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Pfalz Inferno äußert sich zum Spruchband

Pfalz Inferno äußert sich zum Spruchband


Das Spruchband des "Pfalz Inferno" beim Auswärtsspiel des 1. FC Kaiserslautern in Nürnberg (0:3) hat in den vergangenen Tagen für viel Gesprächsstoff gesorgt. Nun haben sich auch die Ultras selbst dazu geäußert.

Wie nach fast jedem Spieltag erläutert das "Pfalz Inferno" (PI) auf seiner Internetseite die Hintergründe der eigenen Fanblock-Aktionen. Zum Nürnberg-Spiel heißt es dort zunächst: "Eines vorweg: Ein kritisches Spruchband kann und wird nie die Meinung aller FCK-Fans repräsentieren. Dies ist uns durchaus bewusst und deswegen stand auch das Kürzel unserer Gruppe dahinter. Zu der geäußerten Meinung, die wir hier kurz erläutern möchten, stehen wir, akzeptieren und verstehen aber natürlich auch Meinungen, die nicht mit unserer übereinstimmen."

Das aktuelle Spruchband "Schon wieder nicht auf den Charakter geschaut - Müller und Fechner seht zu, dass ihr abhaut" sei eine Art Fortsetzung vom letzten Spieltag der vergangenen Saison gewesen. Damals, vor gut zwei Monaten, war auf einem weiteren Spruchband folgende Forderung zu lesen, welche später in ähnlicher Form auch von der FCK-Vereinsführung aufgegriffen wurde: "Schaut euch bei neuen Spielern den Charakter an - Den Betze versteht nicht jedermann!"

Der Spruchband-Rückblick des "Pfalz Inferno" im Wortlaut:

"Zum ersten Spiel der neuen Saison präsentierte unsere Gruppe zwei Spruchbänder. Mit dem Spruchband „Zamparini Vattene“ (auf deutsch: „Zamparini verschwinde“) drückten wir unseren Brüdern aus der sizilianischen Hauptstadt unsere Solidarität im Kampf gegen den Besitzer des US Palermo aus. Näheres dazu könnt ihr in der aktuellen Ausgabe unseres Paranoids nachlesen.

Das Spruchband "Schon wieder nicht auf den Charakter geschaut - Müller und Fechner seht zu, dass Ihr abhaut" knüpft spieltagsübergreifend direkt an die von uns im letzten Saisonfinale geäußerte Kritik an: "Schaut euch bei neuen Spielern den Charakter an - Den Betze versteht nicht jedermann!". Nach einer Saison, in der man nur selten den Eindruck hatte, dass die Mannschaft wirklich eine Einheit ist und den nötigen Kampfgeist und Siegeswillen an den Tag legt, war uns wichtig, bei den Neuverpflichtungen darauf zu achten, dass sie zu unserem Verein passen sollten.

Eines vorweg: Ein kritisches Spruchband kann und wird nie die Meinung aller FCK Fans repräsentieren. Dies ist uns durchaus bewusst und deswegen stand auch das Kürzel unserer Gruppe dahinter. Zu der geäußerten Meinung, die wir hier kurz erläutern möchten, stehen wir, akzeptieren und verstehen aber natürlich auch Meinungen, die nicht mit unserer übereinstimmen.

Im Anschluss an die abgelaufene Saison wurde von Vereinsseite aus immer wieder davon gesprochen, dass man ausschließlich Charakterspieler verpflichten will, welche die Betze-Tugenden verkörpern, was auch uns Hoffnung auf Besserung machte.
Klar unterliegt das Wort Betze-Tugenden keiner bestimmten Definition und bietet somit auch einen breiten Diskussionsrahmen, für uns sind diese Tugenden aber einfach nicht mit RB Leipzig und dem dahinterstehenden Konzern vereinbar.

Ein Konzern, welcher den Tod von Sportlern zur Gewinnmaximierung in anderen Sportarten billigend in Kauf nimmt, der seine Spieler wie Leibeigene im eigenen Vereinsgeflecht umherschiebt, ein Konzern, der einen großen österreichischen Traditionsverein ohne Rücksicht auf dessen Werte für seine Werbezwecke missbraucht, keinerlei Mitbestimmung der Mitglieder im Verein zulässt und den Fußball nur als Werbeplattform für sein Produkt sieht, kann mit diesen Tugenden nicht im Einklang stehen.

Wir sind keine verklärten Fußballromantiker, die nur im Gestern leben, akzeptieren Transfers aus Hoffenheim, Leverkusen oder Wolfsburg, aber mit RB Leipzig wurde für uns leider auch hierzulande eine rote Linie der Kommerzialisierung überschritten und jeder Spieler, der dort einen Vertrag unterschreibt, unterstützt mit seiner Unterschrift und Arbeitskraft auch bewusst und aktiv den Untergang unseres Volkssportes und trägt ab diesem Zeitpunkt auch die Werte, wenn man sie denn so nennen mag, dieses Konstruktes in sich. Es wird niemand gezwungen sich für RB zu entscheiden, das letzte Wort hat immer der Spieler selbst, aber bedauernswerterweise werden auch immer wieder Wechsel dorthin "erzwungen". So leider auch von Gino Fechner bei seinem Wechsel aus Bochum (Link), weshalb wir uns dazu entschieden, auch hier bezugnehmend auf die bereits dargestellten Aussagen unserer Vereinsverantwortlichen, ihn auf dem Spruchband zu erwähnen.

Durch die Müller-Leihe unterstützen wir, mit der fabelhaften Ausbildung durch Gerry Ehrmann, RB direkt und bereiten ihn für weitere Aufgaben bei ihnen vor. Jeder Spieler kann aufgrund der sportlichen Perspektive und allem, was damit verbunden ist, den FCK verlassen. Wechsel vom FCK zu RB Leipzig aber lehnen wir unter anderem aus den oben genannten Gründen generell ab und wenn sich ein Spieler dennoch für dieses Konstrukt entscheidet, muss er sich bewusst sein, dass er hier nicht mehr mit offenen Armen empfangen wird. Erst recht, wenn er selbst schon mit unserem Logo auf der Brust gegen RB gespielt hat."

Spruchband des Pfalz Inferno

Quelle: Der Betze brennt

Weitere Links zum Thema:

- FCK-Führung distanziert sich von Fan-Plakat (Pressemeldung FCK)
- Ehrmann bricht Lanze für Müller und Fechner (Rheinpfalz)
- Marius Müller nimmt Fan-Kritik gelassen (SWR)

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