FCK leiht Sturmtank Azar Karadas aus
FUSSBALL: Der Norweger debütiert am Sonntag gegen SC Paderborn - „Ich will aufsteigen"
KAISERSLAUTERN (ffg/zkk). Zweit-Bundesligist 1. FC Kaiserslautern hat die Stürmerfrage gestern mit Azar Karadas beantwortet. Der 25-jährige Norweger kommt auf Leihbasis von Benfica Lissabon. „Er beginnt am Sonntag gegen Paderborn, er spielt, so lange die Kraft reicht", kündigte FCK-Trainer Wolfgang Wolf gestern Abend an.
Karadas ist 25 Jahre alt, 1,90 Meter groß und 88 Kilogramm schwer. Zu Beginn seiner Karriere wurde er in Norwegen oft als „Wunderkind" bezeichnet. Über die Stationen SK Brann Bergen und Rosenborg Trondheim kam er 2004 zu Benfica Lissabon. „Unter Trapattoni hat er 26 Spiele gemacht, nach dem Trainerwechsel hatte er keine Chance mehr", begründet Wolf, warum der Champions-League erfahrene Sturmtank zum englischen FC Portsmouth „abgeschoben" wurde, wo er nicht glücklich wurde. „Über die Zeit will ich nicht mehr sprechen, will sie schnell vergessen. Der FCK ist eine Art Neuanfang, ich schaue nach vorne", sagte Karadas, der bislang neun A-Länderspiele (ein Tor) in der norwegischen Nationalmannschaft absolviert hat, gestern Abend im Gespräch mit der RHEINPFALZ.
„Er muss was können, sonst hätte Benfica nicht drei Millionen Euro Ablöse für ihn gezahlt. Ich habe ihm gesagt: Du gehst einen Schritt zurück, um wieder einen Schritt nach vorne zu tun", philosophiert der FCK-Trainer. Im Aufstiegsfall besitzt der FCK eine Kaufoption für Karadas. Und der in Norwegen aufgewachsene Sohn türkischer Eltern hat die Bundesliga fest ins Visier genommen: „Ich will mit dem FCK aufsteigen! Es ist ein großer Club, der in die Bundesliga gehört. Dafür will ich mein Bestes tun." Gestern hat er bereits eine Extraschicht Kraft- und Ausdauertraining absolviert, muss Rückstand aufholen. Heute (10 und 16 Uhr) steigt er ins Mannschaftstraining ein.
„Er ist ein zentraler Stürmer, kopfballstark und mit dem Fuß gut", rühmt Wolf die Qualitäten des Neuen, der gut Deutsch versteht, nur mit dem Sprechen noch etwas Probleme hat. „Er hat einen super Schuss, er behauptet den Ball. Nur in seiner Trefferquote muss er sich im Vergleich zu seinen bisherigen Vereinen verbessern und steigern", fordert der Trainer. „Ich habe oft mehr Tore vorbereitet als selbst erzielt", sagt Karadas, der es liebt, seinen kräftigen Körper da einzusetzen, wo es brennt, wo er sich am liebsten aufhält, sich wohlfühlt - im gegnerischen Strafraum.
Am Sonntag (14 Uhr) gegen Paderborn will Wolf auf das Sturm-Duo Azar Karadas/Noureddine Daham setzen. Nicolas Pavlovich, der sich eine Leistenzerrung zugezogen hatte, absolviert Lauftraining. „Das wird knapp bis Sonntag", hegt der Trainer Zweifel an der Einsatzbereitschaft des langen Argentiniers. Azar Karadas, der Vater zweier Kinder, hat von der Atmosphäre im Fritz-Walter-Stadion gehört und freut sich natürlich auf seine Premiere. Auf dem Trikot wird er die Nummer 18 tragen, die zuletzt das Trikot des zum Hamburger SV gewechselten Boubacar Sanogo zierte. „Am Anfang meiner Karriere hatte ich bei Brann immer die 18 und wollte sie auch in den anderen Vereinen, aber sie war nie frei", freut sich der FCK-Neuling, dass es endlich geklappt hat. Es ist ein Zurück in die Zukunft.
Quelle:
http://www.rheinpfalz.de