
Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - 1. FC Magdeburg
Das Flutlicht als letzter Motivationskick
"Große Spiele uffem Betze …": Am Samstagabend wird wieder das Flutlicht eingeschaltet, unter dem die Roten Teufel diese Saison schon so viel Freude gemacht haben. Der 1. FC Kaiserslautern empfängt im Abstiegskampf den 1. FC Magdeburg.
Am Mittwochmorgen trauten wohl viele ihren Augen kaum. Der Parkplatz am Nachwuchsleistungszentrum am Fröhnerhof lief mit Autos förmlich über. Man hätte meinen können, dass hier gleich ein absoluter Superstar vorgestellt wird. Doch es handelte sich nur um eine normale Trainingseinheit der Zweitliga-Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern. Im Endeffekt dürften gut und gerne tausend Fans, darunter aufgrund des Feiertags auch viele Kinder, das Gelände bevölkert haben. Die "Teufelsbande" übergab Kenny Redondo und Marlon Ritter Motivationsgeschenke im Abstiegskampf und auch der ein oder andere Fangesang wurde von den Kids angestimmt. Die Unterstützung im Abstiegskampf ist ungebrochen groß. Das spiegelt sich auch am Samstagabend im Fritz-Walter-Stadion in der Zuschauerzahl beim Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten im Keller wider. Anpfiff der Partie ist um 20:30 Uhr.
Was muss man zum 32. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Endspurt um den Klassenerhalt! Wieder wird auf die Stimmbänder der FCK-Fans ankommen, die beim Flutlichtspiel gegen den FCM sicher für eine atemberaubende Stimmung sorgen werden. Sportlich sieht es nach dem Überraschungssieg in Kiel wieder besser aus. Wenn man in dieser Woche auf die Tabelle blickte, musste man zumindest nicht ganz nach unten schauen. Doch noch ist natürlich gar nichts gewonnen. Für den 1. FC Kaiserslautern wird schon der Nachmittag des Samstags wichtig, denn dann bestreiten Rostock (gegen Karlsruhe) und Braunschweig (in Fürth) ihre Partien. Die Ausgangsposition der Roten Teufel wird sich vor dem Anpfiff also nochmal leicht verändert haben.
Ob Marlon Ritter in die Startelf zurückkehrt oder ob Friedhelm Funkel auf die in Kiel erfolgreiche Formation setzt, ist noch offen. Gegen die wuseligen Magdeburger Offensivspieler gibt es sowohl Argumente für die Beibehaltung der Dreier-/Fünferkette als auch für die Rückkehr zur Viererkette. Sicher ist, dass Daniel Hanslik wieder von Anfang an ran darf. Dem Coach stehen bis auf die Langzeitverletzten Julian Niehues und Hendrick Zuck alle Akteure zur Verfügung, aber gleich sieben Akteuren droht eine Gelb-Sperre in einer der nachfolgenden Partien.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Drei Spieltage vor Ende der Saison hat der 1. FC Magdeburg mit fünf Zählern einen noch komfortablen Vorsprung auf den Relegationsplatz und sein Schicksal somit selbst in der Hand. Mit 37 Punkten stehen die Ottostädter auf Platz 11 und mit einem Sieg auf dem Betzenberg wäre der Klassenverbleib sicher. Es dürfte davon auszugehen sein, dass die Elf von Trainer Christian Titz auch in Kaiserslautern im praktizierten 3-4-3-System das Spiel kontrollieren will, schließlich hat der FCM mit 60 Prozent den meisten Ballbesitz der Liga. In den vergangenen Spielen haperte es aber ein bisschen am Torabschluss, sodass es vor einer Woche trotz zahlreicher Möglichkeiten nur zu einem 1:1 im Heimspiel gegen Osnabrück reichte.
Beim Auftritt in der Pfalz müssen die Elbestädter auf die verletzten Mohammed El Hankouri, Jean Hugonet und Hinspiel-Torschütze Luc Castaignos verzichten.
Frühere Duelle
Im Hinspiel verlor der FCK zwei Tage nach der Entlassung von Dirk Schuster nach 1:1 zur Pause am Ende sang- und klanglos mit 1:4. Insgesamt kommt es an diesem Spieltag zur zehnten Begegnung beider Vereine. Nur eine davon konnte der FCK für sich entscheiden. Die letzte Partie auf dem Betze war aber denkwürdig. Am 28. August 2022 trennte man sich nach einem atemberaubenden Spiel, das hin und her ging, am Ende mit 4:4. Im Fritz-Walter-Stadion endeten alle vier bisherigen Duelle unentschieden.
