Wer kommt, wer geht? Wechselgerüchte rund um den FCK.

Beitragvon basdri » 06.08.2013, 10:22


Ktown2Xberg hat geschrieben:Nicht vergessen: Baumjohann hat in der Hinrunde Kostas Platz "weggenommen". In der Rückrunde hat Fortounis im 4-2-2-2 sehr lange kontinuierlich auf der Außenposition rangedurft. Da hätte er mMn deutlich mehr zeigen können (müssen?). Baumjohann hat (als jemand der ebenfalls auf die 10 gehört) mMn deutlich mehr draus gemacht...


Das wirklich interessante an der letzten Saison ist, dass abgesehen vom extrem starken Spiel gegen Köln Fortounis seine besten Leistungen im ersten Saisondrittel gezeigt hat.
Zu einem Zeitpunkt, als Baumjohann nach der späten Verpflichtung noch seinen Rückstand aufholen musste und nicht sakrosankt war.
Als er dann "angekommen" war, war Fortounis im wahrsten Sinne außen vor, gegen den Wunschspieler des Trainers hatte er trotz dessen durchwachsenen Leistungen keine Chance.
Und bei Baumjohann, dessen Rückrunde du lobst, muss man diese durchaus auch nochmal unterteilen.
Die erste Hälfte das übliche Larifarigekicke, ein aufblühen dann zum Ende der Runde.
Würde ich hier ähnliche Charakterstudien betreiben wie viele bei Fortounis würde mir der Zeitpunkt, die Vertragssituation und die Tabellenkonstellation in den Sinn kommen.
Man braucht sich aber auch nicht in die Tasche zu lügen, viele richtig gute Spiele hat Fortounis nicht gemacht. Ein paar waren es allerdings schon.
Was mir nur in der Diskussion absolut zu weit geht, sind zum einen die Vorwürfe, der hätte hier ja nie was gerissen und zum zweiten diese selten dämliche Verweise auf Gestik und Mimik.
Man sollte sich nochmal vor Augen führen, dass der mit 18 hier hin kam und praktisch noch ein Kind war.
Von einem 18jährigen, der zuvor hauptsächlich Einwechselspieler in Griechenland war und im Schnitt auf ne halbe Stunde Einsatzzeit kam konnte man wohl kaum erwarten, aus dem Stand die Bundesliga zu rocken.
Apropos rocken, was wir in der Saison für eine großartige Mannschaft mit tollen Charakteren hatten, brauche ich wohl keinem zu erzählen.
Da sind 28 Einsätze nun sicherlich nicht schlecht und die Leistungen angesichts der Umstellungen, des Alters und der Mitspieler in Ordnung.
Zumal man gerade bei ihm einen deutlichen Sprung unter Balakov sehen konnte, nicht zufällig fallen 4 seiner 5 Torbeteiligungen in dessen Ära.
Da wurde ja wenigstens versucht, mit dem limitierten Material Fußball zu spielen.
Während vorher krampfhaft versucht wurde, Fußball zu verhindern.
Dass Foda mit Fortounis nicht besonders viel anfangen kann hat man allerdings dann auch schnell gesehen.
Sei es durch den Wunsch nach Baumjohann, sei es durch die Aufstellungen, sei es durch die Töne beim Training, die man bei einigen Trainingsberichten im Netz lesen konnte.

Und damit sind wir beim wichtigsten Punkt.
Natürlich ist der Spieler genau so in der Bringschuld wie der Verein und der Trainer.
Nur sollte man eben nicht alles auf den Spieler abwälzen, was Motivation und Einstellung angehen.
Dass Motivation und Leistung in einem angenehmen Arbeitsumfeld wesentlich höher sind als in einem gegenteiligen dürfte doch niemand ernsthaft abstreiten.
Und eben deshalb sollte man auch die Führungsqualitäten der Verantwortlichen hinterfragen.
Wie kann es schließlich sein, dass Fortounis und auch Borysiuk von den Nationaltrainern ihres Landes als stark genug angesehen zu werden, ihren Mannschaften helfen zu können, während sie für den großen FCK zu schlecht sein sollen?

