Die Diskussion ist sehr generell geworden, quasi eine Grundsatzdiskussion. Die Namen Bader und Frontzeck fallen, aber eigentlich geht es vielen hier um gewisse Grundsätze.
Ich möchte vorweg betonen, dass ich unglücklich bin mit der gegenwärtigen Lage, und zwar nicht damit, dass Bader, Frontzeck etc. beim FCK sind, sondern dass wir abgeschlagener letzter in der 2.Liga-Tabelle sind und wir keinen guten und noch weniger erfolgreichen Fussball spielen. Wie aber der ein oder andere hier die momentane Situation benutzt, um sich selbst darzustellen und als Fachmann rüber zu kommen, das ist meiner Ansicht nach kontraproduktiv.
Ja natürlich lebt der Sport, bzw. das Fantum davon, dass kontrovers diskutiert wird. Der eine meint Messi sei der Beste, ein anderer sieht CR7 vorne. Ich für mich fand René Eijkelkamp total geil

. Nur ist es ja schön, wenn man anständig, unvoreingenommen und fair vor allem gegenüber dem Club ist, den man (angeblich) so sehr liebt.
Was ich hier immer beobachte, wenn ich lese, sind User, die nichts anderes zu tun haben, als alles, was beim FCK passiert, schlecht zu reden. Jungs und Mädels, ist es echt notwendig auf einen Verein, der die größte Krise der Vereinsgeschichte durchmacht und auf die, die ihn leiten und auf dem Spielfeld vertreten, ständig drauf zu hauen? Bringt es was? Ich merke nicht, dass es was bringt, bzw. bringt es nur noch mehr Unsicherheit bei den Akteuren. Und ich bin sicher der ein oder andere Spieler liest hier auch mal dies oder jenes. Und ich hab in letzter Zeit selten Positives über Spieler von uns hier gelesen.
Das lässt mich denken, dass diejenigen, die sich hier dauernd negativ äußern, mehr an ihrer Selbstdarstellung arbeiten als am Wohle des Vereins. Natürlich, ich kann auch rechnen: nimmt man die Statistiken zusammen, ist es recht unwahrscheinlich, dass wir nach den bisher gespielten Matches und der errungenen Punktzahl, im Mittelfeld der Tabelle landen. Vor allem nicht, wenn man dann einen Trainer verpflichtet, der, wie einige hier anmerken, mit Gladbach und deren Quasi-Champions-League-Kader letzter war, und erst Favre die gerettet hat. Übrigens derselbe Favre, der vor nicht allzu langer Zeit mit Gladbach sich einen historischen Fehlstart geleistet hat mit etlichen Niederlagen in Folge. Dieselbe Mannschaft hat dann mit einem Trainer Schubert, der bei Paderborn und Pauli nicht wirklich was gerissen hatte und mehr oder minder schon Amateurtrainer geworden war, eine Siegesserie gestartet. Nur ein Beispiel dafür, dass man nicht im Vorfeld sagen kann, ob ein Trainer 1:1 zu einem Verein und seinem Kader passt, oder nicht. Ich denke mir: lasst den Frontzeck arbeiten, wir schauen nach paar Spielen, ob es wirklich so schlecht ist oder vielleicht sogar gut.
Im Übrigen, die Statistik von Strasser - gute Besserung an ihn an dieser Stelle - bei uns ist jetzt auch nicht so berauschend. Vielleicht erkennt man in paar Monaten seine Spielidee und die Punkte kommen dann, aber dann wäre es ja an sich zu spät. Und er kam ja auch nicht von den Bayern zu uns, sondern aus Luxemburg. Also so richtig erfolgreich bisher war er nicht. Aber ja, er war als Spieler bei uns und hat immer alles gegeben. Und da kommt schon das zweierlei Maß. Er war bei uns Spieler und hat alles gegeben, aber bei Gladbach war er auch Spieler, und da hat er auch alles gegeben. Er ist eben charakterlich so, dass er alles gibt. Im Übrigen, ein Frontzeck war als Spieler auch nicht der Filigrantechniker und gab auch alles für die Vereine, bei denen er gespielt hat, Gladbach, VFB, Freiburg.
