FCnautriK hat geschrieben:Naja, ich glaube persönlich, dass Kuntz die Jugend nicht fördern will, warum weiß ich nicht.
So hart sollte man es vielleicht nicht sagen, es liegt wohl mehr an den Umständen und einer gewissen Notwendigkeit des Faktischen.
Der FCK ist nicht unbedingt dafür bekannt, das er die großen Talente aus seiner eigenen Jugend hervorbringt, auch oder gerade weil diese zumindest im Südwesten einen dominierenden Einfluss hatte. In den letzten Jahren hat sich dies durch Hoffenheim und Mainz geändert, an der grundsätzlichen Struktur hat sich dies seit den 70'n nicht geändert. Es zeigte sich, das Pfälzer Talente, selbst wenn sie in der eigenen Mannschaft an die Bundesliga herangeführt worden waren, eigentlich sich in der Regel nicht durchsetzen konnten. Ok Miro Klose ist eine Ausnahme, aber eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.
Gründe hierfür liegen meiner Meinung nach in der mangelnden Nähe der Jugendmannschaften zur Profitruppe, d.h. der fehlenden Schnittstelle zwischen Fröhnerhof und Betzenberg, der Betreuung der Jugendlichen ausserhalb des Fußballs und einfach der mangelnden Kontinuität der Personal- und Vereinsplanung.
Dabei ist die Förderung junger Talente und der dadurch bedingte Kapitalaufbau für alle Bundesligavereine eigentlich eine recht neue Sache. Eine konzentrierte Jugendarbeit der Vereine, die sich an Richtlinien des DFB orientiert, gibt es erst seit dem Desaster der EM 2000 und kam erst seit 2004 so richtig in Schwung. Da ist aber gerade dem FCK mit dem Abstieg der Teppich unter den Füßen weggezogen worden, die "Goldene Generation" der Kotysch's und Schönheim's wurde erst ins Feuer geworfen, angeheizt und als sie verbrannt waren, fallengelassen.
Heute schafft es keiner, sich an die erste Mannschaft heranzuspielen, aber das liegt nicht an den Jungen, sondern am System. Der Trainer bevorzugt eingespielte Strukturen, da haben es auch gestandene Spieler aus der 2. Reihe schwer reinzukommen, oft nur durch Verletzungen werden Rotationen erzwungen. Wer in der ersten Reihe spielt, entscheidet zwar in erster Linie Leistung, so sagt es der Trainer, aber auch die wirtschaftliche und persönliche Beziehung zu Stefan Kuntz. Beispiele über gepuschte und fallengelassene Lieblinge gibt es zuhauf....
Stefan Kuntz hatte garkeine Zeit oder keine Lust eine kontinuierliche Förderung von Jugendspielern aufzubauen, im heutigen Kader der ersten Mannschaft stehen eigentlich nur Leute, die er selbst geholt hat (Sippel ausgenommen) und die seinen Vorstellungen entsprechen. Ich erinnere mich gut an die Diskussion über die Verträge von Ricky und Marcel, ob talentiert oder nicht, eine echte Chance hatten beide von Anfang an nicht.
Ja, selbst junge Leute die er selbst verpflichtet hat, konnten sich nicht durchsetzen. Wahrscheinlich ist das aber keine Absicht, sondern den Umständen geschuldet.
Zwar heisst es, die U23 und die 1. Mannschaft seien durchgängig, aber dort ist das Level wohl zu niedrig, Schwartz und Lelle kommunizieren nicht richtig oder Kurz hat kein richtiges Interesse. Was auch immer, Jugendspieler bekommen wohl nur Verträge, wenn sie billig genug sind und dienen als Quotenfüller. Dabei ist Kurz als Trainer ohne weiteres in der Lage junge Leute aufzubauen, leider waren es nur Leihspieler, die dann, bis auf Rodnei, alle wieder weg waren.
Wenn man an die Aussagekraft des Marktes glaubt, dann ist das Level der Jugendspieler des FCK seit Jahren sehr schlecht, denn keiner kann sich durchsetzen und endet, wenn es gut geht in der 3. oder 4. Liga. Aber das kann doch nicht zufällig so sein. Aus meiner Erfahrung mit der Förderung von Führungsnachwuchs sind die Strukturen und der Wille der Hierarchie entscheidend. D.h. aber auch ganz klar, will man Kuntz und Kurtz nicht in Frage stellen, müssen wohl Lutz als Teammanger, Schwartz als Trainer und Lelle als Leiter des Nachwuchszentrums die Schwachstellen sein.
- Aber beim FCK ist es wohl der Busfahrer -
Darüber sollte auf dem Berg mal intensiv, wenn man über Unternehmensentwicklung redet, nachgedacht werden, denn der Ertrag ist wohl bei guter Nachwuchsarbeit der größte.