
3:1 gegen Rostock: FCK springt in die Spitzengruppe
Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt dank einer starken ersten Halbzeit mit 3:1 (2:1) gegen Hansa Rostock und feiert den vierten Sieg in den letzten fünf Spielen.
Vor 40.450 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion legte der FCK stark und ging bereits nach drei Minuten in Führung. Tobias Raschl zog aus knapp 20 Metern ab und der Ball schlug unhaltbar im Rostocker Tor ein. Nach 17 Minuten zog Tymo Puchacz eine Ecke genau auf den Kopf von Kevin Kraus und es hieß 2:0 für die Roten Teufel. In der Folge hätte der FCK die Führung aufgrund zahlreicher guter Torchancen weiter ausbauen müssen, unter anderem lenkte FCH-Keeper Markus Kolke nach 21 Minuten einen Kopfball Ragnar Aches noch an den Pfosten. Stattdessen stand es aber in der 29. Minute plötzlich 2:1. Rostocks Stürmer Junior Brumado nutzte die einzig gute Möglichkeit der Gäste zum Anschlusstreffer. Mit diesem Ergebnis ging es auch die Kabine.
Nach Wiederbeginn war die Partie dann offener. Juan Perea vergab in der 68. und 76. Minute die größten Möglichkeiten für die Gäste. Der FCK beschränkte sich weitgehend auf die Defensive und kam nur noch selten vor des Gegners Tor. Nach 82 Minuten konnten die Lautrer eine Doppelchance durch Daniel Hanslik und Jan Elvedi nicht verwerten. Und so war es Ache vorbehalten, eine Minute später mit dem 3:1 dann doch für die Entscheidung zu sorgen.
Die Roten Teufel feiern damit ihren vierten Sieg in den vergangenen fünf Spielen und stehen mit nun 13 Zählern in der Spitzengruppe der Liga. Am kommenden Sonntag (13:30 Uhr) spielt die Schuster-Elf beim Tabellenletzten VfL Osnabrück.
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Quelle: Der Betze brennt
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- Statistik zum Spiel: 1. FC Kaiserslautern – Hansa Rostock 3:1
Ergänzung, 19:32 Uhr:

Stimmen zum Spiel
Schuster will die Welle reiten und warnt vor Arroganz
Die ersten Sieben der Zweitliga-Tabelle liegen nur zwei Punkte auseinander, und der 1. FC Kaiserslautern steckt mittendrin. Nach dem 3:1 gegen Hansa Rostock genießen die Protagonisten den Moment, wissen aber auch, dass es keinen Grund zum Abheben gibt.
Schuster: "Sehr gutes Heimspiel, aber zwischendurch bisschen wackelig"
"Wir haben heute ein sehr gutes Heimspiel gemacht, auch wenn wir zwischendurch ein bisschen wackelig waren. Vor allem aufgrund der dominanten ersten Halbzeit haben wir aber verdient gewonnen. Die Gemengelage mit den Punkten, die wir aus den ersten sieben Spielen geholt haben, und dem Weiterkommen im Pokal fühlt sich sehr gut an. Diese Welle wollen wir weiter reiten", resümierte Dirk Schuster nach dem Schlusspfiff. Der FCK-Trainer zeigte sich sowohl offensiv als auch defensiv zufrieden mit seiner Mannschaft - hob aber später auch den mahnenden Zeigefinger und sprach von "zwei, drei Arroganz-Anfällen" im Spiel, die ihm gar nicht passten. Einer der Leidtragenden davon war Tobias Raschl, der zunächst die 1:0-Führung für die Roten Teufel besorgt hatte (3.), dann wegen zu viel Schönspielerei aber zur Halbzeit in der Kabine bleiben musste. Zwar folgte noch vor der Pause das eigentlich beruhigende 2:0 durch Kevin Kraus (19,), und sogar das 3:0 und 4:0 wären möglich gewesen. Stattdessen kam jedoch Rostock durch Junior Brumado zum 2:1-Anschlusstreffer (29.) und es war nochmal eine ganze Weile Zittern angesagt. Obwohl der FCK jetzt nur noch einen Punkt hinter Spitzenreiter Düsseldorf auf Platz 4 steht, gelang noch keine einzige Partie ohne Gegentor - alleine das sollte Warnung genug sein. Entsprechend analysierte Schuster weiter: "Da ist bei uns ein bisschen der Schlendrian eingekehrt. Wir haben nicht mehr konzentriert und sauber weiter Fußball gespielt, sondern uns verzettelt, sind zu viel Risiko in der eigenen Hälfte gegangen. Auch beim 2:1 haben wir massiv mitgeholfen, dass der Gegner wieder zurückkam. Dann hat uns Julian Krahl mit einer großartigen Parade den Vorsprung festgehalten. Wir haben kämpferisch viel investiert und sind große Wege gegangen, bis dann mit dem 3:1 Erleichterung eingekehrt ist und wir den Deckel draufmachen konnten."
Raschl zwischen Lob und Tadel: "Nächstes Mal haue ich den auf die Tribüne"
Der zugleich gelobte und auch gescholtene Tobias Raschl freute sich über seinen ersten Treffer für den FCK, nahm aber auch die Kritik an seiner Rolle beim Gegentor an: "Das Tor war ein geiles Gefühl und hat Bock gemacht auf mehr. Und die Situation beim Gegentreffer, ja, die habe ich dann auch direkt reflektiert: Ich hätte den Ball lang schlagen müssen und nicht versuchen rauszuspielen. Daraus lerne ich und nächstes Mal haue ich den auf die Tribüne."
"Natürlich ist es eine schöne Momentaufnahme. Aber man sieht es jede Woche, die Spiele sind knapp und es kommt immer auf Nuancen, auf die Tagesform an. Nächsten Sonntag in Osnabrück wird es auch nicht einfach, die sind ebenfalls körperlich robust, haben auch dieses Wochenende gewonnen (2:1 gegen Aufstiegskandidat HSV; Anm. d. Red). Da heißt es dann weiter Vollgas geben", behielt auch Kevin Kraus die Bodenhaftung, die er lediglich bei seinem schönen Kopfballtor nach Vorlage von Tymo Puchacz mal kurz verloren hatte.
Torjäger Ache: "Es ist ein Mix von allem, der uns erfolgreich macht"
Mit 13 Punkten aus den letzten fünf Spielen ist der FCK das formstärkste Team der Liga. Einen großen Anteil daran hat Ragnar Ache, der auch heute wieder traf und nach mehreren zuvor vergebenen Chancen mit dem 3:1 (83.) für die Entscheidung sorgte. Das Erfolgsrezept seiner Mannschaft beschreibt der Mittelstürmer so: "Es ist momentan ein Mix von allem, der uns erfolgreich macht: Vertrauen in die eigene Stärke, der Schub von den Fans und der unbedingte Wille, zu gewinnen. Alles reinhauen und hundert Prozent geben - so müssen wir weitermachen."
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Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 26.09.2023:

Blick in die Kurve
Ein rundum gelungener Sonntag auf dem Betzenberg
Zum neunten Mal in Folge pilgerten über 40.000 Zuschauer ins Fritz-Walter-Stadion, und keiner davon sollte sein Kommen bereuen. Gegen Hansa Rostock gab es einen weiteren Heimsieg mit drei Toren für den 1. FC Kaiserslautern zu feiern.
Unter der Woche war kalendarischer Herbstanfang und passend dazu begann dieser Sonntag kalt und neblig, ehe sich pünktlich zur Stadionöffnung um 11:30 Uhr doch noch die wärmende Sonne durchgesetzt hatte. Vor und in der Westkurve verkauften bei nun angenehmem Kurzarm-Wetter einerseits Frenetic Youth Nachbestellungen des NLZ-Shirts und andererseits das Pfalz Inferno eigens kreierte Betzenberg-Shirts, ebenfalls für den guten Zweck - beide Motive fanden reißenden Absatz.
Im Stadion selbst gab es das übliche Programm zu sehen. Weder in der Westkurve noch im Gästeblock gab es größere Aktionen wie Choreos, Pyro oder ähnliches - aber dennoch zwei motivierte Fanszenen. Dies bedeutete auf der Heimseite zunächst das Palzlied mit Schals und bei den Gästen das Vereinslied "Hansa Forever" sowie zahlreiche Zaunfahnen, die die knapp 2.000 mitgereisten Rostock-Fans repräsentieren. Hatten die Suptras Rostock noch im letzten Gastspiel in Hamburg eine riesige “Ultras”-Fahne im Gepäck, beschränkte man sich auf dem Betzenberg auf kleinere Banner, die trotzdem den gesamten Gästebereich abdeckten. Wie für Rostock üblich, war der Support nicht wesentlich an den Spielstand gekoppelt, sondern es wurde über 90 Minuten ein Programm durchgezogen.

