Weschtkurv hat geschrieben:Karla_Kolumna hat geschrieben:Wurde ja auch nochmal Zeit, dass der Micanski erwähnt wird. Total untergangen in den letzten Tagen.

Wieso so provokativ ?
Wir sollten uns für jedes gute Spiel von ihm freuen.
Denn entweder kommt er gerne zurück, weil er unter seinem Landsmann eine echte Perspektive sieht, oder bringt er uns ne nette Ablöse, da er ja nur ausgeliehen is.
Also is jedes gute Spiel von ihm, eigentlich auch gut für den FCK, oder ?
Jetzt fang du nach diesem Beitrag nicht auch noch mit rational-sportlichen Erklärungsansätzen bei ihr an.
"Wir gaben Micanski ab und holten dafür unter anderem..." hätte es auch getan.
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Zum Spiel:
Unter Streich wurde ihr System ein wenig modifiziert. Obwohl: Eigentlich wurde es eher antiquiert. Man spielt das profanste System der Moderne. Das, was die Engländer bereits vor 20 Jahren praktizierten: Mit 2 Viererketten im Mittelfeld und Abwehr. Verstärkt wird die erste Reihe durch Rosenthal, der aus der Doppelung im Mf eine dreifache Attackierung macht.
Schaltet man hier nicht schnell genug um, wird man es schwer haben, um nicht in unserer Situation "gar unmöglich" zu sagen, sich diesem Pressing zu entziehen. Die Bayern haben es mit ihrem aus der Abwehr oft behäbig vorgetragenen Umschaltspiel zu spürten bekommen. Schalke gar ergebnistechnisch ihr eigenes blaues Wunder erlebt.
Es gibt zudem in der gesamten Liga aktuell nicht viele Teams, die eine derart ausgeklügelte Raumaufteilung offerieren können. Sowas ist nat. nur mit großen Laufaufwand und den Glauben an den ihnen mitgegebenen Plan möglich.
Einen Glauben, der von einem Mann in die Mannschaft transportiert wurde: Christian Streich.
Habe mich hier schon desöfteren als Fan von ihm geoutet. Er lebte das vor, was MK lediglich gelabert hat: Akribie, Antrieb und Authentizität.
Er zögerte lange, bis er diesen Job annahm, ging diese Entscheidung auch ein wenig mit dem Weggang seines Lebenswerkes einher. Nicht auf Volker Finke gehen die Ideen des europaweit geachteten Nachwuchsleistungszentrums zurück, sondern auf ihn. NLZ-Leiter, A-Jugend-Trainer, Ama-Coach. Er machte bereits alles. Und ist nachwievor mit Haut und Haaren dabei. Kein Nachwuchs-Spiel, das - wenn möglich - ohne seine Argusaugen am Seitenrand stattfindet.
Man kann also ganz gut erahnen, wie sehr er sich dieser Aufgabe verschrieb, auf die er trotz des Zierens vielleicht doch insgeheim irgendwie spekulierte. Und was er vorhat. Ein klein wenig ist es nämlich auch der Abschluss seiner Ausbildung. Andere hoffen eine Bestätigung ihrer Arbeit. Er bestätigt sie sich selbst. Indem er immer wieder und verstärkt eigene Spieler, die unter seinen Fittichen ausgebildet wurden, einbaut.
Sorg hat sich mittlerweile etabliert. Ginter schoss sofort im ersten Spiel das Siegtor.
Ich weiß nicht ganz genau, ob jeder weiß, was uns morgen erwartet. Streich ist für die meisten Jungs nicht nur ein Trainer. Er ist ihr Entdecker, Förderer und "Schutzpatron". Dementsprechend wird sein Pensum auch auf das Team übertragen. Sie steht bei dem charasmatischen Choleriker in der Bringschuld.
Aber kommen wir zurück zum Spiel.
Wie gesagt, schnelles Umschalten ist vonnöten. Dafür alleine braucht man keine schnellen Spieler, sondern einfach nur gute Fußballer in der Zentrale.
Mit diesem Personal kann es für mich schon von Anfang an der Saison nur ein System geben: Die Raute.
Wir haben auf den Außen nur an einem Sahne-Tag von Sahan einen bundesliga-tauglichen Außen.
