess. Schaut euch Mainz an, schaut euch Dortmund an. Das dauert. Es wäre für uns natürlich viel leichter wenn wir unterschätzt würden, wie Paderborn, wie Braunschweig oder wie unser Team 2009. Dann kannst du kontern. Und dann kannst du auch mit durchschnittlichen Fußballern aufsteigen bzw. ein zwei überdurchschnittliche reichen. Ein gutes Beispiel für die Irrelevanz des Systems ist Bremen: Klassisches 442 unte Schaf ("die Raute") - als die Dösenöffner gegangen sind (Özil, Diego, Pizzaro, Klose etc.) ist das Team eingebrochen, obwohl 80% der Manschaft noch da waren. Die Konsequenz war die Umstellung auf 451 um Sicherheit zu gewinnen und den Abstieg zu verhindern. Spielen wir gegen Sandhausen im 442 verlieren wir das Ding. Hand drauf. Bekommen wir zwei überdurchschnittliche MF-Spieler dazu, gewinnen wir das Spiel - egal ob im 451, 442, 352 oder was auch immer. Löwe oder Matmour bringen 2/10 Flanken gefährlich vor das Tor - egal in welchem System. Würden sie 8/10 Flanken gefährlich vor das Tor bringen, würden sie nicht bei uns spielen.

Zurück zur Taktik: Unser Team hat eine hohe Laufleistung und im Vergleich sehr viele Balleroberungen. Das Problem ist: Hat man den Ball, kann man nichts mit anfangen, bzw. verliert ihn zu schnell. Das kann ich nur mit neuen Spielern ändern. Dortmund hat in den beiden ersten Jahren unter Klopp jeweils mehr als 40 Gegentor bekommen. Dann kamen Kagawa, Götze, Reus und Lewandowski und die Anzahl der Gegentore hat sich deutlich reduziert. Ändern wir jetzt das System verlieren wir die Fortschritte im Gegenpressing etc. - langfristig eine Katastrophe.
wkv hat geschrieben: @Ke07111978

Mir wird nicht variabel genug gespielt. Der Gegner weiß vier Wochen im voraus, dass wir mit nur einem Stürmer und durch die Mitte kommen. Wie gesagt, gegen den letzten so wie gegen den ersten. Das kann man machen, wenn man gewinnt.

Ansonsten.... nun ja.

Wann genau wurde eigentlich verboten, dass man mit 2 oder 3 Kopfballspielern im gegnerischen Strafraum auftaucht, und seit wann gibt es beim Fußball den Kreisläufer? :D
Die geschätzten hier zitierten User werfen eine Frage auf, die auch hier zuletzt diskutiert wurde:

Fehlt es uns Variabilität des Systems - oder an Originalität in dessen Interpretation durch die vorhandenen Spieler?

Was denkt Ihr?
godmK
Beiträge: 1595
Registriert: 15.10.2007, 23:41

Beitrag von godmK »

Wie schon in anderen Threads angedeutet, eindeutig die Spieler...

Wenn ein Gaus gegen Sandhausen kein einziges mal in ein 1geg1 geht, obwohl er nicht gedoppelt wird

nur sicherheitspässe nach hinten spielt

keine flanke schlägt

ist seine LM/LA position schonmal nutzlos...

Matmour verpasst regelmäßig das Abspiel oder verdribbelt sich gegen 3 mann

als er einmal in der Mitte war, hätte er auf Lakic ablegen müssen, nachdem bereits 2 Sandhausen spieler am boden lagen und die Lücke frei war

aber Matmour schießt dämlicherweise langsam auf die Mitte des Tores ohne jeden Mut

----

In Wehen baute 120min eigentlich Orban mit langen sinnlosen diagonalbällen, die regelmäßig beim Gegner landeten, das Spiel "auf"

die wichtigste Position wurde von ihm sehr schlecht ausgefüllt und noch mit wahnwitzigen Ballverlusten versehen.

