Ich war live dabei. Kurz zusammengefasst, es war grauenvoll.
Meine Erkenntnisse:
1. Die Mannschaft schien zu Beginn motiviert zu sein, wollte nach dem ersten Gegentreffer angefeuert von Hemlein den Rückstand auch gleich vergessen machen, wenn man allerdings so viel Fehlpässe, fehlende Abstimmung und zaghaftes Verteidigen an den Tag legt, dann konnte das nichts werden. Das bringt mich bereits jetzt zu dem Schluss: Schommers erreicht dieses Team in keinster Weise. Es sah an diesem Samstag noch schlimmer aus als in den Spielen zuvor.
2. Wenn Schlüsselspieler wie Grill keinen guten Tag haben, und noch Unglück dazu kommt, haben wir keine Chance. Die guten Spieler, die wir haben, müssen auch gute Leistungen zeigen.
3. Wenn wütende Fans die Tore zum Spielfeld aufbrechen und dann Ordner attackieren, braucht man sich nicht wundern, wenn die Polizei kommt und mit Schlagstöcken antwortet. Schade, dass es hier nur einseitig erwähnt wird. Ja, die Fantrennung war unverhältnismäßig, aber wenn man nett gefragt hat, durfte man überall im Stadion hin, war für mich im FCK-Trikot überhaupt kein Problem.
4. Ich habe noch nie bei einem FCK-Spiel so oft die Hände überm Kopf zusammen geschlagen und gedacht, mei o mei. Da kamen 2m Pässe nicht an.
5. Die Stimmung in der Mannschaft, wird, wenn sie denn mal gut war, merklich schlechter. Beispiel: Pick versucht einen Pass in die Mitte zu spielen, bleibt zwar hängen und es gibt Eckball, sagt aber zu Kühli, dass er hätte besser positiert sein müssen. Der reagiert nicht mal darauf und läuft ignorierend mit gesenktem Kopf an ihm vorbei. Pick verzweifelt und verballert die Ecke. Solche Situationen gab es häufiger.
6. Die 60er haben sich übrigens jedes Mal gefreut, wenn der Ball zu Matuwila zurück kam, denn die haben gemerkt, da geht was und als dann schließlich das Eigentor gefallen ist, kamen sie natürlich an und meinten, sie hätten es schon das ganze Spiel gewusst.
Joe hat eine absolut verunsicherte Leistung abgegeben von Anfang bis Ende, sodass sogar die betrunkenen 60er Fans das gleich gemerkt haben. Sowas muss auch dem Trainer auffallen. Da muss man reagieren.
7. Der größte Witz: 60 war nicht mal besser wie wir. Die haben genau so viel Fehlpässe gespielt und waren genau so verunsichert hinten drin. Wir haben den Sieg aber sprichwörtlich geschenkt.
8. Schöner Fakt: Fanfreundschaft funktioniert. Überall in der Stadt und im Stadion habe ich aufmunternde Worte erhalten, alle wünschen sich, dass der FCK wieder nach oben kommt. Die Fanfreundschaft wird wirklich gelebt. Und die 60er sagen sogar, dafür dürfen wir dann auch unser Heimspiel gewinnen, das ist für sie vollkommen OK.
Ich werde dieses Spiel nie vergessen und als Schablone hernehmen. Wenn jemals wieder einer behauptet, wir hätten schlecht gespielt, dann werde ich dieses Spiel aus der Hosentasche ziehen.
Man(!), überlegt euch mal, hier schrieben einige wir waren schlecht gegen Unterhaching! Wie verblendet waren diejenigen eigentlich?
Aber ich bin Optimist und glaube, dass alles besser wird. Hoffentich bald!
PS: Gibt es bei Trainern eigentlich auch eine Probezeit wie in jedem Arbeitsvertrag? Bei einer Niederlage gegen Jena würde ich nämlich ggf. handeln und sagen, lieber Schommers Boris, netter Versuch, aber das war nix. Vielleicht kommt man dann noch kostenlos aus der Sache raus. Und dann kann bitte jemand anderes als Bader den neuen Trainer suchen.
De Hesse sacht: Es geht de Mensche wie de Leut.
Positiv nach vorne schauen und allen Scheiß hinter sich lassen!