
Vorbericht: 1. FC Heidenheim - 1. FC Kaiserslautern
Mit der Lautern-Mentalität an die Brenz
Es ist die letzte Partie vor der Länderspielpause: Wenn der 1. FC Kaiserslautern am Sonntag beim 1. FC Heidenheim zu Gast ist, stehen zwei ehemalige FCK-Spieler des Gegners besonders im Fokus.
Wechselpossen gab es in den vergangenen Jahren beim 1. FC Kaiserslautern nur ganz selten. Wenn man diesen Begriff in den Mund nimmt, müssen zwangsläufig zwei Namen fallen: Christian Kühlwetter und Florian Pick. Ein schneller Blick zurück: Es läuft die Vorbereitung auf die Saison 2020/21, die man aus FCK-Fansicht völlig zu Recht schon fast vergessen haben dürfte. Die Roten Teufel befinden sich in Herxheim in der Südpfalz im Trainingslager, Pick und Kühlwetter werden nach einer relativ starken Vorsaison schon seit Monaten bei Zweitligist 1. FC Heidenheim gehandelt. Zwar beteuern der damalige Sportchef Boris Notzon und Trainer Boris Schommers in Gesprächen immer wieder, dass sie mit beiden Spielern planen, doch am Morgen des 01. September 2020 geht auf einmal alles ganz schnell. Beide Akteure verlassen das Trainingslager unterschreiben noch am selben Tag beim zu dieser Zeit eine Klasse höher spielenden FCH.
Während es für Kühlwetter auf der Ostalb zunächst einigermaßen läuft, in seiner ersten Saison erzielt er 13 Tore und liefert fünf Assists, hat Pick seitdem deutlich mehr Probleme in der 2. Bundesliga und spielt in der vergangenen Rückrunde leihweise für den späteren Absteiger Ingolstadt. Gerüchten zufolge war der mittlerweile 27-Jährige im abgelaufenen Transferfenster wohl auch ein Kandidat für eine Rückkehr in die Pfalz, im Endeffekt kamen beide Parteien aber nicht zusammen. In der laufenden Saison schaffte es aber auch Kühlwetter bislang erst auf fünf Kurzeinsätze über insgesamt 84 Minuten. Vergangenes Wochenende stand er gegen den KSC nicht einmal im Kader. Am Sonntag kommt es nun zum Wiedersehen, auch wenn es für beide wohl erstmal nur für einen Platz auf der Bank reichen dürfte. Anpfiff der Partie im Albstadion ist um 13:30 Uhr.
Was muss man zum 9. Spieltag wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Intensive acht Zweitliga-Wochen voller Emotionen liegen bereits hinter dem FCK und seinen Fans. Weiter steht der Aufsteiger auf einem respektablen siebten Platz. Und auch die Zwischenbilanz liest sich durchaus ansehnlich. Nur ein Mal verlor die Schuster-Elf, in 45-minütiger Unterzahl gegen den aktuellen Tabellenführer Paderborn. Der gute Gesamteindruck soll auch am Sonntag untermauert werden. Bei diesem Vorhaben dürfte Schuster einige Veränderungen in der Startelf vornehmen (müssen): Hinter dem Einsatz von Philipp Hercher steht ein großes Fragezeichen. Er konnte wegen Leistenbeschwerden, die ihn schon in der Vorbereitung ausgebremst hatten, in dieser Woche noch kein Mannschaftstraining absolvieren. Hendrick Zuck und Darmstadt-Doppeltorschütze Kenny Redondo drängen nach guten Leistungen in die Anfangsformation. Sicher fehlen werden die verletzten Max Hippe, Muhammed Kiprit, Anas Bakhat, Angelos Stavridis und Ben Zolinski. Aaron Opoku ist noch zwei Spiele gesperrt.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Es ist unglaublich: An diesem Samstag feiert Trainer Frank Schmidt sein 15- jähriges Dienstjubiläum an der Seitenlinie. 2007 übernahm Schmidt den FCH in der Oberliga, seitdem geht es für ihn und den Klub steil bergauf. Mittlerweile sind die Gastgeber eine der Topmannschaften der Liga und irgendwann soll nun auch der Aufstieg in die Bundesliga gelingen. In dieser Spielzeit dürften die Heidenheimer einer der Favoriten sein. Der Start ist jedenfalls gelungen, nach acht Spielen steht man mit 15 Punkten auf Platz 4. Zusammen mit dem HSV stellt der FCH mit nur fünf Gegentoren zudem die bislang beste Defensive der Liga, Keeper Kevin Müller spielte bereits vier Mal zu Null. Am Sonntag kann Schmidt auf fast alle Akteure zurückgreifen. Einzig Melvin Ramusovic fehlt wegen einer Sprunggelenksverletzung.