Durch das Zentrum kann bei uns momentan eigentlich nur etwas von Stöger kommen, aber der wurde durch die viel zu frühen unklugen aktionen seiner Mitspieler immer wieder überflankt und aus dem Spiel genommen

----

Matmour war 2x über rechts außen durch, aber bei uns wird selbst frei am 16er mit jeder Menge zeit immer die falsche Entscheidung getroffen. Niemand im Rückraum angespielt, niemand am kurzen Pfosten gefunden...immer nur ungenau direkt in den Fuß des Gegners

Zum vergleich die Aktion in der Stöger hätte aus 14m drauf schießen können, aber nochmal sehr genial auf Hofmann ablegt der eigentlich nur noch einschieben muss aber leider vergab

Aber hier tolle übersicht von Stöger, quasi sicheres Tor

----

Um das ganze Zusammenzufassen:

- Spielaufbau mit Karl im DM ist ganz Okay für 2liga verhältnisse (Orban dagegen nicht), ABER auf dieser Position muss jemand sein der sichere genaue flache Bälle verteilen kann, wahlweise auch Jenssen oder Stöger wenn er sich zurückfallen läßt

- Die Problemzonen Gaus / Matmour sind hier jedem bewusst

- Potentiel gefällt mir die Idee mit hängender Spitze Hofmann oder Mugosa hinter Lakic auch, dort ist nämlich immer ein großes loch in unserem Spiel, weil die ZMs sich nicht trauen diesen Platz zu besetzen im Angriff und höchstens mal Matmour dort auftaucht. Stöger nimmt die Position auch sehr gut an (siehe 1860) aber dann muss er auch dort spielen und nicht auf LM verschenkt werden
ChrisW
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Registriert: 30.01.2011, 15:10

Beitrag von ChrisW »

godmK hat geschrieben:Wie schon in anderen Threads angedeutet, eindeutig die Spieler...

Wenn ein Gaus gegen Sandhausen kein einziges mal in ein 1geg1 geht, obwohl er nicht gedoppelt wird

nur sicherheitspässe nach hinten spielt

keine flanke schlägt

ist seine LM/LA position schonmal nutzlos...

Matmour verpasst regelmäßig das Abspiel oder verdribbelt sich gegen 3 mann

als er einmal in der Mitte war, hätte er auf Lakic ablegen müssen, nachdem bereits 2 Sandhausen spieler am boden lagen und die Lücke frei war

aber Matmour schießt dämlicherweise langsam auf die Mitte des Tores ohne jeden Mut

----

In Wehen baute 120min eigentlich Orban mit langen sinnlosen diagonalbällen, die regelmäßig beim Gegner landeten, das Spiel "auf"

die wichtigste Position wurde von ihm sehr schlecht ausgefüllt und noch mit wahnwitzigen Ballverlusten versehen.

Durch das Zentrum kann bei uns momentan eigentlich nur etwas von Stöger kommen, aber der wurde durch die viel zu frühen unklugen aktionen seiner Mitspieler immer wieder überflankt und aus dem Spiel genommen

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Matmour war 2x über rechts außen durch, aber bei uns wird selbst frei am 16er mit jeder Menge zeit immer die falsche Entscheidung getroffen. Niemand im Rückraum angespielt, niemand am kurzen Pfosten gefunden...immer nur ungenau direkt in den Fuß des Gegners

Zum vergleich die Aktion in der Stöger hätte aus 14m drauf schießen können, aber nochmal sehr genial auf Hofmann ablegt der eigentlich nur noch einschieben muss aber leider vergab

Aber hier tolle übersicht von Stöger, quasi sicheres Tor

----

Um das ganze Zusammenzufassen:

- Spielaufbau mit Karl im DM ist ganz Okay für 2liga verhältnisse (Orban dagegen nicht), ABER auf dieser Position muss jemand sein der sichere genaue flache Bälle verteilen kann, wahlweise auch Jenssen oder Stöger wenn er sich zurückfallen läßt

- Die Problemzonen Gaus / Matmour sind hier jedem bewusst

- Potentiel gefällt mir die Idee mit hängender Spitze Hofmann oder Mugosa hinter Lakic auch, dort ist nämlich immer ein großes loch in unserem Spiel, weil die ZMs sich nicht trauen diesen Platz zu besetzen im Angriff und höchstens mal Matmour dort auftaucht. Stöger nimmt die Position auch sehr gut an (siehe 1860) aber dann muss er auch dort spielen und nicht auf LM verschenkt werden
Du hast die Problemzonen Gaus, Matmour und Orban genau auf den Punkt gebracht. Ergänzend möchte ich anmerken, dass weder Gaus noch Matmour ihre Positionen halten. Wenn man im Stadion ist, dann benerkt man, dass sowohl Gaus als auch Matmour sehr oft in die Mitte ziehen und dort den Raum noch enger machen. Außerdem machen sie diese schwachsinnigen (wahrscheinlich vom Trainer angeordneten) Positionswechsel... und wenn dann einer flanken könnte, hat er gerade den falschen Fuß.
Ergo sind die Außen zwar da, aber häufug nicht besetzt... und ein Hinterlaufen durch die RV oder LV findet erst gar nicht statt.
Deswegen würden Gaus und Matmour bei mir aus der Startelf fliegen (hat Matmour bisher noch seltenst erleben dürfen(vielleicht wäre er als Joker besser), Formitschow ginge nach links und Zimmer nach rechts vorne, während ich Schulze als RV noch eine Chance gäbe. Oder Ring nach rechts vorne, eine Rolle, die er ja in MG gespielt hat.
Aber bitte nicht mehr die Gaus/Matmour Variante!
Orban ist eine netter Willy, aber höchstens ein Backup für die IV. Im DM ist er völlig überfordert!
wkv
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Beitrag von wkv »

