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Buck bestätigt Mertesacker: "Du musst abliefern" (Der Betze brennt)

Fragen, Antworten und Anekdoten zur Geschichte des FCK.
BernddasBrot2
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Beitrag von BernddasBrot2 »

@daachdieb
Ich wünsche keinem Herrn Brehme oder auch nur einem User der hier schreibt auch nur die Hälfte der Achterbahnfahrt die ich mit meinen fuffzisch Jahren erlebt habe.
Diese Weicheier hätten sich längst von einer Brücke gestürzt, hätten sie auch nur einmal schnuppern müssen.
Aber was solls, hochdotierte Verträge und weinen.
P.S.
Auch ein Herr Brehme hat doch in der von dir angesprochenen Saison nichts großartig gerissen.
Warum ist diese Truppe denn letztlich abgestiegen?
Weil sie sich selbst überschätzt hatte!
... und wenn du glaubst es könnte nicht schlimmer werden, lass mal TH machen, der zeigt DIR wie es noch schlimmer werden wird.
DerLetzteLibero
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Beitrag von DerLetzteLibero »

Die Diskussionen werden nie enden. Damit meine ich nicht dieses Forum sondern generell. Mein Denkansatz ist ein anderer. Die Hemmschwelle für einen Profisportler, sich einen anderen Job zu suchen, scheint zu hoch zu sein. Zum Einen sind es finanzielle Einbußen, zum Anderen würde sicherlich doch die öffentliche Wahrnehmung fehlen. Prominent zu sein wird abseits der Bühne auch seine Vorteile und Annehmlichkeiten mit sich bringen. Also ist es leicht nach der Karriere zu sagen, dass man den Job eigentlich gar nicht wollte. Schon ist man wieder in den Schlagzeilen und sichtbar. Komischerweise hat jeder, der sich jetzt äußert wieder Druck, denn die Öffentlichkeit diskutiert über die Aussagen...
Ich brauche Spieler, die am Ball besser sind als am Mikro. (Otto Rehhagel)
Rückkorb
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Beitrag von Rückkorb »

Geld ist das eine. Allein macht es aber nicht glücklich. Daher nutzt es gar nichts, auf die Verdienstseite zu verweisen und die Diskussion damit für erledigt zu erklären.

Fußball ist unter anderem auch ein Leistungssport, will heißen, dass es um Höchstleistungen geht, die jede Woche zu erbringen sind. Der Druck gehört dazu. Damit ist er als Problem aber doch noch nicht wegdiskutiert.

Ist Robert Enke schon vergessen?

Viele Vereine und Verbände arbeiten mittlerweile mit Psychologen oder psychologisch geschultem Personal, um genau mit dem angesprochenen Druck professionell umzugehen bzw. einen professionellen Umgang zu lernen. Das kommt doch nicht von ungefähr.

Eines ist aber sicher richtig. Wer sich dem Druck als einigermaßen erfolgreicher Fußballprofi aussetzt, fällt wirtschaftlich weich, wenn's dann dann doch mal zuviel geworden ist. Ein Stück weit ist das auch Jammern auf hohem Niveau.
Auch das kann ein Rückkorb noch aufladen.
antikochteufel
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Beitrag von antikochteufel »

Möchte doch zu bedenken geben, dass auch bei Profifußballern eine große Varianz besteht, sowohl bezüglich der Einkommen als auch der Persönlichkeiten. Wie weich einer nach seiner aktiven Zeit fällt, ist doch sehr unterschiedlich, und ob es im Einzelfall ausreicht, sich zumindest eine neue Existenz aufzubauen, scheint mir nicht immer so eindeutig zu bejahen. Was die Persönlichkeiten angeht, so ist die Spanne mindestens genauso groß... z.B.vom Loddar bis zu einem Enke. Wenn nun vereinzelt Profis von dem erlebten Druck und der Belastung sprechen, so finde ich das, unabhängig von deren finanziellem background, mutig und anerkennswert. Sogar ein Fritz Walter hat über die Belastungen vor und nach Spielen und seine eigenen psychosomatischen Symptome öffentlich gesprochen. Ein weites Diskussionsfeld im teilweise psychologischen Entwicklungsland.
Aber, und dies gerade auch im Hinblick auf die gegenwärtige Situation beim FCK. Wäre es nicht dumm und fahrlässig, die jeweils auftauchende Beeinträchtigung der Leistung durch "Druckfaktoren" nicht professionell anzugehen? Es ist doch letztlich allen gedient, wenn ein befreites Aufspielen bestmöglich gewährleistet werden kann.
"Nicht irgendein Verein" :teufel2:
bjarneG

Beitrag von bjarneG »

Owachd heah. Mir sinn do am Schdammdisch, e paar schunn unnedrunner unn dess sinn alles Millionär und wer deppressiv isch (kummd vunn Depp), soll sich hald zammereisse unn nidd aaschdelle wie e glää Mädl.

Immer diese differenzierten Sichtweisen. :wink:
Betze_FUX
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Beitrag von Betze_FUX »

wenn man sich so manche Beiträge hier durchliest muss man sich echt fragen ob die Schreiber sich das Interview überhaupt angehört oder nur die Überschrift gelesen haben...
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp
FCK-Ralle
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Beitrag von FCK-Ralle »

daachdieb hat geschrieben:Wer von uns Schreibern hat in seinem Arbeitsleben solche Achterbahnfahrten zu erwarten?
Jeder der schon mal Opfer von Umstrukturierungsmaßnahmen, Stellenabbau oder Outsourcing geworden ist. Ich kann mir gut vorstellen, dass es auch hier im Forum einige davon gibt. In einem Jahr gibt's noch Rekordgewinne und Zusatzboni für die Mitarbeiter, im nächsten wird gespart oder "umstrukturiert" und schon schaust du in die Röhre.
Ist nicht viel anders wie in deinem Beispiel. Zwar ist die Dimension wesentlich kleiner, dafür aber die Fallhöhe des einzelnen ungleich höher.