Frühere Duelle
Nach bisher acht Duellen spricht die Bilanz knapp für den FCH, der drei Spiele gewann. In Heidenheim trafen beide Klubs zuletzt am 01. Dezember 2017 aufeinander, die Gastgeber gewannen in der Nachspielzeit mit 3:2. Die Roten Teufel konnten auswärts noch keine der bisher vier Partien gewinnen.
Fan-Infos
Die 1.522 Karten für den Gästeblock gingen im Vorverkauf rasend schnell über die Online-Ladentheke, sodass sich viele Fans, die leer ausgingen, in den umliegenden Bereichen mit Tickets eingedeckt haben. Möglich, dass am Ende bis zu 3.000 Anhänger die Roten Teufel am Sonntag auf der Ostalb unterstützen. Das Stadion öffnet um 11:30 Uhr. Für das Spiel gibt es noch Resttickets für die Heimbereiche. Am Gästeblock wird es keine Tageskasse mehr geben. Wer noch ein gültiges Ticket sucht oder anzubieten hat, kann die DBB-Kartenbörse mit fairen Preisen von Fans für Fans nutzen. Im Rahmen der Partie wird es eine Pfandsammelaktion zu Gunsten des Kreistierschutzvereins Heidenheim geben.
Alle sonst noch wichtigen Informationen rund um das Auswärtsspiel in Heidenheim hat der FCK auf seiner Homepage zusammengestellt.
O-Töne
FCK-Trainer Dirk Schuster: "Wir wollen uns nicht kleiner machen, als wir sind, aber Heidenheim ist der Favorit, da brauchen wir gar nicht rumreden. Das ist eine gewachsene, homogene Mannschaft mit großer individueller Qualität. Wir müssen daher wieder mit voller körperlicher Präsenz da sein. Wir werden mit breiter Brust hinfahren und natürlich versuchen, etwas Zählbares aus der Partie mitzunehmen"
FCH-Trainer Frank Schmidt: "Kaiserslautern hat gezeigt, dass sie Comeback-Qualitäten haben. Sowohl gegen Magdeburg als auch gegen Darmstadt waren sie mit zwei Toren hinten und haben aus beiden Spielen noch etwas mitgenommen. Also es spricht dafür, dass es ein interessantes und umkämpftes Spiel mit vielen leidenschaftlichen Zweikämpfen wird. Wir wollen natürlich zu Hause das bessere Ende für uns haben!"
Daten und Fakten
Voraussichtliche Aufstellung:
1. FC Heidenheim: Müller - Busch, Maloney, Mainka, Föhrenbach - Schöppner - Sessa, Beck, Thomalla, Beste - Kleindienst
Es fehlt: Ramusovic (Sprunggelenksverletzung)
1. FC Kaiserslautern: Luthe - Durm, Tomiak, Kraus, Zuck - Niehues, Ritter - Zimmer (Hercher), Klement, Redondo - Boyd
Es fehlen: Bakhat (Muskelfaserriss), Hippe, Kiprit (beide muskuläre Probleme), Opoku (Rot-Sperre), Stavridis (Knöchelfraktur), Zolinski (Aufbautraining nach Knieverletzung), evtl. Hercher (Leistenbeschwerden)
Quelle: Der Betze brennt / Autor: Florian Reis
Vorherige Meldungen ab 13.09.2022:

Sonntag, 13:30 Uhr: Gastspiel auf der Schwäbischen Alb
In der Zweiten Liga gibt es keine "einfachen" oder übermäßig "schweren" Spiele. Jedes Wochenende bietet ein neues, individuelles Abenteuer. Das zeigt auch der Blick auf die anstehende Aufgabe des 1. FC Kaiserslautern beim 1. FC Heidenheim.