Ganz klares Ja. Wir sind einfach nicht variabel.

Wir spielen auf ein gegnerisches 4-2-3-1 ein eigenes 4-1-4-1 oder auch ein 4-2-3-1.

Von der Spielausrichtung immer wieder zur pickepackevollen Mitte. Selbst wenn Matmour von außen kommt, zieht er wie auf Schienen so oft es geht ca. 30 Meter vor dem Tor nach innen, um anstelle eines strammen Flankenballes von der Grundlinie, die sowohl Abwehr als auf TW vor Probleme stellen, einen ääbschen geschaufelten Chipshot, der die gegnerische Abwehr noch Zeit lässt auszuwürfeln, wer den Ball abfängt.... :nachdenklich:

Was soll da ein einziger Stürmer machen? Womöglich mit dem Rücken zum Tor? Auflegen? Auf wen?

Ich bin der Meinung, dass man als Profimannschaft auf Zuruf eine Systemänderung vornehmen können muss.

Was bedeuten würde, dass plötzlich aus einem 4-1-4-1 ein 4-1-2-1-2 wird....mit 3 Mann in der Mitte, zwei in der Box und dahinter die falsche Neun. Wenn du jetzt das Spiel in die Breite ziehst, die Abwehr stretcht, müssen sich zwangsläufig Lücken ergeben.


Ich kann doch nicht, weil es eben gerade chic ist auf einer 1-Stürmer Ausrichtung bleiben, no matter what....
Ktown2Xberg
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Beitrag von Ktown2Xberg »

Unsere Außen können sich mMn nicht durchsetzen, deshalb hat der Gegner mehr Kapazitäten frei um die Mitte dicht zu machen (gg. uns stehen 4rer-Ketten nie "breit", müssen sie halt nicht...), weshalb das OM immer außen überlagern oder sich fallen lassen muss.

Gg. die Maurermeister braucht man mMn im Zentrum Schnelligkeit, Passgenauigkeit, Technik und Übersicht - nicht eine nominelle Verdopplung von physischer Stärke und Abschlussqualität. Gerade diese Mannschaften lassen den Ball gar nicht erst ins Zentrum, wenn nicht offensive Außen UND ZOM zusammen das Tempo schaffen, das es braucht um die defensive Grundordnung des Gegners zu lösen. Wenn ein Mugosa diese Attribute PLUS Abschlussstärke entfalten sollte - wunderbar. Aber die Unterscheidung Stürmer/Nicht-Stürmer muss mMn heutzutage klar hinter der Frage zurückstehen, welche Qualitäten ich in welcher Situation wo haben will (sowie welche Qualitäten ich brauche um diese Situationen zu schaffen usw.).

Deshalb bin ich bei @Ke07111978 und würde sagen: Nicht zurück zur verwaisten Zentrale und Hauruck. Lieber alles Geld was noch da ist in einen einzigen Winger stecken, der gefährlich im 1 gg. 1 ist. Und wenn man den billiger bekommt, dürfte auch gerne noch ein guter 8er/10er her. Wobei mir persönlich da Latza deutlich lieber wäre als Holzhauser, aber ich lasse mich gerne überraschen.

So oder so kann dieses "dafür haben wir nicht die Spieler" mMn kein Argument sein. Für ein 4-4-2 hatten wir jetzt 2 Jahre die Spieler - und haben es in beiden Rückserien auch gespielt. Wir brauchen gg. tief stehende Mannschaften variables Offensivspiel, nicht mehr "Kraft". Und dazu braucht es technisch starke, schnelle, intelligente Mittelfeldspieler. Die kann man (teuer) kaufen, (für kurze Zeit) leihen oder (lange) aufbauen.