Deshalb sage ich ja auch nicht, dass jeder (Fußballer) mit dem Druck zurecht kommt. Dann aber muss man sich sofort Hilfe holen, dass es nicht einen neuen Fall Enke gibt. Umsonst arbeiten die Vereine nicht mit Psychologen zusammen.
Aber jetzt, Jahre später, angeschissen zu kommen und jammern find ich doch etwas befremdlich frech. Das Jammer-Niveau ist da doch sehr hoch, vor allem, wenn es sich um Spieler handelt, die sich nach dem Karriereende keine Sorgen machen müssen, wie sie den Rest des Lebens mehr als gut über die Runden kommen.

Und was das Thema "was anderes machen" angeht. Ich kenne genug Menschen, die ihren Job lieben, aber auf der Stelle nicht zurecht kamen und sich anderweitig orientiert haben, sei es durch Umschulung, Wechsel in andere Tätigkeitsfelder, oder einfach Rückkehr zu einer "niedrigeren" Stelle. Kann keiner sagen, es gibt keine andere Möglichkeit. Aber viele wollen halt, wenn sie einmal auf dem hohen Ross sitzen nicht mehr zurück auf kleinere Pferd.
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jürgen.rische1998
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Beitrag von jürgen.rische1998 »

Man sollte hier vor allem nicht den Fehler machen und ständig "Ist Enke schon vergessen" als Totschlagargument hervorholen. Enke war krank. Und wer schon mal mit jemand zu tun hatte der mit Depressionen kämpft, der kennt den Unterschied zwischen dieser Krankheit und Leuten die mit "Druck bei der Arbeit" nicht gut klar kommen. Und wie Ralle sagt, einen Weg gibt es immer. Den muss mal dann eben auch gehen wenn Profifussball mit zu viel Druck verbunden ist. Das hat ja auch Schönberg so ähnlich ausgedrückt. Und bei Mertesacker und Buck klingt das schon nach Jammern auf hohem Niveau. Wenn ich mir zum Beispiel ansehen was auf der Intensivstation abgeht die meine Frau mit leitet. Was die mit Ärzten, Angehörigen und Klinikleitung zu kämpfen haben, wenn das Personal knapp und die Station voll ist. Da hast du Druck. Gerade Fußballer leiden doch, auch dank der NLZ, immer mehr darunter, dass sie "echtes Leben" nie erfahren haben. Abi sollen sie alle machen. Früher hatten Viele wenigstens noch eine Ausbildung hinter sich. Und zum Bund oder Zivildienst mussten sie auch noch. Und Heute von Vorne bis Hinten betüdelt. Natürlich ist in Zeiten der sozialen Netzwerke die ganze Geschichte auch immer mehr aus dem Stadion gerückt. Jammern auf hohem Niveau ist das aber defintiv. Und wie gesagt, bitte nicht mit Enke in einen Topf werfen. Oder Deisler.
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ChrisW
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Beitrag von ChrisW »

Druck gibt es in jedem Job, egal wie viel man verdient. Allerdings sind Millionengehälter ein gewisser Ausgleich für den Druck. Nach ein paar Jahren ist es vorbei und man braucht sich über das Leben danach weniger Gedanken zu machen. Druck bis 67 ist anders als Druck bis 33. Dass sich ein Loddar darüber weniger Gedanken macht als ein Merte, liegt schon allein in den Windungen des betreffenden Organs begründet. Der Profifußball ist natürlich auch ein Spiegel der Gesellschaft, allerdings ein goldener. Und wenn ich so viel Geld verdiene, dann muss ich auch was zurückgeben an die, die mir das ermöglichen.
Hellboy
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Beitrag von Hellboy »

daachdieb hat geschrieben:Es ist wie in jeder Gesellschaft. Es gibt eine Mehrheit, die mit den gegebenen Bedingungen gut auskommt und es gibt einige, die damit ihre Probleme haben. Jetzt können wir uns überlegen, wie wir mit denen umgehen. Ausschließen oder helfen? In was für einer Gesellschaft möchten wir leben?.
Wenn wir schon beim Thema „Gehälter“ sind, kann sich ja jeder mal anschauen, was die Menschen verdienen, die genau das tun - nämlich helfen - dann wissen wir, in was für einer Gesellschaft wir leben.
Ke07111978
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Beitrag von Ke07111978 »

Was hat den das Gehalt mit dieser Diskussion zu tun? Weil Menschen mehr verdienen, darf ich sie anders behandeln? Sie müssen mehr Beleidigung aushalten? Sie müssen druckresistenter sein als andere Menschen? Ob ich gut Fußball spielen kann, hat zunächst mal nichts mit meiner Psyche zu tun. Der Druck, der im Sport aufgebaut wird, insbesondere der öffentliche Druck, auch über soziale Medien ist immens, und hat mit den eigentlichen Sport und der sportlichen Leistung nicht mehr viel zu tun.

