Das Millionenspiel
Die russische Alpha Group möchte Carl Zeiss Jena zukünftig mit Millionen beglücken - und dafür knapp die Hälfte der Macht übernehmen.
In den nächsten Tagen stehen noch vier Termine auf dem Programm. Präsident Rainer Zipfel wirbt bei Info-Veranstaltungen persönlich um das Vertrauen der Fans und Mitglieder. Die können am 29. September auf der Mitgliederversammlung entscheiden, wohin die Reise für den Thüringischen Traditionsverein geht. Stimmen Dreiviertel der Mitglieder für die Ausgliederung der Ersten und Zweiten Mannschaft (Oberliga) in die noch zu bildende Spielbetriebs-GmbH, ist der Weg frei für die "Alpha Group Invest Corporation", die 49 Prozent Beteiligung an der GmbH erhält (laut DFL-Statuten muss die Mehrheit beim Verein bleiben) und im Gegenzug bis zu 25 Millionen Euro in den Zweitligisten pumpen will. "Es klingt immer noch wie ein Märchen", sagt Zipfel.
Die Bedenken sind groß, da über die Alpha Group kaum etwas in Erfahrung zu bringen ist. Es soll sich um eine Firma aus Moskau handeln, die ihr Geld mit Immobilien und im Baustoffgewerbe verdient. Ihren Sitz hat sie auf den Britischen Jungferninseln. Eine klassische Briefkastenfirma also. "Wir haben viel und lange geprüft. Es klingt trotz des Sitzes seriös", sagt Schatzmeister Gerald Glöckner. Die Eigentümer der Gruppe heißen Murat Lujanow und Atlan Schischkanow. "Zwei Fußballverrückte", wie Zipfel sagt. Beide suchten mit Hilfe eines Frankfurter Anwaltsbüros einen Verein in Deutschland. Angeblich sollen auch Erzgebirge Aue und Dynamo Dresden im Rennen gewesen sein - was jedoch auf kicker-Nachfrage dementiert wird. Als "Märchen aus 1000 und einer Nacht" bezeichnet Volkmar Köster, bis Juli Geschäftsführer bei Dynamo, diese Spekulation. "Wir haben mit Partnern Gespräche geführt, auch mit russischen, aber nicht mit der Alpha Group", sagt Aues Schatzmeister Bertram Höfer.
Dass die Alpha Group bei einem Verein wie Carl Zeiss Jena anklopfte und nicht bei einem großen Bundesligisten, liegt auf der Hand. "Wo kommt man mit 20 Millionen unter?", fragt Zipfel, der für diese Saison mit einem Etat von knapp neun Millionen Euro kalkuliert. Die vier bis fünf Millionen Euro, die jährlich aus Russland kämen, würden den Spielraum vergrößern. Hinzu kommt: Welcher Klub ist bereit, die Hälfte seiner Macht abzugeben? Die Alpha Group wird einen von zwei Geschäftsführern der GmbH stellen. (...)
Quelle und kompletter Text:
http://www.kicker.de/news/fussball/2bun ... el/146552/
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