Kaiserslautern1900 hat geschrieben:Wow...ich finde es unfassbar in welchem Tempo hier Trainerwechsel gefordert werden? Welcher Trainer soll es denn machen?
Wir hatten seit Rehagels aus am 1.10.2000 26 Trainer!!!
Ich mache mir gerne mal die Mühe und suche mal seit bestehen des Forums die Reaktionen der User auf JEDEN Trainer raus den wir seitdem hatten. Und ich wette, dass ich bei jedem Trainer, egal wie stark er war, nach spätestens 6 Monaten Amtszeit die ersten Kommentare finde, dass es mit diesem Trainer nichts wird, er taktisch nichts kann, etc.
Boris Schommers hat bisher in seinen FCK Spielen einen Notenschnitt von 1,69 Pkt pro Spiel gehabt. Das wären nach 38 Spielen 64 Punkte gewesen. Überraschenderweise wären wir damit Punktgleich mit dem direkten Aufsteiger Braunschweig gewesen.
Der einzige Trainer, bei dem wir wirklich ansehnlichen Fußball in den letzten Jahren gesehen haben, war Kosta Runjaic... Und da konnten einige schon nach verpassen des Aufstiegs in die 2. Liga nicht erwarten ihn abzusägen... "Zuviel Ballgeschiebe"."Laptop-Trainer".
"Keine Ahnung vom Fußball"...
Das Forum hier ist wohl oder übel zu einem Pulverfass verkommen.
Der einzige Trainer der seit Rehagel länger im Amt blieb war Marco Kurz. Da wurde hier gemeckert, dass er nur eine B-Lösung sei...
Danke für die Einschätzung die ich teile und zum Glück auch immer mal wieder von diversen Usern ebenfalls geäußert wird. Leider geht das oft unter.
Leider werden strukturelle und marktspezifische Zwänge sowohl in Bezug auf die Vereinsführung und die Trainer viel zu oft abgetan und den handelnden Personen zeitgleich lieber Allmachtsphantasien übergestülpt. Die jeweiligen Personen sollen dann ganz schnell weg oder sind das bereits, und ihre Arbeit hätten sie so leicht viel besser machen können. So kann man sich die Zukunft leichter rosa-rot erträumen, die Zwänge von außen blendet man ja aus.
Ich muss da ehrlich gesagt immer ein wenig lachen. In Bremen, Stuttgart, Köln, Hannover, Nürnberg, Düsseldorf, zweitweise immer mal wieder Frankfurt, ja letztlich auch teilweise in Hamburg, alles immer nur Versager am Werk, die es ja so leicht einfach besser machen könnten. Leute, München hat mit Uli in den Neunzingern angefangen massiv Kohle von Firmen einzusammeln und die Struktur des Fussballs komplett zu verändern. Nicht durch Leistung wird Geld verdient und damit dann ein guter Kader gekauft und gewirtschaftet. Das hat auch nicht irgendwann in den frühen 2000er angefangen, nein, dass funktioniert anders. Das erkannten auch Atze etc. Nur haben die das Spiel eben nicht geschickt gespielt und andere Nachfolger noch viel schlechter (Jäggi). Und auch einen Uli braucht man nicht verteufeln, in anderen europäischen Ligen wurde das schon weit früher begonnen. Falls hier also jemand ist, der das Rad und die "einfache Nummer zum profitablen Wirtschaften eines Fussballvereins erklären kann", nur ran, es gibt da ein paar Vereine, die würden ihre Kassen dafür wahrscheinlich öffnen und gerne in den Besitz der Weisheit kommen.
Wir mussten und haben gezockt, knapp verloren und zahlen nun den Preis. Bedanken darf man sich letztlich wenn überhaupt bei den Spielern, die es kurz vor Toreschluss eben nicht zum Aufstieg gebracht haben. Denn eins hat der Markt am meisten verändert, die Spieler. Die haben nach 3 guten Spielen, spätestens einer Halbserie, einen neuen Verein, der selbst so unter Druck steht, dass er es auf der Suche nach Verstärkung und Gewinn (billig einkaufen, teurer verkaufen) ab und an nicht so genau nimmt bei der Prüfung des Charakters von Spielern. Es hat da schon Gründe, warum ein Eberl wohl eher nicht den Spieler verpflichtet, der kurz vor Saisonschluss einbricht und das Umfeld durchleuchtet. Doch können sich diesen Luxus alle Vereine erlauben? Konnte er das in Gladbach? Kann mich noch gut daran erinnern, als er fast abgestiegen ist. Wäre er dann noch Manager in Gladbach und hätte diesen Weg gehen können? Da hat er also auch gezockt.