Ein Christoph Moritz, hier gerne als Grinsebacke etc. verspottet, jemand der in den letzten zwei Jahren permanent attackiert wurde, obwohl er objektiv seit zwei Jahren der beste Fußballer auf dem Platz ist. Jemand, der im Interview deutlich geäußert hat, dass ihm die Verantwortung bewusst ist, dass er natürlich mitbekommt, das sukzessive immer weniger Leute auf der Geschäftsstelle sind, dass hier alles zusammenbrechen kann, wenn die Mannschaft so weiter performt.

Er ist nicht der geborene Leader. Na und. Wisst ihr ob er als solcher geholt wurde? Wisst ihr was ihm erzählt wurde, als er bei uns angefangen hat?

Ich glaube an den Gerüchten bzgl. dritte Liga mit ihm ist was dran. Er ist in meinen Augen einer der charakterstärksten Spieler die wir haben, der sich verantwortlich fühlt. Und wenn dann einer meint, es wäre korrekt eine Fahnenstange nach Spielern zu werfen, weil... Es gibt tausend Gründe, aber sicherlich keinen, der das rechtfertigt, dann darf man das auch mal sagen. Denn in diesem Moment ist es völlig scheissegal wieviel jemand verdient. Denn wenn ich will, das Spieler auf Gehalt verzichten, um in Lautern zu spielen (was die meisten hier ja implizit fordern), dann sollte ich den Leuten auch einen Grund geben. Und weniger jede Art von Vorwand liefern, damit sie emotionalen Abstand aufbauen können und gehen. Denn je mehr man das macht, desto mehr bekommt man eine Söldnertruppe, mit den Stievers und Zouas dieser Welt, über die man sich dann zurecht aufregen kann.
sandman
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Beitrag von sandman »

Ke07111978 hat geschrieben:Was hat den das Gehalt mit dieser Diskussion zu tun? Weil Menschen mehr verdienen, darf ich sie anders behandeln? Sie müssen mehr Beleidigung aushalten? Sie müssen druckresistenter sein als andere Menschen? Ob ich gut Fußball spielen kann, hat zunächst mal nichts mit meiner Psyche zu tun. Der Druck, der im Sport aufgebaut wird, insbesondere der öffentliche Druck, auch über soziale Medien ist immens, und hat mit den eigentlichen Sport und der sportlichen Leistung nicht mehr viel zu tun.

Ein Christoph Moritz, hier gerne als Grinsebacke etc. verspottet, jemand der in den letzten zwei Jahren permanent attackiert wurde, obwohl er objektiv seit zwei Jahren der beste Fußballer auf dem Platz ist. Jemand, der im Interview deutlich geäußert hat, dass ihm die Verantwortung bewusst ist, dass er natürlich mitbekommt, das sukzessive immer weniger Leute auf der Geschäftsstelle sind, dass hier alles zusammenbrechen kann, wenn die Mannschaft so weiter performt.

Er ist nicht der geborene Leader. Na und. Wisst ihr ob er als solcher geholt wurde? Wisst ihr was ihm erzählt wurde, als er bei uns angefangen hat?

Ich glaube an den Gerüchten bzgl. dritte Liga mit ihm ist was dran. Er ist in meinen Augen einer der charakterstärksten Spieler die wir haben, der sich verantwortlich fühlt. Und wenn dann einer meint, es wäre korrekt eine Fahnenstange nach Spielern zu werfen, weil... Es gibt tausend Gründe, aber sicherlich keinen, der das rechtfertigt, dann darf man das auch mal sagen. Denn in diesem Moment ist es völlig scheissegal wieviel jemand verdient. Denn wenn ich will, das Spieler auf Gehalt verzichten, um in Lautern zu spielen (was die meisten hier ja implizit fordern), dann sollte ich den Leuten auch einen Grund geben. Und weniger jede Art von Vorwand liefern, damit sie emotionalen Abstand aufbauen können und gehen. Denn je mehr man das macht, desto mehr bekommt man eine Söldnertruppe, mit den Stievers und Zouas dieser Welt, über die man sich dann zurecht aufregen kann.
Danke für diese Zeilen :daumen: :daumen: :wink: !!


Norbert Thines war es früher immer sehr wichtig, das es eine FCK-Familie gibt. Mit diesem Zusammenhalt, da bin ich mir 1000%sicher, haben wir (Gehaltsunabhängig) früher viele Spieler locken könnnen..nicht bei jedem zählt NUR das Geld. Von dem Gedanken sollten wir mal ein bisschen wegkommen..sicherlich spielt es eine Rolle-keine Frage, aber die Faktoren Gemeinschaft, Anerkennung, Unterstützung, Rückhalt, Sicherheit darf man dabei auch nicht außen vor lassen.
Wir Fans können das Gehalt der Spieler nur unmittelbar über Fan-Artikel, Stadionbesuche etc beeinflussen, aber wir können mittelbar und sofort ihr Befinden beeinflussen.
Diese, unsere einst große Stärke ist uns sehr stark abhanden gekommen...bzw ins Gegenteil umgeschlagen. Die Jungs müssen schon auswärts Anfeindungen und Spott über sich ergehen lassen..zuhause, in unserer Stadt, in unserem Stadion sollten sie einen Ort der Unterstützung..einen Ort der Anerkennung und Wertschätzung erfahren.
Wir haben es alle in der Hand...wieder die alte Familie zu werden...keine mehr, in der nur gemeckert, hergezogen und beleidigt wird.
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)
FCK-Ralle
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Beitrag von FCK-Ralle »

