Leider konnte ich am Donnerstag bei der Wahl aus beruflichen Gründen nicht anwesend sein. Wirklich überraschend finde ich die Reaktion von Hagen Leopold nun nicht.
Der Themenkomplex "Konzept" ist weiter gefächert als mancher vielleicht auf den ersten Blick vermuten mag.
Es gibt zahlreiche Themen die mit dem Wort "Konzept" verbunden werden. Offenbar wird jedoch immer von unterschiedlichen Konzepten gesprochen.
War es zum Zeitpunkt des Geburtstags von Fritz Walter noch das "Sicherheitskonzept" das als Problem dargestellt wurde, scheint es im Moment wohl um das Betriebskonzept zu gehen, also wie kann man ein solches Museum interessant gestalten, dass Besucherzahlen kontinuierlich bleiben und nicht, wie in Dortmund erst ganz hoch und dann jährlich mit sinkenden Zahlen zu kämpfen haben.
Das "Betriebskonzept" scheint derzeit wohl das eigentliche Problem zu sein, wobei genau das auch wiederum extrem verwundern muss. Solche Überlegungen sollten doch eigentlich vorliegen, lange bevor man mit der Planung eines Museums beginnt. Dem ist aber entweder aktuell nicht so oder aber irgendetwas am ursprünglichen Konzept ist der aktuellen Führung nicht genehm.
Dafür wurde schliesslich gerade durch die FH eine Befragung von Fangruppen und "Interessierten" durchgeführt was letztlich wohl in ein "Konzept" enden soll. Woher die Mittel für diese "Beauftragung" kommen, ist mir nicht bekannt.
Als im vergangenen Jahr von der "großen Lösung" Abstand genommen werden musste und die "kleine Lösung" durch Dr. Ohlinger vorgestellt wurde, fragte ich, wie denn ein entsprechendes Betriebskonzept aussehen soll. Darauf erhielt ich als Antwort, dass es bis zur endgültigen Festlegung des Konzepts wohl bis nach dem 26. März 2011 (Länderspiel) dauern wird, da erst dann das Museum in Betrieb gehen wird und der "Fritz-Walter-Gedächtnisraum" in dem Museum integriert wird. Was damals galt ist heute, dank dem Wechsel im Vorstand, offenbar in Vergessenheit geraten.
Um einen weiteren kritischen Punkt aufzugreifen sollte man sich noch einmal vor Augen führen, was der eigentliche Sinn des Vereins "Initiative Leidenschaft - Fritz-Walter-Museum Kaiserslautern e.V." ist.
Im §2 der Satzung steht:
Der Verein wird folgende Aufgaben erfüllen:
Unterstützung des Fritz-Walter-Museums Kaiserslautern , bei der Einrichtung, Begleitung und Betrieb. Dies geschieht durch das Einwerben von Mitteln, die ausschließlich für Projekte im kulturellen Bereich (gemeinnütziger Bereich) des Museums verwandt werden sollen. Der Nachweis ist jederzeit öffentlich und transparent zu führen.
Es ist also zunächst einmal ein "Förderverein" im herkömmlichen Sinne und bei den Versammlungen wurde mehrfach darauf hingewiesen, dass es bei dem Verein nicht um den eigentlichen Betrieb des Museums geht, sondern um die Beschaffung der Exponate (@salamander). Somit waren Hagen Leopold, Norbert Thines und Wilfried de Buhr damit beschäftigt, Exponate des FCK und von Fritz Walter und seiner Zeit (WM 54) zu beschaffen. Teils, um die Exponate ins Eigentum der "Initiative Leidenschaft" zu überführen, teils um diese als Dauerleihgabe zu erhalten.
Wie fühlen sich nun also Personen, die Dauerleihgaben an den Verein "Initiative Leidenschaft" unter Zureden von z.B. Hagen Leopold gemacht haben, wenn diese Exponate (Zeitungsausschnitte, Plakate, Fotos etc) unter Glas liegen und dieses Glas als Tisch für das Abendessen dient? Ist sichergestellt, dass das Exponat beim Verschütten des Champagners keinen Schaden erleidet? Genau hier treffen eben die verschiedenen Aspekte der "Betriebskonzepte" aufeinander. Wenn die Fritz-Walter-Gedächtnisebene oder "-raum" als VIP-Zone mit Essensmöglichkeit betrachtet wird, rollen sich nicht nur bei mir die Fußnägel auf. Wenn nun also Hagen Leopold, als Hauptkontakt für die Exponate darauf beharrt, dass die Exponate mit dem entsprechenden Respekt gezeigt werden sollen und nicht als "Tischdecke" für VIPs (oder solche die es werden wollen) herhalten sollen, dann ist der Konflikt wohl vorprogrammiert.
Lieber @salamander, ich kann Deinen Wunsch nach Fakten verstehen. Ebenso kann ich verstehen, dass Du der Ansicht bist, dass der FCK die Hoheit über die Exponate erhalten sollte. Aber dann hätte sich der FCK vielleicht mal darum kümmern sollen. Bislang hat sich der FCK immer fein aus seiner Historie herausgehalten und macht zwar marketingtechnisch auf Tradition, nur hat der FCK in der Vergangenheit wissentlich auf ein Archiv verzichtet. Der Verein "Initiative Leidenschaft" hat sich dieses Themas angenommen und dem FCK immer wieder angeboten, die Exponate zu beschaffen und bereitzustellen. Nun fordert(e) aber jemand im Vorstand der "Initiative Leidenschaft" Respekt im Umgang mit den Exponaten und eine entsprechende Absicherung (es gibt keinerlei Versicherungen, kein Brandschutzkonzept, keine Zugangskontrolle). Das der FCK dies alles nicht vorlegen kann und dann offenbar ein wenig "Politik" betreibt, um diesen, nennen wir es, Widersacher mürbe zu klopfen mag ja verständlich sein, aber nach Jahrzehnten des Kampfes wie Hagen Leopold, ist man irgendwann wohl auch des Kampfes müde. Ich möchte jetzt hier nicht für Hagen Leopold sprechen oder Fritz Grünewalt Vorwürfe machen. Aber die "Initiative Leidenschaft" scheint derzeit eher ein Spielball zu sein, denn ein Förderverein. Aus meiner Sicht werde ich meine Mitgliedschaft bei diesem Verein nach den jüngsten Ereignissen zumindest hinterfragen.