Kaiserslautern: Neues Angriffsduo, alte Abschlussschwächen
Gefährliches Zeitspiel
Wann gewinnt der 1. FCK wieder? Die Antwort von Axel Bellinghausen kommt wie aus der Pistole geschossen, einem Versprechen gleich: "Am Sonntag in Paderborn!" Beim 1:1 gegen den KSC blieben die Pfälzer bereits zum vierten Mal in Serie sieglos.
Sieben Unentschieden in zuletzt zehn nicht verlorenen Spielen haben den FCK wertvollen Boden gekostet im Rennen um den Wiederaufstieg. Den hält Trainer Wolfgang Wolf nach wie vor für machbar: "Glauben Sie mir, wir werden bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen."
Zweckoptimismus? Durchhalteparole? Lautern läuft die Zeit davon. Die Spiele, um das gesteckte Saisonziel zu erreichen, werden weniger. Wie im Vorjahr. Da stand am Ende der Abstieg.
Wolfs Dauer-Warnung zum Trotz, unbedingt Ruhe im Nervenspiel zu bewahren, wächst die Skepsis im Umfeld angesichts ausbleibender Siege, des zunehmenden Rückstands auf Duisburg (schon vier Punkte). Und der Probleme, die offensichtlich sind.
"Die Mannschaft hat alles gegeben", erklärte Wolf, der Unzufriedenheit über ein Remis gegen den Tabellenführer nicht teilen wollte. Was die "Roten Teufel" gegen den KSC aber boten, gibt wenig Anlass zu großem Optimismus. Zumal die Elf selbst in Überzahl Leidenschaft vermissen ließ, unbedingt den Sieg erzwingen zu wollen.
Zwölf Neuzugänge im Sommer, vier weitere in der Winterpause - da ist fehlende Abstimmung im Team zwangsläufig. Doch beim Anpassungsprozess ist Eile geboten. "Es muss so schnell wie möglich gehen." Benjamin Auer räumt ein, dass nicht mehr viel Zeit zu verlieren sei. Sein Zeitfenster ist klar formuliert: "In Paderborn müssen wir unbedingt drei Punkte holen, um nicht den Anschluss zu verlieren."
Auer bereitete den Ausgleich vor, stand sich mit seinem Nebenmann Emeka Opara ansonsten mehrfach auf den Füßen herum. Ein neues Angriffsduo, aber alte Abschluss-Schwächen. Das macht sogar Trainer Wolf Sorgen: "Unser Problem ist momentan ganz eindeutig, wir können uns vorne im Strafraum nicht so durchsetzen." Seine Prognose: "Es ist nur eine Frage der Zeit, wann wir wieder Tore machen werden."
Auer, Opara, davor Azar Karadas, Noureddine Daham und Nicolas Pavlovich, der floppte und nach Mexiko ging: In Wolfs Stürmerroulette ist die Zeit überfällig, Tore sprechen zu lassen.
Uli Gerke
Quelle:
http://www.kicker.de/fussball/2bundesli ... el/360975/