@Ken

Stimme dir größtenteils zu.
Allerdings hat grad die Personalie Moritz noch einen Beigeschmack. Ja, er mag technisch mit der Beste Fußballer derzeit auf dem Betze sein. Ja, Beleidigungen und ähnliches, die unter die Gürtellinie gehen, geht nicht.
Aber gerade ein Moritz hat sich in der Vergangenheit zu Recht viel Kritik anhören müssen. Und das muss man aushalten. Denn eben als technisch bester Spieler muss man einfach mehr, bzw. eine andere Leistung zeigen. Das ist ganz normal. Jeder Chef hat unterschiedliche Erwartungen an seine Mitarbeiter - je nach Fähigkeit. Und genau, das was man von einem Moritz erwarten kann sehe ich so ziemlich erst seit der Rückrunde der Saison. Und das wir auch großflächig anerkannt. Auch Kritiker wie im ist er am überzeugen. Wenn er kein Leader ist, kann ihm das auch keiner vorwerfen. Ist vielleicht nicht seine Art. Dann muss ich aber auch die Eier in der Hose haben um zu sagen: "Mir ist die Binde zu viel Bürde, Marius mach du's." Oder Jan-Ingwer, oder Halil oder Benni ist ja wurscht.

Und nun mal allgemein, mal unabhängig von Moritz.
Es ist lobenswert, wenn man seiner Verantwortung bewusst wird und nicht mit geschlossenen Augen durch die Geschäftsstelle läuft. Wenn man aber wirklich seiner Verantwortung bewusst ist und man weiß man kann selbst was ändern, dann muss ich auch weiter denken und Gas geben, meine Leistung verbessern, damit die Abwärtsspirale nicht weiter geht. Und das nicht erst dann wenn der Karren bis über die Räder in der Scheiße steckt. Und auch dann, wenn ich das Gefühl habe, dass außer mir nur Pfosten oder Söldner im Team arbeiten. Ich muss mir den Arsch aufreißen und mein Bestes geben, dann wird auch anerkannt wenns schief geht und ich kann guten Gewissens in den Spiegel schauen.
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Beitrag von FCK-Ralle »

sandman hat geschrieben:
Norbert Thines war es früher immer sehr wichtig, das es eine FCK-Familie gibt. Mit diesem Zusammenhalt, da bin ich mir 1000%sicher, haben wir (Gehaltsunabhängig) früher viele Spieler locken könnnen..nicht bei jedem zählt NUR das Geld. Von dem Gedanken sollten wir mal ein bisschen wegkommen..sicherlich spielt es eine Rolle-keine Frage, aber die Faktoren Gemeinschaft, Anerkennung, Unterstützung, Rückhalt, Sicherheit darf man dabei auch nicht außen vor lassen.
Wir Fans können das Gehalt der Spieler nur unmittelbar über Fan-Artikel, Stadionbesuche etc beeinflussen, aber wir können mittelbar und sofort ihr Befinden beeinflussen.
Diese, unsere einst große Stärke ist uns sehr stark abhanden gekommen...bzw ins Gegenteil umgeschlagen. Die Jungs müssen schon auswärts Anfeindungen und Spott über sich ergehen lassen..zuhause, in unserer Stadt, in unserem Stadion sollten sie einen Ort der Unterstützung..einen Ort der Anerkennung und Wertschätzung erfahren.
Wir haben es alle in der Hand...wieder die alte Familie zu werden...keine mehr, in der nur gemeckert, hergezogen und beleidigt wird.
Da sagst du was. Da ist was wahres dran.
FCK-Familie schön und gut. Aber Familie bedeutet nicht nur Rückhalt, Nestwärme und Anerkennung, sondern auch offen Besprechung und Änderung von Sachen die nicht gut waren.
Ich erinnere mich an die Zeit, als bei mir das FCK-Fieber ausbrach.
Da wurde am Trainingsplatz noch zwischen Spielern und Fans diskutiert, was am Samstag Scheiße war. Und das auch mal emotional, aber immer fair. Die Fans wurden nicht ausfallend den Spielern gegenüber, dafür haben die die Kritik auch angenommen und reflektiert.
Was wurde da unter den Fans nach nem schlechten Spiel gemotzt. Die ganze Woche über wurde gebruttelt. Aber am Samstag, wenn de Betze gespielt hat, war das alles egal. Da zählte nur der FCK! Im Stadion passte kein Blatt zwischen Fans und Mannschaft. Die eigenen Jungs wurden bedingungslos unterstützt bis zum Abpfiff und der Gegner niedergemacht. Gings gut war man in der Woche glücklich, wenn nicht hat man halt wieder gebruttelt. Bis zum nächsten Spiel...
Schee wars früher... :?
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Hellboy
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Beitrag von Hellboy »

Ich nehme für mich mal in Anspruch, in über 10 Jahren DBB noch keinen Spieler oder Funktionär (und auch keine nen Mitforisten) ernsthaft beschimpft zu haben. Das hat nichts damit zu tun, dass ich durchaus finde, dass man das Gehalt nicht ausblenden kann. Die Kausalität herzustellen, dass ich deshalb finde, die Spieler seien Freiwild, ist nicht richtig.

Aber am Ende hat halt jeder Job seine positiven und negativen Seiten. Und letztere hervorzuheben ohne erstere zu erwähnen, stellt halt eine einseitige Sichtweise dar. Am Ende weiß jeder, der sich für einen Job entscheidet, vorher (oder spätestens nach einiger Zeit) um die Vor- und Nachteile.