Und damit zum nächsten Punkt, denn wenn schon der Trainer diesbezüglich Defizite hat, sollte man erwarten, dass sich seitens des Vereins um die Spieler gekümmert wird.
Es ist doch auffällig, dass alle "Vorgriffe", "vom Markt genommene bevor unerschwinglich" und wie die Vorschußlorbeeren noch hießen, hier massiv zu kämpfen haben.
Seien das nun Fortounis und Borysiuk oder Swierczok und Nsor.
Alle im Alter von 18-20 hierher gekommen, alle mit langfristigen Verträgen ausgestattet, alle (so unterstelle ich) in der Hoffnung geholt, sie positiv zu entwickeln und mit entsprechendem Gewinn zu verkaufen.
Und das Resultat? Swierczok nach einem halben Jahr wieder abgeschoben (bevor einer die Verletzung in Spiel bringt: die hatte er da noch nicht).
Nsor? Eine handvoll Kaderberufungen, ein paar unglückliche Kurzeinsätze und dann völlig außen vor.
Fortounis und Borysiuk klar mit deutlich mehr Spielzeit, aber auch nicht als Stammspieler auf ihren Positionen akzeptiert, sonst hätte man weder Baumjohann noch Karl verpflichtet.

Dazu einerseits die Vorwürfe, die würden sich nicht integrieren und könnten kein deutsch, öffentlich von Vereinsseite geäußert.
Andererseits gibt es dann wiederum Trainingsberichte, in denen geschildert wird das beispielsweise Nsor alleine für sich Runden drehen muss, während die anderen ihr Trainingsspielchen machen.
Sieht denn so die vereinsseitige Integration aus?

In meinen Augen muss man sich gerade um junge Spieler aus dem Ausland verstärkt kümmern, vor allem wenn das wie bei den genannten noch halbe Kinder sind.
Die brauchen Unterstützung auf allen Ebenen, was man ein halbes Jahr mit Platek(?) ja auch zumindest bei den Polen versucht hat.
Nur, was bringt das halbe Jahr, wenn sie dann plötzlich von jetzt auf gleich auf sich allein gestellt sein sollen?
Und was war mit den anderen Jungs?
Und wer hat sich denn schon mal so nah an die Jungs rangetraut, um mit ihnen zu sprechen und kann daher wirklich zu 100% bestätigen, dass da außer "nix verstehn" nichts kommt?

Und zu guter letzt frage ich mich, ob die Moral- und Charakterkeulenschwinger hier so auch mit ihren Kids umgehen oder umgehen werden, wenn diese mit 18-20 auf einmal einen Lehrer,Prof, Ausbilder vorgesetzt bekommen, unter dem die Leistungen stagnieren oder sich zurück entwickeln, weil sie nicht mit ihm klar kommen.
Bekommen die dann die gleichen Sprüche gedrückt?
Zuletzt geändert von basdri am 06.08.2013, 10:54, insgesamt 1-mal geändert.



Beitragvon Steini » 06.08.2013, 10:38


Wow Basdri klasse Beitrag.

Ja ich habe auch auf FB geschrieben:

"Ab und e Walzer ...und wer nach zwei Jahren kein Deutsch kann...
Wessen Brot ich ess dessen Liedsche und so ..."

Ich muss gestehen, nach Deinen Ausführungen würde ich das so pauschalisierend nicht mehr schreiben.



Beitragvon Schlossberg » 06.08.2013, 10:42


Danke für diese ausführliche Darstellung, @basdri, die mir großteils sehr plausibel ist.

........................

Im Zusammenhang Fortounis ist ja auch immer wieder von Körpersprache die Rede.
Ich glaube, dass die Körpersprache zum nicht geringen Teil auch durch den Konstitutionstyp bedingt ist.
Leptosome Typen wie Fortounis und Nsor haben es auf dem Berg offenbar besonders schwer, weshalb man sich wundern muss, wieso sie überhaupt verpflichtet wurden.
An ihren Früchten sollt Ihr sie erkennen.



