Zuschauerstatistik 2010/11

Teuflisch stark: Der FCK und seine Fans

Teuflisch stark: Der FCK und seine Fans


Jahrelang war der 1. FC Kaiserslautern einer der Zweitligisten mit der höchsten Anziehungskraft - europaweit! Mit dem Wiederaufstieg in die Bundesliga ging diese kleine Ära zu Ende und doch sorgten die Fans der Roten Teufel für neue Rekorde. 46.392 Zuschauer sahen im Durchschnitt die Spiele im Fritz-Walter-Stadion, so viele wie nie zuvor. Und auch sonst stehen beim Blick auf die Tribünen beeindruckende Zahlen zu Buche.

Prozentual betrachtet bleibt zwar die Meistersaison 1997/98 mit 17 ausverkaufen Heimspielen vor je 38.000 Besuchern das Maß aller Dinge, aufgrund des zwischenzeitlichen Stadionausbaus zur WM 2006 wurden in dieser Saison aber über 8.000 Zuschauer mehr pro Spiel gezählt als damals. 788.665 in der Saison 2010/11 bedeuten eine kaum noch zu steigernde Bestmarke, und doch wurde auch der Rekord der höchsten Zuschauerzahl überhaupt nicht gebrochen: Während in den vergangenen Jahren dank Ausnahmegenehmigungen mehrfach über 50.000 Zuschauer den Betzenberg bevölkerten, wurde auf derlei Genehmigungen in dieser Spielzeit verzichtet und stattdessen die Stadionkapazität generell von 48.500 auf 49.780 erhöht.

Sechs Heimspiele waren restlos ausverkauft, dazu blieben gegen Gladbach und Schalke nur ganz wenige Plätze leer. Auch im Rheinland-Pfalz-Duell gegen Mainz war das Stadion nur aufgrund der reiseunfreudigen 05-Fans, deren Plätze nicht an FCK'ler weitergegeben wurden, nicht ausverkauft. Nur einmal kamen weniger als 40.000: Gegen den VfL Wolfsburg sahen 38.181 Zuschauer an einem kalten Dezembersamstag ein lausiges 0:0. Alles in allem reisten pro Heimspiel gut 10.000 Zuschauer mehr auf den Betzenberg als in der Aufstiegssaison, wo der Durchschnitt sich auf 35.982 belief.

Auch auswärts bot sich den FCK-Fans ein lange ungewohntes Bild. Statt fünfstufigen Gästeblöcken, hinter denen ohne Überdachung weite kleinstädtische Landstriche zu erkennen waren, durften sie nun wieder in den imposantesten Fußballtempeln der Republik stehen. 70.100 Zuschauer an einem Mittwochabend im Dortmunder Westfalenstadion bedeuteten die größte Kulisse aller FCK-Spiele, gefolgt von den ausverkauften Partien in München (69.000) und auf Schalke (61.673). Die wenigsten Fans durften die Roten Teufel naturgemäß im kleinsten Bundesligastadion in Mainz verfolgen (20.300), die geringste Zuschauerzahl mit dem Prädikat „nicht ausverkauft“ wurde bei gefühlten -20 Grad im Millerntor-Stadion zu St. Pauli gelistet (24.337). Die Auswärtsspiele des FCK sahen im Schnitt 41.995 Zuschauer.

Reisefreudig wie eh und je zeigte sich auch der FCK-Anhang bei den Auswärtsspielen seines Lieblingsvereins. Die Partien in der Fremde verfolgten nie weniger als 2.500 Schlachtenbummler! In Bremen und Hannover bedeutete diese Zahl einen beeindruckenden „Minusrekord“, während die 7.000 Lautrer in München und auf Schalke das Nonplusultra dieser Spielzeit waren - Zahlen wie die 9.000 Rot-Weißen in der letzten Zweitligasaison sind in den oft ausverkauften Erstligastadien nur schwer zu erreichen. Neben den interessanteren Gegnern sorgten dennoch nicht zuletzt auch die fanfreundlicheren Anstoßzeiten dafür, dass der Schnitt an auswärtsreisenden FCK-Fans um 30 Prozent nach oben schnellte, nämlich von 3.171 auf 4.118.

Die krasseste Steigerung in den Zuschauerstatistiken gab es beim Blick auf die Gästeblöcke im Fritz-Walter-Stadion, wo sich die durchschnittliche Besucherzahl von 1.070 auf 4.285 glatt vervierfachte. Eintracht Frankfurt und Borussia Dortmund sorgten hier mit 8.000 mitgereisten Fans auch stimmlich für die Höhepunkte, während die niedersächsischen Vereine VfL Wolfsburg (150 Fans) und Hannover 96 (700) nicht nur optisch enttäuschten. Auf Platz 4 dieser „Minusliste“ folgt gemeinsam mit anderen Vereinen bereits Mainz 05, das von nur 2.500 Anhängern begleitet wurde.

In der Zuschauertabelle der Bundesliga belegt der FCK analog zur sportlichen Tabelle den siebten Platz hinter Absteiger Eintracht Frankfurt. In ganz Europa haben nur 16 Vereine mehr Zuschauer als der Traditionsverein auf der Pfalz! Für die nächste Saison nutzten die FCK-Verantwortlichen die hohe Nachfrage zu teilweise saftigen Preiserhöhungen, die aber keinen großen Einbruch in den Zuschauerzahlen mit sich bringen dürften.

Insgesamt sahen 1.502.573 Zuschauer (Durchschnitt: 44.193) die 34 Saisonspiele des 1. FC Kaiserslautern, darunter 142.850 Schlachtenbummler des jeweiligen Gastvereins (Durchschnitt 4.202). Hinzu kommen 10.000 Lautrer Auswärtsfahrer bei den Pokalspielen in Osnabrück, Koblenz und Duisburg sowie 17.159 Zuschauer (darunter 150 Gästefans) beim Heimspiel gegen Bielefeld.

Zuschauerentwicklung der letzten 30 Jahre

Quelle: Der Betze brennt | Autor: Thomas

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