Im Falle Fußballprofi (gekürzt):
(+) Ich mache mein Hobby zum Beruf
(+) Ich verdiene unfassbar viel Geld
...
(-) Ich begebe mich in den öffentlich wahrnehmbaren Raum, der mir bekannte Resonanzen erzeugt.
...

Wenn mir das nicht passt, mach ich was anderes.
Wenn mir das nach ner Zeit nicht mehr passt, wechsel ich den Job.

Ich persönlich habe zweimal in meinem Leben den Job gewechselt, weil mir die Umstände nicht gut getan haben. Dabei habe ich - teilweise deutliche - finanzielle Einbußen in Kauf genommen. Und ich hab eine Familie zu ernähren (soviel zum Druck) und sicher nicht die Rücklagen, die der durchschnittliche Fußballprofi hat, um Umorientierungszeiten zu überbrücken.

Daher ist das hier KEIN Appell für „man darf die beschimpfen, weil die reich sind (und ich nicht)“. Aber - sorry - das ist für mich Jammern auf hohem Niveau. Fehlt nur noch Sandro Wagner, der erzählt, dass die armen Fußballer zu wenig verdienen. Ich spar mir jetzt den Exkurs über Armut in unserer Gesellschaft, um hier nicht politisch zu werden... Aber sich als gesellschaftlich und sozial Privilegierter hinzustellen und zu erzählen, wie schwer man‘s hat, da schwillt mir schon etwas der Kamm.
weißbierwaldi

Beitrag von weißbierwaldi »

Ke07111978 hat geschrieben:Was hat den das Gehalt mit dieser Diskussion zu tun? Weil Menschen mehr verdienen, darf ich sie anders behandeln? Sie müssen mehr Beleidigung aushalten? Sie müssen druckresistenter sein als andere Menschen? Ob ich gut Fußball spielen kann, hat zunächst mal nichts mit meiner Psyche zu tun. Der Druck, der im Sport aufgebaut wird, insbesondere der öffentliche Druck, auch über soziale Medien ist immens, und hat mit den eigentlichen Sport und der sportlichen Leistung nicht mehr viel zu tun.

Ein Christoph Moritz, hier gerne als Grinsebacke etc. verspottet, jemand der in den letzten zwei Jahren permanent attackiert wurde, obwohl er objektiv seit zwei Jahren der beste Fußballer auf dem Platz ist. Jemand, der im Interview deutlich geäußert hat, dass ihm die Verantwortung bewusst ist, dass er natürlich mitbekommt, das sukzessive immer weniger Leute auf der Geschäftsstelle sind, dass hier alles zusammenbrechen kann, wenn die Mannschaft so weiter performt.

Er ist nicht der geborene Leader. Na und. Wisst ihr ob er als solcher geholt wurde? Wisst ihr was ihm erzählt wurde, als er bei uns angefangen hat?

Ich glaube an den Gerüchten bzgl. dritte Liga mit ihm ist was dran. Er ist in meinen Augen einer der charakterstärksten Spieler die wir haben, der sich verantwortlich fühlt. Und wenn dann einer meint, es wäre korrekt eine Fahnenstange nach Spielern zu werfen, weil... Es gibt tausend Gründe, aber sicherlich keinen, der das rechtfertigt, dann darf man das auch mal sagen. Denn in diesem Moment ist es völlig scheissegal wieviel jemand verdient. Denn wenn ich will, das Spieler auf Gehalt verzichten, um in Lautern zu spielen (was die meisten hier ja implizit fordern), dann sollte ich den Leuten auch einen Grund geben. Und weniger jede Art von Vorwand liefern, damit sie emotionalen Abstand aufbauen können und gehen. Denn je mehr man das macht, desto mehr bekommt man eine Söldnertruppe, mit den Stievers und Zouas dieser Welt, über die man sich dann zurecht aufregen kann.
Also Du sprichst mir so was von aus der Seele. Ich kann Dir nur beipflichten.

Der Fan bekommt das was er verdient.
sandman
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Beitrag von sandman »

FCK-Ralle hat geschrieben:
sandman hat geschrieben:
Norbert Thines war es früher immer sehr wichtig, das es eine FCK-Familie gibt. Mit diesem Zusammenhalt, da bin ich mir 1000%sicher, haben wir (Gehaltsunabhängig) früher viele Spieler locken könnnen..nicht bei jedem zählt NUR das Geld. Von dem Gedanken sollten wir mal ein bisschen wegkommen..sicherlich spielt es eine Rolle-keine Frage, aber die Faktoren Gemeinschaft, Anerkennung, Unterstützung, Rückhalt, Sicherheit darf man dabei auch nicht außen vor lassen.
Wir Fans können das Gehalt der Spieler nur unmittelbar über Fan-Artikel, Stadionbesuche etc beeinflussen, aber wir können mittelbar und sofort ihr Befinden beeinflussen.
Diese, unsere einst große Stärke ist uns sehr stark abhanden gekommen...bzw ins Gegenteil umgeschlagen. Die Jungs müssen schon auswärts Anfeindungen und Spott über sich ergehen lassen..zuhause, in unserer Stadt, in unserem Stadion sollten sie einen Ort der Unterstützung..einen Ort der Anerkennung und Wertschätzung erfahren.
Wir haben es alle in der Hand...wieder die alte Familie zu werden...keine mehr, in der nur gemeckert, hergezogen und beleidigt wird.
Da sagst du was. Da ist was wahres dran.
FCK-Familie schön und gut. Aber Familie bedeutet nicht nur Rückhalt, Nestwärme und Anerkennung, sondern auch offen Besprechung und Änderung von Sachen die nicht gut waren.
Ich erinnere mich an die Zeit, als bei mir das FCK-Fieber ausbrach.
Da wurde am Trainingsplatz noch zwischen Spielern und Fans diskutiert, was am Samstag Scheiße war. Und das auch mal emotional, aber immer fair. Die Fans wurden nicht ausfallend den Spielern gegenüber, dafür haben die die Kritik auch angenommen und reflektiert.
Was wurde da unter den Fans nach nem schlechten Spiel gemotzt. Die ganze Woche über wurde gebruttelt. Aber am Samstag, wenn de Betze gespielt hat, war das alles egal. Da zählte nur der FCK! Im Stadion passte kein Blatt zwischen Fans und Mannschaft. Die eigenen Jungs wurden bedingungslos unterstützt bis zum Abpfiff und der Gegner niedergemacht. Gings gut war man in der Woche glücklich, wenn nicht hat man halt wieder gebruttelt. Bis zum nächsten Spiel...
Schee wars früher... :?
:daumen: :daumen: ...ehrlicher und authentischer war es :wink:
...früher verdunkelten fliegende Feuerzeuge und Kleingeld den Himmel überm Fritz-Walter-Stadion...