Klaro, die Duelle des FCK gegen den SC Paderborn (0:1) oder Darmstadt 98 (3:3) konnte man rein tabellarisch als "Spitzenspiel" einordnen. Auch das übernächste Auswärtsmatch beim Hamburger SV wird sicher in diese Kategorie fallen. Aber im Grunde genommen ist für die nach vier Jahren aufgestiegenen Betze-Buben doch jedes Spiel ein kleines Highlight und eine Herausforderung im positiven Sinne. So auch jenes beim 1. FC Heidenheim: Der Klub von der Schwäbischen Alb grüßt nach knapp einem Viertel der Saison von Rang 3, zwei Punkte vor den Roten Teufeln auf Platz 7. In den acht Jahren seit dem Aufstieg 2014 hat sich die Mannschaft von Frank Schmidt zu einem absolut etablierten Zweitligisten gemausert - und vor zwei Jahren sogar schonmal zum Saisonende jenen Relegationsplatz belegt, mit dem sie nur aufgrund der mittlerweile abgeschafften Auswärtstorregel an Werder Bremen und dem Bundesliga-Aufstieg scheiterten. Und sie hat den FCK schon manches Mal das Fürchten gelehrt: Vor dem Abstieg 2018 gab es drei Auswärtsniederlagen mit je drei Gegentoren (2:3, 0:3, 1:3), nur beim allerersten Duell im Albstadion holten die Pfälzer beim 1:1 einen Punkt. Das soll sich nun natürlich ändern, immerhin ist das Team von Dirk Schuster auswärts in dieser Saison noch ungeschlagen. Aber auch Heidenheim hat bisher noch kein Heimspiel verloren. Bei beiden Vereinen zeigt die Formkurve zuletzt je drei Unentschieden und einen Sieg an.
Zuletzt je drei Remis und ein Sieg - Stand jetzt keine neuen Verletzten
In Heidenheim gibt es ein Wiedersehen mit zwei alten Bekannten: Christian Kühlwetter und Florian Pick retteten dem FCK in der 3. Liga zweimal den Klassenerhalt, ehe sie im Herbst 2020 zum FCH wechselten. Dort sind die beiden Offensivkräfte momentan aber nur als Einwechselspieler aktiv, auf die es aber natürlich trotzdem zu achten gilt. Nicht mehr gefährlich wird hingegen der einstige FCK-Schreck Marc Schnatterer, der mittlerweile in der 3. Liga seine Freistöße schießt. Seine Nachfolge hat unter anderem der 1,94 Meter große Mittelstürmer Tim Kleindienst angetreten, der letztes Jahr zehn Mal traf und diese Saison auch schon wieder bei vier Toren steht.
FCK-Trainer Schuster hat weiterhin die positive Qual der Wahl und wird trotz der auf 20 (statt 18) Mann erhöhten Kaderstärke wieder einige Spieler zur Oberliga-Mannschaft schicken müssen. Mit Blick auf die Startelf scheinen momentan die Positionen auf den Flügeln sowie im zentralen Mittelfeld besonders umkämpft. Wie wird sich Schuster dieses Mal entscheiden? Sicher ist jedenfalls schon vorab, dass der FCK wieder auf einen lautstarken "Zwölften Mann" setzen kann: Der Gästeblock ist schon lange ausverkauft, fasst aber auch "nur" 1.500 Plätze, dazu kommen die von Betze-Fans direkt in Heidenheim gekauften Tickets. Die Gesamtkapazität des Albstadions liegt bei 15.000. Ein öffentliches Training bietet der FCK seinen interessierten Fans am Mittwoch ab 14:30 Uhr im Sportpark Rote Teufel (Fröhnerhof) an.
