Verantwortlichen und Fans gilt der frischgebackene Aufsteiger VfL Osnabrück als Vorbild für den 1. FC Kaiserslautern in der kommenden Saison. Doch was bedeutet das eigentlich konkret?
"Warum soll uns das nicht auch gelingen?", fragte Michael Klatt, kaufmännischer Geschäftsführer, kürzlich rhetorisch in die Kamera von "Magenta Sport", als er auf den Erfolg des VfL Osnabrück angesprochen wurde. Die Niedersachsen waren einen Tag zuvor in die 2. Bundesliga aufgestiegen - obwohl sie im vergangenen Sommer die schlechteste Drittliga-Saison ihrer Vereinsgeschichte abgeschlossen hatten.
13 Neuzugänge in einem 26-Mann-Kader
Schon als der VfL im März den Betzenberg mit einen beängstigend souveränen 3:1-Sieg erstürmte, wurde im Nachgang Osnabrück als das Vorbild für den FCK auserkoren. Auch Trainer Sascha Hildmann äußerte sich im DBB-Interview anerkennend. Scheinbar aus dem Nichts hatte sich an der Bremer Brücke aus einem Abstiegskandidaten ein unwiderstehliches Topteam entwickelt, gebildet aus einem Fundament der Vorsaison. Doch ist das wirklich wahr?
Ein Blick in die Statistik verrät, dass diese Annahme nur zum Teil richtig ist. Denn immerhin befinden sich im 26-Mann-Kader der Lila-Weißen 13 Neuzugänge. Mit Torhüter Nils Körber, Innenverteidiger Maurice Trapp, Mittelfeldlenker David Blacha, Offensivwirbler Anas Ouahim und dem in der Winterpause ausgeliehenen Stürmer Benjamin Girth holte der Klub eine fast komplett neue Achse. Die Neuzugänge absolvierten insgesamt mehr Einsatzzeiten als Spieler aus dem Kader der Vorsaison. Sportdirektor Benjamin Schmedes, der im Dezember 2017 seine Arbeit aufgenommen hat, lieferte in Zusammenarbeit mit Daniel Thioune, zuvor NLZ-Leiter, ganze Arbeit ab.
Gute Transfers und Trainerarbeit
Dass der VfL solch eine fulminante Saison spielen sollte, hatte freilich auch in Osnabrück niemand erwartet. Doch Trainer Thioune, wie Sascha Hildmann beim FCK ein Fan seines Arbeitgebers und früher selbst auf der Tribüne stehend, hat es geschafft, die Neuen zu integrieren, eine bärenstarke Defensive und effiziente Offensive aufzubauen.
Osnabrück taugt als Vorbild für einen Klub, der auf eine ganz schwache Saison eine überragende abliefern will. Osnabrück ist aber vor allem ein Vorbild für gutes Scouting, gute Transfers und ein funktionierendes Mannschaftsgefüge.
Quelle: Der Betze brennt
Weitere Links zum Thema:
- 3. Liga: Osnabrück steigt auf - Waldhof wieder da (Der Betze brennt, 20.04.2019)