sgdd hat geschrieben:Dann lese ich hier, zum Glück sind unsere nicht so, und gehen auf Normalos, Frauen,Kinder los. Die Wahrscheinlichkeit, daß es die bei Euch nicht gibt, ist so hoch wie 'nen Sechser im Lotto zu haben. Solche Leute gibt es bei jedem Verein, bei den einen mehr, bei den anderen weniger. In unserer letzten Drittligasaison in Offenbach wurden auch Familienväter, Frauen,Kinder angegriffen, die im Heimbereich saßen, weil der Gästeblock voll war. Die haben sich auch danach gerühmt, sie hätten Dynamo umgehauen. Die sogenannten Gleichgesinnten waren da auch im Gästeblock und hätten denen wahrscheinlich Beine gemacht. In Köln wurden auch Nichtgleichgesinnte in der Stadt angegriffen. Wir sind mal in Düsseldorf zu dritt in der Bahn gegen ca. 15 Mann nur heil davon gekommen, weil an der nächste Haltestelle ne Horde Dynamos stand und wir raus sind, und die dann nicht hinterher. Bei einem Gastspiel in Karlsruhe wurden auf dem beschissenen Waldparkplatz reihenweise Dresdener Fahrzeuge entglast, unter anderem der T5-Bus eines Bekannten ringsrum komplett entglast, Spiegel abgetreten...
Und die sieht seit den über 30 Jahren, die ich schon auswärts fahre, so aus, daß überall was passieren kann, auch bei Euch, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist. Wie gesagt, die Wut einiger ist verständlich, und man kann natürlich nicht gutheißen, was da passiert ist. Aber das Horrorszenario, was hier wieder aufgebaut wird, ist gegenüber anderen Vorkommnissen nun mal kein solches. Heutzutage wird ja jeder Scheiß gefilmt. Gebe ich bei youtube Randale,Platzsturm o.ä. ein, dann finde ich reihenweise Videos, die weder mit Dynamo, noch mit dem Osten zu tun haben. Aber wie heißt es so schön: Wenn zwei das Gleiche tun, ist es noch lange nicht dasselbe. Paßt im Fall Dynamo wie die Faust aufs Auge...
Lange Rede kurzer Sinn: Die gestrigen Vorkommnisse sind kein Dynamo-/Ostphänomen, sondern ein Problem beim Fußball allgemein, und das schon so lange ich zurückdenken kann. Traurig aber wahr, ist leider so. Abschließend hoffe ich natürlich, den 2 Verletzten geht es bald besser, und die veränstigten Businsassen verarbeiten das Ganze recht schnell. So, dann prügelt auf mich ein, weil ich alles verharmlose oder relativieren will;) Dem ist nicht so, aber wie gesagt, einfach mal bei der Realität bleiben und auch auf andere schauen. In dem Sinne, viel Erfolg noch und holt Braunschweig noch.
Dir hätte ich mal die Realität dieser 30 Minuten gegönnt. In einem Bus, in den schon bei der Abfahrt kein Blatt Papier mehr gepasst hat. Hast du eine Vorstellung, was da für eine Dynamik entsteht, was da für eine Panik ausbricht. Im Dunkeln.
Und da kommst du mit deinen Abenteuergeschichten aus über 30 Jahren Auswärtsfahrt. Denkst du die Leute, die das am Freitag erleben mussten, fahren nicht schon 30 Jahre zum Fußball. Prügeleien im Block, auf dem Parkplatz, Platzsturm - so etwas soll vergleichbar sein. Meinst du das Ernst? Frag doch mal einige Dresdner, die in den Bussen waren. Ich hab einen gesehen, der hat nach der feigen kriminellen Attacke minutenlang kalkweiß und fassungslos nur auf den Boden gestarrt und den Kopf geschüttelt.
Was glaubst du muss passieren, dass ein Busfahrer einen zerstörten Bus weiterfährt - und in Kauf nimmt, dass er Menschen dabei überfährt... Andererseits: Viel menschliches hatten diese "Walking Dead"-Gestalten sowieso nicht mehr in sich.
Wenn wir unsere Türen nicht so verteidigt, die Busfahrer so reagiert und wir Hundert Schutzengel gehabt hätten, was wäre dann passiert. Nicht auszudenken. Aber das wäre das Ende von Dynamo gewesen. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Lügt euch nur weiter in die Taschen.
Falls man sich wiedersieht: Das nächste Mal sind wir auf euren Zombieangriff vorbereitet - mit allem was man so gegen Zombies einsetzt. Unsere Busse könnt ihr zerstören, aber uns nicht.
P.S. Trotz allem. Danke, dass du dich hier zu Wort gemeldet hast.
"Ich verliebte mich in den Fußball, wie ich mich später in Frauen verlieben sollte: plötzlich, unerklärlich, unkritisch und ohne einen Gedanken an den Schmerz und die Zerrissenheit zu verschwenden, die damit verbunden sein würden." (Nick Hornby, "Fever Pitch") #Unzerstörbar