Hab mal einen Blick in diverse Telefonbücher geworfen.
Gefunden habe ich einen Kjetil Rektal, der in Köln ein gewisses Etablissement betreibt, Puschi oder so, der hat aber mit Fussball nix zu tun.
Auch einen Kjetil, mit Nachnamen Rekhtal gefunden, der kommt aus Oslo und ist Lokführer, hat aber auch nix mit Fussball am Hut.

Fündig geworden bin ich aber in Lierse, da gibt es einen Kjetil Rekdal und der ist Trainer: Dieser hat soeben beim FCK einen Vertrag unterschrieben und das für 3 Jahre, weil er was aufbauen will. Und das braucht bekanntlich etwas Zeit.
Der FCK wollte einen Trainer verpflichten und keinen Zauberer...
Fussball ist die schönste Nebensache der Welt, ist aber komplizierter als dass sich mancher so vorstellt. Richtig ist: 22 Menschen rennen einem Ball hinterher, aber im Profifussball ist es nicht so wie auf dem Bolzplatz, d.h. der Dicke geht ins Tor und der Lange in den Sturm.
Der Fussball hat sich weiterentwickelt und ist immer mehr von taktischen Überlegungen bestimmt. Die erfolgreichsten Clubs spielen nach einem erkennbaren System. Der FCK ist nicht mehr erfolgreich, da die letzten Trainer immer nur kurzfristig gedacht haben. Da wurde nie ein richtiges Fundament gelegt.
Im Prinzip fing die Malaise bereits unter Otto R. an. Kann mich noch gut an seine Aussage in Richtung Ballack erinnern: "Der muss noch viel lernen"
Für Otto R. scheinbar auf der Bank, denn er wurde meist von solchen Spielern wie z.B. Samir etc. vertreten. Das war schon ein Signal: auf junge Spieler setzen wir nicht.
Trainer wie z.B. Rausch oder Brehme trainierten wild zusammengewürfelte Teams, von Konzept weit und breit nichts zu sehen.
Welcher wirklich ambitionierte Spieler, ob alt oder jung, sah im FCK eine Perspektive ? Die gingen woanders hin.
Die Verantwortlichen haben die Marke FCK, die geprägt war von Teamgeist, von einer Mentalität nach dem Motto, der Gegner hat jetzt schon die Hosen voll, und nicht nur die ledernen, wenn er bei Bekanntgabe des Terminplans daran dachte, dass er ja irgendwann auf den höchsten Fussballberg Deutschlands antreten musste, verwässert.
Das Lautrer Publikum war in der Vergangenheit dafür gefürchtet, dass es ganz besonders giftig war. Wenn es mal nicht so richtig lief, wurde nicht gepfiffen, sondern man wartete richtig darauf, dass entweder der Gegner ein grobes Foul begann oder der Schiri eine Fehlentscheidung traf. Da ging dann so richtig die Post ab...
Und genau das hat unser neuer Trainer gemeint, als er auf das 4:3 gegen Hertha zu sprechen kam. Er will das gleiche wieder erleben, aber diesmal in der umgekehrten Version als Gewinner. Indem er hier unterschrieben hat, zeigt er, dass er dies wieder in Lautern für möglich hält.
Das macht mir Mut. Ausserdem hat mir gefallen, dass Rekdal nicht hingeht und uns das Blaue vom Himmel runter verspricht.
Der Trainer braucht jetzt etwas Zeit, um sein Konzept mitsamt seiner Philosophie, den Spielern zu vermitteln. Auch den jungen Spielern, die Zeit lassen sich zu entwickeln, denn z.B. Halfar, Schönheim, Reinert etc. haben in ihrer kurzen Karriere schon so einiges mitmachen müssen - Abstieg 1. Liga, Verletzungen. Die brauchen jetzt Ruhe und da Vertrauen von Trainer und Fans.
Wer dazu keine Nerven hat, begebe sich bitte zum FC Bayern, die gwinnen öfter oder auch nicht... Und immer schön das Bayern-Trikot durch die Gegend tragen und so machen, als hätte man höchstpersönlich zum Erfolg beigetragen.
Allerdings fehlt den Bayern-Fans ein Gen, das einen richtigen Fussballfan ausmacht: man muss leiden können. Manchmal dauert diese Phase auch etwas länger...