Beitragvon paulgeht » 06.08.2013, 10:44


@basdri: Bravo! Sehr lesenswerter Beitrag mit einigen "anderen" Perspektiven, die auch und völlig zurecht die Person "Fortounis" in einen/den größeren Zusammenhang stellen.
Bild
Ihr findet uns auch bei Facebook und Twitter.



Beitragvon wkv » 06.08.2013, 10:47


Bei dem vielen Richtigen, das Basdri schrieb, geht mir jedoch eines völlig unter:


Ich hätte gemordet, um in seinem Alter für den FCK zu spielen.

Ich liebe den Fußball und hab es geliebt zu spielen.

Hätte ich für den FCK auflaufen dürfen, kein Trainer der Welt hätte mir das madig gemacht.


Und seine Körpersprache, sein Auftreten, seine Spielweise, meistens zumindest, haben dies nicht widergespiegelt.

So etwas kann dir kein Trainer der Welt einimpfen.



Beitragvon Blochin » 06.08.2013, 11:01


@ basdri

Super Beitrag!

Der Hinweis auf Balakov ist absolut richtig. Unter ihm blühte Kostas auf. Foda lehnt den Spieler ab - so kommt es jedenfalls rüber. Dass der dann auch nicht mehr so richtig motiviert ist - irgendwie auch nachvollziehbar. Kostas ist auch ein Opfer des viel zu großen Kaders. Ich persönlich hätte lieber einen Fortounis gefördert als um Baumjohann gebuhlt. Und: Ich persönlich hätte auch gerne Balakov weiter als Trainer gesehen. Bleibt zu hoffen, dass Ariel nicht der nächste talentierte Spieler ist, den es wegzieht, weil der Trainer ihn nicht mag.



Beitragvon basdri » 06.08.2013, 11:30


Nur, wkv, es ist doch jeder anders, sowohl charakterlich als auch körperlich.
Und der Körperbau, wie Schlossberg schreibt, gehört da auch dazu.
Und das es schlacksige, langsam wirkende Typen bei uns schwer haben, sehe ich ähnlich.
Beim transenmarkt wird ja heute gerne noch nach Hristov gefragt.
Die Meinungen über den dürften seinerzeit auch bei dbb extrem auseinander gegangen sein ;)
So viel zum körperlichen.

Zum Charakter:
So wie ich dich einschätze, hast du mit knapp 3 Jahren deine erste Wildsau gerissen und roh verzehrt :teufel2:
Fortounis dagegen wirkt auf den ersten Blick für mich völlig verschüchtert und introvertiert.
Natürlich kommt das dann nicht gerade locker und freundlich rüber zumal wenn er noch Probleme mit der Sprache hat oder einfach zu schüchtern ist, um wie ein Wasserfall zu sprechen.
Und da wären wir dann wieder bei der angesprochenen Unterstützung für die Jungs, denn gerade um so jemanden muss man sich intensiver kümmern.
Ich habe solche Erfahrungen gemacht, als ich ins Ausland gegangen bin.
Ich war da zwar mit 27 ein gutes Stück weiter und hatte mit der Sprache (USA) keine Probleme, aber ich war extrem froh und dankbar dafür, dass sich seitens des Arbeitgebers und der Kollegen um mich gekümmert wurde.
Bei Behördengängen wurde ich begleitet, mir wurde alles wichtige in der gegend gezeigt, ich konnte jederzeit fragen und die Kollegen isnd auch gerne mal mit mir irgendwo hin, bis ich dann auf eigenen Füßen stand, ein Auto hatte und auf eigene Faust los konnte.
Klingt banal, ist aber wichtig.
Nur leider nicht selbstverständlich.
Ich gehe jetzt nicht davon aus, dass es bei uns so abläuft:

Kostas, da is dein Wohnung, da die Bushaltestell, da de Netto und do obe hann mer Training.
Von der annere Jungs spielt übrigens keiner mit dir Playstation, weil de Grieche bist!

