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Layenberger:

Layenberger: "Der FCK hat eine Chance vertan"


Gehaltsobergrenzen, Aufstockung der drei deutschen Profiligen auf 20 Vereine, gerechtere Verteilung der Fernsehgelder, keine Montagsspiele mehr - die einen halten das "Positionspapier", mit dem Union Berlin ein Umdenken im deutschen Fußball anstoßen will, für eine blauäugige Utopie. Die anderen sagen: Wenn wir jetzt nicht wenigstens  versuchen, den aktuellen Entwicklungen gegenzusteuern, schaffen wir es nie mehr. Zu denen gehört auch Harald Layenberger, Hauptsponsor von Union Berlin - und dem 1. FC Kaiserslautern. Der Unternehmer hat auch die Fans des FCK aufgefordert, dieses Positionspapier zu unterstützen. In unserem Gespräch erläutert Harald Layenberger, weshalb, warum er sich auch von der sportlichen Führung seines Herzensverein ein klares Bekenntnis dazu wünscht und wie seine Gefühlslage vor dem Heimspiel am Samstag gegen den KFC Uerdingen (14 Uhr) ist.

Block 4.2: Herr Layenberger, erklären sie noch mal kurz mit eigenen Worten: Warum ist es wichtig, das Positionspapier von Union Berlin zu unterstützen?

Harald Layenberger: Weil es längst an der Zeit ist, sich darüber Gedanken zu machen, wer  eigentlich die Basis dieses wunderbaren Ereignisses Fußball bildet. Das sind nämlich die einfachen Fans, denen schon lange zu wenig Wertschätzung entgegen gebracht wird. Wir müssen uns endlich fragen, was ist es uns überhaupt noch Wert, dass diese Leute in die Stadien gehen. Wollen wir überhaupt noch echte Fans oder nur noch High Society, die einen "Event" sehen will? Für mich hat der Fußball nur eine Daseinsberechtigung: Das ist das Live-Erlebnis, die Atmosphäre im Stadion, das ist der Fan. Für Networking in den Logen ist Fußball die falsche Sportart.

(...)

Block 4.2: Die FCK-Fans haben Sie ja bereits aufgefordert, das Positionspapier zu unterstützen. Wie sieht es mit der Führung Ihres Herzensvereins aus?

Layenberger: Auch Martin Bader hat mir bestätigt, dass das Papier viele interessante Punkte enthält. Er habe sich aber öffentlich noch nicht dazu geäußert, weil er noch nicht gefragt worden wäre, erklärte er mir ...

Block 4.2: Das ist nicht ganz richtig. Wir haben vergangene Woche um eine Stellungnahme von ihm zu diesem Positionspapier gebeten. Worauf er über die Pressestelle ausrichten ließ, grundsätzlich enthalte das Papier viele interessante Themenbereiche, aber die interne Diskussion darüber dauere noch an, so dass er sich noch nicht ausführlich äußern wolle.

Layenberger: Vielleicht wäre er ja lieber von der "Bild"-Zeitung gefragt worden … Aber  Scherz beiseite: Ich habe Herrn Bader als einen Menschen kennengelernt, der zu den Dingen seine Meinung hat und diese auch ehrlich äußert. In diesem Fall aber finde ich es schade, dass der FCK sich nicht auch ungefragt äußerte, das tun genug andere schließlich auch. Der FCK wäre die ideal, um die Diskussion in die Dritte Liga zu tragen und die Stimme für die Mannschaften dort zu erheben. Die Chance hat der FCK jetzt schon ein bisschen vertan. Dabei ist es dringend an der Zeit, dass nun eine Gemeinschaft entsteht, die dafür sorgt, dass wieder Vernunft im deutschen Fußball einkehrt und dass wir mit dem Verweis auf die internationale Wettbewerbsfähigkeit nicht unsere nationale Basis zerstören.

(...)

Quelle und kompletter Text: Block 4.2

Weitere Links zum Thema:

- "DFL, erhört die Thesen von Union Berlin" (Der Betze brennt, 04.10.2018)

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