
Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Arminia Bielefeld
Im Zeichen der Meister
Der 1. FC Kaiserslautern begrüßt im Rahmen des Heimspiels gegen Arminia Bielefeld nochmal die Akteure, die 1998 für die größte Sensation der Bundesliga-Historie sorgten. Sportlich geht es für den Gegner aus Ostwestfalen um das nackte Überleben.
Es sind grandiose Bilder, die man sich auch 25 Jahre später immer wieder gerne anschaut. Kapitän Ciriaco Sforza reckt am 09. Mai 1998 vor rund 30.000 mitgereisten FCK-Fans in Hamburg die Meisterschale in den Himmel. Der 1. FC Kaiserslautern schrieb Bundesliga-Geschichte. Meister als Aufsteiger. So etwas wird es nie mehr geben. Gegen 11:15 Uhr werden sich die 16 angekündigten Spieler mit dem damaligen Trainer Otto Rehhagel in der Nordtribüne den Fans präsentieren, anschließend gibt es im FCK-Museum einen Empfang. Ob sich die Meisterelf auch im Innenraum des Stadions zeigen wird, ist noch nicht bekannt. Man kann davon aber getrost ausgehen. Gänsehaut aufgrund der Vergangenheit dürfte also garantiert sein. Die Aktualität darf dabei aber nicht vergessen werden. Schließlich geht es vor allem für den Gegner am Samstag noch um sehr viel. Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld droht in die 3. Liga durchgereicht zu werden. Anpfiff ist um 13:00 Uhr.
Was muss man zum 32. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen zum vorletzten Heimspiel der Zweitliga-Saison:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Comeback-Lautern kann es noch. Das dürfte das Fazit des vergangenen Sonntags sein, als Julian Niehues in der 88. Minute und Philipp Klement mit einem überragenden Freistoßtor in der Nachspielzeit doch noch das 3:3 und den insgesamt verdienten Punkt in Nürnberg sicherten. So ist ein - als Aufsteiger hervorragender - Platz 7 in der Endabrechnung weiter realistisch, am Wochenende könnte ein weiterer Schritt zu diesem Ziel gemacht werden.
Dass Nürnberg-Matchwinner Klement endlich mal wieder von Beginn an spielen darf, ist nicht nur aus sportlichen Gründen, sondern auch aufgrund der angespannten Personallage gut möglich. Marlon Ritter fällt mit einem Muskelfaserriss aus. Nachwuchstalent Aaron Basenach ist aufgrund von Knieproblemen nicht einsatzfähig, Ersatzkeeper Avdo Spahic plagt ein Kapselriss. Die Einsätze von Stammtorhüter Andreas Luthe, Nicolai Rapp, Nicolas de Préville und besonders von Kevin Kraus sind noch fraglich. Sollte Luthe ausfallen, wird Julian Krahl wieder das FCK-Gehäuse hüten.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Bundesliga-Absteiger Arminia Bielefeld droht in die 3. Liga durchgereicht zu werden. Drei Spieltage vor Saisonende steht die Mannschaft von Uwe Koschinat, der nach Uli Forte und Daniel Scherning schon der dritte Trainer in dieser Saison ist, nur auf Tabellenplatz 16. Vier Punkte beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer. Zwei Zähler liegt der DSC, der aus den vergangenen fünf Spielen nur zwei Punkte holte, vor dem ersten direkten Abstiegsplatz. Nach den Freitagsspielen des 32. Spieltages könnte sich die Situation der Arminia im Tabellenkeller sogar noch verschärfen. Dann nämlich, wenn es im Duell Sandhausen gegen Rostock einen Sieger gibt und/oder Nürnberg das Auswärtsspiel in Magdeburg gewinnen sollte. Die Ostwestfalen sind also so oder so zum Siegen verdammt.
Da hilft es natürlich nicht, dass mit Guilherme Ramos (Schulter-OP) der Abwehrchef und mit Masaya Okugawa (Schlüsselbeinbruch) einer der Topscorer der bisherigen Spielzeit bis Saisonende ausfallen. Klub-Legende Fabian Klos erlitt beim 1:1 gegen Fürth letzte Woche zwar eine Fußprellung, steht für die Partie in Kaiserslautern aber wieder zur Verfügung.