Aber die Häufigkeit, in denen gerade die jungen ausländischen Spieler Probleme zu haben scheinen, macht mich schon nachdenklich.
Das Verhältnis der Spieler untereinander kann ich dagegen gar nicht einschätzen.
Das einzige, was mir da richtig sauer aufgestoßen ist waren Tifferts Kommentare zu Borysiuks Platzverweis im ersten Spiel. Und das als Kapitän.



Beitragvon BernddasBrot2 » 06.08.2013, 11:52


@basdri
ich gehe sogar einen Schritt weiter.
Nicht nur Spieler die aus dem Ausland zu uns kommen brauchen jemand der sich um sie kümmert, nein auch JUNGE deutsche Spieler brauchen oftmals noch eine gewisse Führung.
Die Zeiten, in denen sich JUNGE Menschen gerade auch im Beruf durchgesetzt oder es zumindest versucht haben sind nicht mehr mit der Vergangenheit zu vergleichen.
Ich glaube, die meisten sind noch halbe Kinder, auch wenn sie immer mehr Geld verdienen werden als die meisten anderen hier und für vieles einen Berater haben.
Sie sind nicht so selbstständig habe ich den Eindruck.
Was die Berater angeht, die verdienen doch eh nur wenn der Knabe alle zwei Jahre sich verändert, was die Vereine angeht, das bedeutet für mich, keine Hilfe für die Spieler.
... und wenn du glaubst es könnte nicht schlimmer werden, lass mal TH machen, der zeigt DIR wie es noch schlimmer werden wird.



Beitragvon daachdieb » 06.08.2013, 11:58


@basdri
Super! Gerade der erste Beitrag zu Kostas bringt noch einmal Dinge auf den Tisch, die ich so nicht mehr in Erinnerung hatte. Danke.

Aber ich möchte daran glauben ( ;) ), daß auf dem Betze professionell gearbeitet wird. Wie sich de Wit gestern verabschiedet hat - das zeigt doch, daß man von Seite des Vereins nicht alles falsch macht.
Hilfestellung, Betreuung, Versorgung. Alles schön und gut, das gehört heute einfach zum Geschäft..
Aber der FCK ist ein Fußballverein und keine Therapieeinrichtung.
Wie im Umfeld auch muß bei einem Spieler das Gesamtpaket stimmen. Talent, Physis, Bereitschaft, Teamgeist, mentale Stärke etc.

Oft genug hat man sich über das "Talent" geärgert. Gerade auch wenn mal wieder der Außenverteidiger auf "seiner" Seite alleine gegen 2, 3 Mann stand. Daß so was nicht gerade förderlich ist für sein standing im Team sollte auch klar sein.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de



Beitragvon Loweyos » 06.08.2013, 12:01


wkv hat geschrieben:Bei dem vielen Richtigen, das Basdri schrieb, geht mir jedoch eines völlig unter:


Ich hätte gemordet, um in seinem Alter für den FCK zu spielen.

Ich liebe den Fußball und hab es geliebt zu spielen.

Hätte ich für den FCK auflaufen dürfen, kein Trainer der Welt hätte mir das madig gemacht...

Na ja, es kann ja nicht jeder so ein toller Kerl sein wie Du.
(Fan seit 40 Jahren)



Beitragvon wkv » 06.08.2013, 12:05


Das hat nix mit tollem Kerl zu tun, dass bin ich mit Sicherheit nicht.

Aber Fortounis. Er müsste es nur einmal zur Kenntnis nehmen.

Wer von uns würde sich nicht ein Bein ausreissen, einmal, nur ein einziges Mal an seiner Stelle zu sein?



Beitragvon Yves » 06.08.2013, 12:48


wkv hat geschrieben:Das hat nix mit tollem Kerl zu tun, dass bin ich mit Sicherheit nicht.

