
2:0 gegen den KSC: Die Roten Teufel sind Derbysieger
Der 1. FC Kaiserslautern schlägt den Karlsruher SC nach einem harten Stück Arbeit mit 2:0 (1:0) und feiert im letzten Heimspiel des Jahres seinen nächsten Derbysieg. Terrence Boyd und Kenny Redondo erzielen die frenetisch gefeierten Tore des Abends.
FCK-Trainer Dirk Schuster musste die Startelf im Derby gegenüber dem 3:2-Erfolg in Bielefeld auf mindestens einer Position verändern. Neben den gelbgesperrten Erik Durm waren dann aber auch Kenny Redondo und Aaron Opoku zunächst draußen und es rückten mit Jean Zimmer, Philipp Hercher und Daniel Hanslik insgesamt drei Neue in die Anfangsformation.
Mit 43.852 Zuschauern, die zum Großteil auf den dritten Heimsieg der Saison hofften, war das Fritz-Walter-Stadion einmal mehr erstklassig gefüllt. Der Rahmen war also Derby-würdig, das Geschehen auf dem Platz zunächst nur bedingt. Zwar hatte der FCK durch Terrence Boyd nach einer Ecke eine erste Torchance (13.), alles in allem erarbeiteten sich aber die Gäste aus Baden ein leichtes optisches Übergewicht. Einen Abschluss von Marvin Wanitzek parierte Andreas Luthe im kurzen Eck (21.), dann setzte Malik Batmaz den Ball aus kurzer Distanz über das Tor (26.). Die Partie hatte bereits die Schlussphase der ersten Halbzeit erreicht, als sich die Roten Teufel ihre beste Chance des ersten Durchgangs erarbeiteten. Über die rechte Seite landete der Ball bei Marlon Ritter. Der brachte von der Grundlinie den Ball nach innen, wo Boyd den Fuß reinhielt und das Leder zum frenetisch bejubelten 1:0 über die Linie drückte (34.). Karlsruhe hätte um ein Haar die schnelle Antwort parat gehabt. Luthe war jedoch wieder zur Stelle und lenkte einen Kopfball von Wanitzek über die Latte (37).
Nach Wiederbeginn spielten die Männer in Rot in Richtung Westkurve, sie mussten sich zunächst aber weiter der Angriffe der Gäste erwehren. Ohne zwingende Chance wurden die Badener immer dominanter, während der FCK in dieser Phase kaum noch für Entlastung sorgen konnte. Erst nach einer guten Stunde verströmte der für Boyd nach einer Stunde eingewechselte Lex Tyger Lobinger wieder etwas Gefahr, setzte seinen Schuss aber ein gutes Stück am Kasten vorbei (61.). An den grundlegenden Kräfteverhältnissen änderte diese Chance allerdings nichts. Karlsruhe war fast ausschließlich in Ballbesitz, während die Lautrer fast nur noch reagieren konnten. Dennoch kam Mike Wunderlich in der 84. Minute zur großen Chance auf die Vorentscheidung. Aus kurzer Distanz konnte er den Ball aber nicht an dem vor der Torlinie blockenden Sebastian Jung vorbeibringen. Für die Lautrer ergaben sich weitere Räume zum Kontern. Nur zwei Minuten später servierte Opoku eine flache Hereingabe von der rechten Seite. Am langen Pfosten kam Redondo herangestürmt und setzte das Leder vor der ausflippenden Westkurve zum 2:0 ins Netz (86.).
Für die Roten Teufel ist der Erfolg im Derby endlich der ersehnte dritte Heimsieg der Saison. Mit nun 26 Punkten stehen die Lautrer damit in der Tabelle weiter glänzend da, zumal es vor der Winterpause noch eine weitere Chance auf etwas Zählbares gibt. Am kommenden Freitag gastiert die Mannschaft zum Jahresabschluss bei Fortuna Düsseldorf (18:30 Uhr).
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Quelle: Der Betze brennt
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- Statistik zum Spiel: 1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC 2:0
Ergänzung, 21:51 Uhr:

Stimmen zum Spiel
Derby-Spezialist FCK: "Heute war der KSC endlich dran"
Der 1. FC Kaiserslautern gewinnt seine Derbys - auch in der 2. Bundesliga! Nach dem 2:0-Erfolg über den Karlsruher SC feiern die Roten Teufel, auch wenn sie wissen, nicht unbedingt spielerisch brilliert zu haben.
Schuster freut sich, aber: "Wir wollen noch was draufpacken"
Nach einem Derbysieg gibt es eigentlich fast nie etwas zu meckern. Und auch wenn der FCK gegen den KSC vielleicht nicht die beste spielerische Leistung der Saison gezeigt hat, überwiegt natürlich auch nach dem 2:0 gegen den KSC die Freude bei den Pfälzern. FCK-Trainer Dirk Schuster gab nach der Partie dennoch zu, dass auch etwas das Glück des Tüchtigen mitgeholfen hat, den dritten Heimsieg der Saison einzufahren: "Der KSC war die spielerisch bessere Mannschaft. Allgemein war es ein Spiel ohne hundertprozentige Chancen. Als wir das erste Mal die tiefen Läufe über Philipp Hercher gesucht haben, haben wir postwendend das 1:0 erzielt, was uns in die Karten gespielt hat. Man hat uns angemerkt, dass mit einem Tag weniger Pause ein wenig die Regeneration gefehlt hat. Von der kämpferischen Komponente haben die Jungs aber alles abgerufen. Ich freue mich natürlich riesig über die 26 Punkte, die wir jetzt haben. Aber wir wollen in Düsseldorf nochmal ein paar Punkte drauf packen und eine gute Hinrunde krönen."
Ritter: "Vorher mussten Saarbrücken und Mannheim leiden, jetzt Karlsruhe"
Die Vorlage zum 1:0 von Terrence Boyd und somit die Grundlage für den Derbysieg legte Marlon Ritter. Nach Abpfiff war der 28-Jährige hochzufrieden und am Spielverlauf nicht mehr sonderlich interessiert: "Der Plan war, dass wir hier heute ein Derby haben und das gewinnen wollten. Jeder Fan hat sich nach Jahren darauf gefreut, endlich mal wieder gegen den KSC zu spielen. Vorher mussten Saarbrücken und Mannheim immer leiden, heute war der KSC endlich dran. Ich denke unter dem Strich ist es auch ein verdienter Sieg, denn wir haben zwei Tore geschossen und die keins."
Zimmer: "Ich spiele lieber erfolgreich statt schön"
Große Freude herrschte naturgemäß auch bei Kapitän Jean Zimmer, der nach seiner Gelb-Sperre pünktlich zum Duell gegen den Südwest-Rivalen auf den Platz zurückgekehrt war. Der 28-Jährige nach der Partie: "Uns war heute klar, wir wollen und müssen die Null halten. Dass wir eine Qualität im Umschaltspiel hatten, wussten wir und haben wir zweimal gezeigt. Im Endeffekt haben wir defensiv sehr wenig zugelassen." Mit Blick auf den Spielverlauf erklärte Zimmer ehrlich: "Sollen wir jetzt über Schönheit sprechen im Fußball? Ich spiele lieber erfolgreich statt schön."
Redondo, der Derby-Scorer: "Es ist wie im Rausch"
Den Deckel auf die Partie machte in der 86. Minute Kenny Redondo. Ausgerechnet Redondo, ist man geneigt zu sagen. Schließlich traf der 28-Jährige auch schon beim Derbysieg in der vergangenen Saison in Saarbrücken. Heute kam er - wie damals in Saarbrücken - wieder als Einwechselspieler in die Partie und netzte erneut. "Beim Derby ist es natürlich etwas Besonderes. Wenn du ein Tor schießt, bist du sowieso schon im Rausch, aber bei der Kulisse in einem Derby zu treffen, ist etwas ganz, ganz besonderes." Mit Blick auf den Spielverlauf erzählte Redondo: "Es war ein Derby, das wir angenommen haben. Hut ab vor der Defensivabteilung, was die hier alles weg verteidigt hat. Wir haben heute mit unserer kämpferischen Qualität gepunktet. Dass ich wieder selbst getroffen habe, wurde auch mal Zeit. Ich arbeite hart, heute habe ich mich endlich mal belohnt."
Luthe: "Man merkt, dass die Mannschaft zusammengewachsen ist"
Zum dritten Mal in den vergangenen vier Spielen hielt Andreas Luthe seinen Kasten sauber. Der 35-jährige Keeper erklärte nach der Partie: "Wir sind eigentlich ordentlich reingekommen. Aber nach ein paar Minuten hat Karlsruhe das Spiel übernommen. Da sind wir ein bisschen glücklich in Führung gegangen. Wir haben nach der Halbzeit dann kompakter gestanden. Kompakt stehen, Verteidigen und Umschalten: Das können wir. Und wir werden mit dem 2:0 dann auch belohnt. Der KSC hat sich trotz der Überlegenheit unglaublich schwer getan. Wir wussten, je länger es dauert, umso größer wird die Wahrscheinlichkeit, dass wir noch einen Nadelstich setzen. Der KSC wusste nicht, was er machen soll. Man merkt, dass die Mannschaft in den letzten Jahren zusammengewachsen ist. Jeder, der letztes Jahr schon hier war, hat noch einmal einen kleinen Schritt nach vorne gemacht und die Mannschaft behauptet sich auf diesem Niveau sehr gut."
» Zum Video: Pressekonferenz nach dem Heimspiel gegen den Karlsruher SC
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 09.11.2022:

Blick in die Kurve
Erst Pyroshow, dann Erlösung: FCK-Fans feiern Derbysieg
Knisternde Derby-Stimmung, dann das große Zittern und am Ende der kollektive Urschrei: Die Roten Teufel setzen im letzten Heimspiel des Jahres gegen den KSC ein weiteres Ausrufezeichen - und die FCK-Fans sorgen für den passenden Rahmen.
Das Beste kommt zum Schluss: Mit dem prestigeträchtigen Derby gegen den Karlsruher SC hält der Spielplan zum Abschluss eines für den 1. FC Kaiserslautern außergewöhnlichen Jahres noch einmal ein großes Highlight bereit. Trotz der für viele Anhänger schwierigen Anstoßzeit an einem Wochentag um 18:30 Uhr sind 43.852 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion mit dabei - der zweitbeste Besuch in der laufenden Saison nach den 46.895 am vorletzten Spieltag gegen Nürnberg und der verdiente Lohn eines Heimspiel-Jahres, das im Januar mit einem 4:0 gegen Meppen seinen Ausgang genommen hat. Damals übrigens vor erlaubten 500 Fans. Wer erinnert sich noch?

Bereits zwei Stunden vor dem Anpfiff ist rund um den Betzenberg jede Menge los und mit Öffnung der Tore strömen die Anhänger ins Fritz-Walter-Stadion. Dort haben die Lautrer Ultras erneut eine Choreo vorbereitet und lassen zum Einlaufen der Teams dutzende rot-weiße Stofffahnen wehen. Zeitgleich werden über den kompletten unteren Bereich der Tribüne verteilt Bengalos gezündet und sorgen für eine imposante Pyroshow mit einer leuchtend roten Westkurve.


Nach dem stimmungsvollen Intro leitet ein donnernder "F-C-K"-Wechselgesang zwischen Westkurve und Südtribüne den Support ein, der mit der 1:0-Führung in der Schlussphase der ersten Halbzeit einen ersten Höhepunkt erreicht. Mit Wiederbeginn macht sich bei den FCK-Fans angesichts der immer mehr zugunsten der Gäste kippenden Spielanteile jedoch Anspannung breit, die bis in die allerletzten Minuten des Derbys kaum kleiner wird.
Umso größer ist die Erlösung und der Torjubel beim vorentscheidenden 2:0, mit dem der nächste Derbysieg für die Roten Teufel praktisch feststeht. Die Minuten danach und die Nachspielzeit gehört stimmungstechnisch wieder klar den Heimfans - und schließlich kommen nach langer Zeit auch wieder die weißen Taschentücher zum Zug. "Schönen Gruß und auf Wiedersehen" - dieses Lied konnte vor dem Hintergrund der zuletzt vielen Heimspiele ohne Dreier ja schon länger nicht mehr angestimmt werden.

Aus Karlsruhe sind knapp 5.000 Fans mit in die Pfalz gekommen, die zum Einlaufen der Mannschaften ebenfalls eine Choreo vorbereitet haben. Neben blauen und silbernen Folien sind ein von Bengalos eingerahmter Greif - das Wappentier von Baden - als Blockfahne sowie eine Zaunfahne mit der Aufschrift "Karlsruh' sonst nix!" zu sehen. Im zweiten Durchgang sind die Gäste auch auf den Rängen etwas am Drücker, auch wenn über weite Strecken des Spiels dann doch nur der untere Ultras-Bereich beim Support mitmacht. Zu holen gibt es für die Badener auf dem Betzenberg einmal mehr nichts.