Fan-Infos
Über 45.000 Karten sind verkauft, und das obwohl trotz Abstiegskampf nur rund 2.500 Gästefans erwartet werden. Im FCK-Ticketshop gibt es Stand Freitagmittag nur noch ganz wenige Plätze auf der Osttribüne. Die Tageskassen öffnen um 17:30 Uhr.
Auch auf den Autobahnen dürfte am Samstag vor und nach dem Spiel einiges los sein. Grund dafür sind die Bahnstrecken-Sperrungen, weshalb es zu einigen Änderungen oder Ausfällen kommt. Ab 21:00 Uhr ist die Strecke Richtung Homburg/Saarbrücken und Kusel gesperrt. Es wird nur Schienenersatzverkehr mit geringen Kapazitäten geben. Deshalb ist keine Rückfahrt mit dem Zug nach dem Spiel auf diesen Strecken möglich. Ohnehin rät der der Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd unbedingt davon ab, aus Richtung Landstuhl/Kusel/Homburg auch schon für die Anreise den Zug zu nutzen, weil es für die Rückfahrt beim Busersatzverkehr keine entsprechenden Kapazitäten geben wird. Aus anderen Richtungen bietet die Bahn aber wieder zusätzliche Verbindungen an. Die Fahrzeiten und alle weiteren Informationen zum Spiel gegen Magdeburg hat der FCK in seinen Fan-Infos veröffentlicht. Stadionöffnung ist bereits zweieinhalb Stunden vor Anpfiff, also um 18:00 Uhr. Unter dem Motto "MEIN FCK-HERZ - ZWEI LEBEN LANG" gibt beim Spiel gegen Magdeburg eine Sonderaktion des FCK gemeinsam mit der IKK und der Landeszentrale für Gesundheitsförderung Rheinland-Pfalz. Rund um die Partie wird zum Thema Organspende informiert, um die Menschen für dieses wichtige Thema zu sensibilisieren.
Am Samstag verkauft das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern wieder rote Motto-T-Shirts für das DFB-Pokal-Endspiel in Berlin. Diese gibt es noch bei den kommenden beiden Heimspielen rund um das Fritz-Walter-Stadion für nur 15 Euro zu erwerben. An den Ständen sowie bei im gesamten Stadion verteilten Ultras findet ihr darüber hinaus Spendenboxen für die geplante große Final-Choreographie.
Verkauft werden die T-Shirts ebenfalls am Nachmittag ab circa 15:30 Uhr in der Altstadt. Dort ruft das Fanbündnis FCK zu einem gemeinsamen Einstimmen auf das Spiel in den Lautrer Kneipen auf.
O-Töne
FCK-Trainer Friedhelm Funkel: "In Kiel haben wir die Dinge gut umgesetzt. Bei uns gibt es aber keine Euphorie. Wir haben dort einen überlebenswichtigen Sieg gelandet. Dass die Stimmung besser ist, wenn man Spiele gewinnt, ist ja klar. Alle sind für das Spiel am Samstagabend hoch motiviert."
FCM-Trainer Christian Titz: "Der Betzenberg ist ein enorm stimmungsvolles Stadion, in dem die Fans ihre Mannschaft nach vorne peitschen. In der näheren Vergangenheit waren wir dort immer gut im Spiel. Es treffen zwei Traditionsvereine aufeinander, es wird eine hohe körperliche Intensität im Spiel sein. Es wird wichtig sein, dass wir mit unseren eigenen Stärken auftreten."
Daten und Fakten
Voraussichtliche Aufstellung:
1. FC Kaiserslautern: Krahl - Touré, Tomiak, Elvedi - Zimmer, Kaloc, Raschl, Puchacz - Ritter (Redondo) - Hanslik, Ache
Es fehlen: Niehues, Zuck (beide Kreuzbandriss)
1. FC Magdeburg: Reimann - Müller, Elfadli, Heber - Bockhorn, Condé, Gnaka, Bell Bell - Teixeira, Schuler, Atik
Es fehlen: Castaignos (Reha nach Oberschenkel-OP), El Hankouri (Reha nach Sprunggelenk-OP), Hugonet (Reha nach Schulter-OP)
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Florian Reis
Vorherige Meldungen ab 30.04.2024:

Samstag, 20:30 Uhr: Gibt es wieder ein Unentschieden?