Aber Fortounis. Er müsste es nur einmal zur Kenntnis nehmen.

Wer von uns würde sich nicht ein Bein ausreissen, einmal, nur ein einziges Mal an seiner Stelle zu sein?


Naja ... Du bist ja auch Fan seit Kindergartenzeiten. Kostas hingegen hat vom FCK wohl erstmals was gehört, als er 18 war ... sag ich jetzt mal so lapidar. Da ist die Identifikation dann doch eine andere. Aber sei es drum. Spielt eigentlich auch nicht die grosse Rolle.

Ich persönlich bin weder traurig, noch glücklich dass er geht. Dass er kicken kann hat er gezeigt. Und ich behaupte jetzt einfach mal, dass sich gute Spieler auch unter schlechten Trainern durchsetzen. Eine gewagte These - ich weiss. Chancen hatte er nicht nur bei FF.
Aber mal ehrlich - was bringt einem Spieler das grösste Talent, wenn er es nicht regelmässig, bzw halbwegs konstant abrufen kann? Noch wichtiger - was bringt einem Verein ein Spieler, der sein Talent nicht abrufen kann? Vor allem, wenn er auf der Position Alternativen hat?

Ich denke, dass wir uns so ziemlich alle einig sind, dass der Kader zu gross war/ist und ein paar Spieler gehen müssen. In meinen Augen ist bisher noch keiner gegangen, der ein absoluter Leistungsträger war, oder auch nur ansatzweise gezeigt hätte, dies in der laufenden Saison sein zu können. Von daher - ich wünsche dem Jungen viel Erfolg bei seinem neuen Verein und uns eine vernünftige Ablösesumme.



Beitragvon MarcoReichGott » 06.08.2013, 12:50


wkv hat geschrieben:Wer von uns würde sich nicht ein Bein ausreissen, einmal, nur ein einziges Mal an seiner Stelle zu sein?


Jo, mein Opa ist mit mir aber auch als kleiner Junge 150km zum Betze gefahren und mein Vater hat anschließend versucht für mich von SK ein Autogramm zu bekommen, während die Frauen der Familie zuhause saßen und über die verrückten Männer den Kopf geschüttelt haben.

Das ist dann doch etwas anderes als wenn ein Grieche in die Bundesliga kommt und seine erste Saison bei der Mannschaft spielt, die absteigt und dabei von ihren eigenen Fans noch verarscht wird.

Ich erwarte, dass alle die neu zum FCK kommen eine professionelle Einstellung zeigen und dann hoffe ich, dass die gegenseitige Liebe schon noch im Laufe der Zeit wachsen wird.

Ich weiß nicht genau was und ob beim FCK bei jungen (gerade ausländischen) Spielern irgendwas falsch läuft. basdri hat das alles - auch dank Auslandserfahrung - wunderbar dargelegt. Wir wären ja auch nicht die ersten bei denen soetwas einen Knacks hinterlassen kann. Hat zwar nicht jede mannschaft ihren eigenen Brandstifter in der mannschaft aber das Integration schwierig sein kann zeigt sich doch immer mal wieder. Die Jungs sind urplötzlich - meist ohne große vorbereitung - in nem Fremden Land, haben große Hoffnung und sind vor allem direkt "Stars". Da kann man sich schonmal sehr schnell verloren vorkommen.

Auf jedenfall ist hier nicht nur der Spieler sondern auch der Verein in der Bringschuld. Dazu gehören allgemeine Institutionen, die einem das Leben angenehmer machen (In der Uni gibt es ja auch eine orientierungswoche, vorkurse, studentenwerke etc), aber auch den Trainer sehe ich hier ganz stark in der Pflicht.