An der Zeit von Kuntz kann gar nicht so viel falsch gewesen sein. Schaut euch die Spieler an, und wo sie heute sind. Besonders die aus dem eigenen Verein. Schaut euch Gunther Metz und Hans Werner Moser an.
Was bleibt also?
Die Vereine die den Widrigkeiten trotzen und den steinigen Weg hoch gehen, haben Menschen mit Mut und Resilienz an der Spitze, die zeitweise auch einfach die nötige Fortune bei ihren Weichenstellungen haben. Und dazu müssen sie auch aus Fehlern lernen können. Wie oft scheiterte das Team Strutz/Heidel/Klopp?
Wir haben endlich mal wieder einen Trainer (seit Kosta), der das Fachwissen mitbringt und noch nicht bei 5 Vereinen verbrannte Asche hinterlassen hat. Wir spielen in einer Liga, in der man eben keine 5 Ausnahmespieler benötigt, sondern gut und gerne über Geschlossenheit, Willen und positiver "ich mache den Gegner heute kaputt-Mentalität" aufsteigen kann. Und genau die Weichenstellungen erkenne ich. Stänkerer, denen es egal ist intern Gift zu sprühen, werden gegangen. Unangenehme Entscheidungen auch gegen Fanzorn durchgesetzt. Schaut euch Teams an, bei denen es läuft. Glaubt einer, das Perisic besser ist als Ribery? Ich nicht. Nur der eine ist genau zur heutigen Zeit geil darauf bei Bayern zu spielen und ordnet dem alles unter, der andere war gedanklich ein Schritt weiter, der hatte alles sportliche erreicht und ging den zusätzlichen Meter nicht mehr. Diese Stimmung im Team gilt es zu erreichen, omnes omnia omnino für den Verein und damit indirekt für sich selbst. Das hat Hoeneß bei den kleinen Bayern geschafft, die rannten weil sie daran glaubten, irgendwann mehr zu bekommen. Das Mehr ist individuell verschieden und hoch egoistisch, in der Komposition wirkte es aber für alle und sie wurden Meister.
Heute Abend bin ich gespannt, wenn PSG eine Einheit wird, sind die drei vorne wahrscheinlich nicht aufzuhalten. Die Bestia Negra scheint auf der anderen Seite genau das schon zu sein, auch heute Abend?
Leute, wir sind sowieso am Ar***. Bündeln wir unseren Zorn nach außen und geben den Leuten einfach mal die Chance auf mind. 1,5 Jahre Zusammenarbeit. Die Quote passt, das Spiel hatte sich in der Runde verbessert und die bisherigen Transfers sind auch noch lange nicht integriert. Einen Pick würde ich gerne halten, mit der Einstellung der letzten 2-3 Monate würde ich ihn jedoch mit Ulis Schubkarre nach Heidenheim fahren, denn ehrlicherweise stelle ich mir so keinen Teamplayer vor. Eine solche Körpersprache und Egoismus habe ich bei Ribery sehr sehr selten bis gar nicht wahrgenommen, und der ist dann doch ein anderes Kaliber.
Edit: Überall wo es trotz wenig Kohle läuft, und eigentlich auch sonst, ist eines klar. Bevor der Trainer geht, gehen ein paar Spieler. Zerbröselt diese Hierarchie intern, ist Hopfen und Malz verloren. Dummerweise kann das auch von außen in den Verein getragen werden, anders Bsp.: BVB und Favre. Also unterstützen wir doch lieber die neu gewählte Vereinsführung in ihren Entscheidungen und verteidigen das gegen Spott von außen, als uns direkt wieder selbst der Stärke zu berauben.