Olaf4ever hat geschrieben: Aber wo fängt man an und wo hört man auf?
Genau das ist die Diskussion, die man führen muss. Vielleicht gibt es auch keine "richtigen" und "falschen" Antworten, sondern nur einen Kompromiss, auf den man sich einigt. Aber das Argument "Wir müssen alles akzeptieren - sonst ist es ja Moralismus" kann mich wirklich nicht überzeugen. Wenn ich glaube, dass die Konsequenz aus Angst vor moralischen Diskussion ist, dass ich Moral als solche ablehne und alles gleichwertig ist, dann ist das letztlich eine Form des "Nihilismus" und damit genauso eine Form von Extremposition, wo sich hier Leute über die "Moralisten" lustig machen.
Ich habe hier im Thread nun gelernt, dass es keinen Unterschied gibt zwischen Glücksspiel und bei Aldi einkaufen oder Chips zu essen. Wenn das das Ergebnis meiner Argumentation ist, dann würde ich vielleicht nochmal in mich gehen und mich fragen, ob meine Argumentation wirklich so sinnvoll sein kann oder ob ich nicht irgendwo einen Denkfehler begangen habe.
In anderen Ländern ist Glücksspielwerbung im Sport verboten - sei es durch gesetzliche Besschlüsse oder durch Verband-Regulierung. Mich kann das Argument überzeugen, dass solange es in Deutschland nicht auf hörerer Ebene reglementiert ist, auch der FCK aus wettbewerbsgründen nicht darauf verzichten sollte - wobei man sich dann ja immer noch dafür einsetzen könnte, dass DFB/DFL eben solche Sponsoren ausschließen.
Ändert halt nix daran, dass ich persönlich niemals mit Glücksspielwerbung auf meinen Klamotten rumrennen werde. Das muss tatsächlich dann jeder selber wissen, wo seine eigene moralische Grenze ist. Auch hier gilt aber wieder: Wer glaubt, dass es "Moralismus" sei, eine solche Äußerung zu tätigen, der sollte sich vielleicht mal fragen, ob er das Konzept "Werbung" wirklich verstanden hat. Wenn es keine Wirkung hätte Werbung auf Fußballklamotten zhu platzieren, dann würden sicherlich nicht so viele Unternehmen Millionen dafür ausgeben um dies zu tun. So kollektiv dämmlich - quer über diverse Branchen hinweg - ist man dann doch wieder nicht.