Frühere Duelle
In 20 von bislang 40 Spielen gegen die Arminia hieß der Sieger nach dem Abpfiff FCK. Auch in der Hinrunde nahm die Schuster-Elf beim nervenaufreibenden 3:2-Auswärtserfolg alle drei Punkte mit. Das letzte Duell mit Bielefeld im Fritz-Walter-Stadion datiert aus dem November 2017. Lautern verlor mit 0:2.
Fan-Infos
Auch beim Heimspiel gegen Bielefeld gibt es bis zum Schlusspfiff eine Sektorentrennung. Bis Donnerstag waren rund 40.000 Tickets für das Spiel verkauft, sodass wohl mit rund 42.000 Zuschauern gerechnet werden kann. Aus Bielefeld werden etwa 2.000 Fans ihr Team unterstützen. Der FCK wird zu Ehren der Meister von 1998 in einem Sondertrikot auflaufen.
Wer noch ein Ticket sucht oder anzubieten hat, kann die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans nutzen. Für die Partie sind noch Restkarten für Blöcke auf der Osttribüne erhältlich. Diese können im Online-Ticketshop oder vor Anpfiff an den Tageskassen der Südtribüne erworben werden. Bitte beachtet außerdem, dass der Messeplatz aufgrund der Lautrer Kerwe als Parkraum nicht zur Verfügung steht. Das Fritz-Walter-Stadion öffnet zwei Stunden vor Anpfiff um 11:00 Uhr.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit wird auf dem Betze gegen einen Investoren-Einstieg bei der DFL protestiert. Wenn das passiert, werden nicht nur die Stadionbesuche für eingefleischte Fans noch schwieriger (Stichwort: zersplitterte Anstoßzeiten & mögliche Spiele im Ausland), sondern vor allem die großen Vereine noch größer und die kleinen noch kleiner. Also irgendwie passend zu Samstag: Erst recht nix mehr mit einem Aufsteiger als Meister. Informiert euch zum Thema und zeigt dem Vorhaben des Ligaverbandes die Rote Karte.
O-Töne
FCK-Trainer Dirk Schuster: "Dass die Meistermannschaft von 1998 am Samstag im Stadion sein wird, ist zusätzlicher Ansporn für uns. Unser Ziel ist es, wieder ein sehr gutes Heimspiel zu machen. Wir wollen gegen Bielefeld einen Dreier einfahren."
Arminia-Trainer Uwe Koschinat: "Man muss nicht drumherum reden: Wir brauchen am Wochenende Punkte, am besten drei. Trotzdem müssen wir aufpassen, den FCK nicht in sein gutes Umschaltspiel im eigenen Stadion zu bringen."
Daten und Fakten
Voraussichtliche Aufstellung:
1. FC Kaiserslautern: Krahl (Luthe) - Zimmer, Tomiak, Bormuth, Zuck - Niehues - Hercher, Klement, Hanslik, Opoku - Boyd
Es fehlen: Basenach (Knieprobleme), Ritter (Muskelfaserriss), Spahic (Kapselriss im kleinen Finger), evtl. de Préville (Muskelfaserriss), evtl. Kraus (Sprunggelenksverletzung), evtl. Luthe (Schwellung im Handgelenk), evtl. Rapp (Oberschenkelblessur)
Arminia Bielefeld: Fraisl - Klünter, Jäkel, Andrade, Oczipka - Prietl, Rzatkowski - Lasme, Consbruch, Hack - Klos
Es fehlen: Okugawa (Schlüsselbeinbruch), Ramos (Schulter-OP)
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Florian Reis
Vorherige Meldungen ab 09.05.2023:

Samstag, 13:00 Uhr: Arminia unter Druck am Betze
Vor einem Jahr spielte der 1. FC Kaiserslautern noch in der 3. Liga und Arminia Bielefeld zwei Etagen höher in der Bundesliga. Jetzt steht der vorzeitig gerettete FCK satte 15 Punkte vor dem DSC, der noch ernsthaft zittern muss. Am Samstag geht es gegeneinander.