Aber ohne sie können wir nur beten einmal in mehreren Jahren in der Lotterie das Los zu ziehen, das Paderborn, Fürth oder Braunschweig zuletzt mal gezogen haben. Mit "Überfallfußball" wird (uns) ein geplanter Aufstieg nicht gelingen (dazu gehört nämlich auch das Selbstverständnis, Außenseiter zu sein und das entsprechende Hinnehmen längerer Durststrecken - beides fehlt dem FCK in Liga 2).

Wenn wir geplant aufsteigen wollen, muss mMn das System die Spieler vorgeben, nicht umgekehrt. Und wir haben in den letzten Jahren mit Kraft im Zentrum (Occean plus Idrissou for example) keinen Erfolg gehabt. Und ein zusätzlicher hängender Stürmer (das was @wkv eine falsche 9 nennt) ändert daran auch nix - es sei denn er ist schnell, technisch stark und kann das Spiel machen und dann sind wir wieder bei seltenen Spielertypen, usw.

Wir brauchen mehr Tempo. Unser aktuelles System ließe dieses Tempo zu, wenn die Schaltstellen richtig besetzt wären. Da können 1-2 Spieler alles ändern.

Nur die richtigen müssen es sein.
wkv
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Beitrag von wkv »

Wir brauchen ebenso Schlagkraft in der Box. Mit Zentrum meinte ich den Strafraum.

Dort werden auch heute noch die Tore erzielt.

Wir reden immer über Überzahl schaffen im Mittelfeld, in der Defensive, auf den außen....und in der Mitte müht sich ein Hansel gegen 2-3 Verteidiger ab, und soll angechipte Bälle mit dem Rücken zum Tor verwandeln.... :nachdenklich:
kulak
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Beitrag von kulak »

wkv hat geschrieben:Wir brauchen ebenso Schlagkraft in der Box. Mit Zentrum meinte ich den Strafraum.

Dort werden auch heute noch die Tore erzielt.

Wir reden immer über Überzahl schaffen im Mittelfeld, in der Defensive, auf den außen....und in der Mitte müht sich ein Hansel gegen 2-3 Verteidiger ab, und soll angechipte Bälle mit dem Rücken zum Tor verwandeln.... :nachdenklich:
aber die Schlagkraft im Strafraum muss ja nicht unbedingt über einen zweiten Stürmer hergestellt werden.
Dortmund hat das z.B. in den letzten Jahren immer wieder gezeigt. Der unbedingte Torhunger, konsequentes Nachrücken der Offensive in den Strafraum; klar dafür muss die Mannschaft absichern und bei Ballverlust gute gegen den Ball spielen können, aber das muss auch für uns eine Option sein.
pfuideiwel

Beitrag von pfuideiwel »

Was nutzt uns die größte Schlagkraft im Strafraum, wenn wir den Ball nicht dorthin spielen?

Meiner Ansicht nach spielen wir seit über einem halben Jahr, egal ob 4-1-4-1 oder 4-4-2 usw. gespielt wird, immer den gleichen Stiefel:

1. Die Mannschaft steht hoch und erobert den Ball.

2. Der Ball wird zurück- und quer (überwiegend Sicherheitspässe) gespielt. Oft bis zum Torwart.

3. Wird der Verteidiger/Torwart durch einen gegnerischen Angreifer unter Druck gesetzt, erfolgt ein langer Ball.

Ergebnis: Unsere ursprünglich kompakt stehende Mannschaft hat sich selbst auseinander gespielt, zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen klaffen riesige Löcher.

Sucht der, durch einen langen Ball, angespielte Spieler die eins gegen eins Situation, ist bei einem Ballverlust eine Verteidigung unmöglich.

Jede deutsche Fußballmannschaft, bis hinunter zur Verbandsliga, ist in der Lage, einen torgefährlichen Konter gegen eine so auseinandergezogene Mannschaft zu spielen!

Nichts gegen Diagonalpässe auf die Außen. Aber bitte erst ab der Mittellinie, damit bei Ballverlust auch verteidigt werden kann.

Meines Erachtens haben unsere Spieler durchaus das Potenzial, hoch zu stehen und kompakt zu verteidigen. Der Pass zum Mitspieler muss jedoch den Zweck haben, entweder auf der Außenbahn durchzukommen oder den Ball in den Strafraum zu befördern!

Wir brauchen mehr eins gegen eins Situationen. Hierzu braucht der Spieler Rückendeckung, dass nicht jeder Ballverlust zur Katastrophe wird!