Nun zurück zu den Miesepetern: man will sich hier als der Kenner, als der Spezialist darstellen. Was hat man zu verlieren, wenn man die Einstellung vertritt "alles Kacke, wir steigen eh ab, Bashing gegen alle und alles (vom FCK wohlgemerkt)"? Steigen wir ab, hatten die Miesepeter Recht. Stiegen wir nicht ab, freuen sie sich vielleicht auch (ein bisschen, natürlich nicht so sehr, als wenn sie Recht hätten). In beiden Fällen kann es für sie persönlich eine versöhnende Entwicklung geben. Aber das ist eben egoistisch und selbstdarstellerisch. Dann ist man kein Fan einer Mannschaft, eines Vereins, sondern man ist Fan von sich selber und Egoist durch und durch (übrigens das, was man den meisten Spielern vorwirft, sie würden nur ihr Glück verfolgen und nach dem Geld lechzen, das ihnen der FCK zahlt).
Die anderen, die nach jedem Strohhalm greifen, können für sich ja eigentlich nur verlieren. Wenn der FCK absteigt, Bader und Frontzeck versagen, sind die ewig an das Gute glaubende Fans dumm, unwissend, und dazu noch traurig, weil ihr Lieblingsverein abgestiegen ist. Sollte sich der FCK retten, wird mit dem Verein groß gefeiert, man ist glücklich mit all den anderen, die für diesen Verein brennen.
Ich selber bin auch am schwanken, mir gefällt auch nicht alles, wie es gemacht wird, ich denke auch "man hätte doch aber so und so besser" usw. Aber ich finde es steht mir nicht zu andere schlecht zu reden, zu verunglimpfen, vor allem nicht solche, die in der jetzigen Situation im Verein die Eier haben sich der Aufgabe zu stellen. Was haben die zu verlieren? Na schon mal ihren Namen, ihre Reputation. Es sind auch Menschen mit Stolz, mit Familien, mit einer Einstellung zum Job. Wenn alles so wirklich schief läuft, sind sie doch auch erst einmal als Loser abgestempelt.
Ich möchte ihnen als Fan meines Vereins, meiner Mannschaft, die Chance geben zu zeigen, was sie können. Und wenn wir ehrlich sind, wissen wir alle, dass dazu auch Glück gehört. Und vielleicht haben wir das Glück, vielleicht am Schluss aber auch nicht. Ich will aber nicht bashen, nicht ständig nur meckern, ich will unterstützen, ich will glauben, ich will hoffen und träumen, dass wir uns retten und eines Tages wieder 1.Liga spielen. Was anderes bleibt mir nicht übrig, denn (noch) fühle ich mich nicht imstande diesen Verein zu leiten und die Verantwortung zu übernehmen.
Diejenigen wiederum, die immer alles besser wissen (meist wenn es statistisch perfekt belegt ist oder eben im Nachhinein, weil sonst könnte man ja daneben liegen und das Ego würde darunter leiden), die könnten beim Verein doch fundierte und ausgearbeitete Vorschläge einreichen, wie man es besser machen könnte. Oder die Mitglieder davon überzeugen, dass sie als Aufsichtsratsvorsitzender die richtige Wahl sind, und dann selber bestimmen, wer Vorstand wird. Oder von mir aus Freunde und Bekannte von Überall darum bitten unseren Verein in egal welcher Hinsicht zu unterstützen.
Stattdessen sitzen sie aber hier an den Tasten und spulen tagtäglich denselben Trash herunter: Vorstand Kacke, Bader raus, Frontzeck doof, die Neuzugänge sind Mist, der ist zu alt, dem seiner ist krumm, ich weiß alles besser, ich hab es euch doch auch damals gesagt. Es ist ja einfach da zu sitzen, zu tippen, keine Verantwortung zu übernehmen, und am Ende ohne eigenes Zutun möglicherweise sogar Recht zu haben.
Ich will so nicht sein, und ich bin dankbar um jeden hier, der nicht so ist.
Ich will das Glas halbvoll sehen, daher:
- Bader hat Nürnberg zum Pokalsieg geführt;
- Marco Kurz kam damals zu uns von 60 und hatte auch nicht wirklich was vorzuweisen, wir stiegen mit ihm auf;
- Milan Sasic, kannte ihn damals jemand überhaupt (was schrieben die üblichen Miesepeter hier damals über ihn, als er ankam)? Er hat uns vom Abstieg bewahrt;
- Michael Frontzeck hat Arminia und Pauli von Abstiegen bewahrt.
In diesem Sinne, Tip-Top Altintop, Ingwer ist gut für die Durchblutung, Betze mer packen (und zwar alles zusammen) es und steigen auch dieses Mal einfach mal nicht ab (und ich verpflichte mich hiermit den Miesepetern dann hier nicht zu schreiben "in your face loseeeers", und würde mich aber im Gegensatz auch freuen, wenn der ein oder andere seine Zitronen-Einstellung überdenkt).
Allahopp