Nö, das war nicht seins.werauchimmer hat geschrieben:Bugera war 8 Meter vom Gegenspieler weg vorm 1:0, einen, zwei Schritte mehr und die Flanke wäre so nicht gekommen. Das war ihm aber entweder schon zu viel, oder er hatte Angst zersägt zu werden, wenn er zu nah dran ist.
Aber das 1:0 war seins, das hätte ich gerne mal von ihm gehört.
Er hat zweifelsohne kein gutes Spiel gemacht, aber sein Anteil am ersten Tor geht gegen 0.
Der Ball wurde in der eigenen Hälfte auf unserer rechten Seite hergeschenkt, Folge war, dass sowohl Torrejon als auch Heintz und Bugera eine Position nach rechts verschieben mussten, Bugera stand bei der Flanke von unserer rechten Seite auch genau bei seinem Gegenspieler.
Entsprechend kommt er dann zu spät, wenn er aus dem Sechzehner nach aussen rücken soll, nachdem die erste Flanke über alle hinweg segelte.
Usain Bolt wäre dafür vielleicht noch rechtzeitig gekommen, aus unserem Kader aber definitiv niemand.
Ansonsten hat das Spiel am Freitag die gesamte bisherige Saison widergespiegelt.
Teile unserer Mannschaft ergötzen sich an der eigenen Schönspielerei, andere sind heillos überfordert und 2-3 geben alles, was sie haben.
Davon wollte während der ersten 16 Spieltage hier kaum jemand was wissen, zu groß war die Begeisterung über die lange Serie, die wir vor allem der individuellen Klasse von Idrissou, den Knipserfähigkeiten von Bunjaku und dem Wohlwollen so manchen Schiris zu verdanken hatten.
Spielerisch war auch während dieser Serie kein einziger Auftritt dabei, der über 90 Minuten überzeugend gewesen wäre und leidenschaftlich waren neben den zweiten Halbzeiten gegen Union und in Köln bestenfalls noch die Spiele in Dresden und Bochum erwähnenswert.
Jetzt heisst es, wir hatten einen großen Umbruch, der Trainer ist neu, dass braucht noch Zeit.
Zur Erinnerung: Trainingsauftakt war am 17.06., das ist ein halbes Jahr her.
Seitdem gab es keinerlei Fortschritte in fußballerischer Hinsicht, ganz im Gegenteil.
Und damit sind wir dann auch beim Trainer.
Seine Handschrift suche ich vergeblich, die Spieler wissen vermutlich selbst nicht, woran sie sind, bspw das Wechselspiel Jessen/Bugera.
Der eine kommt zu einem verständlichen Zeitpunkt rein (Bugera nach Paderborn), spielt ordentlich, sitzt plötzlich wieder draussen (St Pauli), während der andere von der Tribüne in die Startelf rotiert, ebenfalls ordentlich spielt und im nächsten Spiel wieder draussen sitzt.
Auf der Bank fehlen die Offensivspieler (bei der II solls wohl auch welche geben...), dafür sitzt eine komplette 4er-Kette dort.
Und die Personalie Borysiuk beschäftigt mich auch, da ich ein absoluter Fan von dem Kerl bin.
Der war vor seiner Verletzung unser absoluer Leader im Mittelfeld, sehr lautstark, sehr präsent, lobend, antreibend, auf dem Weg zum Führungsspieler.
Von alldem ist nach der Verletzungspause gar nichts mehr zu sehen, im Gegenteil, er wirkt teilweise wieder so zurückhaltend wie in der letzten Rückrunde. Und ist zudem offenbar so verzichtbar geworden, dass man mit ihm den einzigen, der im Mittelfeld mit Klasse abräumen kann regelmäßig aus taktischen Gründen opfert, während andere weiterstolpern dürfen.
Mit Zuck und Fortounis gibts zudem noch 2 weitere rein-raus Rotierer.
Während andere einen Freifahrtschein haben.
Und auch taktisch, unabhängig vom System, wirkt vieles einfach hilflos.
Egal wie wir bis jetzt aufgetreten sind, es klafft ein riesiges Loch zwischen Sturm und offensivem Mittelfeld. Was allerdings auch an der Laufbereitschaft eines der Spieler mit Freifahrtschein liegt.
Der lieber bei 0:2 an der Mittellinie Pässe mit der Hacke spielt, als den Vorwärtsgang einzulegen.
Der sich auf zwei guten SPielen ausruht und in Interviews rotzfrech erklärt, dass er in der nächsten Saison ja auf jeden Fall erste Liga spielen will bzw aufgrund seiner Vertragssituation auch wird-
Wie wünsche ich mir einen Journalisten, der ihm mal die Frage stellt, inwiefern er Traum und Wirklichkeit noch auseinanderhalten kann und ob diese Aussagen angesichts seiner Leistungen nicht ein wenig realitätsfern sind.
Ich werd mit dieser Mannschaft nicht warm, mit ihrer Einstellung nicht, mit ihren Leistungen nicht, mit ihrem Auftreten nicht.
Und damit verbunden auch nicht mit ihrem Trainer.
Dem, da bin ich mir sicher, ein deutlich rauerer Wind entgegenschlagen würde, hätte er nicht die berühmte FCK-Vergangenheit und wäre einer aus der Region.
Wohin die Reise geht, werden wir nach der Winterpause sehen.
Für Verein, Mannschaft und Trainer.
Hoffnung auf Besserung ist da, sie will allerdings genährt werden.
Mit dem entsprechenden Auftritt am Freitag. Mit Taten, nicht mit schönen Worten, diktiert in Notizblöcke und Kameras.