Gerade gegen tief stehende Mannschaften fällt es besonders leicht, quer und zurück zu spielen. Und auch der Torwart muss aufhören, überwiegend lange Bälle zu spielen.
Ke07111978
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Beitrag von Ke07111978 »

Ktown2Xberg hat geschrieben:Deshalb bin ich bei @Ke07111978 und würde sagen: Nicht zurück zur verwaisten Zentrale und Hauruck. Lieber alles Geld was noch da ist in einen einzigen Winger stecken, der gefährlich im 1 gg. 1 ist. Und wenn man den billiger bekommt, dürfte auch gerne noch ein guter 8er/10er her. Wobei mir persönlich da Latza deutlich lieber wäre als Holzhauser, aber ich lasse mich gerne überraschen. ...

Aber ohne sie können wir nur beten einmal in mehreren Jahren in der Lotterie das Los zu ziehen, das Paderborn, Fürth oder Braunschweig zuletzt mal gezogen haben. Mit "Überfallfußball" wird (uns) ein geplanter Aufstieg nicht gelingen (dazu gehört nämlich auch das Selbstverständnis, Außenseiter zu sein und das entsprechende Hinnehmen längerer Durststrecken - beides fehlt dem FCK in Liga 2).
Sehr gut zusammengefasst. Das trifft den Nagel auf den Kopf. Kuntz und Schupp haben m.E. genau diesen Plan. Nach den Abgängen der Großverdiener Idrissou, Bunjaku, Dick, Simunek und vorraussichtlich Alushi und ggf. Ocean (da bin ich mir nicht sicher - selten einen Spieler gesehen, der aus Geldgeilheit seine Kariere und sein persönliches Glück so in die Tonne getreten hat) müssen wir mind. noch € 2 Mio. Platz im Gehaltsbudget haben. Dafür kannst du 1-2 echt gute Kicker bekommen. Die Systemdiskussion wird aus meiner Sicht im kompletten Fußball etwas hoch aufgehängt. Eins steht allerdings fest: Die deutlich höhere Laufintensität hat dazu geführt, dass die individuelle klasse einzelner Spieler immer mehr über Sieg oder Niederlage entscheidet. Eigentlich durchschnittliche defensive Spieler werden in einem laufintensiven System mit permanenten Pressing deutlich besser (gute Beispiele sind Kirch, Großkreuz oder Piczek in Dortmund). Fehlen dir die ein zwei guten Kicker nach vorne bringt dir das aber gar nichts, weil du den Ball viel zu schnell wieder verlierst. Das führt dann irgendwann zu den Problemen die wir haben. Spielst du im 442 kannst du nicht mehr so kompakt stehen, da die beiden Stürmer nicht permanent pressen können (das ist von der Laufleistung her nicht möglich). Deine durchschnittlichen Defensivspieler verlieren den Vorteil den sie in einer kompakten Formation haben. Sie müssen öfter ins 1 gegen 1, der Gegener hat mehr Überzahlsituationen etc. Das Ergebnis ist der eher offene Schlagabtausch, den wir gerade zum Ende der letzten Saison öfters gesehen haben - das ist dann Lotto... Last not least, sind wir mit dem System Weltmeister geworden, und kaum eine Maschaft hat bei dieser WM mit zwei echten Spitzen gespielt - und schön waren die Spiele auch selten...
Hellboy
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Beitrag von Hellboy »

Ich zitier mich mal selbst, da mein Beitrag aus dem Younes-Thread eigentlich eher hier rein passt:
Hellboy hat geschrieben:Ich würde Hofmann und Lakic gern mal zusammen sehen. Ich kann mir vorstellen, dass sie trotz ähnlicher Spielanlage gar nicht so schlecht zueinander passen. Wenn wir mit Younes und Stöger zwei Jungs haben, die den Ball mal gescheit hoch in den 16er bringen können, könnte das mit zwei kopfballstarken Strafraumstürmern vorne drin schon ziemlich Spaß bringen. Von mir aus auch gern noch mit Mugosa (oder defensiver Jenssen) dahinter als zusätzliche Option im Rückraum. Also Flanke rein, dann drei Optionen: auf's Tor, ablegen zum Nebenmann, ablegen nach hinten. Klingt für mich gut.
Nach der Verpflichtung von Younes würde ich uns aus o.g. Gründen gern mit folgender Aufstellung sehen:

(Tor)
(Abwehr)
Karl
Younes - Jenssen (Mugosa) - Stöger
Lakic - Hofmann
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