1. FC Kaiserslautern gegen 1. FC Magdeburg, das waren in den vergangenen Jahren oft heiße und für beide Teams entscheidende Kampfspiele. Im Fritz-Walter-Stadion endeten sie bisher stets Unentschieden - auch dieses Mal?
Im September 2019 gab es beim FCK-Debüt von Boris Schommers ein 1:1, im November 2020 stand unter Trainer Jeff Saibene das gleiche Ergebnis. Im Februar 2022 erkämpfte sich das Team von Marco Antwerpen ein 2:2 und beide Klubs stiegen später in die 2. Bundesliga auf, wo sie sich im August 2022 - mittlerweile mit Dirk Schuster als FCK-Coach - ein wildes 4:4 lieferten. Nach dem Betze-Coup in Kiel könnten Lautern und der FCM vielleicht auch am Samstag wieder mit einer Punkteteilung leben, mit der Magdeburg dann sogar schon fast gerettet wäre. Klar ist jedoch: Keine der beiden Mannschaften wird von Anfang an auf Unentschieden spielen, schon gar nicht die Lautrer von Friedhelm Funkel. Mitzählende Leser haben es schon gemerkt: Ja, im fünften Heimspiel gegen Magdeburg steht schon der fünfte FCK-Trainer an der Seitenlinie, und dabei ist Dimitrios Grammozis noch nichtmal mitgerechnet.
Bleibt Funkel bei der Dreier-/Fünferkette? - Wohl wieder 45.000 Zuschauer
Magdeburg hat in den vergangenen drei Partien fünf Punkte geholt, es hätten aber auch locker neun und damit die vorzeitige Rettung sein können (2:2 in letzter Minute gegen den HSV, 2:0 in Rostock, nur 1:1 gegen Osnabrück). Am Sonntag beim enttäuschenden Remis gegen den VfL vermieden die beiden Pfälzer in Diensten des FCM, Baris Atik und Luca Schuler, ihre zehnte beziehungsweise fünfte Gelbe Karte und können somit am Betze auflaufen. Beim FCK schrammten sogar sieben (!) Akteure beim 3:1 in Kiel an einer drohenden Gelb-Sperre vorbei: Boris Tomiak, Jean Zimmer, Filip Kaloc, Kenny Redondo, Tobias Raschl, Dickson Abiama und Nikola Soldo sind von einer Sperre bedroht. Am Samstag sind jedoch alle spielberechtigt und auch die zuletzt kranken Aaron Opoku und Afeez Aremu könnten zurückkehren. Wen wird Funkel aufstellen - und wird er nochmal auf die in Kiel erfolgreiche Dreier-/Fünferkette setzen oder kehrt er zur gewohnten Viererkette zurück?
Wer sich einen eigenen Eindruck von den Vorbereitungen auf Magdeburg verschaffen möchte, ist vom FCK zu den öffentlichen Trainingseinheiten am Dienstag (Platz 4 am Stadion) und Mittwoch (Sportpark Rote Teufel) jeweils um 10:00 Uhr eingeladen. Und wer die Mannschaft im Fritz-Walter-Stadion unterstützen will, sollte sich gegebenenfalls beeilen: Im Online-Ticketshop sind aktuell noch Karten für die oberen Blöcke der Ostkurve erhältlich.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 01.05.2024:
Gegner-Check FCM: Hinten stechen die Bienen
Nach dem Coup des 1. FC Kaiserslautern bei Aufstiegsaspirant Kiel geht's nun gegen Tabellennachbar 1. FC Magdeburg. Klingt nach leichter lösbarer Aufgabe, könnte aber die schwerere werden.
