kicker.de hat geschrieben:
Trainer Frontzeck scheint nur einen Plan zu haben
FCK: Fahrtrichtung Sackgasse
Fünf Punkte nach fünf Spielen - Rang 15. Ähnliche Situationen im Tabellenkeller erlebte der FCK zuletzt häufiger, nur spielte er da noch in der 2. Liga. Nach dem erstmaligen Absturz in die 3. Liga ist der Traditionsklub allerdings zum direkten Wiederaufstieg verdammt. Die Verantwortlichen bemühen schon jetzt Durchhalteparolen und fühlen sich zu Unrecht von außen kritisiert - dabei sind alarmierende Defizite offensichtlich. Eine ausführliche Analyse.
Im Zentrum der Kritik steht Trainer Michael Frontzeck. Sehr zum Unverständnis des Betroffenen selbst. Er möchte der Öffentlichkeit vermitteln, dass es sich dabei nur um einen oberflächlichen Reflex im Fußball handelt, wenn es sportlich nicht läuft. Nach dem Motto: Der Trainer ist das schwächste Glied in der Kette, der ist sowieso immer schuld.
Doch beim FCK sieht es anders aus. Frontzeck selbst liefert mit seiner Verteidigungsstrategie einen Hinweis auf die Ursachen der Kritik. "Meinen Sie, dass eine Taktik Spiele gewinnt?", raunte der angefressene Frontzeck vergangenen Donnerstag einen Journalisten an, der ihn bei der Pressekonferenz vor dem Südwest-Derby gegen Karlsruhe nach möglichen personellen und taktischen Konsequenzen infolge der 1:6-Niederlage im Pokal gegen Hoffenheim und zuvor nur vier Zählern aus vier Ligaspielen gefragt hatte.
Frontzeck scheint nur einen Plan A zu haben
Frontzecks Frage steht für sich. Natürlich müssen die Spieler eine taktische Ausrichtung auf dem Platz mit Leben füllen. Um Erfolg zu haben, sollten sie idealerweise eine gute Tagesform erwischen und ihre Aufgaben mit Passsicherheit, Zweikampf-, Lauf- und Abschlussstärke sowie Entschlossenheit erfüllen. Aber eine Strategie, die für verschiedene Verhaltensweisen des Gegners Lösungsmöglichkeiten enthält, ist dennoch unerlässlich. Die Spieler brauchen fachliche Führung, einen Plan, den sie befolgen können. Und wenn der nicht klappt, sollte es einen Plan B, C und bestenfalls auch D geben. Wie sonst hätte Eintracht Frankfurt im jüngsten DFB-Pokalfinale gegen Bayern München gewinnen können, wenn Trainer Niko Kovac seine gut aufgelegten Spieler nicht mit einer ausgeklügelten taktischen Strategie auf den Rasen geschickt hätte?
Auch Frontzeck hat natürlich einen Plan - aber es scheint nur ein einziger zu sein. In der Liga trat der FCK bisher ausnahmslos in einer 4-4-2-Grundordnung an, nur gegen Hoffenheim wurde diese minimal zu einem 4-2-3-1 abgeändert, als Julius Biada, zuvor als zweite Spitze eingesetzt, etwas zurückgezogener agierte. Weil auch meist dasselbe Personal auf dem Platz steht, ist die Gegneranalyse aus Sicht der FCK-Kontrahenten seit Wochen nicht besonders komplex.
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Fest steht: Beim FCK muss sich grundsätzlich etwas ändern. Nur mit Durchhalteparolen - Bader, Frontzeck und Co. verweisen unerlässlich auf den großen Umbruch, die einkalkulierten Rückschläge und, dass der Weg steinig sei - findet der Fritz-Walter-Klub nicht zurück in die Erfolgsspur. Dabei ist er durch wirtschaftliche Zwänge zum direkten Wiederaufstieg verdammt. Wenn kein großer Investor den finanziellen Rettungsanker wirft - ein solcher ist derzeit nicht in Sicht - steht bei einem Verbleib in der 3. Liga auf dem Betzenberg alles infrage.
Deshalb enthalten die bis Sommer 2019 datierten Verträge von Bader und Notzon auch nur im Falle einer Zweitliga-Rückkehr eine Verlängerungsoption. Bis zum Saisonende bleibt allerdings noch genug Zeit, im Sinne des Vereins zu handeln. Eine Last-Minute-Spielerverpflichtung bis zum Transferschluss am kommenden Freitagabend, die obendrein laut Bader nur im Verletzungsfall geplant ist, wird da eher nicht ausreichen.
Quelle und kompletter Text:
kicker.de