
Vorbericht: 1. FC Kaiserslautern - Mainz 05
Gelingt dem FCK die Pokal-Überraschung?
Erstmals seit acht Jahren kommt es im Fritz-Walter-Stadion zum Rheinland-Pfalz-Duell gegen Mainz 05. Mit großer Fan-Unterstützung im Rücken will der 1. FC Kaiserslautern als Underdog einen Pokal-Coup landen.
Kaiserslautern gegen Mainz. Ein Spiel, das in den Jahren 2004 bis 2012 sehr oft stattfand, ist mittlerweile wieder zur Seltenheit geworden. Und so kommt es erstmals seit September 2011 zu einem Gastspiel der Mainzer im Fritz-Walter-Stadion - damals gewannen die Roten Teufel durch ein Eigentor unter Mithilfe von Richard Sukuta-Pasu sowie Treffer von Itay Shechter und Christian Tiffert mit 3:1. Die Nullfünfer spielen weiterhin in der Bundesliga, der FCK ist zwischenzeitlich in die 3. Liga abgerutscht und geht somit als Außenseiter in die erste Hauptrunde des DFB-Pokals (Anpfiff: Samstag, 15:30 Uhr, Fritz-Walter-Stadion).
Im Vorfeld der Partie suchte vor allem die Mainzer Ultraszene nach Aufmerksamkeit. Mehrere Graffiti-Aktionen und Schmierereien in und um Kaiserslautern sind verbrieft - ohne ernsthafte Gegenreaktion der FCK-Ultras. Für die und für viele andere Lautrer Fans ist das Derby gegen Waldhof Mannheim in drei Wochen das Spiel, welches deutlich mehr im Fokus steht. In den vergangenen Tagen versuchten die Mainzer nochmals zu sticheln. Im Aufruf des "Q-Blocks"war die Rede vom "4:0-Sieg" gegen die "Bauern" aus dem "Dreckskaff" auf ihrem "scheiß Betzenberg". Das hat gesessen. Nicht. Also stellten die FSV-Ultras drei Tage später auch noch die Theorie auf, weil eine Trompete im Gästeblock verboten wurde, hätten sich die FCK-Verantwortlichen schon mit einer deutlichen Niederlage abgefunden. Da muss man auch erstmal drauf kommen und mehr muss man eigentlich auch gar nicht erzählen, um die FCK-Fans auf den Tribünen für diese Partie zu motivieren. Auf einen tollen Pokalfight mit dem richtigen Sieger auf dem Platz und auf den Rängen!
Was muss man zur Erstrundenpartie im DFB-Pokal wissen? Hier kommen die wichtigsten Vorab-Informationen:
Der FCK: Ausgangslage und Personal
Mit fünf Punkten aus vier Spielen hat der 1. FC Kaiserslautern nur einen mäßigen Start in der 3. Liga hingelegt. Doch die veränderte Spielweise der Roten Teufel macht Hoffnung. Sascha Hildmann legt mehr Wert auf den Zug nach vorne, eine Handschrift des Trainers ist zu erkennen. Der Mut und das Risiko im Spiel der Roten Teufel geht jedoch noch zu oft zu Lasten der Defensive. Die sollte die Elf gegen den Bundesligisten dringend in den Griff bekommen, will man die vorhandene Chance auf den Sieg wirklich nutzen. Klar ist aber auch: Um Punkte geht es erst wieder nächste Woche. Gegen Mainz hat der FCK gar nichts zu verlieren und will für eine dicke Pokal-Überraschung sorgen.
Der seit Ende Juni ausgefallene Simon Skarlatidis ist wieder fit und steht - voraussichtlich als Joker - erstmals im FCK-Kader. Christian Kühlwetter kehrt nach überstandener Mandelentzündung in die Startelf zurück und dürfte Gino Fechner wieder auf die Bank verdrängen.
Der Gegner: Ausgangslage und Personal
Bei Mainz 05 herrscht auch bei der sportlichen Führung Vorfreude auf den Saisonauftakt in Kaiserslautern. Die letzten beiden Testspiele gegen den französischen Erstligisten FC Metz, die jeweils über 90 Minuten gingen, gewann der FSV am vergangenen Wochenende mit 1:0. Dort wurde auch der Transfer von Mittelfeldspieler Jean-Philippe Gbamin endgültig perfekt gemacht. Für kolportierte 25 Millionen Euro wechselte der Mann von der Elfenbeinküste zum FC Everton nach England. Das Geld reinvestierten die Mainzer sofort und verpflichteten kurz vor dem ersten Pflichtspiel Stürmer Taiwo Awoniyi (Leihe vom FC Liverpool) und Innenverteidiger Jeremiah St. Juste von Feyenoord Rotterdam. Ob beide in Kaiserslautern schon im Kader stehen, ist noch offen.
Sicher nicht dabei sein wird der Mainzer Top-Stürmer Jean-Philippe Mateta, der sich nach einem Meniskusriss einer Operation unterziehen musste und noch mehrere Monate ausfällt. Der Ex-Lautrer Phillipp Mwene fehlt ebenfalls.
Frühere Duelle
Wie bereits erwähnt trafen beide Teams zuletzt im September 2011 im Fritz-Walter-Stadion aufeinander. Ein anderes Spiel dürfte bei den FCK-Anhängern aber noch mehr im Gedächtnis haften geblieben sein: Im Dezember 2005 verloren die Lautrer im Elfmeterschießen ein DFB-Pokal-Spiel gegen die Nullfünfer, das sie mit den heutigen technischen Möglichkeiten gewonnen hätten…
Fan-Infos
Am Samstagnachmittag ist im Fritz-Walter-Stadion eine große Kulisse sicher. Über 40.000 Zuschauer werden erwartet, darunter knapp 6.000 Gästefans. Der Großteil davon wird also die Roten Teufel unerbittlich nach vorne peitschen. Die Mainzer Anhänger planen eine Fahrt unter dem Motto "Alle in Weiß", als Stimmungsblock haben sie die Sitzplätze in 18.1 ausgewählt.
