Also jetzt mal losgelöst von der Frage, wer wen schützen wollte oder was wer wie hätte kommunizieren müssen:advocatus diaboli hat geschrieben:also für mich ist das die wichtigste Info:
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Seitens der FCK-Verantwortlichen, die ebenfalls an den Gesprächen am Donnerstag und am Freitag teilnahmen, sei eine Übertragung von Aktien an die Stadt aber weiterhin abgelehnt worden. Der Grund laut "Rheinpfalz": In diesem Fall müssten die Aktien zuvor bewertet werden, also der Vereinswert von einem neutralen Gutachter berechnet werden. Darin steckt für den FCK ein großes wirtschaftliches Risiko. Denn sollte bei dieser Bewertung ein deutlich niedrigerer Wert als die zuletzt im Gespräch stehenden 45 Millionen Euro rauskommen, könnte daraus eine Insolvenzgefahr entstehen. Dies hatte der FCK bereits in seiner Stellungnahme von vergangenem Montag angedeutet, in der es wörtlich hieß: "Am gestrigen Sonntag wurde in einem Gespräch auf der Basis eines Gutachtens einer unabhängigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft festgehalten, dass die Hingabe von Aktien für den FCK und in Konsequenz auch für die städtische Stadiongesellschaft nur mit Insolvenzrisiken umsetzbar ist."
..."
Das bedeutet für mich vereinfacht ausgedrückt, dass es die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als wahrscheinlich ansieht, dass der Wert der FCK GmbH & Co. KGaA geringer als 45 Mio € ist, und dass man da besser nicht genauer nachprüfen sollte. D.h., der FCK braucht Investoren, die Geld geben, ohne dass vorher berechnet werden "darf", ob dem ein vergleichbarer Gegenwert gegenübersteht. D.h, xy gibt z.B. 4,5 Mio und bekommt 10% der Anteile, obwohl eine Bewertung ergeben würde, dass er nur beispielsweise 2,5 Mio für 10% investieren müsste, weil der Wert der FCK-Gesellschaft nur 25 Mio€ beträgt (das sind jetzt nur mal Beispielswerte).
Das passt für mich zusammen mit dem Vorbehalt der BaFin ggü. der Öffnung der Fansäule, weil die BaFIn auch ein Verlustrisiko für den privaten Anleger wegen des Insolvenzrisikos sieht. Deshalb braucht der FCK ja laut eigener Aussage zunächst einen Ankerinvestor zur Absicherung, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich frage mich, welcher Ankerinvestor da investieren will, wenn der FCK nicht neutral geprüft haben will, wie hoch der Wert der FCK-Gesellschaft ist?
Ich kann Herrn Dr. Weichel sehr gut verstehen, dass er diese Info nicht in der öffentlichen Sitzung kommunizieren wollte. Das war alleine deshalb schon richtig, weil dies nicht in seinen Verantwortungsbereich fällt. Er spricht für die Stadt, nicht für den FCK. Der FCK könnte eigentlich Herrn Weichel dankbar sei, dass er den FCK hier schützen wollte. Es sei denn, sie haben ihm vorher gesagt, dass er das ruhig öffentlich erzählen kann...
Der Bewertungsanlass ist die Einbringung einer Forderung durch die Stadt. Würde die Stadt Aktien gegen Bargeld kaufen, also beim FCK eine Bar- und keine Sachkapitalerhöhung machen, gäbe es das Problem gar nicht. Von daher stellt sich die Frage wem hier die Werthaltigkeit von was bescheinigt wird. Deshalb m.E. auch der Hinweis des FCK auf das Insolvenzrisiko für die Stadiongesellschaft. Denn wenn dir jemand formell bescheinigt, dass deine Pachtforderung ggf. nicht werthaltig ist, dann musst Du ggf. auch deinen Vermögensgegenstand im Wert korrigieren, sprich abschreiben. Das Problem wiederum könnte auch der e.V. haben, wenn jemand hinter die „Luftbuchungen“ der Ausgliederung schaut.
Wie schon mehrfach gesagt wäre es schön, wenn endlich alle beteiligten Parteien anfangen zu verstehen, dass sie im selben Boot sitzen. Und alleine die öffentliche Diskussion darüber schädlich für alle ist. Angefangen mit den völlig unabgestimmten Äußerungen im Oberbürgermeisterblatt.
Die BAFIN und die Fansäule haben damit auch überhaupt nichts zu tun. Die BAFIN macht keine inhaltliche sondern eine formelle Prüfung des Wertpapierprospekt. Das heißt sie schaut lediglich ob alle notwendigen Angaben in der richtigen Reihenfolge im Prospekt aufgeführt sind. Ob die Aktien später EUR 1, EUR 10 oder EUR 100 kosten, ist der BAFIN herzlich egal. Ganz im Gegenteil du wirst im Prospekt keine einzige Zukunftszahl finden, weil du dann für die Richtigkeit als Emittent haften würdest.