
Markus Anfang begrüßt 27 Spieler beim Trainingsauftakt
27 Spieler auf dem Platz, davon vier externe Neuzugänge, drei neue Jungprofis, aber auch drei fehlende Leih-Rückkehrer: Der 1. FC Kaiserslautern ist mit Cheftrainer Markus Anfang in die Vorbereitung zur Zweitliga-Saison 2024/25 gestartet.
Das Fritz-Walter-Wetter hatte sich gerade gelegt, als die rund 1.500 neugierigen FCK-Fans das nach dem Ehrenspielführer benannte Stadion auf dem Betzenberg betraten. Aber sommerliche Temperaturen waren es nicht, bei denen die Roten Teufel nach dem obligatorischen Laktattest am Vormittag ihre erste Einheit auf dem Platz absolvierten. Bei dunkel bewölktem Himmel und 17 Grad Celsius wollten die Kiebitze vor allem einen Blick auf den neuen Trainer sowie die neuen Gesichter in der Mannschaft erhaschen - und bekamen als zusätzliche Überraschung exklusiv die neuen Heimtrikots von Ausrüster Castore präsentiert. Mit Luca Sirch (vorher Lokomotive Leipzig), Florian Kleinhansl (VfL Osnabrück), Jannis Heuer (SC Paderborn) und Rückkehrer Erik Wekesser (1. FC Nürnberg) waren die ersten vier externen Neuzugänge des FCK mit dabei - weitere sollen und werden in den kommenden Wochen folgen. Die beiden U19-Spieler Mika Haas und Torwart Fabian Heck sowie der aus der U21 hochgezogene Leon Robinson gehören ab sofort ebenfalls fest zum Profikader. Außerdem auf dem Platz, wenn auch nur zum Lauftraining mit Reha-Trainer Fabian Kobel: Hendrick Zuck, der nach seinem Kreuzbandriss von Ende Januar in der Vorbereitung nach und nach wieder einsteigen soll. Gleiches gilt zunächst für Torjäger Ragnar Ache, der ebenfalls nur einige Runden lief und nach Auskunft von Markus Anfang in den kommenden Wochen seine immer noch vorhandenen Achillessehnenprobleme auskurieren soll. Nicht mit dabei waren dagegen die drei Leih-Rückkehrer: Tyger Lobinger (VfL Osnabrück), Angelos Stavridis (FC Homburg) und Neal Gibs (SGF Freiberg) sind vom Training freigestellt, ihnen wird mangels Perspektive ein erneuter Wechsel zu einem anderen Verein nahegelegt (siehe Transfer-Ticker).
Ache wird zunächst langsam aufgebaut - Zuck wieder im Lauftraining - Lobinger, Stavridis und Gibs auf Vereinssuche
In der rund 70 Minuten dauernden ersten Einheit kommunizierten Markus Anfang und sein Co-Trainer Florian Junge rege mit der Mannschaft, beobachteten aber zugleich auch viel vom Rand. Das weitere Coaching-Team bilden wie gehabt Niklas Martin (Co-Trainer & Spielanalyst), Oliver Schäfer (Athletik-Trainer), Fabian Kobel (Reha-Trainer) und Andreas Clauß (Torwart-Trainer), der ab sofort vom neuen Torwart-Koordinator Dennis Rudel unterstützt wird. Nach dem knapp vier Wochen langen Urlaub seit dem DFB-Pokal-Finale standen heute im Fritz-Walter-Stadion vor allem Übungen mit dem Ball im Mittelpunkt. Morgen folgt in Gau-Odernheim als erster Test das traditionelle Fanspiel, das dieses Jahr von der Fanregion Rheinhessen/Pfalz veranstaltet wird (Stadionöffnung 11:00 Uhr, Hauptspiel 14:30 Uhr, Autogrammstunde 17:30 Uhr).
