Neues vom Betzenberg

Korkut: "Man kann die Tage runterzählen"

Nach über einem Jahr ohne Job heuerte Tayfun Korkut im Sommer beim 1. FC Kaiserslautern in der 2. Liga an. Der ehemalige Trainer von Hannover 96 spricht im Interview über die jüngere Vergangenheit, die Herausforderung FCK und seine Spielidee.

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SPOX: Der Start in der Pfalz verlief sehr holprig, zuletzt hat sich das Team aber gefangen und drei Siege am Stück eingefahren. Inwiefern ist dies dennoch ein kritischer Punkt in Ihrer Karriere?

Korkut: Kritische Momente hat man immer wieder als Trainer. Es gibt nur ganz wenige Trainer, die das nicht erleben. Man kann die Tage runterzählen, wenn man seine Unterschrift unter einen Vertrag setzt. (lacht) Selten läuft für einen Trainer alles glatt. Daher ist das für mich auch kein Problem. Ich denke nur an das, was ich auch täglich beeinflussen kann. Die Freude ist dafür umso größer, wenn man solche Momente als Team übersteht und gestärkt herauskommt.

SPOX: Beeinflussen kann man zum Beispiel die Art und Weise, wie Ihre Mannschaften spielen sollen. Wie würden Sie den idealen Fußball skizzieren, den Sie sich wünschen?

Korkut: Um den Fußball spielen lassen zu können, den man sich vorstellt, müssen bestimmte Faktoren zusammenkommen. Für mich sind das drei Säulen. Säule 1: Die zur Verfügung stehenden Spielertypen und ihre Eigenschaften. Säule 2: Die Identität und Fußballkultur des Vereins. Die dritte Säule ist dann die Idee des Trainers. Im Idealfall sollten diese drei Säulen zusammenkommen und sich respektieren. Bloße Ideen sind nicht überall umsetzbar.

SPOX: Was ist, wenn die Säulen eben nicht zusammenkommen?

Korkut: Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man holt die zur Idee passenden Spieler oder geht zu einem Verein, dessen Spielidee zur eigenen passt. Die größte Schwierigkeit ist jedoch, dass man sich Vereine und Spieler nicht immer aussuchen kann. Die Vereine suchen die Trainer aus. Es ist daher wichtig, dass ein Verein ganz genau weiß, wen er als Trainer holt und welche Spieler er verpflichtet.

SPOX: Wie also sähe die von Ihnen bevorzugte dritte Säule genau aus?

Korkut: Vom Grundgedanken bevorzuge ich einen Fußball, der sich nicht aufs Abwarten beschränkt: Agieren statt zu reagieren, lieber einen Schritt nach vorne als nach hinten machen. Meine Mannschaften sollen die Sache offensiv wie defensiv selbst in die Hand nehmen - und zwar mit allen Risiken, die dazu gehören.

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Quelle und kompletter Text: Spox

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