Mit der Spielanalyse hielt sich Claus-Dieter Wollitz nicht lange auf. „Glücklich in Führung gegangen, glücklich einen Punkt mitgenommen“, brachte der Trainer des VfL die 90 Minuten in der Allianz Arena auf den Punkt. Und dann brach es aus dem Gerechtigkeitsfanatiker Wollitz heraus...
„Es ist eine absolute Unverschämtheit, eine Sauerei, was da am Donnerstag in Frankfurt passiert ist“, sagte der Trainer mit Blick auf die Einigung, die der DFL-Vorstand und die Führungscrew der TuS Koblenz in der zweiten Beschwerdeinstanz ausgehandelt hatten. Danach werden der TuS, die den Vorwurf „mutwilliger Täuschung“ nicht entkräften konnte, nicht acht, sondern nur sechs Punkte abgezogen. Dafür werden den Koblenzern in der kommenden Spielzeit drei Zähler weggenommen.
„Das ist das Ergebnis eines Kuhhandels zu Lasten aller anderen Vereine, die sich korrekt verhalten haben“, zürnte Wollitz, „man stelle sich mal vor, das in der nächsten Saison Ingolstadt, Ahlen oder sonst ein Aufsteiger von diesem Punktabzug profitiert und die Klasse hält. Das ist doch absurd! Dabei hat es doch immer geheißen, dass Verfehlungen auch in der Saison bestraft werden, in der sie begangen worden sind. Sollten wir drin bleiben, kann ich nur empfehlen, dass wir einfach ein paar Millionen Euro mehr ausgeben als wir dürfen, uns dann von dem satten Punktepolser ein paar Zähler abziehen lassen – zum Klassenerhalt reicht es dann ja trotzdem.“
Nicht nur bei Wollitz ist der Ärger groß. Das Präsidium des VfL überlegt, zusammen mit den anderen betroffenen Vereinen – FC Erzgebirge Aue, SC Paderborn, FC Augsburg, Kickers Offenbach, Carl Zeiss Jena

Rückendeckung für sein emotionales, aber schlüssiges Statement bekam Wollitz von seiten der „Löwen“ aus München. „Ich kenne zwar kaum Details, aber ich kann nur befürworten, was der Pele da sagt. Da bleibt ein fader Beigeschmack, denn es gibt nun mal Regeln, die von allen eingehalten werden müssen“, meinte Trainer Marco Kurz. Und Stefan Ziffzer, Geschäftsführer des TSV 1860, betonte: „Wenn man sieht, wie schwierig es ist, all die Auflagen und Bedingungen der DFL einzuhalten, dann ist dieses Urteil unverständlich. Genauso übrigens wie die Tatsache, dass ein Verein die Insolvenz abwendet, weil die Kommune mal eben auf 1,4 Millionen Euro Stadionmiete verzichtet. Wie man so mit öffentlichen Geldern umgehen kann, ist mir unverständlich“. Ziffzer bezieht sich auf den 1. FC Kaiserslautern, über den das Nachrichtenmagazin „Focus“ in der aktuellen Ausgabe berichtet. Danach habe der Oberbürgermeister über die Hilfe, mit der Rat der Stadt den FCK im April rettete, gesagt: „Wir hatten die Wahl zwischen Pest und Cholera.“ (...)
Quelle und kompletter Text: http://www.neue-oz.de/vfl_osnabrueck/be ... 1_dfl.html
--------------------------
Der Ziffzer (Manager 1860) war übrigens gestern besoffen oder so, glaube ich. Jedenfalls wurde er am gleichen Tag noch gefeuert, siehe hier:
1860: Chaos nach der Rettung! Ziffzer gefeuert!
Natürlich hat Albrecht von Linde die denkwürdige Pressekonferenz, die Haupt-Geschäftsführer Stefan Ziffzer nach dem über weite Strecken blamablen 1:1 (das rettende Tor für die Löwen erzielte Berkant Göktan) gegen Osnabrück gab, oben im VIP-Raum der Allianz Arena auf dem Flatbildschirm verfolgt. Ziffzers öffentliche Wutrede auf den Löwen-Boss war ein folgenschwerer Affront gegenüber seinem Arbeitgeber: „Dieser Präsident ist eine Schande für 1860", sagte Ziffzer und legte gegen von Linde nach: „Der Fisch stinkt vom Kopf – und bei 1860 ist der Kopf der Präsident. Entweder gehe ich als Präsident voran und führe den Verein oder nicht – oder verstecke mich im Keller und lasse mich alle drei Tage mit einem Fanschal fotografieren. Wir brauchen dringend einen Präsidenten, auf den München stolz sein kann."
Und dies, so polterte Ziffzer, treffe auf von Linde nicht zu. Ziffzer weiter: „Wenn aber ich im Weg stehe, dann gehe ich gerne." Ob dies als indirektes Rücktrittsangebot zu verstehen war? Noch ehe diese Frage geklärt werden konnte, handelte von Linde: Als Ziffzer, von einigen Edelfans und Vips für seine Brandrede in der vierten Arena-Etage frenetisch gefeiert, am Büffet dem Präsidenten begegnete, handelte dieser. Es war genau 16.47 Uhr und der Klassenerhakt exakt eine Stunde geschafft, da sagte von Linde: „Herr Ziffzer, Sie sind fristlos entlassen." (...)
Quelle und kompletter Text: http://www.abendzeitung.de/sport/tsv_1860/27265