So lief's seit dem Hinspiel: 4:1 für den FCM hieß es nach 90 Minuten am 15. Spieltag. Eine deprimierende Erfahrung für die Lautrer Interimstrainer Oliver Schäfer und Niklas Martin. Für die Magdeburger dagegen war's der zweite Dreier in Folge, nachdem sie an den acht Spieltagen zuvor sieglos geblieben und sechsmal verloren hatten. Dabei war ihr Saisonstart traumhaft verlaufen. Elf Punkte nach fünf Spielen, das sah fast schon so aus, als ob das Team von Trainer Christian Titz sich zu einer Art Geheimtipp im Aufstiegskampf mausern könnte. Soweit kam's dann aber doch nicht. Auch in der zweiten Serie folgten auf Highlights wie einem 1:0 gegen Tabellenführer St. Pauli oder einem 3:0 gegen Bundesliga-Absteiger Schalke längere Durststrecken und zum Teil fette Niederlagen, etwa ein 0:7 beim Karlsruher SC. In den jüngsten sieben Partien feierten die Magdeburger nur einen Sieg, den aber mit einem 2:0 in Rostock, mit dem sie sich Distanz zu den Abstiegsrängen schafften. Nach 27 Spieltagen und einem 0:3 in Hannover war der Abstand zu Relegationsrang 16 auf zwei Punkte geschrumpft, mittlerweile sind's wieder fünf. Zuletzt glückte gegen den designierten Absteiger aus Osnabrück zuhause nur ein 1:1, das den Anhang ziemlich enttäuschte.
Das hat sich geändert: Zunächst mal nichts an dem hohen fußballerischen Anspruch, den Coach Titz ans "Gameplay" seiner Schützlinge stellt. Ein offensives 4-3-3, das durch einen abkippenden Sechser immer wieder in ein 3-4-3 switcht. In Zeiten der Ergebnisflauten gerät er der gebürtige Mannheimer damit aber auch in die Kritik. Als der FCM sich zuletzt den Abstiegsrängen näherte, spekulierte Deutschlands führendes Revolverblatt sogar über Trennungsgedanken, mit dem sich die Vereinsverantwortlichen angeblich trügen. Im Großen und Ganzen aber dürfte der seit 2021 in Magdeburg tätige Aufstiegstrainer nach wie ein gutes Standing im Klub genießen. Probleme bereiten immer wieder individuelle Fehler in der Hintermannschaft. Dazu gesellen sich ständig Verletzungssorgen. Der rechte Flügelspieler Mohammed El Hankouri fällt nunmehr schon zum zweiten Mal in dieser Saison länger aus, Kollege Xavier Amaechi hat sich bis auf Weiteres mit Knieproblemen abgemeldet, ebenso Mittelfeldspieler Connor Krempicki. Mittelstürmer Luc Castaignos setzt eine Oberschenkelverletzung schachmatt, der Franzose Jean Hugonet hatte es in der Hinrunde mit den Adduktoren, jetzt plagt ihn die Schulter. Und viele Verletzungen machen viele Umstellungen notwendig, die ein harmonisches Zusammenspiel erschweren. Nicht zu vergessen: der Ex-Lautrer Julian Pollersbeck, der zunächst mit Rückenproblemen ausfiel, danach einen Muskelbündelriss erlitt. Der Torhüter hat noch kein Spiel in dieser Saison bestritten.
Gewinner und Verlierer: Ins Rampenlicht gespielt hat sich in dieser Spielzeit Rechtsverteidiger Herbert Bockhorn, auf den mittlerweile Hertha BSC scharf ist. Erstaunlich: Im Spätsommer 2022 hatte Magdeburg den 29-Jährigen als Arbeitslosen vom Markt geholt, nach dieser Hinrunde nun wurde er in der "Kicker"-Rangliste als "herausragender" defensiver Außenbahnspieler eingestuft. Die Hertha soll außerdem ein Auge auf Offensivquirl Baris Atik geworfen haben, der heuer mehr als Torvorbereiter denn als Schütze in Erscheinung tritt: Bislang zehn Assists, aber nur vier Treffer. Im Winter transferierte der FCM mit Bryan Teixeira einen Nationalspieler von der Inselgruppe Kapverden nach Deutschland. Zuletzt kickte der Angreifer bei Sturm Graz. In Osnabrück erzielte Teixeira gerade seinen ersten Liga-Treffer und entwickelt sich bislang so gut, dass die Verantwortlichen über eine Festverpflichtung nachdenken. Direkt zur festen Größe mutiert ist der erfahrene Innenverteidiger Tobias Müller, der zu Jahresbeginn aus Paderborn geliehen wurde. Dafür drückt Jamie Lawrence, die Leihgabe des FC Bayern, meist nur noch die Bank. Weitere Verlierer? Sofern man verletzten Spieler nicht als solche bezeichnen, fällt es schwer, welche zu benennen. Die Flügel-Moskitos Tatsuya Ito und Jason Ceka sind trotz ihrer nunmehr 26, beziehungsweise 25 Lebensjahre immer noch nicht zu regelmäßigen Startelf-Kandidaten herangereift. Dabei können sie an einem guten Tag jede Abwehr in den Wahnsinn treiben. Wovon grade der der FCK ein Lied singen kann.
