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@ Marky.
Großartiger Text . Autoren wie du haben mich dazu bewogen, hier wieder zu lesen und zu schreiben – und Texte wie diese werden mich davon abhalten, dass Forum wieder vorzeitig zu verlassen.
Einen Gedanken möchte ich mal herausgreifen und fortführen. Warum ergreift uns von Zeit zu Zeit, wie du schreibst, immer wieder die scheinbar übermächtige Hand der Überheblichkeit oder gar des Größenwahns, obwohl unser Gründungsmythos doch so eng mit der personifizierten Bescheidenheit verwoben ist, dass man solche Untugenden bis in die Ewigkeit für unmöglich halten sollte?
Fritz Walter, dem besten Fußballer Deutschlands und einem der herausragenden Persönlichkeiten der Nachkriegsgeschichte, gelang es beinahe mühelos Erfolg, Größe und Genie mit Tugenden wie Bescheidenheit und Geduld zu verbinden, ohne dass dabei von ersterem irgendetwas hätte verloren gehen können. Ganz im Gegenteil, sein Ruhm erstrahlte vor dem Hintergrund jener Tugenden nur noch umso heller und glanzvoller.
Fritz Walter verknüpfte ein Leben lang Größe mit Bescheidenheit, wir verknüpften in der jüngeren Vergangenheit Größe leider ein wenig zu oft mit dem Wahn und werden dafür seit einigen Jahren auf eine harte Probe gestellt.
Der Schlüssel zum Erfolg war früher die Kameradschaft, der Schlüssel zum Erfolg ist heute das Geld. Und wie das den Menschen korrumpieren kann, hätten wir bei genauerem Hinsehen über einige Jahrzehnte hindurch an einem Mann studieren können, der 1977 einmal als junger Präsident im Ehrenamt angetreten war, um den Verein behutsam, maßvoll und einige Jahre sogar erfolgreich in die neue, sich verändernde Welt des Profifußballs zu navigieren.
Als er 2002 zum dritten und hoffentlich letzten Mal ging, war vom Idealismus der Anfangsjahre nicht mehr viel übrig geblieben. Motive und Deformierungen wie Größenwahn, Gier, Realitätsverlust und Skrupellosigkeit hatten diesen sukzessive über die Jahre hinweg vollständig verdrängt und ersetzt.
Man hätte die Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur durchaus bemerken können und einige wenige bemerkten sie wohl auch, aber wir folgten nicht dem Beispiel unserer größten Helden, uns drängte die Größe des sportlichen Erfolgs zum Wahn und eben nicht zu Mäßigung und Bescheidenheit.
Das müßte uns nun doch endlich eine Lehre gewesen sein.
Großartiger Text . Autoren wie du haben mich dazu bewogen, hier wieder zu lesen und zu schreiben – und Texte wie diese werden mich davon abhalten, dass Forum wieder vorzeitig zu verlassen.
Einen Gedanken möchte ich mal herausgreifen und fortführen. Warum ergreift uns von Zeit zu Zeit, wie du schreibst, immer wieder die scheinbar übermächtige Hand der Überheblichkeit oder gar des Größenwahns, obwohl unser Gründungsmythos doch so eng mit der personifizierten Bescheidenheit verwoben ist, dass man solche Untugenden bis in die Ewigkeit für unmöglich halten sollte?
Fritz Walter, dem besten Fußballer Deutschlands und einem der herausragenden Persönlichkeiten der Nachkriegsgeschichte, gelang es beinahe mühelos Erfolg, Größe und Genie mit Tugenden wie Bescheidenheit und Geduld zu verbinden, ohne dass dabei von ersterem irgendetwas hätte verloren gehen können. Ganz im Gegenteil, sein Ruhm erstrahlte vor dem Hintergrund jener Tugenden nur noch umso heller und glanzvoller.
Fritz Walter verknüpfte ein Leben lang Größe mit Bescheidenheit, wir verknüpften in der jüngeren Vergangenheit Größe leider ein wenig zu oft mit dem Wahn und werden dafür seit einigen Jahren auf eine harte Probe gestellt.
Der Schlüssel zum Erfolg war früher die Kameradschaft, der Schlüssel zum Erfolg ist heute das Geld. Und wie das den Menschen korrumpieren kann, hätten wir bei genauerem Hinsehen über einige Jahrzehnte hindurch an einem Mann studieren können, der 1977 einmal als junger Präsident im Ehrenamt angetreten war, um den Verein behutsam, maßvoll und einige Jahre sogar erfolgreich in die neue, sich verändernde Welt des Profifußballs zu navigieren.
Als er 2002 zum dritten und hoffentlich letzten Mal ging, war vom Idealismus der Anfangsjahre nicht mehr viel übrig geblieben. Motive und Deformierungen wie Größenwahn, Gier, Realitätsverlust und Skrupellosigkeit hatten diesen sukzessive über die Jahre hinweg vollständig verdrängt und ersetzt.
Man hätte die Veränderungen der Persönlichkeitsstruktur durchaus bemerken können und einige wenige bemerkten sie wohl auch, aber wir folgten nicht dem Beispiel unserer größten Helden, uns drängte die Größe des sportlichen Erfolgs zum Wahn und eben nicht zu Mäßigung und Bescheidenheit.
Das müßte uns nun doch endlich eine Lehre gewesen sein.
Marky, Glückwunsch!
ich schreibe hier nicht viel aber lese immer fleissig mit und das war der beste Artikel den ich bisher lesen durfte!
danke und weiter so!
gruß mythoswk
ich schreibe hier nicht viel aber lese immer fleissig mit und das war der beste Artikel den ich bisher lesen durfte!
danke und weiter so!
gruß mythoswk
" willst du senden was ich hab gesagt?"
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