Update, 14.09.2022: Die öffentliche Trainingseinheit am heutigen Mittwoch, 14:30 Uhr wurde vom Fröhnerhof verlegt auf Platz 4 neben dem Fritz-Walter-Stadion.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Übersicht: Kompletter Team-Status des 1. FC Kaiserslautern
Ergänzung, 14.09.2022:
Gegner-Check FCH: Schmidteinander flanken und köpfen
Der 1. FC Kaiserslautern reist zum 1. FC Heidenheim. Kommt als Tabellensiebter zum -dritten. Keine ungewohnte Position für den FCH, denn er gehört seit Jahren zu den Besten der Zweiten Liga. Weshalb, ist gar nicht so einfach zu ergründen.
Keine Glanzlichter, aber Dauerbrenner: Okay, es ist nicht nett, so etwas zu sagen, aber es ist ehrlich: Im Vergleich zu "1. FC Nürnberg", "Hannover 96", "Fortuna Düsseldorf" oder eben "1. FC Kaiserslautern" klingt "1. FC Heidenheim" für den gemeinen Fußballfan weniger sexy. In der Marktwerttabelle von "Transfermarkt.de" rangiert der FCH auf Rang 11. Laut aktueller "Kicker"-Rangliste performten im vergangenen Halbjahr lediglich Innenverteidiger Patrick Mainka und der mittlerweile nach Schalke abgewanderte Flügelspieler Tobias Mohr "auffällig". Der teuerste Spieler, den der Verein jemals verkaufte, war der einst vom FCK abgeworbene Robert Glatzel - etwa sechs Millionen Euro brachte der Transfer des heutigen HSV-Torjägers nach England. Teuerster Einkauf war Tim Kleindienst, der etwa für die Hälfte kam. Der einzige Star, den der Verein je hervorgebracht hat, hieß Marc Schnatterer, und der kickt seit 2021 drittklassig in Mannheim. Dennoch: Die Heidenheimer sind im nunmehr neunten Jahr in Folge in der 2. Bundesliga präsent, seit fünf Jahren platzieren sie sich regelmäßig einstellig. 2019/20 qualifizierten sie sich für Relegationsspiele um den Bundesliga-Aufstieg, scheiterten aber an Werder Bremen und der damals noch gültigen Auswärtstor-Regel. Das Erfolgsgeheimnis? Außer den zurecht erwarteten Schlagworten "ruhiges Umfeld", "Kontinuität" und natürlich "Frank Schmidt" lässt sich da für Außenstehende auf die Schnelle kaum was ermitteln. Dem Coach, der seit nunmehr 15 Jahren beim FCH das Sagen hat, hat der "Kicker" gerade in seiner Montagsausgabe zwei Seiten gewidmet. Die Kernaussagen: Schmidt ist top-ehrgeizig, identifiziert sich hundertprozentig mit seiner Aufgabe und hat ein feines Gespür für seine Jungs. Ah ja.
Die ganz linke Tour: Zwölf Treffer haben die Heidenheimer bislang erzielt. Davon fünf mit dem Kopf. Keiner hat in dieser Liga öfter aus dem Luftraum getroffen, aber der FC St. Pauli, der Hamburger SV und der FCK immerhin genauso oft. Drei Mal ging einem Treffer mit dem Fuß ein mehr oder weniger gewonnenes Kopfballduell voraus. Drei Treffer fielen nach Eckbällen und Freistoßflanken, die allesamt mit links von der linken Seite getreten wurden. Vier Mal fielen Tore nach Linksflanken aus dem Spiel heraus, eine Flanke wurde von der rechten Seite auf den Schädel eines Mitspielers gelöffelt, allerdings mit links. Einmal traf ein Linksfuß höchstpersönlich. Die Indizien sind eindeutig: Mit Jan-Niklas Beste und Jonas Föhrenbach hat Frank Schmidt auf der linken Seite ein ganz starkes Pärchen zusammengefügt. Beste, von Heidenheim im Sommer aus einem "Ferner liefen"-Engagement bei Werder Bremen erlöst, hat laut "Wyscout" in dieser Runde schon 44 Flanken geschlagen, die zweitmeisten in der Liga nach dem Kieler Fabian Reese. Drei Mal schon führten Bestes Vorlagen zu Treffern, einmal hat er selbst getroffen. Föhrenbach rangiert im Flanken-Ranking auf Platz 4 und hat ebenfalls schon zwei Assists auf dem Konto.