Zahlenspiele: Insgesamt 19 Spieler haben sich diese Saison schon in der Torschützenliste des 1. FC Magdeburg eingetragen, haben aber nur 43 Treffer erzielt. Über einen richtigen Torjäger verfügt das Team jedoch nicht, und mit Mohammed El Hankouri (fünf Treffer) und Luc Castaignos (vier) werden zwei der besten Schützen auf dem Betzenberg fehlen. Der derzeit gesetzte und im Tor-Ranking führende Mittelstürmer Luca Schuler hat von seinen sechs Treffern vier an den ersten fünf Spieltagen erzielt. Kein Wunder, dass die Hoffnungen auf Bryan Teixeira ruhen, den Titz zuletzt als Flügelspieler brachte, der aber auch im Zentrum stürmen kan. Vor zwei Wochen aber hat sich Schuler allerdings mit einer Bude in Rostock zurückgemeldet. Ansonsten verhalten sich die Statistiken beim FCM wie gehabt: Im Schnitt 60 Prozent Ballbesitz, eine Passquote von 85,9 Prozent - damit toppen die Mitteldeutschen sogar Teams aus dem oberen Tabellendrittel. Die einen finden es löblich, dass sich ein Klub, der sich Spieler, die einen solch hohen fußballerischen Anspruch erfüllen können, eigentlich nur schwer leisten kann, dennoch versucht, sich auf diesem Level zu präsentieren. Die anderen nennen es spätestens dann zu riskant, wenn die Mannschaft Richtung Tabellenende taumelt.
Fazit: Hinten stechen die Bienen - eine banale Metapher für eine im Grunde banale Formel: Setzt die Abwehrspieler des Gegners unter Druck, denn sie machen Fehler, wenn sie unter Druck gesetzt werden, das haben sie schon oft genug gezeigt. Andererseits: Passt auf, von den kleinen Brummern im FCM-Sturm nicht gestochen zu werden - auch das hat man in Lautern schon öfter erlebt. Das ist leicht gesagt, aber nur schwer getan. Es wird also wieder mal drauf ankommen, die richtige Balance zu finden. Wie wird's Friedhelm Funkel angehen? Naheliegend wäre, nach dem Coup bei Aufstiegskandidat Kiel gar nichts zu ändern, so dass sich die zuletzt gewählte 3-4-1-2-Formation zum Saisonfinale weiter festigen kann.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 02.05.2024:
"Unterstützen statt raunen": Funkels Appell an die Fans
Für den 1. FC Kaiserslautern geht es gegen Tabellennachbar 1. FC Magdeburg um die nächsten wichtigen Punkte im Abstiegskampf. Friedhelm Funkel appelliert vor dem Heimspiel an die Zuschauer - und gibt einem Spieler eine Einsatzgarantie.
"Das ist keine Kritik, ich greife nicht die Fans an, sondern das ist ein Wunsch von mir", schiebt FCK-Trainer Funkel sofort nach, aber er hat wohl das enttäuschende vorherige Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden (1:1) im Hinterkopf, wenn er sagt: "Ich wünsche mir, dass unsere Fans geduldiger sind, wenn es beispielsweise in der zweiten Halbzeit mal nicht so gut läuft. Da helfen uns keine Pfiffe, sondern Anfeuerung und Ansporn. Gerade in schwierigen Situationen braucht die Mannschaft Unterstützung. Wir brauchen Geduld, auch am Samstagabend." Seine Spieler seien zuhause noch nicht so überzeugend aufgetreten wie in den Auswärtsspielen, das soll sich nun gegen Magdeburg ändern. Dafür fordert Funkel: "Wir müssen mutig sein, Herz und Leidenschaft zeigen" - und der 70-Jährige betont einmal mehr seine Grundphilosophie: "Das Wichtigste ist, dass man immer die Ruhe behält. Das wird entscheidend sein bis zum letzten Spieltag. Und sie können sicher sein, dass ich nie die Nerven verlieren werde."
