Jüngster Erstliga-Spieler des FC Augsburg. Einer der erfolglosesten Bundesliga-Kicker ... Nicht jede Statistik zum ersten Neuzugang des 1. FC Kaiserslautern ergibt Sinn. Ist aber auch egal. Simon Asta will am Betze neu angreifen.
An was Torsten Lieberknecht wohl als erstes denkt, wenn er den Namen Simon Asta hört? Womöglich an diese Szene, hier zu sehen ab Minute 1:45:
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So geschehen am 34. Spieltag in der Saison 2022/23. SpVgg Fürth gegen Darmstadt 98. Es endete 4:0 fürs Kleeblatt und verhinderte, dass die Lilien und ihr Trainer Torsten Lieberknecht als Meister der Zweiten Liga in die Bundesliga einzogen. Simon Astas Hammer markierte das 2:0. Der "Kicker" kürte ihn hinter zum "Spieler des Spiels" und begründete diese Entscheidung mit den Worten: "Sorgte auf der rechten Außenbahn für reichlich Belebung, ohne seine defensiven Aufgaben zu vernachlässigen; krönte seine starke Leistung mit dem Traumtor zum 2:0."
Einst zusammen mit Ache, Raschl und Abiama in Fürth
Zu Astas Teamkollegen zählten in dieser Spielzeit übrigens die späteren Lautrer Tobias Raschl, Dickson Abiama und Ragnar Ache. Die Wahrscheinlichkeit, dass er alle drei nun am Betzenberg wieder trifft, tendiert allerdings gegen Null.
Mit diesem Treffer bescherte der damals 22-Jährige der bislang besten Saison seiner Karriere einen krönenden Abschluss. Außer diesem erzielte der Rechtsverteidiger noch einen weiteren, beim 2:2 der Fürther gegen Regensburg. Zu sechs Buden lieferte er 2022/23 Vorlagen. Eine servierte er Ragnar Ache, beim 2:2 gegen Hansa Rostock. Hier zu sehen ab Minute 2:30:
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In seiner Zweitliga-Rangliste stufte ihn der "Kicker" damals als "herausragend" in der Rubrik "Außenbahn defensiv" ein. Gegen den Aufsteiger aus Kaiserslautern ging er in dieser Runde allerdings zweimal als Verlierer vom Platz. Stark aufgespielt hat er beim 3:1 der Lautrer im Hinspiel dennoch. Unter anderem setzte er mit diesem Alu-Treffer ein Ausrufezeichen, hier zu sehen ab Minute 1:10:
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In der DBB-Analyse seinerzeit lobten wir ausdrücklich die Leistung "Simon Astas, dieses bockstarken Rechtsverteidigers, der, das wagen wir mal vorherzusagen, in ein bis zwei Jahren für einen Erstligisten auflaufen wird". Okay, mittlerweile sind zwei Jahre vorbei. Ob sich unsere Prophezeiung vielleicht mit Verzögerung erfüllen wird? Wir hätten nix dagegen. Im Rückspiel, das ebenfalls 3:1 für den 1. FC Kaiserslautern endete, machte Asta jedoch eine weniger gute Figur. Er flog nach 29 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz.
Augsburg, Debüt in der U20, dann Fürth
Schon damals wies die Karriere des 22-Jährigen bemerkenswert viele Auf und Abs auf. In der Jugend des FC Augsburg ausgebildet, kam er noch als 17-Jähriger zu seinem ersten Einsatz in der Profi-Mannschaft und wurde so zum jüngsten Spieler, den der FCA jemals in der Bundesliga eingesetzt hatte. Das war am 12. Mai 2018. Die 0:2-Niederlage seines Team vermochte Asta in den zehn Minuten, in denen er auf dem Platz stand, allerdings nicht zu verhindern.
Sein zweiter Einsatz in dieser Saison endete noch deprimierender: 1:8 in Wolfsburg. Da stand er die volle Spielzeit auf dem Platz. In der darauffolgenden Saison ließ ihn Martin Schmidt außen vor, bis ihn in der Rückrunde ein Kreuzbandriss außer Gefecht setzte. Im Oktober 2020 gab ihn der FCA nach Fürth ab.