Außerdem wichtig zu beachten: Das Fritz-Walter-Stadion öffnet zum Pokalspiel bereits zwei Stunden vor dem Anpfiff. Außerdem kann es vor dem Spiel und nach Abpfiff zu den üblichen Sperrungen des Elf-Freunde-Kreisels kommen.
O-Töne
FCK-Geschäftsführer Martin Bader: "Was die Stimmungslage angeht, liegt der Fokus unserer Fans weniger auf dem Pokalspiel. Elektrisieren tut dieses Spiel eher die Mainzer, von deren Seite wird es viel höher gehangen. Unsere Fans fiebern dem Derby gegen Mannheim deutlich mehr entgegen."
FSV-Trainer Sandro Schwarz: "Lautern hat einen guten Saisonstart hingelegt. Wir müssen einen kühlen Kopf bewahren."
Daten und Fakten
Schiedsrichter: Felix Zwayer (Berlin)
Voraussichtliche Aufstellungen
1. FC Kaiserslautern: Grill - Schad, Sickinger, Matuwila, Hercher - Bachmann - Hemlein (Skarlatidis), Starke, Kühlwetter, Pick - Thiele
Es fehlen: Bjarnason (Muskelbündelriss), Esmel (Kreuzbandriss), Gottwalt (Trainingsrückstand), Spalvis (Knorpelschaden), Sternberg (Muskelfaserriss)
- Ca. 45-60 Minuten vor Anpfiff auf unserer Twitter-Seite: Die endgültigen Aufstellungen.
Mainz 05: Müller - Brosinski, Bell, Niakhaté, Aaron - Fernandes - Baku, Latza - Boetuis, Maxim - Onisiwo
Es fehlen: Meier (Adduktorenprobleme), Mwene (Trainingsrückstand), Mateta, Ji (beide Knie-OP), Seydel (Reha)
Quelle: Der Betze brennt
Ergänzung, 17:19 Uhr:
Herzmuskelprobleme: Bergmann fehlt gegen Mainz
Theo Bergmann (22) fehlt im Kader des Fußball-Drittligisten 1. FC Kaiserslautern am Samstag (15.30 Uhr) im DFB-Pokalschlager gegen Bundesligist 1. FSV Mainz 05. Bei Bergmann, gerade von einer Virusgrippe erholt, wurden Herzmuskelprobleme als Ursache von Müdigkeit und fehlender Frische diagnostiziert, informierte FCK-Chefcoach Sascha Hildmann nach dem Abschlusstraining. ",Berger’ hat absolutes Sportverbot", sagte der Trainer. (…)
Quelle und kompletter Text: Rheinpfalz
Ergänzung, 18:00 Uhr:

Seit 2005: FCK und Mainz je einmal im Halbfinale
Vor rund 14 Jahren trafen der 1. FC Kaiserslautern und Mainz 05 letztmals im DFB-Pokal aufeinander. Das legendäre Spiel wurde in den letzten Tagen oft thematisiert, aber wie sieht eigentlich die Pokalbilanz beider Klubs seitdem aus?
Nach der Partie im Fritz-Walter-Stadion im Dezember 2005 spielten die Mainzer dann im Viertelfinale gegen Bayern München und schieden durch ein 2:3 nach Verlängerung aus. Apropos Bayern: Der FCB war für den FCK seit 2005 dreimal zu stark: 2006/07 (2. Runde, 0:1), 2012/13 (2. Runde, 0:4) und 2013/14 (Halbfinale, 1:5). Dieses Halbfinale war in den vergangenen 14 Jahren gleichzeitig der größte Erfolg für die Roten Teufel im Pokalwettbewerb. 2014 gelang auch der letzte Sieg gegen einen Bundesligisten. Bei Bayer Leverkusen gewann der FCK mit 1:0 nach Verlängerung.
Unterklassige Gegner als Mainzer Malheur
Größter Erfolg der Mainzer im DFB-Pokal ist eine Halbfinalteilnahme im Jahr 2009. Dort verlor man gegen Leverkusen mit 1:4 nach Verlängerung. Dreimal schieden die Nullfünfer seit 2005 in der 1. Runde gegen unterklassige Vereine aus. Gleich in der Folgesaison des Skandalspiels in Kaiserslautern war 2006/07 beim damaligen Regionalligisten 1. FC Saarbrücken Endstation (0:1). Nach der 1:2-Niederlage beim VfB Lübeck musste Trainer Jörn Andersen zu Beginn der Spielzeit 2009/10 seinen Hut nehmen, obwohl er sein Team gerade zurück in die Bundesliga geführt hatte. Zuletzt mussten die Mainzer im Sommer 2014 in Runde 1 die Segel streichen. Beim Chemnitzer FC war nach Elfmeterschießen (9:10) Schluss. Unterklassige Gegner scheinen den Nullfünfern ohnehin nicht so zu liegen. Auch wenn sie seit der Spielzeit 2005/06 elfmal die 1. Runde überstanden, unterlagen die Rheinhessen in einer der folgenden Runden trotzdem sechsmal einem Team unterhalb ihrer eigenen Liga. Zuletzt der SpVgg Fürth 2015/16. Hoffnung für die Begegnung am Samstag könnte der FCK also auch ein bisschen aus der Pokalstatistik des Gegners ziehen...
Quelle: Der Betze brennt