Als die Arminia im November 2017 letztmals ins Fritz-Walter-Stadion reiste, da stand im Kader der Ostwestfalen noch ein gewisser Florian Dick. Lautern verlor damals mit 0:2 und stieg am Ende der Saison in die 3. Liga ab. Fast sechs Jahre später ist die Welt eine völlig andere: Der FCK steht auf Platz 7 der 2. Bundesliga, ist längst gerettet und der ehemalige Betze-Kapitän Dick hat längst seine Karriere beendet und ist Team-Manager der Roten Teufel. Doch er war an so manchem der 40 Duelle zwischen beiden Teams beteiligt. Wie etwa am Heimerfolg in der Aufstiegssaison 2009/2010, als der DSC als Verfolger des Tabellenführers FCK an den Betzenberg reiste und mit 0:1 verlor - ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg in die Bundesliga. Oft waren es torreiche Duelle in Lautern: Wie etwa im September 1981 (4:0) oder im Februar 1984, als die Roten Teufel sogar das halbe Dutzend voll machten. Insgesamt stehen 20 FCK-Siegen lediglich neun Erfolge für die Arminia gegenüber.
Diese Bilanz soll auch am Samstag ausgebaut werden, schließlich wollen die Lautrer die jüngste 0:1-Heimniederlage gegen Rostock wieder ausbügeln. Bielefeld muss seinerseits unbedingt punkten, denn der Rückstand auf das rettende Ufer beträgt drei Spieltage vor Saisonende vier Punkte. Der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsplatz dagegen lediglich zwei Zähler. Stand jetzt würde es für Bielefeld in die Relegation gegen den Dritten der 3. Liga gehen - und das als Absteiger aus der Bundesliga, um das auch im direkten Vergleich mit dem jenseits aller Sorgen befindlichen FCK nochmal hervorzuheben. Zusätzliche Motivation sollte es durch die Anwesenheit einiger FCK-Meisterspieler von 1998 geben, die die Partie gemeinsam im Fritz-Walter-Stadion verfolgen werden.
Luthe, Spahic, Kraus und de Préville weiter fraglich, DSC ohne Okugawa
Nach einem trainingsfreien Dienstag wird am Mittwoch die Vorbereitung auf Bielefeld starten. Inwiefern die angeschlagenen Torhüter Andreas Luthe (Schwellung am Handgelenk) und Avdo Spahic (Kapselriss am kleinen Finger) dann wieder mitwirken können und/oder ob erneut Julian Krahl das Tor hüten wird, ist Stand heute noch unklar. Auch hinter dem Einsatz von Innenverteidiger Kevin Kraus (Sprunggelenksverletzung) und Stürmer Nicolas de Préville (Muskelfaserriss) steht noch ein Fragezeichen. Bei den Gästen droht mit Fabian Klos kein Geringerer als der Kapitän verletzt auszufallen. Das 35-jährige Bielefelder Urgestein musste beim 1:1 gegen Fürth in der 71. Minute unter Tränen ausgewechselt werden, da er zu Beginn der Partie einen Tritt auf den Fuß bekommen hatte und nur unter der Einnahme von Medikamenten zunächst weiterspielen konnte. Zudem verletzte sich im Montagstraining Topscorer Masaya Okugawa schwer. Der 27-Jährige wird wegen eines Schlüsselbeinbruches den Rest der Saison verpassen.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 10.05.2023:
Gegner-Check Bielefeld: Die Sünder von der Alm
Nächster Gegner, nächstes Kellerkind, das nie eines sein wollte. Für den 1. FC Kaiserslautern gilt es zur Heimaufgabe gegen Arminia Bielefeld Fragen zu klären, die sich mit Blick aufs eigene Personal und eigene Spielanlage stellen.