„Das ist das einzige Stadion, in dem ich wirklich Angst hatte.“ (Gerd Müller)
Ke07111978
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Beitrag von Ke07111978 »

@hellboy

Du verstehst nicht was ich meine. Haben sich deine Arbeitgeber einen Gefallen getan, weil sie ein Umfeld geschaffen haben, dass dich zum gehen veranlasst hat? Haben sie nicht vielleicht einen guten Arbeitnehmer verloren, der für weniger Geld geblieben wäre, wenn die Umstände gepasst hätten?

Spiele ich in Sandhausen, Heidenheim oder Kiel, ist der Druck eben wesentlich geringer. Für Menschen, die damit nicht umgehen können, ein Aspekt dort zu spielen. Für weniger Gehalt. Denn all diese Vereine haben einen deutlich geringeren Etat, als wir - seit Jahren. Sie haben aber viel mehr Konstanz. Sie pflegen das familiäre. Sie geben Spielern wie Schindler oder Lewerenz, die absolute „Pflegefälle“ waren, die Möglichkeit sich zu entwickeln, ohne das gleich alles in der Zeitung steht, das gleich alles auf Facebook kommentiert wird. Ein Linsmeyer bleibt lieber in Sandhausen, trotz weniger Gehalt. Ein Schnatterer lehnt seit Jahren bessere Offerten ab, weil er weis, was er für einen Status hat.

Deine Argumentation führt zu Geld gegen Leistung. Und wenn es mir halt nicht passt, gehe ich. Wer den „Druck“ nicht aushält, kann gehen. Dann bekommst Du auch nur noch solche Spieler. Vollprofis, die für Geld alles machen. Die besonderen Kicker, die für die auch andere Werte zählen, eben nicht. Ein Ivo oder ein Sam, waren genau diese Pflegefälle, die bei uns ein Nest gefunden haben und auf einmal performen konnten. Und jetzt kommt mir nicht mit Ivos Bauchmuskel. Ohne die 4,5 Mio vom HSV, hätte es viel früher dunkel ausgesehen.
Hellboy
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Beitrag von Hellboy »

@Ke
Ich bin 100% bei dir. Und genau das ist es, was mich stört: Die Spieler wissen, dass sie hier FCK und nicht Sandhausen kriegen. Die Vorteile von dem einen abgreifen, um sich dann darüber zu beschweren, dass man die Nachteile in Kauf nehmen musste... das ist es, was mich stört.

Ob man sich als Verein - und im speziellen wir als FCK - lieber „sandhausiger“ aufstellen sollte (Werte statt Geld), ist ja eine andere Diskussion. Dazu hab ich im 50+1-Thema meinen Senf angegeben.
daachdieb
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Beitrag von daachdieb »

Klar, da sitzt man als Spieler in nem Bus auf den ein Bombenattentat verübt wird (um die Aktie des Clubs zu manipulieren und damit Geld zu machen) und darf dann nichts desto trotz ein paar Stunden später auflaufen, weil der Verband den Fans (Kunden) eine Absage nicht "zumuten", den Spielplan nicht ummodeln möchte oder welche Gründe auch immer anführt.

Die verdienen ja genug! Und "whatabout" wir anderen, die auch existenzielle Situationen im Leben zu meistern haben (hier kommen 5 Ausrufezeichen, fett, damit auch jeder rafft, dass Mertesacker und Buck "auf hohem Niveau" jammern).

Nein, Mertesacker hat nicht "gejammert", der hat Tatsachen beschrieben. Ganz persöhnlich, ohne anzuklagen (warum sich hier viele angegriffen fühlen und meinen sich und ihren "Druck" dagegen aufzeigen zu müssen?). Und wenn außer dem Lodda so ziemlich jeder aus der Branche (sogar Effe!) "gerafft" hat um was es geht, dann kann wohl nicht sooo viel daran falsch sein.

