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Bader nach Abstieg:

Bader nach Abstieg: "Wir müssen liefern"


Kurz nach dem feststehenden Abstieg in Bielefeld sprach Sportvorstand Martin Bader über die Situation des 1. FC Kaiserslautern, das Verhältnis zu den Fans und den Stand der Kaderplanung.

Der Abstieg war keine Stunde alt, als Bader im Presseraum des Bielefelder Stadions Stellung zur aktuellen Lage des FCK bezog. Der Sportvorstand lobte dabei vor allem die Fans, verriet, weshalb der Abstieg auch ihn mitgenommen hat, und erklärte, wie es mit der personellen Planung nun weitergeht.

Martin Bader über…:

…die Gründe für den Abstieg: "Ich bin im Februar gekommen, du guckst in die Mannschaft rein und denkst: Die Qualität ist ordentlich, Charakter und Mentalität sind vorhanden. Dann spielst du in einer kuriosen Saison, in der irgendwie alle gewinnen, eine gute Rückrunde. Jeder der Sport betrieben hat, weiß aber doch: Wenn du ein Erfolgserlebnis hast und am Tag darauf die Konkurrenz genau den gleichen Erfolg hat, schadet das deiner mentalen Stärke. Es war nie so, dass wir nach Siegen mal einen anderen Klub überholt haben."

…den Anspruch an die Mannschaft vor dem Schicksalsspiel: "Es war uns nach dem Dresden-Spiel ganz wichtig, hier vor den mitgereisten Fans zu zeigen, dass diese Mannschaft nicht wegbricht. Genau das muss jetzt noch einmal in den zwei Spielen passieren, um den Leuten zu zeigen, dass es sich lohnt, dem FCK treu zu bleiben."

…sein persönliches Empfinden: "Ich bin wie Michael (Frontzeck, Anm. d. Red.) drei Monate hier. Aber es fühlt sich an, als wären wir schon viel länger da. Uns nimmt das mit. Es ist Wahnsinn, wie dieser Verein einen infizieren kann. Wenn du am Ende siehst, wie der Gästeblock "You'll never walk alone" singt, dann ist das umso bitterer. Aber umso größer ist auch die Herausforderung, dass wir das wieder hinkriegen."

…den Stand in der Kaderplanung: "Bis vor dem Dresden-Spiel war es so, dass viele gesagt haben: 'Lass uns erst einmal gucken, wenn wir das Wunder doch schaffen, habe ich noch Vertrag.' Aber natürlich haben wir das mit den Beratern gemacht, was zwingend notwendig ist: die Bereitschaft abgeklopft. Ab morgen werden wir versuchen, Nägel mit Köpfen zu machen."

…die Chancen, die Fans wieder zufrieden zu stellen: "Das wird schwer, das weiß ich. Wir müssen liefern. Den Kredit, den wir verloren haben, müssen wir wieder aufbauen. Das geht mit einem Kader, bei dem die Leute sehen: Der ist kleiner, der ist jünger, der ist regionaler, aber da ist eine gute Mentalität drin. Denn die 3. Liga ist eine echte Herausforderung."

…die Chancen, das Vertrauen im Umfeld zurückzugewinnen: "Die Verbindung zwischen Mannschaft und Fans ist da, aber sie auch fragil. Man darf sie nicht überstrapazieren. Ich glaube aber, dass am Ende die Leute gemerkt haben, dass da schon Charakter in der Truppe ist, auch wenn sie viele Spiele verloren hat. Es muss ein klares Signal sein: Wir müssen liefern, wir müssen näher rücken und sagen, dass wir einen Fehler gemacht haben. Aber wir sind auch bereit, die Situation als Chance zu begreifen. Ohne die Unterstützung werden wir es in der neuen Saison allerdings nicht schaffen."

Quelle: Der Betze brennt

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