Folgende 27 Spieler nahmen am heutigen Trainingsauftakt teil:
Tor: Julian Krahl, Avdo Spahic, Fabian Heck - Abwehr: Jan Elvedi, Boris Tomiak, Almamy Touré, Jannis Heuer, Frank Ronstadt, Florian Kleinhansl, Erik Wekesser, Mika Haas, Luca Sirch, Hendrick Zuck (nur Lauftraining nach Kreuzbandriss) - Mittelfeld: Marlon Ritter, Jean Zimmer, Philipp Klement, Kenny Redondo, Afeez Aremu, Tobias Raschl, Filip Kaloc, Leon Robinson, Shawn Blum (U21) - Angriff: Ragnar Ache (nur Lauftraining wegen Achillessehnenbeschwerden), Daniel Hanslik, Aaron Opoku, Richmond Tachie, Dickson Abiama - Es fehlten: Tyger Lobinger, Angelos Stavridis, Neal Gibs (alle zur Vereinssuche freigestellt)
Heute Abend auf Der Betze brennt: Was unter anderem Trainer Markus Anfang und Kapitän Jean Zimmer nach dem Training sagten sowie weitere Fotos vom ersten Saison-Auftritt der Roten Teufel.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 21:00 Uhr:

Im Blickpunkt: Trainingsauftakt beim 1. FC Kaiserslautern
"Die Mannschaft sollte lauter beim Training sein"
Nach dem heutigen Trainingsauftakt beim 1. FC Kaiserslautern sprach Kapitän Jean Zimmer über den fortschreitenden Umbruch im Kader. Der neue Coach Markus Anfang gab Auskunft zum weiterhin angeschlagenen Torjäger Ragnar Ache.
- Fotogalerie | Trainingsauftakt und Präsentation der neuen FCK-Trikots zur Saison 2024/25
- Newsmeldung | Markus Anfang begrüßt 27 Spieler beim Trainingsauftakt
FCK-Trainer Markus Anfang über ...
... den ersten Tag und das erste Training mit seiner neuen Mannschaft: "Wir müssen uns jetzt natürlich erstmal kennenlernen. Aber mein erster Eindruck ist gut. In der Kabine haben wir uns nur kurz vorgestellt und sind dann direkt zur Trainingseinheit übergegangen. Ich finde es wichtig, dass wir direkt starten, ins Stadion kommen, die Fans sehen und eben ein Training absolvieren. Und da wollten wir auch nicht nur ein paar Flanken und bisschen Torschüsse machen, sondern mit einer Ballbesitzform auch ein erstes Gefühl für unsere zukünftigen Pläne reinbringen. Was mir ansonsten schon aufgefallen ist: Ich hätte auf jeden Fall gerne, dass der eine oder andere aus der Mannschaft ein bisschen lauter beim Training ist. Wir brauchen Führungsspieler!"
... seinen Plan für die sechswöchige Vorbereitung: "Nach dem heutigen Laktattest und Auftakttraining steht morgen das Fanspiel an, in dem die Jungs sich bewegen und erstmal Spaß haben sollen. Wir werden in der Halbzeit durchwechseln, es wird also jeder 45 Minuten Einsatzzeit bekommen. Ab Montag werden dann alle Schwerpunkte im Training vorkommen, sei es im taktischen Bereich oder natürlich auch in punkto körperliche Fitness. Das werden wir aber langsam, nach und nach aufbauen. Die wirklich richtige Belastung wird zur Mitte der Vorbereitung im Trainingslager kommen. Dort werden wir die Zeit auch für viele Einzelgespräche nutzen."
... den (Zwischen-)Stand des Kaders und der Transferplanung: "Wir wollen den Jungs, die jetzt da sind, erstmal die Möglichkeit geben, sich zu präsentieren. Natürlich werden wir aber auch noch etwas am Kader machen, wenn sich die entsprechende Situation ergibt. Aber wir wollen nichts überstürzen. Heute haben wir im Training elf gegen elf gespielt und noch zwei Neutrale dabei gehabt - es ist also nicht so, dass wir aktuell zu wenige Spieler hätten. Natürlich sind da jetzt die Jugendspieler dabei (Mika Haas, Leon Robinson, Shawn Blum, Fabian Heck; Anm. d. Red.), aber die sollen sich uns auch präsentieren können. Die drei zurückgekehrten Leihspieler ((Tyger Lobinger, Angelos Stavridis, Neal Gibs; Anm. d. Red.) haben wir hingegen zur Vereinssuche freigestellt, das hat Thomas Hengen vorher mit den Betroffenen kommuniziert. Und dann müssen wir halt schauen, was sich ergibt: Gibt es Leute, die sich verändern wollen? Gibt es Leute, die jetzt auf dem Markt sind und von denen wir glauben, dass sie uns weiterbringen? Da sind wir kontinuierlich im Austausch."