Dass Mertesacker eine Facette des Fußballs öffentlich macht, die so ganz und gar ungesund ist und die uns alle stören sollte, die uns dazu bringen kann auch unsere ganz persöhnliche Jobsituation mal zu überprüfen, darauf kommt keiner? Oder?
Dass sich dieser Fußball pervertiert hat, zu einem Monster entwickelt hat, das haben wir alle doch begriffen. Dass fast jeder eine Veränderung des Fußballs wünscht, 1000 Gründe kennt (von Korruption über Debatten um nur Sitzplatz Stadien bis hin zu 50+1 Diskussionen) und man da die Sicht eines Fußballers, der mal offen ausspricht was Sache ist ruhig zu den Argumenten pro Veränderung dazunehmen kann, das scheint manchen zu hoch zu hängen.

Lieber reflexhaft dagegen wettern und von privilegierten Millionarios schwadronieren.
Oderint, dum metuant
fck-jetzt.de
Betze_FUX
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Beitrag von Betze_FUX »

das Profifussballer unter Druck stehen brauchen wir glaub nicht zu diskutieren. Dass das ganze mit dem Bruttolohn abgegolten ist oder sein sollte steht uf einem anderen Blatt. Meiner Meinung nach NEIN.
Wenn man bereits in der A-Klasse nach eine Regiaonalderby von den Zuschauern angepöbelt wird, überlegt man sich schon ob man am nächsten morgen tatsächlich Brötchen holen geht, oder das eine mal lieber Toast isst. und da gibt es keine Mannschaftpsychologen.
Mitunter ist der "öffentliche Druck" durch (a)soziale Medien, TV, etc. heute auch ein anderer, zusätzlicher als noch vor 20 Jahren als Herr Buck den Ball beim Einlaufen vor der West noch in den Himmel gedroschen hat :daumen: . War es besser? keine Ahnung.
Aber das jeder von uns dazu beitragen kann das unsere Spieler es als Arbeitnehmer bei unserem FCK etwas angenehmer empfinden steht außer Frage.

Niederlage auf dem Betze:
Variante 1 - pfeiffen, beschimpfen der Spieler, Bierbecher fliegen nach vorne.
Variante 2: "Lautrer geben niemals auf", You'll never walk allone"...
mehr braucht man nicht zu schreiben.
Jeder kann sich das für sein Tagesgeschäft herunterbrechen.
Und was im Kopf von Willi O. vor sich ging kann sich jeder selbst überlegen.
"In Kaiserslautern immer auf die übertriebene Erwartungshaltung zu verweisen, ist vollkommener Quatsch. Ich vermisse es, dass man die Fans als Faktor begreift, mit dem Erfolg zu schaffen ist." - Kalli Feldkamp
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Beitrag von Hellboy »

@daachdieb:
Hör doch auf mit der unsauberen Argumentation! Als würde ein Bombenattentat zum regulären Berufsalltag eines Fußballprofis gehören, um den es hier geht. Und hier alle Kritiker als „reflexartig schwadronierend“ abzustempeln, ist sicher auch kein guter Stil. Was soll das?

Zum Thema: Wenn doch jeder im Fußball-Business (außer Loddar) weiß, wie‘s läuft, braucht sich auch niemand hinterher hinzustellen und sich zu beklagen. Wenn ich mich entscheide, in einem korrupten, menschenverachtenden und gnadenlos wirtschaftlich fokussierten Spiel mitzuspielen, kann ich mich nicht beschweren, dass es korrupt, menschenverachtend und gnadenlos wirtschaftlich fokussiert ist. So naiv, zu denken, es ginge da nur um den schönen Sport, sind die ja dann alle am Ende alle auch nicht.
FCK-Ralle
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Beitrag von FCK-Ralle »

daachdieb hat geschrieben: Dass Mertesacker eine Facette des Fußballs öffentlich macht, die so ganz und gar ungesund ist und die uns alle stören sollte, die uns dazu bringen kann auch unsere ganz persöhnliche Jobsituation mal zu überprüfen, darauf kommt keiner? Oder?
Genau das ist die Krux. Wenn das Statement von Mertesacker das bewirkt, dass Fußballer ihre Jobsituation selbst und selbstkritisch überprüfen, von mir aus dann erkennen ok, es reicht nicht für Bayern und Dortmund, aber für den FCK oder Sandhausen, dem Taten folgen lassen und somit weiteren Fällen wie Enke und co vorbeugen, dann hat er einen Orden verdient.
Die Geschichte zeigt aber oftmals ein Gang in die verkehrte Richtung, nämlich dass noch mehr "verhätschelt" wird. Denn die, die nur auf Geld und Status aus sind (und das sind nicht wenige, einen Mertesacker zähle ich mal nicht dazu, dafür halte ich ihn für zu geerdet), werden auch weiterhin das alles in Kauf nehmen. Und wenns ihnen dann scheiße geht, dann ist alles andere Schuld, die äußeren Umstände, der Druck, der Verein, die Fans etc. Und das wird dann von Presse und co so hochgebauscht, dass wieder mal der tolle DFB und DFL sich verpflichtet fühlen Ritter des Rechts zu spielen. Leider glaube ich nicht, dass das Gros der kickenden Gesellschaft mit großer Selbstreflektion gesegnet ist.