Vier Wochen zuvor hatte Asta seinen Einstand in Guido Streichsbiers U20-Nationalmannschaft gegeben, in der er sieben Mal zum Einsatz kam und zeitweise sogar die Kapitänsbinde trug. Auch in früheren Jahren war er immer mal zu Einsätzen bei Auswahlmannschaften der DFB-Junioren gekommen.
Mit dem Kleeblatt chancenlos durch Liga eins
In der Saison 2020/21 quälten sich die Fürther als Bundesliga-Aufsteiger quasi chancenlos durch die Saison. Sie mussten im Oberhaus mit einem schwächeren Team antreten, als ihnen im Unterhaus zur Verfügung gestanden hatte. Mit Anton Stach, David Raum und Sebastian Ernst waren gleich drei Leistungsträger gegangen, ohne dass annähernd gleichwertiger Ersatz verpflichtet werden konnte. Simon Asta kam in der Runde auf 26 Einsätze, stand er aber bei keinem der drei Siege auf dem Platz, die dem Kleeblatt glückten. Weswegen er heute in der Statistik der erfolglosesten Bundesliga-Spieler der Historie auf einem der vorderen Plätze rangiert - über die Sinnhaftigkeit solcher Auflistungen ersparen wir uns besser jeden Kommentar.
Zwei starke Jahre in Liga zwei, dann Stagnation
Im anschließenden Zwetliga-Jahr zur festen Größe gereift, vermochte er in der Spielzeit 2023/24 an diese Leistungen anzuknüpfen. Abermals erzielte er zwei Treffer, vier bereitete er vor. Besonders stark war sein Auftritt im Topspiel zwischen St. Pauli und Fürth (3:2) im Februar 2024, wo er das zwischenzeitliche 2:2 erzielte. Hier zu sehen ab Minute 4:45:
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In der abgelaufenen Saison blieb er ohne Tor und Vorlage, wurde zwischendurch aber auch von einer Gehirnerschütterung und Rückenbeschwerden ausgebremst. Zudem war es insgesamt ein grottiges Jahr für die SpVgg Fürth. Und in einer Mannschaft, in der es generell nicht rund läuft, kann einer allein nur schwer glänzen. Unterm Strich erkannte für sich ein Jahr der Stagnation. Was ihn veranlasste, das Angebot der Fürther, seinen Vertrag zu verlängern, abzulehnen und eine neue Herausforderung zu suchen. Die er in Kaiserslautern nun gefunden hat. FCK-Sportdirektor Marcel Klos schätzt seine "intensive Spielweise, seine Geradlinigkeit und seine hohe Laufbereitschaft".
"Intensive Spielweise, Geradlinigkeit, hohe Laufbereitschaft"
Auch in der schwächeren abgelaufenen Runde stand Asta immerhin 20-mal in der Startelf. Öfter als jeder Spieler, den die Lautrer 2024/25 auf der rechten Außenbahn aufboten. Jean Zimmer durfte nur 13-mal von Beginn an ran, ebenso Jan Gyamerah, der aber zweimal als Sechser auflief. Frank Ronstadt startete achtmal. Eine nachhaltige Lösung auf dieser Position hat der FCK also nicht gefunden. Asta könnte die nun werden, wenn er die Leistungen seiner beiden starken Spielzeiten anknüpft. Wer von den drei Genannten in Zukunft mit Asta konkurrieren wird, ist dagegen noch offen.
Mit den statistischen Daten aus der abgelaufenen Saison lässt sich allerdings kaum nachweisen, dass er Neue irgendwas besser kann als seine Vorgänger. Außer, dass er von allen den meisten Speed hat. Die Opta-Blitzgeräte haben ihn diese Saison mal mit 34,91 km/h erwischt (Zimmer: 34,11 km/h, Ronstadt: 31,89 km/h, Gyamerah 33,59 km/h).
Womöglich könnte er mithelfen, die Auswärtsauftritte des FCK energischer zu gestalten. "Ich bin ein Spieler, den es anspornt, wenn er auswärts spielt und ausgebuht wird", erklärte er vor zwei Jahren in der "Toto"-Sportkabine des "Franken Fernsehens". Torsten Lieberknecht wird das sicher gerne lesen - und insgeheim drauf hoffen, irgendwann nicht mehr an dieses Tor gegen Darmstadt denken zu müssen, wenn er den Namen Simon Asta hört.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- Erster Neuzugang: Simon Asta wechselt von Fürth zum FCK (Pressemeldung FCK)