Und nein, das ist Shechter nicht. Bei der Klasse unserer Spieler können wir es uns eig. nicht so wie die Bayern erlauben, die AVs komplett alleine zu lassen. Es wird also aus dem 4-2-3-1 im Spiel gg. den Ball automatisch ein 4-4-1-1. Und Shechter mit Defensiv-Aufgaben...?
Er gehört vorne rein. Als strafraum-Wuseler. Mit Jemanden, der ihm entweder den Raum öffnet. (Dafür haben wir einen, der körperlich die Anforderung erfüllt, leider aber kein Fußballer ist.)
Oder mit Jemanden, der ähnliche Bewegungsabläufe besitzt, und im Seitenwechsel/Kreuz-Spiel mit ihm harmoniert. Wie seinerzeit Sanogo/Altintop.
Hier kann ich mir Swierzok gut vorstellen. Die Beiden vorne drin würde im Ggs. zum Sandro wenigstens mental die gegnerischen Abwehrreihen in Schacht halten, weil sie einen flexibleren, fintenreicheren Ball spielen.
Dahinter würde ich Fortounis versuchen. Er ist ein begabter Dribbler, Passspieler und Distanz-Schütze. Aber kein Sprinter und Dauer-Zweikämpfler. Warum man ihn auf den Außen einsetzte, wo man ihm das oben angesprochene "Shechter"-Problem aufsetzte, wird eines der Geheimnisse sein, welches MK hoffentlich in seinem Arbeitszeugnis zum Nachdenken anregen wird.
Dahinter die anderen drei Mitglieder De Wit, Borysiuk und Tiffert.
Vor allem Ersterer und Letztere würden von dieser Umstellung profitieren. Sie sind aufgrund Schnelligkeits-Defizite ohnehin nicht auf den Außen festzunageln.
Aber sie verfügen über ein ausreichendes Kombinations-Spiel und einen guten Schuss.
Bei Tiffert stellt sich aber die Bock-Frage. Im Abstiegskmapf kannst du solche Diven, und das war über einen Großteil der Runde, unmöglich mittragen.
Borysiuk ist der im Aufbau sicherste, zudem der kompromissloseste Vertreter dieses Dreigestirns. In vereinzelten Wechseln kann er aber auch die Rolle der andere 2 oder gar die von Fortounis übernehmen. Aber am wohlsten würde ich mich fühlen, wenn er ganz klar im ZDM agiert, wo er im Aufbau und Umschaltspiel von den anderen "Halb-Außen"-Spielern unterstützt wird.
Dick ist ohnehin als marschierfreudiger AV für dieses System prädestiniert. Aufgrunddessen, dass wir nun auch keine offensiven Außen mehr haben würden, hätte er sogar noch mehr Platz um druchzubrechen. Links sieht es anders aus. Jessen ist taktisch für dieses Niveau unfassbar unbedarft (s. Gladbach), aber er traut sich zumindest regelmäßig bis zur Grundlinie. Abgessichert kann er von einem der Halb-Außen. Bei Bugera würde es wohl kräftemäßig schon nicht langen. Aber zumindest hinterlaufen sollte er, um einen Spieler aus der Mitte oder zumindest den AV des Gegners zu binden.
Im Spiel gegen den Ball wird die Mitte komplett zugemacht. erst mit den vertikal draufgehenden Stürmern. Einer macht den spielstärksten IV zu. Der andere läuft den Ballführenden an. Fortounis macht die Zuspiel-Wege zu den Aufbauspielern im DM zu. De Wit und Tiffert lassen sicha uf Höhe Borysiuks fallen. Man wäre dann sogar defensiver und in der Mitte kompkater aufgestellt als im 4-2-3-1.
Für die Viererkette würde sich nicht so viel ändern, wenn denn Tiffert und De Wit konsequent zum Doppeln herbeieilen würden. Wir wären schon einen Schritt weiter, wenn denn die AVs viel Arbeit bekämen. Ziel einer jeden Defensiv-Taktik ist es, den Ball in die ungefährliche Zone zu drängen. Auf die Außen. Denn dort steht nicht das Tor.
Mal schauen, wie es Balakov letztlich managen wird.