So lief's seit dem Hinspiel: Der Bundesliga-Absteiger empfing den FCK am 15. Spieltag als Tabellenletzter mit gerade mal elf Punkten auf dem Konto. Und auch diese Partie gestaltete sich für ihn fatal. Nach einem Platzverweis kurz vor der Pause nur noch zehnt, schafften es die Arminen, einen 0:2-Rückstand auszugleichen, verloren am Ende aber dennoch, durch einen späten Treffer von Daniel Hanslik. Auf der Trainerbank hatte Daniel Scherning bereits nach vier Spieltagen den glücklosen Uli Forte abgelöst, unter dem nicht ein einziger Punkt eingefahren worden war. Doch auch Scherning blieb nicht lange. Nach 20 Partien mit einem Punkteschnitt von lediglich 1,05 war auch für ihn Schluss. Nachfolger Uwe Koschinat legte furios los, schlug nur zwei Tage nach seinem Amtsantritt direkt Tabellenführer Darmstadt mit 3:1. Es folgten noch ein Sieg und zwei Remis, doch dann setzte es drei Niederlagen. Der "Trainereffekt", der sich ohnehin nicht empirisch nachweisen lässt, scheint also bereits wieder verpufft. Zuletzt gab's ein hart umkämpftes 1:1 zuhause gegen Fürth, das auch nicht so richtig glücklich machte. Zurzeit steht die Arminia auf Relegationsrang 16.
Das hat sich geändert: Den härtesten Einschnitt dieser Saison markiert kein Trainerwechsel, sondern die Trennung von Sport-Geschäftsführer Samir Arabi Anfang März. Arabi hatte sich fast zwölf Jahre fürs Sportmanagement in Bielefeld verantwortlich gezeichnet. Lange galt seine Arbeit als geradezu vorbildlich für einen bescheiden dimensionierten Profiklub, der nicht von Konzernmillionen gepimpt wird: Spieler im U21/U23-Alter holen, entwickeln und gut verkaufen, dabei aber auch das eigene sportliche Vorwärtskommen im Blick behalten. 2020 stieg die Arminia nach zwölf Jahren in den Liga zwei und drei wieder in die Bundesliga auf, 2022 wieder ab. Im Umfeld wurde da bereits Kritik laut, Arabi habe die Erstklassigkeit "leichtfertig" verspielt, während außenstehende Beobachter sich noch immer wunderten, dass die Bielefelder im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten das erste Jahr überstanden hatten. Im enttäuschenden Verlauf dieser Saison verschärfte sich die Stimmung gegen den Sportchef: Die Verpflichtung ligaunerfahrener Trainer sei ein fataler Fehler gewesen, zudem habe er den Kader für die speziellen Ansprüche der Zweiten Liga nicht richtig zusammengestellt und überhaupt am Ende nur noch "amtsmüde" gewirkt. Arabis Nachfolge ist noch offen. Trainer Koschinat mag, was das Spiel der Arminia angeht, das Rad nicht neu erfunden haben, doch seine erfahrenen Spieler, wie zuletzt Urgestein Fabian Klos im "Kicker", loben "seine spezielle, eindringliche Art, eine Ansprache und eine Taktikbesprechung abzuhalten." Durchaus erfreut dürfte im Lautrer Umfeld registriert werden: An diesem Samstag, an dem die Helden von 1998 gefeiert werden, wird Michael Henke den Betzenberg nicht mit der ohnehin zweifelhaften Ehre seiner Anwesenheit beglücken. Die Arminia hat den in der Pfalz aus vielerlei Gründen unbeliebten Co-Trainer zum Jahreswechsel rasiert. Nach wie vor als Assistenzcoach auf der Alm dient der Ex-Lautrer Kai Hesse.