... die Hierarchie im Team, etwa beim Torwart, Kapitän, Mannschaftsrat: "Grundsätzlich zählt bei mir der Leistungsgedanke. Also ist einer besser, dann sollte er spielen. Ist der andere besser, sollte der spielen. Wäre ich an Julian Krahls Stelle gewesen, hätte ich mir auch die Rückennummer 1 genommen, wenn ich letzte Saison gespielt hätte. Dieses Selbstvertrauen finde ich super. Aber die Nummer sagt noch nicht zwangsläufig aus, dass er automatisch dauerhaft spielt. Das Gleiche gilt für den Mannschaftsrat, Kapitän und so. Erstmal müssen wir die Mannschaft ein bisschen kennenlernen. Wir haben ein paar Spieler, die schon eine Führungsrolle haben, und wir wollen noch mehr davon bekommen. In unseren früheren Vereinen haben wir es meist so gemacht, dass wir als Trainer zwei, drei Spieler für den Mannschaftsrat selbst festgelegt haben und das Team konnte dann weitere Spieler dazuwählen. Der mit den meisten Stimmen wurde Kapitän. Ob wir das jetzt auch wieder so machen? Jetzt wollen wir mal schauen, wie die Mannschaft sich präsentiert."
... den Stand bei Ragnar Ache, der wegen weiter anhaltender Achillessehnenprobleme nur leichtes Lauftraining absolvierte: "Wir haben bei ihm erstmal die Urlaubsphase abgewartet. Nun müssen wir schauen, dass wir den Jungen so gut wie möglich aufbauen. Das heißt natürlich auch entsprechend die Belastung steuern. Wichtig war, dass er in den letzten Tagen die ganzen Testungen absolviert hat, damit wir ein Feedback zu seiner körperlichen Fitness bekommen. Er wollte sich heute unbedingt auch auf dem Platz zeigen, damit alle sehen, dass er da ist. Aber er sollte nicht zu lange laufen, sondern ist dann reingegangen und noch ein bisschen aufs Fahrrad. Jetzt versuchen wir ihn nach und nach aufzubauen. Das wird teilweise hier auf dem Betzenberg, teilweise auch mal ein bisschen woanders stattfinden. So haben wir das abgesprochen. Die weitere Entwicklung müssen wir abwarten. Wir wollen Ragnar Ache so schmerzfrei wie möglich bekommen, damit er uns nicht nur kurzfristig, sondern auch nachhaltig zur Verfügung steht."
FCK-Kapitän Jean Zimmer über ...
... den ersten Eindruck vom neuen Team und dem neuen Trainer: "In der Mannschaft sind ja noch nicht so viele Neue, weil die Jungprofis zum Teil schon letztes Jahr mit dabei waren. Mit dem Trainer hatten wir auch erst kurzen Smalltalk. Am ersten Tag hat man erstmal so viele Eindrücke, aber in den nächsten Tagen und Wochen haben wir noch genug Zeit, um uns alle besser kennenzulernen."
... die Abgänge mehrjähriger Wegbegleiter wie Kevin Kraus oder Philipp Hercher: "Wichtig wird sein, dass wir die Charaktere, die uns verlassen haben, in der Kabine ersetzt bekommen. Auf dem Platz schaffen wir das sicherlich. Aber das Menschliche ist auch wichtig, selbst wenn es nur solche Kleinigkeiten sind: Krausi hat die Mannschaftskasse gemacht, jetzt brauchen wir einen Nachfolger für ihn. Das ist der Wandel der Zeit. Es kommen neue Gesichter und wir müssen schauen, dass wir die so schnell wie möglich integrieren, um es dann noch besser zu machen als letzte Saison."
... seine Zielsetzung für die neue Saison: "Die Zweite Liga ist grundsätzlich immer schwer, immer eklig. Aber trotzdem sollte es unser Ziel sein, im dritten Jahr - das schwierige zweite Jahr haben wir hinter uns - besser zu spielen, als es letzte Saison der Fall war. Vor allem konstanter, verlässlicher. Das ist unser großes Ziel. Es geht darum, dass wir konstanter punkten. Und dann ist die logische Konsequenz, dass wir weiter oben stehen als im letzten Jahr."
... die anhaltende Unterstützung der Fans, die sich aktuell wieder beim Trainingsbesuch und beim Dauerkartenverkauf zeigt: "Das ist verrückt. Wenn man an die letzten zehn Jahre zurückdenkt, was die Fans da für eine Leidenszeit hatten, dass wir in der Dritten Liga vor 15.000, 16.000 Zuschauern gespielt haben - und jetzt haben wir schon weit über 20.000 Dauerkarten verkauft. Diese Unterstützung wird uns helfen, sie hat uns auch in der letzten Saison geholfen, vor allem in der entscheidenden Phase. Wenn es mal nicht so läuft und wir trotzdem die Rückendeckung haben, das hat uns enorm gut getan und das brauchen wir auch nächste Saison wieder."
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Thomas Hilmes