Hanslik bleibt in der Startelf - Sieben Spieler von Gelb-Sperre bedroht - Heimbereich schon fast ausverkauft
Funkel kann personell bis auf die Langzeitverletzten aus dem Vollen schöpfen, hat allerdings schon ein mögliches zukünftiges Problem auf dem Schirm: Sieben FCK-Spieler stehen bei vier Gelben Karten und wären bei der nächsten Verwarnung gesperrt, namentlich Boris Tomiak, Filip Kaloc, Tobias Raschl, Jean Zimmer, Kenny Redondo und Nikola Soldo. Funkel dazu: "Das ist schon in meinem Kopf, auch wenn es für die 90 Minuten am Samstag natürlich keine Rolle spielt. Aber es wäre fatal, wenn sich drei oder vier Spieler auf einmal ihre fünfte Gelbe Karte abholen würden." Ob er gegen Magdeburg passend zur gegnerischen Taktik wieder auf eine Dreier-/Fünferkette setzt, möchte Funkel noch nicht verraten. Dafür gab der Coach eine seltene Startelf-Garantie, und zwar an den in Kiel starken Daniel Hanslik, der beim 3:1 an der Förde auch die Führung für die Roten Teufel erzielt hatte. Einsatzbereit sind auch Kapitän Jean Zimmer, der beim Auswärtssieg angeschlagen ausgewechselt werden musste, sowie der aus taktischen Gründen nur als Joker gebrachte Marlon Ritter.
Zweieinhalb Tage vor dem Spiel sind außerhalb des Gästeblocks nur noch Restkarten erhältlich: 44.040 Tickets sind bisher verkauft, 2.039 davon gingen an mitreisende Magdeburger.
» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg
Alle weiteren Informationen zum FCK-Spiel gegen Magdeburg folgen am Freitag im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 03.05.2024:
FCK-Fans planen gemeinsame Einstimmung in der Altstadt
Das Fanbündnis 1. FC Kaiserslautern ruft vor dem Samstagabendspiel gegen Magdeburg zum gemeinsamen Einstimmen in der Lautrer Altstadt auf. Ab Nachmittag geht es in und an die Kneipen zwischen Stiftsplatz, Schillerplatz, Martinsplatz und Bahnhofsvorplatz.
Der Aufruf des Fanbündnis FCK im Wortlaut (Link):
"Hallo FCK-Fans, die letzten drei Spieltage liegen vor uns und wir durchlaufen mal wieder ein Wechselbad der Gefühle. Nach den enttäuschenden Spielen gegen Fürth und Wiesbaden überzeugte unsere Mannschaft in Kiel auf ganzer Linie. Dieses neue Selbstvertrauen wollen wir auch auf den Rängen mitnehmen, um am Samstag unter Flutlicht den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt zu machen.
Zu diesem Anlass treffen wir uns bereits in den Nachmittagsstunden in den Kneipen der Lautrer Altstadt und stimmen uns gemeinsam auf das Spiel gegen den direkten Konkurrenten aus Magdeburg ein. Anders als in der Vergangenheit wird es diesmal keinen organisierten Marsch auf den Betze geben.
Das Mottoshirt fürs Pokalfinale ist nach dem enormen Ansturm beim letzten Heimspiel wieder in allen Größen (S - XXXXL) verfügbar. Neben den bekannten Ständen in West-, Süd- und Nordtribüne des Fritz-Walter-Stadions könnt ihr euch das Shirt am Samstag auch schon ab ca. 15:30 Uhr am Sank-Martins-Platz holen. Haltet das Geld bitte passend bereit und denkt daran, euch das gute Stück erst am 25.05. überzustreifen.
Spenden für die geplanten Final-Aktionen werden ebenfalls wieder im gesamten Stadion gesammelt. Wenn ihr noch etwas beisteuern möchtet, achtet auf die Spendenboxen bei den Mottoshirts und auf den Tribünen.
Für uns Fans gilt weiterhin: Kein Meckern, kein Raunen und erst Recht kein Schweigen, sondern volle Lautstärke auf allen Tribünen!
Gemeinsam zum Klassenerhalt - Gemeinsam Unzerstörbar!"
Quelle: Der Betze brennt / Fanbündnis FCK