@BetzeFUX

Naja es ist ja nicht so, dass früher nach Niederlagen nicht gepfiffen wurde. Nur wurde das nicht so hoch gehängt, bzw. man hat die Spieler in die Pflicht genommen und erklärt was Sache ist. Man muss das mal ganz differenziert sehen.
Das heißt nicht, dass ich das grundsätzlich befürworte, aber mal ein Beispiel:

Gehen wir 10 Jahre zurück.
FCK-Hoffenheim 0:2
Die Mannschaft spielte unterirdisch. Die Volksseele brodelte. Ein gewisser Hr. Sasic zitiert die Jungs vor die Kurve. Die bekamen dort ordentlich was zu hören. Und glaubt mir, das war alles andere als jugendfrei. Danach stellen sich ein Lexa und ein Bellinghausen vor die Kameras und sagen, ja wir haben scheiße gespielt, wir verstehen die Fans, wir müssen daran arbeiten. Der Sasic, der Mensch, der den Spielern in der Kabine noch erklärte, was die Inention der Fans war, dass das nicht persönlich war, sondern pure Angst vorm Untergang des geliebten Verein ( for you @playball). Der Mensch, der einen Satz prägte, der sich mir bis heute ins Hirn gebrannt hat:
Ich wollte, dass die Spieler sehen diese Hass. Dieser Hass kann nur enstehen, wenn da ist unbändige Liebe!
Was war das Resulat? Die Mannschaft raufte sich zusammen, bescherte uns mit fantastischen Schlussspurt und einem Herzschlagfinale gegen Köln den Klassenerhalt. Und in jeder Rückschau taucht diese Szene gegen Hoffenheim auf, als einer der Faktoren, warum die Jungs es nochmal gepackt haben.

Zum Vergleich:
Spätsommer 2015, FCK-Paderborn 1:0
Auch hier pfeifen die Fans, zwar nicht so stürmisch, aber unüberhörbar. Die Mannschaft spielte grottig, gewann nur mit viel Glück, zweifelhaften Schirientscheidungen und einen glücklichen Elfer. Auch hier die gleiche Intention der Fans, sie spürten, bzw. hatten auch schon Angst, dass so die ausgegebenen Saisonziele nicht zu erreichen sind - nicht persönlich, das kam erst später. Was passierte, die Mannschaft wandte sich der Kurve ab (soweit nicht verwerflich), aber einzelne Spieler ließen sich zu unüberlegten Gesten und Interviews hinreißen. Tenor: Was wollen denn die Fans, wir haben doch gewonnen? Der Trainer, der das ganze noch unterstützt und über taktischen Müll schwadroniert, anstatt die Spieler in die Pflicht zu nehmen, sie aber auch an die Hand zu nehmen, zu erklären, was warum und wieso.
Das Resultat ist auch bekannt. Trainer kurz drauf weg, die Truppe zerrissen, Absturz ins Mittelfeld mit einer Mannschaft, die locker um den Aufstieg mitspielen konnte.


Pfeifen muss nicht immer verteufelt sein. Es geht darum wie man damit umgeht UND, das muss man fairerweise sagen, nicht weiter nachtritt. Stichwort, innerhalb Stadion - außerhalb Stadion. Was einfach in großes Problem der heutigen Gesellschaft im allgemeinen ist, kommt hier gut zum tragen. Nach dem Spiel ist es nicht gleich rum. Nein da wird noch die Woche über in den "sozialen" Medien weiter drauf getreten, natürlich hauptsächlich anonym und ohne Verstand. Eine Gürtellinie sucht man vergebens. Und wenn dann noch neben FB noch Bild dazu kommt dann dampft die Kacke die ganze Woche.
Ein paar Beiträge vorher hab ichs geschrieben. Früher wurde mit den Spielern am Trainingsplatz diskutiert. Aug in Aug ist halt was anderes. Da lässt sich viel leichter Verständnis für den anderen entwickeln.
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daachdieb
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Beitrag von daachdieb »

Hellboy hat geschrieben:@daachdieb:
Hör doch auf mit der unsauberen Argumentation! Als würde ein Bombenattentat zum regulären Berufsalltag eines Fußballprofis gehören, ...
Hör doch bitte auf mir Dinge unterzujubeln, die ich so nicht geschrieben habe.

Eben weil der Anschlag auf den BVB Bus alles andere als "alltäglich" war, die Jungs aber wenig später ihren "alltäglichen Job" machen sollten, hatte ich das erwähnt.

Wie viele der direkt von der Explosion im BASF Hafen damals Betroffene mussten danach "weiterarbeiten als ob nichts gewesen wäre"?
Ach, keiner ...

Und zum Thema "beklagen": Was hat denn Mertesacker in dem Interview "beklagt"? Er hat berichtet und zwar von sich. Er hat niemanden in die Pfanne gehauen und niemanden an den Pranger gestellt.
Ich finde es auf jeden Fall offen und mutig zu äußern, dass er das verlorene WM-Halbfinale als Erlösung ansah. Ähnlich mutig wie ein Hitzelsperger der sich vor ein paar Jahren geoutet hat.
Die sind mir 1000 mal lieber als das Geseier vom Lodda.
Oderint, dum metuant
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kategorie abc
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Beitrag von kategorie abc »

So ist dass eben in Zeiten des Kommerzes. Auf der anderen Seite verdienen die Spieler mittlerweile wahnsinnige summen, um, und um den Fußball herum! "Beckham lässt grüßen"! Und diese Entwicklung ist erst der Anfang. Otto normal Zuschauer wird sich bald keine Karten im Stadion mehr leisten können. Und das ist auch so gewollt. Ich muss auch funktionieren, im normalen leben. Da fragt auch keiner ob meine Kinder krank sind. "Buck hat seine Seite der Medaille erläutert".
„Statt zu klagen, dass wir nicht alles haben, was wir wollen, sollten wir lieber dankbar sein, dass wir nicht alles bekommen, was wir verdienen.“
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