Na dann lass ich mal meinen zweiten Post los (Langzeitleser...):
Bei dem Beschluss gestern machte, nicht nur mich, die Geschichte mit der
Übertragung von Vermögenswerten an die Stadt KL stutzig.
Dank dem neuen HGB (in Verb. mit dem eHUG) , wonach (u.a.) Kapitalgesellschaften - die Stadiongesellschaft ist ja eine - ihrer Veröffentlichungspflicht nun im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlichen muss, machte ich mich also auf die Suche nach einer Bilanz
https://www.ebundesanzeiger.de/ .
Interessanterweise findet sich keine. Man findet aber eine Reihe anderer Stadiongesellschaften und kann in deren Bilanzen recht interessante Details erkennen, wie andere Städte die immensen Kosten der Stadien stemmen.
Für mich interessant waren dabei natürlich auch die anderen WM Austragungsorte, da die alle - mehr oder weniger - die gleichen Investitionen zu stemmen hatten.
Auffällig ist, aus meiner Sicht, die doch stark unterfinanzierte
Fritz-Walter-Stadion Kaiserslautern GmbH. Mit gerade mal 25.000 Euro Stammkapital.
Im, ebenfalls nach dem neuen eHUG, neu eingerichteten elektronischen Handelsregister kann man dies nachlesen
http://www.handelsregister.de . Zwar sind dort alle interessanten Dinge kostenpflichtig, das Stammkapital ist aber im
öffentlichen Interesse.
Wenn man noch etwas weiter recherchiert, scheint es so, als ob die Stadiongesellschaft noch ein paar Sachen unter ihrem Dach hat. Als nicht KL Einwohner, kann ich das allerdings nicht genau wissen. Zumindest gab es da wohl mal die Diskussion über die Eishalle, die zur Basketball-Halle umgebaut werden sollte (2006). Die sollte auch über die Stadiongesellschaft bewegt werden.
Fazit:
Als Geschäftsführer einer GmbH ist man zur Veröffentlichung seiner Jahresabschlüsse verpflichtet. Die Stadt, bzw. der Geschäftsführer der Stadiongesellschaft kommt dieser Pflicht nicht nach. Somit bleiben die Details zu den möglichen Vermögenswerten der Gesellschaft (wieder einmal) im Dunkeln.
Was die Sache mit der Mietreduzierung bringt, so denke ich, dass es hierbei um eine strategische Richtung geht. Man verschafft sich eine bessere Verhandlungsposition seitens der Vereinsführung gegenüber Investoren (wurde oben schon mal erwähnt). Somit ein, aus meiner Sicht, sehr wichtiger Zug.
Zu guter Letzt noch das Thema Insolvenz:
Eine Insolvenz bedeutet ja nicht das Ende des Vereins. Die Stadt hat wohl erkannt, dass bei Verhandlungen über die Mietzahlungen im Rahmen des Insolvenzverfahrens, die Verhandlungsposition auch nicht besser sind. Ergo wurde, zunächst für dieses Jahr, der Mietminderung zugestimmt.
Jochen