Zur kompletten Fotogalerie vom FCK-Heimspiel gegen Karlsruhe:
- Fotogalerie | 16. Spieltag: 1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 09.11.2022:

Hinten zu null, vorne geknipst: Die Noten zum Heimsieg
Der 1. FC Kaiserslautern stellt beim 2:0 gegen den Karlsruher SC nicht nur erneut unter Beweis, dass er Derbysiege beherrscht. Er zeigt auch einmal mehr eine solide Defensivleistung, die sich auch ihn den Spielernoten niederschlägt.
Drei der letzten vier Partien gewannen die Roten Teufel, drei der letzten vier Spiele bestritt der FCK ohne Gegentor. Dass dies auch gegen den KSC so blieb, daran hatte insbesondere in der ersten Halbzeit Keeper Andreas Luthe großen Anteil, der in der ersten halben Stunde zweimal glänzend parierte. Bei bisher über 3.000 Einzelbewertungen auf Der Betze brennt erhält der 35-Jährige dafür eine Durchschnittsnote von 1,8 - er wird zusammen mit Robin Bormuth von allen FCK-Spielern am besten benotet. Die Journalisten der "Rheinpfalz" sehen diese beiden Akteure sowie Marlon Ritter ebenfalls als beste Rote Teufel an diesem Tag (jeweils Note 2,5). Fast genauso gut schneiden im Fan-Ranking die Torschützen ab: Kenny Redondo, der in der 86. Minute den Deckel auf Partie und sein fünftes Saisontor machte, bekommt von den Fans eine glatte Zwei (Rheinpfalz: 3,0). Terrence Boyd, der sogar schon seinen achten Saisontreffer markierte, schneidet bei den Fans ebenfalls noch "gut" ab (2,4).
Luthe und Bormuth überzeugen, Klement mit Luft nach oben
Etwas auseinander gehen die Meinungen bei der Bewertung von Dominik Schad, der gestern auf der linken Seite den angeschlagenen Hendrick Zuck vertrat. Während die FCK-Fans an ihn noch recht ordentliche Noten verteilen (2,8), vergibt die Tageszeitung an ihn nur eine glatte Vier. Einigkeit zwischen Fans und schreibender Zunft besteht dagegen weitgehend bei der Einschätzung von Philipp Klement. Sowohl bei den Fans auf DBB (4,0) als auch im Notenranking der "Rheinpfalz" (4,5) schneidet der 30-Jährige von allen Roten Teufeln am schlechtesten ab.
» Zur kompletten Notenübersicht: 1. FC Kaiserslautern - Karlsruher SC

Die DBB-Noten zum Heimspiel gegen Karlsruhe können noch bis heute, 20:15 Uhr abgegeben werden: Zur Notenabgabe FCK-KSC. Die Bewertungen des "Kicker" folgen am Donnerstag.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 16.01.2023:
DFB-Richter verhängen Geldstrafe gegen die Roten Teufel
Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat den 1. FC Kaiserslautern im Einzelrichterverfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger bei drei Zweitligaspielen mit einer Gesamtgeldstrafe in Höhe von 34.000 Euro belegt.
Sanktioniert wurden Vergehen bei den Spielen in Rostock, in Bielefeld und gegen den Karlsruher SC. So zündeten FCK-Anhänger in der 72. Minute des Zweitligaspiels bei Hansa Rostock am 21. Oktober 2022 einen Rauchtopf. Vor Beginn des Spiels bei Arminia Bielefeld am 5. November 2022 zündeten Kaiserslauterer Zuschauer mindestens zwölf Bengalische Feuer. Vor und während des Zweitligaspiels gegen den Karlsruher SC am 8. November 2022 brannten Kaiserslauterer Zuschauer 44 pyrotechnische Gegenstände ab.
Für die Vergehen bei den drei Spielen belegte der DFB den FCK mit Strafen von zusammengerechnet 34.000 Euro. Davon kann der Verein einen Betrag von bis zu 11.400 Euro für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden, was dem DFB bis zum 30. Juni 2023 nachzuweisen wäre.
Der FCK wird wie gewohnt versuchen, Einzeltäter zu identifizieren und gegebenenfalls in Regress zu nehmen. Gegen ermittelte Täter werden zudem Stadionverbote ausgesprochen. Gleichzeitig möchte sich der FCK nochmals für den Support der FCK-Fans bedanken, die die Roten Teufel lautstark und regelkonform unterstützen.
Quelle: fck.de