Seb hat geschrieben:Der Blick muss nach vorne gehen und man muss schauen, dass man so schnell wie irgendwie möglich wieder an die Geldtöpfe der beiden ersten Ligen herankommt. Dazu gibt es leider nur eine Handlungsalternative: nächste Saison volles Risiko gehen! (wohlwissend, dass das schon unter Atze Friedrich und Stefan Kuntz in die Hose gegangen ist) Ein zweites Jahr 3. Liga können wir uns sicher nicht leisten.
Atze und Kuntz waren selbst Fußballer. Beide gingen Risiko. Kuntz wusste, dass ohne die TV-Töpfe nichts zu machen ist. Wäre man mit Göbel / Ohlinger / Buchholz 2008 in die 3. Liga abgestiegen gäbe es uns heute nicht mehr. Denn diese Führung damals bekam es noch nicht mal hin eine Pachtstundung mit der Stadt auszuhandeln.
Und beiden, Atze und Kuntz, wurde und wird ihr Risiko von "Finanztechnokraten" vorgehalten. Jäggi und Klatt, die beide aus dem Nirgendwo herkamen, kennen nur Sicherheitsdenken und beide schoben und schieben die Verantwortung auf ihre Vorgänger, die beide FCKler mit Herz waren. Und damals wie heute geschieht das unter der Obhut von Buchholz und seinen von ihm legitimierten Nachfolgern.
Der Verein ist so oder so am Ende. Mitglieder wenden sich ab, hunderte (vielleicht sogar über tausend) sind in den letzten Monaten ausgetreten. Ein "jetzt erst recht" ist nur noch von wenigen zu hören. Ganz im Gegenteil zu '96, wo eine ganze Region diesem für die Pfälzer typischen Trotz folgte.[/quote]
Unterm Strich wars schon vertretbar, dass Kuntz zu dem Zeitpunkt gegangen ist. Er hatte wunderbare Zeiten (Rettung, Aufstieg, Klassenerhalt), ordentliche (die ersten 3 Zweitligajahre) und schlechtere am Ende, aber eben mit deutlich fallender Tendenz.Zuletzt wirkte er ratlos, seine letzte Patrone war Runjaic gewesen und die war verschossen. Sein eigener Massstab war es, den FCK in der Bundesliga zu halten und daran ist er gescheitert, nicht zuletzt, weil er den falschen Trainern vertraute und zu lange an ihnen festhielt.
Was das Problem war: Sein Abgang war vergiftet durch die abstoßende Schmierenkomödie um Rombach auf der JHV. Und eben aufgrund dessen war man im Umfeld so glücksbesoffen, den verhassten Kuntz so raffiniert abgeschossen zu haben, dass man gar nicht merkte, wie da absolute Dilettanten ans Ruder kamen, ohne Expertise im Kerngeschäft, ohne Vision, ohne Ahnung. Dem einen oder anderen dürfte es zwar früh mulmig geworden sein, aber Kritik verbot sich, schließlich war Kuntz weg und jetzt sollte der Erfolg der Neuen im Nachhinein die Rechtertigung liefern für das Rausmobben der früheren Ikone. Also schloss man, wieder mal, die Augen und befasste sich lieber damit, Kuntz Bilanz nicht als Ergebnis einer gescheiterten Risikostrategie sondern als Resultat charakterlicher Mängel zu sehen. Frühe Kritiker an Trainer und Sportdirektorwahl, am Gebaren der Vorstände und Aufsichtsräte, an der Kaderzusammenstellung und Transferpolitik, wurden abgemeiert: Man müsse sich nur in Geduld üben, das Maul halten, zusammenstehen, dann werde das schon, ganz sicher. Wie gesagt, Kritik verbot sich, die Idee, dass Riesenkampff, Gries und Klatt einfach nur überforderte, geltungssüchtige, fachfremde Manager auf dem falschen Posten sein könnten, könnte ja nur von „Kuntz-Huldigern“ kommen. Damals wurde der Grundstein für den Niedergang gelegt. Der Elefant stand im Raum und keiner möchte ihn sehen.
Hätte man einen vernünftigen Übergang von Kuntz/Rombach zu Bader/Banf hinbekommen - wir wären vermutlich nicht mal in die Nähe des Abstiegs gekommen. Aber 2 Jahre Dilettantentum haben uns das Genick gebrochen. Das Schlimme ist, dass es diesmal nicht um einen Betriebsunfall, einen verpassten Aufstieg oder eine unbefriedigende Saison geht. Die dritte Liga ist ein Sumpf, aus dem man nur schwer wieder hochkommt. Ich denke, das spüren auch alle. In diesen Tagen geht etwas zu Ende. Das hätte nicht so sein müssen.[/quote]
Das ist endlich mal wieder ein treffender Post von dir. Geht doch ( wobei ich nie fand, dass Klatt geltungssüchtig war/ist). Den Rest unterschreib ich.
Das Leben ist wie eine Klobrille. Man macht so einiges durch !