Thomas hat geschrieben:Ein Mitspracherecht der Fans kann denke ich nie verkehrt sein. Denn im Gegensatz zu jedem erdenklichen (bezahlten) Funktionär sind wir auch in 10, 20, 40 Jahren noch hier und für unseren FCK da. Ich wünschte nur, dass die Fans auch unter Jäggi oder Friedrich schon was zu sagen gehabt hätten...

Ein Mitspracherecht der Fans sollte sich auf die Belange der Fans konzentrieren, so wie es einst auch die Initiative Westkurve getan hat und mit ihren Aktionen sicherlich auch einen teilweisen Erfolg erzielen konnte (Aufhebung der Blocktrennung). Wer Mitspracherecht im Verein will, der solle dann bitte aber auch Mitglied im Verein sein. Denn das ist existenzielle Grundlage, ohne die eine Mitbestimmung gar nicht machbar ist und auch nicht sein sollte.
Ein kleines Aber muss ich dir aber noch entgegnen: Die Mitglieder des Vereins haben – unabhängig von irgendwelchen Initiativen – immer die Möglichkeit zur Mitbestimmung im Verein. Diese Möglichkeit gab es schon zu Zeiten von Thines, von Friedrich, von Jäggi, von Göbel und sie gibt es auch zu Zeiten eines Stefan Kuntz. Er wird auch kein Interesse haben, dieses Recht zu beschneiden. Er kann es auch in seiner Position nicht, dazu fehlen ihm die Befugnisse.

Gemäß unserer Satzung gilt: „Die Mitgliederversammlung ist das oberste Vereinsorgan“ (Art. 9, Abs. 1). Dies war, ist und bleibt zutreffend. Die Mitglieder haben im Verein die umfangreichsten Möglichkeiten zur Mitbestimmung, welche in meinen Augen auch völlig ausreichend sind. Die Frage ist nur, ob die Mitglieder diese Rechte auch nutzen wollen.
Wenn ich mir die Beteiligung bei den Vorstellungsrunden der AR-Kandidaten anschaue, oder wenn ich mir überlege, wie zahlreich die Mitglieder Einsichtnahme in die Jahresabschlüsse nehmen; da muss man hinterfragen, ob diese Mitbestimmung überhaupt ausreichend angenommen wird. Ebenso muss man sich auch hinterfragen, wie man als Gruppe oder Gemeinschaft auftritt, wenn man im Verein Mitbestimmung möchte – hier gibt es ja aus der JHV 2007 genügend Beispiele, wie man sich nicht verhalten sollte. Dafür haben die Betroffenen auch ihre (verdiente) Prügel bezogen und sich entschuldigt, womit die Sache abgehakt ist. So etwas sollte man sich nur bei Gelegenheit vor Augen führen. *g*
Wir, als Mitglieder unseres Vereins, haben die Chance zur Mitbestimmung – die man Nutzen sollte – aber wir haben auch eine gottverdammte Verantwortung gegenüber dem FCK. Und dieser Verantwortung wird man nicht gerecht, wenn man eine Foren-Signatur „Pro Fritz-Walter-Stadion“ einfügt oder ein paar Plakate kleistert. Das ist ein Mittel zu zeigen, was man denkt und was man möchte, bzw. verhindern will. Wer aber die Umbenennung verhindern will, der muss auch Wege dahin aufzeigen. Es gibt auf der einen Seite einen momentan bilanziell überschuldeten Verein der sich die Möglichkeit offen halten möchte, den Namen zu veräußern. Es gibt Fans und Mitglieder die das akzeptieren und es gibt andere die dies verhindern möchte. Der FCK führt das Argument der zusätzlichen Einnahme an, die Gegner erwidern mit der Unantastbarkeit von Fritz-Walter. Jetzt sehen die Gegner etwas in Gefahr, richten schon einmal die Kanonen aus und beginnen sich „einzuschießen“. Kann das Sinn der Sache sein? Muss es nicht eher so sein, dass man als Mitglied seiner Verantwortung gerecht wird, sich abends an den Schreibtisch setzt und sich überlegt, wie zur Hölle man dem Verein helfen kann und gleichzeitig das eigene Ziel erreichen kann? Genau das sehe ich momentan (leider) noch nicht. Und statt hier jetzt die Keule gegen Stefan Kuntz auszuholen – wie es ja der ein oder andere im Forum doch macht – sollte man sich auch hier besinnen, wo der Verein wo knapp 2 Jahren stand und wo er heute steht. Das darf nicht dazu führen, dass man bedingungslos schluckt, was von der Vereinsführung dirigiert wird, dass darf aber doch in dem ein oder anderen Moment auch etwas Demut und Respekt auslösen.
Mitbestimmung ist unbestritten notwendig – über die Ausführung darf man diskutieren.
Das Ziel muss doch eigentlich für uns alle klar sein: Maximaler sportlicher und wirtschaftlicher Erfolg unter Bewahrung der Werte und Traditionen des Vereins. Die Vereinsführung soll die ersten beiden Ziele in Angriff nehmen, die Basis die letzten Punkte dabei aufrecht erhalten. Diesen Spagat zu finden, diese Ziele zu erreichen, daran sollte man sich ausrichten.
SiebenVier muss ich da in seinen Ausführungen durchaus auch recht geben, es gibt wichtigere Ziele im Leben und gibt genug Menschen, die nicht mit Freude auf den Berg schauen würden, während ihr Arbeitgeber in der Stadt gerade Pleite geht und sie ihren Job verlieren. Fritz Walter, bzw. der Name des Stadions bringt diesen Menschen keinen Cent und wenn die Stadt gleichzeitig auch noch zahlen muss - unabhängig von der Verantwortung der Stadt - dann ensteht nicht unbedingt ein angenehmes Klima.