Man muss nicht gleich nun das Bild des armen alleingelassen Griechen beschwören dem niemand Unterstützung zukommen lässt, aber ich sehe den Fall Fortounis durchaus als Anreiz um unser System einmal auf den Prüfstand zu stellen und zu schauen, ob hier wirklich optimal vorgegangen wird. Manchmal muss man dann aber auch einfach sagen, dass es einfach nicht passt, obwohl alles nötige getan wird. Das ist dann Pech aber manchmal geht man im Leben auch einen falschen Schritt und muss sich neu orientieren.



Beitragvon wkv » 06.08.2013, 12:57


Man kann es ja Gott sei Dank nachlesen, ich hab ihn oft verteidigt.

Genau die gleichen Argumente gebracht, sein Alter, sein Können, seine Herkunft, was weiß ich nicht alles.

Trotzdem kann ich einfach nicht entschuldigen, wie phlegmatisch er über den Platz lief, wie wenig er kämpfte, wie sehr ER SELBST an der Demontage Jessens mit schuld war (er hat ihn doch mehr als einmal völlig alleine gelassen).

Jessen, der immer kämpfte und alles gab, der wird gedisst. Jessen hat immer gekämpft, und das respektiere ich mehr als alles andere.

Er war halt nicht besser.


Bei Fortounis ist das anders.

Er ist besser. Er will nur nicht. Und ich meine, dass mit einem Zeitpunkt verknüpfen zu können, wo ein anderer Verein ihn verpflichten wollte und der FCK ihn nicht gehen lies.....

Das KANN ich nicht akzeptieren.



Beitragvon basdri » 06.08.2013, 14:04


wkv hat geschrieben:Wer von uns würde sich nicht ein Bein ausreissen, einmal, nur ein einziges Mal an seiner Stelle zu sein?


Ich hab zwar damals bei der Seitz-Aktion gegen Schalke(?) gesagt das ich den auf einem Bein rein gemacht hätte, aber 90 Minuten lang... ;)
Aber darauf wurde ja schon eingegangen.

Zu der Jessen-Sache:
Fortounis hat auch oft genug rechts gespielt oder wurde ausgewechselt.
Das hat Jessen dann aber auch nicht besser aussehen lassen.
Generell meine ich sogar, dass Fortounis hauptsächlich rechts eingesetzt wurde.
Zumindest in der letzten Saison haben wir uns doch regelmäßig geärgert, dass Bunjaku auf der linken Seite statt im Zentrum spielte.



Beitragvon Anima » 06.08.2013, 14:17


Fortounis ist nun seit 2011 beim FCK und hat zum Teil angedeutet, dass der Ball sein Freund ist. Insgesamt hat er ( laut transfermarkt.de ) 56 Spiele gemacht und dabei 3 Tore geschossen. Klingt im ersten Augenblick toll, aber er wurde halt auch 18 mal ein- und 22 mal ausgewechselt. All zu viele Spiele über die volle Distanz waren da nicht drin.

Und da manche davon schreiben, dass er in der griechischen Nationalmannschaft doch Leistung bringen würde, habe ich mir auch hier die Daten angeschaut. 11 Spiele, kein Tor, eine Torvorlage und 5 mal ein- und 4 mal ausgewechselt. In den U-Mannschaften schaut es nicht anders aus.

Für den FCK hat er durchschnittlich 64 Minuten pro Spiel Zeit gehabt sich zu beweisen, für Griechenland sind es knapp 57 Minuten pro Spiel.

Jetzt kann sich jeder davon ein Bild machen, wie er mag. Weder für den FCK, noch für sein Land scheint er konstante Leistungen bringen zu können. Woran das liegt kann ich nicht beurteilen, ich sehe nur die Zahlen.

Also kann das nicht explodierende Potential nicht allein an Sprachbarrieren und / oder an minder bemittelten Trainern liegen oder wie seht ihr das?
Ein Ring Sie zu knechten...