Gewinner und Verlierer: Es lässt sich nicht leugnen - vielen der ohne Frage begabten Kicker, die Arabi holte, hilft dieses Jahr Abstiegskampf weder in ihrer persönlichen Entwicklung noch helfen sie der Arminia. Sturmtank Janni Serra, in der Hinrunde sechs Mal erfolgreich, hat in der Rückrunde noch nicht einmal getroffen. Zu schwankend in seinen Leistungen präsentierte sich auch der Franzose Bryan Lasme. Der Japaner Masaya Okugawa, mit fünf Treffern und zehn Vorlagen Topscorer des Teams, hat sich gerade verletzt und fällt für den Rest der Saison aus. Der konstanteste Kicker unter den Unter-25-Jährigen ist Linksaußen Robin Hack, der mit zehn Treffern bislang auch bester Torschütze des Teams ist - und an dem Borussia Mönchengladbach bereits baggert. Zusammengehalten wird der Laden gegenwärtig von den Alten - wie Keeper Martin Fraisl, den der "Kicker" in seiner Winterrangliste als den viertbesten Keeper der Liga einstufte. Oder Ösi-Oldie Manuel Prietl, der unter Koschinat wieder aufblühte. Und natürlich der unverwüstliche Fabian Klos, der in der Rückrunde die sechs Buden machte, die Serra eben nicht machte. In Fürth zuletzt musste Klos allerdings verletzt raus: Fußprellung. Ob er gegen Lautern ausfällt, ist aktuell noch ungewiss. Aber: Wenn sich einer zur Not auch auf Krücken noch auf den Platz schleppt, dann Klos. Bei seiner Auswechslung vergangenen Freitag sank der 35-Jährige, von körperlichen und seelischen Schmerzen über alle erträglichen Maße gepeinigt, seinem Trainer weinend in die Arme. Wer da nicht mitfühlte, hat kein Herz.
Zahlen, Daten, Fakten: Auch wenn sich Uwe Koschinat noch nicht zum großen Retter aufgeschwungen hat: Mit einem Punkteschnitt von 1,13 in acht Partien ist er bislang erfolgreicher als seine beiden Vorgänger. Dabei zeichnet die Arminia kein besonderer Stil aus. Die Passquote (76,4 Prozent) entspricht der eines Teams aus dem unteren Tabellendrittel, wobei die der Roten Teufel um Schnitt nur unwesentlich besser liegt (77,1 Prozent). Wobei: Zuletzt in Nürnberg war der FCK richtig gut (87 Prozent). Um Dominanz bemühen sie Ostwestfalen unter Koschinat allenfalls auf der heimischen Alm, auswärts liegt der Ballbesitzanteil stets deutlich unter 50 Prozent, nur unwesentlich besser als der der Lautrer, deren 42 Prozent für einen Tabellen-7. bekanntlich signifikant niedrig sind. Über besondere Standardstärken verfügen sie ebenfalls nicht, sechs Treffer nach Ecken sind nicht gut und nicht schlecht. Doch, aufgepasst: Bei "bundesliga.de" führen die Arminen das Ranking der "gewonnenen Zweikämpfe" an. Nach Sandhausen gemeinsam mit Kiel die meisten Gegentore kassiert haben sie dennoch (55). Da war aber auch viel Pech dabei, nicht zuletzt stressten umstrittene Schiedsrichter- beziehungsweise VAR-Entscheidungen. Laut der "xG against"-Tabelle von "Wyscout" hätten sie sieben Gegentreffer weniger fangen müssen, und der xPoints-Tabelle zufolge müsste der DSC eigentlich auf Platz 11 stehen. "Unsere Spielphasen sind einfach zu wechselhaft", stellte Uwe Koschinat zuletzt fest. "Wir verlieren auch in guten Phasen immer wieder die Kontrolle."