Die dankbaren Abnehmer: Über die Flankenflut freut sich vor allem einer - Tim Kleindienst, die 1,94-Meter-Kante. Schon drei Mal war Kleindienst mit dem Kopf zur Stelle, eine flache Linksflanke von Beste verwertete er mit dem Fuß. In der Freiburger Fußballschule sozialisiert, kam Kleindienst das erste Mal zur Saison 2019/20 nach Heidenheim. Nach einem Zwischenspiel in Gent kickt er nun im zweiten Jahr beim FCH und hat sich in der Spitze festgebissen. Doch auch die beiden robusten Achter in Schmidts derzeit praktiziertem 4-1-4-1 gehen gerne mit vorne rein, um Flanken abzufischen: Adrian Beck, Neuzugang aus Ulm, und Routinier Denis Thomalla. Beide haben auch schon Erfahrungen als Stürmer gesammelt.
Das Abwehrbollwerk: Heidenheim ist seit fünf Spielen ungeschlagen, hat bereits vier Mal zu Null gespielt und stellt mit erst fünf Gegentreffern in acht Partien gemeinsam mit dem HSV gegenwärtig die beste Abwehr der Liga. Hinten auf der Linie steht Keeper Kevin Müller, den die "Kicker"-Rangliste vergangene Saison überhaupt nicht berücksichtigt hat, der auf dem "Wsycout"-Index derzeit aber als bester Torwart der Liga geführt wird. Vor ihm räumt der erfahrene Patrick Mainka ab, der ebenfalls bei ruhenden Bällen gerne aufrückt und auf Flugbälle lauert. Neben ihm hat sich Lennard Maloney etabliert. Den 22-Jährigen holten die Heidenheimer im Sommer aus dem Drittliga-Team von Borussia Dortmund und scheinen mit ihm einmal mehr einen ihrer unspektakulären, aber guten Griffe gemacht zu haben. Linksverteidiger Föhrenbach haben wir schon erwähnt, sein Gegenüber auf der rechten Seite, Marnon Busch, gilt als einer der schnellsten Spieler der Liga.
Die im Dunkeln: In dem Maß, in dem die starken Flankengeber Föhrenbach und Beste und ihr potenzieller Abnehmer Kleindienst für Furore sorgen, ist der Stellenwert der Ex-Lautrer Christian Kühlwetter und Florian Pick im FCH-Kader weiter gesunken. Beide kamen diese Saison bislang nur zu Kurzeinsätzen, Pick stand lediglich ein einziges Mal in der Startelf, musste aber schon zur Pause wieder raus. Gegen Beste auf der linken Seite ist der Flügeldribbler aktuell ohne Chance, rechts hat sich Kevin Sessa vor ihn geschoben, der Bruder von Nicolas Sessa. Kühlwetter feierte vor zwei Jahren einen starken Zweitliga-Einstieg beim FCH, steht aktuell aber ebenfalls noch ohne Saisontreffer da. Ob Schmidt am Sonntag einen oder gar beide bringt, des eventuellen Motivationskicks gegen den Ex-Verein wegen? Derart romantische Anwandlungen sind eher nicht sein Stil. Außerdem hat der Coach die vergangenen vier Partien stets mit der gleichen Startelf begonnen. Ob das jüngste 0:0 in Karlsruhe, gleichwohl nicht berauschend, bei ihm Wechsel-Überlegungen ausgelöst hat? Ist natürlich möglich, aber nicht unbedingt wahrscheinlich.