Beitragvon Eilesäsch » 06.08.2013, 14:23


Man kann introvertiert sein wie man will, aber Kostas kann fast kein deutsch. Da denke ich müsste man den Hebel ansetzen, er wird ein Außenseiter bleiben (was man auch auf dem Mannschaftsfoto sehen konnte, er allein mit Baum), wenn er sich nicht verständigen kann und da liegts eindeutig an ihm.
Da muss er den Ar... hochbekommen und Willen zeigen.
Man sollte vllt mal seine Eltern/Familie für ein Betzenbergwochenende einladen und ihn im Heimspiel bringen, da wäre ich mal gespannt ob er denselben müden Eindruck hinterlässt.
Ich würde ihn an seiner Ehre packen!
Ihm und jedem anderen auf Berg sollte doch auch klar sein, wenn sie gute Leistungen zeigen stärkt das doch auch zukünftig ihre Position beim Abschließen von neuen Verträgen.
Talent wächst mit Rückenwind, Charakter bei Gegenwind.



Beitragvon basdri » 06.08.2013, 14:36


Eilesäsch hat geschrieben:Man kann introvertiert sein wie man will, aber Kostas kann fast kein deutsch.


Und woher genau weisst du das so gut?
Wenn mir hier jemand glaubhaft versichern kann das er versucht hat sich bei ner Autogrammstunde, nach nem Training order irgendwo in der Stadt mit ihm zu unterhalten, glaub ich das gerne.
Aber das einzige, was wirklich nachweisbar ist, sind die Aussagen der Verantwortlichen dazu im letzten Winter.
Ich kann mir absolut nicht vorstellen, dass Fortounis nicht in der Lage sein soll, sich ein Brötchen oder ne Cola zu bestellen und weder Abseits noch Hintermann versteht.
Wenn doch, da bin ich absolut bei euch, würde das extrem an seiner Einstellung zweifeln lassen.



Beitragvon Eilesäsch » 06.08.2013, 14:56


Ich mutmaße genau wie du das er vllt ein introvertierter Spieler sein soll. Be cool.
Beweise habe ich keine. Ein Indiz wäre das er kaum Interviews gibt, selbst nach dem super Köllespiel.
Mag auch sein das er lieber mit sich selbst allein sein wollte.
Talent wächst mit Rückenwind, Charakter bei Gegenwind.



Beitragvon paulgeht » 06.08.2013, 15:12


Man kann also für Torrejon nur hoffen, dass er möglichst schnell Deutsch lernt.
Bild
Ihr findet uns auch bei Facebook und Twitter.



Beitragvon Hans-Peter Brehme » 06.08.2013, 15:21


Eilesäsch hat geschrieben:... er wird ein Außenseiter bleiben (was man auch auf dem Mannschaftsfoto sehen konnte, er allein mit Baum), wenn er sich nicht verständigen kann ...

Nun, ein so fürchterlicher Außenseiter kann er gar nicht sein, sonst sähe man ihn nicht so oft zusammen mit Mannschaftskameraden essen gehen. Sich mit ihm zu verständigen klappt ebenfalls (und das sogar ganz ohne dass ich dafür mein mehr als eingerostetes Altgriechisch auspacken müsste).

paulgeht hat geschrieben:Man kann also für Torrejon nur hoffen, dass er möglichst schnell Deutsch lernt.

Marc Torrejón lernt sogar sehr fleißig und ambitioniert Deutsch.
"Go to where the puck is going to be!" (Wayne Gretzky)



Beitragvon Ktown2Xberg » 06.08.2013, 16:10


@basdri:

Schön und gut. Ich weiß nur nicht genau, was das jetzt ausgerechnet mit meinem Beitrag zu tun hatte? In Sachen Charakter-Studie habe ich mich eigentlich immer rausgehalten.


Ansonsten finde ich es (nochmals... - als Fortounis-Fan) irgendwie schräg, wie der Junge hier gerade in eine Opferposition gerückt wird. Und ein Leon Jessen, der sich immer reingehängt hat wird dann als eigener Spieler wie als Gast ausgepfiffen?