Fazit: Schon klar, in der Pressekonferenz vor dem Spiel wird Dirk Schuster am Donnerstag wieder darauf verweisen, dass sein Team abermals einen Gegner vor Brust hat, der mit dem Rücken zur Wand steht und der über viel, viel mehr Potenzial verfügt als der Tabellenstand es aussagt. Stimmt ja auch, im Fall der Arminia sogar erst recht. Aber auch bei diesem Gegner gilt: Fehler macht er vor allem dann, wenn er gestresst wird. Daher ist der Schlüssel zum Erfolg zu diesem Spiel im eigenen Lager zu suchen. Können die Lautrer auch mal beim Stand von 0:0 die dominante Spielweise pflegen, die sie zuletzt gegen Rostock und in Nürnberg durchaus ansehnlich ausübten? Oder klappt das wieder erst, wenn nach einem Rückstand das "Mentalitätsmonster" erweckt werden muss? Damit einher geht natürlich die Frage nach der gegenwärtig am heißesten diskutierten Personalie: Wie wird Schuster mit Philipp Klement weiterverfahren, gerade nach dessen grandiosem Auftritt mit drei Torbeteiligungen in Nürnberg? Das Umfeld wäre wohl fassungslos, wenn er den Feintechniker, dessen spielerische Qualitäten gerade in dieser Partie gefragt wären, abermals auf die Bank setzt. Andererseits: Demonstrativ gegen das zu entscheiden, was der Mainstream ihnen aufdrängen möchte, hat auch Trainer-Ikonen wie Kalli Feldkamp und Otto Rehhagel stets gekennzeichnet, getreu dem Motto: "Wer spielt und wer nicht, das entscheide ich, sonst niemand." Rehhagel wird mit rund einem Dutzend Spielern seiner Meistermannschaft am Samstag zwar persönlich anwesend sein, in dieser Frage aber wäre er als Ratgeber weniger zu empfehlen.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 11.05.2023:

Ritter verletzt, Rapp fraglich: Die FCK-Lage vor Bielefeld
Der 1. FC Kaiserslautern muss im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld um den Einsatz mehrerer Stammkräfte bangen. Fragezeichen gibt es in der Mittelfeldzentrale, im Tor könnte erneut Julian Krahl stehen.
"Arminia Bielefeld wird uns alles abverlangen. Wir werden wie gegen Nürnberg wieder an unsere Grenzen gehen müssen. Wie wir an uns geglaubt haben und gefightet haben, fand ich top. Ich kenne einige Mannschaften, die vielleicht die Uhr hätten runterlaufen lassen. Wir sind dafür mit einem Punkt belohnt worden und daran wollen wir gegen Bielefeld anknüpfen, zumal die Meistermannschaft von 1998 anwesend sein wird, was ein zusätzlicher Ansporn für uns ist. Unser Ziel ist es, neben der spielerischen Weiterentwicklung wieder einmal drei Punkte einzufahren", freut sich FCK-Trainer Dirk Schuster auf das vorletzte Heimspiel der Saison (Anstoß: Samstag, 13:00 Uhr) und hofft dabei auf eine ähnliche Offensivleistung wie zuletzt beim 3:3-Unentschieden in Nürnberg.
Neue Chance für Philipp Klement? - Über 40.000 Zuschauer im Stadion
Marlon Ritter wird die Partie gegen den DSC definitiv verpassen. Der 28-Jährige hat sich in Nürnberg einen Muskelfaserriss zugezogen und wird wohl frühestens zum Saisonfinale wieder zur Verfügung stehen. In Franken waren zudem kurzfristig die Torhüter Andreas Luthe (Schwellung im Handgelenk) und Avdo Spahic (Kapselriss im kleinen Finger) ausgefallen. Dafür hatte Julian Krahl sein Debüt im Kasten der Roten Teufel gefeiert. Am Samstag könnte sich das nun wiederholen, denn während Spahic definitiv ausfallen wird, konnte auch Luthe erst einmal mit seinen Mannschaftskollegen trainieren. Ein Fragezeichen steht außerdem hinter den Einsätzen von Innenverteidiger Kevin Kraus (Sprunggelenksverletzung), Stürmer Nicolas de Préville (Muskelfaserriss) und Sechser Nicolai Rapp (Oberschenkelprobleme). Somit könnte sich erstmals seit sechs Partien wieder eine Startelf-Chance für den derzeit viel diskutierten Spielmacher Philipp Klement ergeben, der mit drei direkten Torbeteiligungen in Nürnberg auf sich aufmerksam machen konnte.
Der FCK hat für das Duell gegen die abstiegsbedrohten Ostwestfalen bislang rund 40.000 Tickets verkauft, darunter circa 1.400 Karten an Anhänger aus Bielefeld.
» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld
Alle weiteren Informationen zum FCK-Spiel gegen Bielefeld folgen am Freitag im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.
Quelle: Der Betze brennt