Dass es zwischen Mannschaft und Trainer eben
nicht gestimmt hat, hat man beim 0:5 am Freitag deutlich gesehen. Die Mannschaft hat in ihrer Verzweiflung gegen den Trainer gespielt, so sehe ich das mittlerweile. Ich dachte auch lange, die Mannschaft würde hinter Frontzeck stehen, aber da habe ich mich wohl getäuscht. Was tust du denn als junger Spieler, wenn du merkst, du lernst hier gar nichts, entwickelst dich nicht weiter und bist nach 2 Jahren schlechter als zuvor? Wenn du taktisch rein gar nichts an die Hand kriegst. Wenn du vielleicht gerne offensiv nach vorne spielen würdest, aber einfach aufgrund der Vorgaben des Trainers nicht darfst? Und wenn du nach dem Spiel vielleicht noch die Schelte der Fans abkriegst, obwohl du genau das umgesetzt hast, was der Trainer wollte? Wenn du als Spieler oder über den Mannschaftsrat diese Dinge vielleicht sogar mal an den sportlichen Leiter herantragen wolltest, aber bei Michaels Mentor dann abgeblitzt bist? Und wenn dann der sportliche Leiter in den Medien noch behauptet, die Mannschaft wüsste nicht, um was es geht?
Wir alle wissen nicht, welche Dinge hinter den Kulissen abgelaufen sind. Aber wenn es so war, wie oben beschrieben, dann wirft das eher kein gutes Licht auf den sportlichen Leiter, ebenso wenig wie die Tatsache, dass er erst nach dem Spiel gegen Haching auf die Idee kommt, Dinge zu tun, die er eigentlich im Tagesgeschäft permanent tun müsste. Wenn ich sportlicher Leiter wäre, hätte ich ständig eines meiner Ohren in der Kabine hängen.
Ich hatte am Anfang der Saison eigentlich einen ganz guten Eindruck von Bader, ausgelöst hauptsächlich von der schnellen Zusammenstellung des Kaders. Aber damit ist doch seine Arbeit nicht abgeschlossen, sondern sie beginnt erst. Außerdem sollte der Sportvorstand eine Spielphilosophie besitzen, die übergeordnet über allen stehen sollte, die Richtung vorgeben sollte. Mit Recht haben @Ken und @Satanische Ferse darauf hingewiesen, dass eine solche Spielphilosophie scheinbar gar nicht vorliegt.
Kurzum: Natürlich sollte man in der Situation, in der wir uns befinden, auch und gerade die sportliche Leitung hinterfragen. Das hat nichts mit "Rundumschlag", "Köpfe rollen lassen" usw. zu tun, sondern mit verantwortlicher Arbeit. Stellt man den sportlichen Leiter ungeprüft
nicht in Frage, intern natürlich, und lässt dann genau diesen sportlichen Leiter einfach nur einen neuen Trainer installieren, beseitigt man lediglich kurzfristig ein Symptom, aber man behandelt nicht die Ursache.