Wie gesagt: Ich halte Fortounis für einen klasse Fußballer. Aber die Aussage, er hätte bei uns keine Chance gehabt halte ich nach wie vor für eine Legende. Wenn jemand in 2 Jahren bei 68 Ligaspielen 52 mal ran darf, dann hat er durchaus Chancen bekommen. Ein bisschen entwickelt sich Fortounis hier mMn grad zum "Ventil" für Vorbehalte gegen den eigenen Verein, Micanski 2.0...

Ich bleib dabei: Von außen ist das immer recht schwer zu beurteilen, warum es mit Spieler X und Verein Y nicht mehr passt. Wäre mal eine interessante Sozialstudie: "Fußballprofis als Leinwand kollektiver Projektion"...



Beitragvon Loweyos » 06.08.2013, 16:26


Anima hat geschrieben:...Also kann das nicht explodierende Potential nicht allein an Sprachbarrieren und / oder an minder bemittelten Trainern liegen oder wie seht ihr das?

Und wieso nicht?
Was unterscheidet z.B. Felix Magath von Klopp?
Wenn das stimmt was man so in der Presse gelesen hat, dann ist Magath wie ein General über das Trainingsgelände stolziert und hat seine Spieler wie den vom Bund allseits bekannten "Schützen Arsch im letzten Glied" behandelt.
Was dabei herausgekommen ist, konnte man ja dann sehen. Keiner rennt sich für solch einen A... die Lunge aus dem Leib - man macht halt einfach nur noch Dienst nach Vorschrift.

Bei Erfolgstrainern wie Klopp (und vermutlich auch Heynckes) ist es offensichtlich genau umgekehrt. Dort wird scheinbar jeder anständig behandelt, keiner so schnell fallengelassen und vorallem sind solche Trainer wohl in der Lage mit schwierigeren Charakteren umzugehen und diese auch zu fördern.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Personalie Fortounis bei Klopp eine andere Wendung genommen hätte.

Fragt sich dann nur, in welche Kategorie unser Trainer einzuordnen ist. Meine Meinung dazu hab ich hier ja oft gepostet und die hat sich auch durch die bisherigen Siege in keinster Weise verändert.

Und wenn ich dann sehe, dass die Eintracht mit Trapp und (vermutl.) Fortounis unsere besten Nachwuchsspieler für ein Appel und ein Ei an Land zieht und wir denen dann dafür im Gegenzug mit Köhler und Occean ihre Altlasten abnehmen, frage ich mich wirklich, was bei uns im Vorstand so los ist.

Auch die Spieler Zuck, Pick und Rodriquez müssen m.E. in diesem Zusammenhang nochmals genannt werden. Das gehört alles in einen Komplex, bei dem in unserem Verein irgend etwas ziemlich schief läuft.
(Fan seit 40 Jahren)



Beitragvon scheiss fc köln » 06.08.2013, 16:40


Loweyos hat geschrieben:Was dabei herausgekommen ist, konnte man ja dann sehen.


Zwei mal das Double mit den Bayern und eine sehr, sehr überraschende Meisterschaft mit Wolfsburg. Mal von "Erfolgen" mit kleineren Vereinen abgesehen, die sich nicht in irgendwelchen Vitrinen als Staubfänger bemerkbar machen.

Mit Dienst nach Vorschrift klappt sowas nicht... :wink:



Beitragvon Weschtkurv » 06.08.2013, 16:43


Oh - oh - oh was ein Gedöns hier.
Wegen unserer Diva.
Ich sag euch was :
Ich bin froh, wenn er geht.
Denn Diven passen net uff de Berch.
Wieviel Zeit will man ihm denn noch geben, dass er sich mal endlich dauerhaft den Arsch aufreisst, und auch für die anderen mitrennt ?
Und egal was war - seine Einstellung find ich lausig.
Ich will Mannschaftsspieler, und keine hochtalentierten Mimosen, die sich in ihr Schneckenhäuschen zurückziehen, wenns mal ein bisschen Gegenwind gibt.
Soll er zur launischen Diva vom Main wechseln, da passt er hin.




Zurück zu Transfergerüchte

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 20 Gäste