Fazit: Beginnt FCK-Trainer Dirk Schuster am Sonntag mit einer 3-4-1-2-Formation, nachdem die Umstellung auf diese sich gegen Magdeburg und Darmstadt nun schon zwei Mal ausgesprochen positiv ausgewirkt hat? Das wird zurzeit öfter gefragt. Wir sagen: Gerade in Heidenheim wäre es eher nicht angezeigt. Vor allem gegen das starke Flügelpärchen links braucht es doppelt besetzte Außenbahnen, und da bietet sich das gewohnte 4-2-3-1 an. Die linke Seite dichthalten sowie Ecken und Freistoßflanken vermeiden, das kann in diesem Spiel mehr als die halbe Miete sein. Gegen Darmstadt haben die Schuster-Jungen nicht einen gegnerischen Eckball zugelassen, gegen den Gegner, der bis dato laut Statistik die meisten Ecken in der Liga provoziert hatte. Es geht also. Und wie lassen sich Tore erzielen gegen die aktuell beste Defensive der Liga? Gegen die Lilien haben die Roten Teufel gezeigt, dass sie im Grunde die gesamte Bandbreite des Offensivspiels beherrschen. Torchancen generieren mit Kurzpassspiel über mehrere Stationen inklusive Flankenwechsel: so gesehen vor Ritters Torversuch in der 3. Minute. Langer Ball, Kopfballablage und direkter zweiter Ball in die Tiefe: so gesehen vor Herchers Einschusschance in der 24. Minute. Schnelles, exakt abgestimmtes Umschalten nach Ballgewinn tief in der eigenen Hälfte: so gesehen vor Kenny Redondos 3:2 in der 87. Minute. Sie haben also alles drauf. Nur dürfen sie es gerne noch öfter zeigen.
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung. 16.09.2022:

Lautern reist wohl ohne Philipp Hercher nach Heidenheim
Der 1. FC Kaiserslautern peilt beim 1. FC Heidenheim nach zuletzt drei Remis den nächsten Saisonsieg an. Mit Philipp Hercher droht ein Leistungsträger jedoch auszufallen.
"Heidenheim wird in dieser Partie Favorit sein. Aber auch wir haben bisher in jedem Spiel überzeugt, wenn wir an unsere Leistungsgrenze gegangen sind. War das nicht der Fall, wurde es aber oft sofort mit Gegentoren bestraft. Wir zahlen da aktuell viel Lehrgeld. Wir müssen in Heidenheim daher wieder mit voller körperlicher Präsenz da sein. Wir werden mit breiter Brust hinfahren und natürlich versuchen, etwas Zählbares aus der Partie mitzunehmen", so Trainer Dirk Schuster vor dem Lautrer Gastspiel auf der Ostalb (Sonntag, 13:30 Uhr).
Hercher sehr fraglich, Hippe, Kiprit und Zolinski fehlen sicher
Allerdings plagen den Trainer einige Personalsorgen. Ein großes Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Philipp Hercher. Er konnte wegen Leistenbeschwerden, die ihn schon zu Saisonbeginn ausgebremst hatten, diese Woche noch kein Mannschaftstraining absolvieren. Ein Einsatz scheint derzeit extrem unwahrscheinlich zu sein, der Trainer hat aber noch eine kleine Resthoffnung. Ebenfalls ausfallen werden Max Hippe und Muhammed Kiprit, die an muskulären Problemen laborieren. Schuster muss zudem weiter auf die verletzten Anas Bakhat (Muskelfaserriss) und Ben Zolinski (Aufbautraining nach Knieverletzung) verzichten. Aaron Opoku fehlt wegen seiner Rot-Sperre.
Die Roten Teufel werden auch in Heidenheim von dem gewohnt starken Auswärtssupport begleitet werden: Die zur Verfügung stehenden 1.522 Gästeblock-Tickets waren rasend schnell ausverkauft, durch zusätzliche Käufe in den umliegenden Bereichen werden jedoch deutlich mehr FCK-Fans im Albstadion erwartet.
» Zum Video: Pressekonferenz vor dem Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim
Alle weiteren Informationen zum FCK-Spiel in Heidenheim folgen morgen im ausführlichen Vorbericht auf Der Betze brennt.
Quelle: Der Betze brennt