Das wirklich interessante an der letzten Saison ist, dass abgesehen vom extrem starken Spiel gegen Köln Fortounis seine besten Leistungen im ersten Saisondrittel gezeigt hat.Ktown2Xberg hat geschrieben:Nicht vergessen: Baumjohann hat in der Hinrunde Kostas Platz "weggenommen". In der Rückrunde hat Fortounis im 4-2-2-2 sehr lange kontinuierlich auf der Außenposition rangedurft. Da hätte er mMn deutlich mehr zeigen können (müssen?). Baumjohann hat (als jemand der ebenfalls auf die 10 gehört) mMn deutlich mehr draus gemacht...
Zu einem Zeitpunkt, als Baumjohann nach der späten Verpflichtung noch seinen Rückstand aufholen musste und nicht sakrosankt war.
Als er dann "angekommen" war, war Fortounis im wahrsten Sinne außen vor, gegen den Wunschspieler des Trainers hatte er trotz dessen durchwachsenen Leistungen keine Chance.
Und bei Baumjohann, dessen Rückrunde du lobst, muss man diese durchaus auch nochmal unterteilen.
Die erste Hälfte das übliche Larifarigekicke, ein aufblühen dann zum Ende der Runde.
Würde ich hier ähnliche Charakterstudien betreiben wie viele bei Fortounis würde mir der Zeitpunkt, die Vertragssituation und die Tabellenkonstellation in den Sinn kommen.
Man braucht sich aber auch nicht in die Tasche zu lügen, viele richtig gute Spiele hat Fortounis nicht gemacht. Ein paar waren es allerdings schon.
Was mir nur in der Diskussion absolut zu weit geht, sind zum einen die Vorwürfe, der hätte hier ja nie was gerissen und zum zweiten diese selten dämliche Verweise auf Gestik und Mimik.
Man sollte sich nochmal vor Augen führen, dass der mit 18 hier hin kam und praktisch noch ein Kind war.
Von einem 18jährigen, der zuvor hauptsächlich Einwechselspieler in Griechenland war und im Schnitt auf ne halbe Stunde Einsatzzeit kam konnte man wohl kaum erwarten, aus dem Stand die Bundesliga zu rocken.
Apropos rocken, was wir in der Saison für eine großartige Mannschaft mit tollen Charakteren hatten, brauche ich wohl keinem zu erzählen.
Da sind 28 Einsätze nun sicherlich nicht schlecht und die Leistungen angesichts der Umstellungen, des Alters und der Mitspieler in Ordnung.
Zumal man gerade bei ihm einen deutlichen Sprung unter Balakov sehen konnte, nicht zufällig fallen 4 seiner 5 Torbeteiligungen in dessen Ära.
Da wurde ja wenigstens versucht, mit dem limitierten Material Fußball zu spielen.
Während vorher krampfhaft versucht wurde, Fußball zu verhindern.
Dass Foda mit Fortounis nicht besonders viel anfangen kann hat man allerdings dann auch schnell gesehen.
Sei es durch den Wunsch nach Baumjohann, sei es durch die Aufstellungen, sei es durch die Töne beim Training, die man bei einigen Trainingsberichten im Netz lesen konnte.
Und damit sind wir beim wichtigsten Punkt.
Natürlich ist der Spieler genau so in der Bringschuld wie der Verein und der Trainer.
Nur sollte man eben nicht alles auf den Spieler abwälzen, was Motivation und Einstellung angehen.
Dass Motivation und Leistung in einem angenehmen Arbeitsumfeld wesentlich höher sind als in einem gegenteiligen dürfte doch niemand ernsthaft abstreiten.
Und eben deshalb sollte man auch die Führungsqualitäten der Verantwortlichen hinterfragen.
Wie kann es schließlich sein, dass Fortounis und auch Borysiuk von den Nationaltrainern ihres Landes als stark genug angesehen zu werden, ihren Mannschaften helfen zu können, während sie für den großen FCK zu schlecht sein sollen?
Und damit zum nächsten Punkt, denn wenn schon der Trainer diesbezüglich Defizite hat, sollte man erwarten, dass sich seitens des Vereins um die Spieler gekümmert wird.
Es ist doch auffällig, dass alle "Vorgriffe", "vom Markt genommene bevor unerschwinglich" und wie die Vorschußlorbeeren noch hießen, hier massiv zu kämpfen haben.
Seien das nun Fortounis und Borysiuk oder Swierczok und Nsor.
Alle im Alter von 18-20 hierher gekommen, alle mit langfristigen Verträgen ausgestattet, alle (so unterstelle ich) in der Hoffnung geholt, sie positiv zu entwickeln und mit entsprechendem Gewinn zu verkaufen.
Und das Resultat? Swierczok nach einem halben Jahr wieder abgeschoben (bevor einer die Verletzung in Spiel bringt: die hatte er da noch nicht).
Nsor? Eine handvoll Kaderberufungen, ein paar unglückliche Kurzeinsätze und dann völlig außen vor.
Fortounis und Borysiuk klar mit deutlich mehr Spielzeit, aber auch nicht als Stammspieler auf ihren Positionen akzeptiert, sonst hätte man weder Baumjohann noch Karl verpflichtet.
Dazu einerseits die Vorwürfe, die würden sich nicht integrieren und könnten kein deutsch, öffentlich von Vereinsseite geäußert.
Andererseits gibt es dann wiederum Trainingsberichte, in denen geschildert wird das beispielsweise Nsor alleine für sich Runden drehen muss, während die anderen ihr Trainingsspielchen machen.
Sieht denn so die vereinsseitige Integration aus?
In meinen Augen muss man sich gerade um junge Spieler aus dem Ausland verstärkt kümmern, vor allem wenn das wie bei den genannten noch halbe Kinder sind.
Die brauchen Unterstützung auf allen Ebenen, was man ein halbes Jahr mit Platek(?) ja auch zumindest bei den Polen versucht hat.
Nur, was bringt das halbe Jahr, wenn sie dann plötzlich von jetzt auf gleich auf sich allein gestellt sein sollen?
Und was war mit den anderen Jungs?
Und wer hat sich denn schon mal so nah an die Jungs rangetraut, um mit ihnen zu sprechen und kann daher wirklich zu 100% bestätigen, dass da außer "nix verstehn" nichts kommt?
Und zu guter letzt frage ich mich, ob die Moral- und Charakterkeulenschwinger hier so auch mit ihren Kids umgehen oder umgehen werden, wenn diese mit 18-20 auf einmal einen Lehrer,Prof, Ausbilder vorgesetzt bekommen, unter dem die Leistungen stagnieren oder sich zurück entwickeln, weil sie nicht mit ihm klar kommen.
Bekommen die dann die gleichen Sprüche gedrückt?