Auf der Heimseite orientierten sich die FCK-Fans da mehr am Spielverlauf und hatten früh den ersten Grund zur Freude. Mit der schnellen Führung von zwei Toren legte die Westkurve auch ordentlich los. Aber wie schon beim 3:1 gegen Nürnberg kehrte mit dem Gegentreffer eine gewisse Nervosität bei den exakt 40.450 Zuschauern ein. Eine 2:1-Führung wurde in die Pause gerettet und danach ging es genauso munter weiter. Zunächst gratulierte die aktive Fanszene aber noch per Spruchband den Exil-FCK-Fans der Berliner Bagaasch zu ihrem 25-jährigen Bestehen.

Schiedsrichter Martin Petersen war übrigens vor der Partie kurz mit seiner Entourage vor der Westkurve im Verkehr gestrandet und durfte sich die Wünsche der FCK-Fans für seine Entscheidungen anhören, die er in den meisten Fällen allerdings nicht erfüllte, da alle Spieler der Gäste den Platz ohne Rote Karte verlassen durften.
Für die Zuschauer gab es reichlich Chancen zu sehen, die auch direkte Auswirkungen auf die Kurven hatten: Hatte der FCK eine seiner zahlreichen Gelegenheiten, erwachte das ganze Stadion zum Leben. Schließlich sollte dies den FCK auch zum Heimsieg tragen, denn in der Schlussphase verwandelte (natürlich) Ragnar Ache zum vorentscheidenden 3:1 und löste einen Urschrei aus. Dieses Tor bedeutete auch den Endstand. Nach dem Schlusspfiff feierten die Spieler noch in Begleitung ihrer Kinder den Erfolg und sahen sich plötzlich auf dem vierten Tabellenplatz. Ein rundum gelungener Sonntag also!

Zur kompletten Fotogalerie vom FCK-Heimspiel gegen Rostock:
- Fotogalerie | 7. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - Hansa Rostock
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Johannes
Ergänzung, 25.09.2023:

Rote Teufel durchweg "gut": Die DBB-Noten gegen Rostock
Der 1. FC Kaiserslautern feiert gegen Hansa Rostock den dritten Heimsieg in Folge mit drei eigenen Toren. Die Fans belohnen ihre Roten Teufel dafür fast durchweg mit guten bis sehr guten Noten.
Es ist in den vergangenen Wochen ein gewohntes Bild geworden: Ragnar Ache und Julian Krahl erhalten eine Eins vor dem Komma. Auch beim Heimsieg über die Kogge zählen sie wieder zu den Besten: Ache erzielte beim 3:1 sein sechstes Tor im siebten Spiel und hätte sogar noch öfter netzen können. Somit wird der 25-Jährige bei bislang rund 3.500 Einzelbewertungen auf Der Betze brennt mit einer Durchschnittsnote von 1,6 wenig überraschend zum Teufel des Tages gewählt. Auch die Journalisten der "Rheinpfalz" und des "Kicker" bewerten ihn gut (2,0). Keeper Krahl erhält zum fünften Mal in Folge von den Fans eine Eins vor dem Komma (DBB: 1,8 / Kicker: 2,0), die "Rheinpfalz" kürt ihn sogar zum Spieler des Spiels (1,5). Der Dritte im Bunde, der im DBB-Ranking mit einer Eins abschließt, ist Richmond Tachie (1,7). Der 24-Jährige wirbelte ordentlich neben Ache, wird aber von der schreibenden Zunft deutlich kritischer als von den Fans bewertet (Rheinpfalz: 3,0 / Kicker: 3,5).
Niemand schlechter als 3,0: Der Lautrer Notenspiegel stimmt
Doch nicht nur die Offensive, auch die Defensive schneidet diesmal trotz des erneuten Gegentores besser ab. Kevin Kraus erzielte per Kopf das 2:0 und erntet dafür entsprechenden Lohn (2,0 /2,5 /2,5). Auch Boris Tomiak (2,2 / 2,5 / 2,0) erhält das Prädikat "gut" und schafft es beim "Kicker" sogar in die Spieltagself der 2. Bundesliga. Lediglich die Leistung von Jan Elvedi, der bei den Fans ebenfalls mit einer Zwei vor dem Komma abschneidet (2,6), wird von den Journalisten etwas negativer eingeschätzt (Rheinpfalz: 3,0 / Kicker: 3,5). Insgesamt erhält kein Roter Teufel eine schlechtere Note als eine glatte Drei - auch das eine Steigerung im Vergleich zu den vergangenen Wochen.
» Zur kompletten Notenübersicht: 1. FC Kaiserslautern - Hansa Rostock

Die DBB-Noten zum Heimspiel gegen Rostock können noch bis heute, 15:15 Uhr abgegeben werden: Zur Notenabgabe FCK-FCH.
Quelle: Der Betze brennt / Rheinpfalz / Kicker