Grob gesprochen, sind für die kommenden Wochen drei Szenarien denkbar, wobei eigentlich nur das Letztgenannte im Hinblick auf die JHV wirklich brisant sein dürfte.
Szenario 1 Ich nenne es das Wunder. Alle Götter dieser Welt begraben für eine Weile ihr Kriegsbeil und eilen herbei, um dem FCK zu helfen. Unsere Viererbande ( Göbel, Jaworski, Schjönberg und Rekdal ) kriegt noch im letzten Moment die Kurve; die Mannschaft steigert sich, explodiert förmlich und wir starten eine über Wochen hin anhaltende Siegesserie.
Dann hätten sich auf der JHV wieder alle lieb und ungeachtet aller strukturellen Mängel im Verein, würden wieder sofort Harmonie und Ruhe einkehren.Wer jetzt noch kritische Fragen stellt, muß ernsthaft mit Prügel rechnen oder bekommt eine DK für den Bruchweg geschenkt.
Szenario 2 Schon etwas realistischer. Ich nenne es die Hoffnung. Der Aufsichtsrat erkennt den Umfang unserer Probleme, sieht die Gefahren, die Bedrohlichkeit der Situation und handelt entsprechend. Vorstand, Sportdirektor und Trainer müssen gehen. Natürlich gibt es jetzt viele personelle und organisatorische Varianten und Möglichkeiten. Ich würde eine Alternative mit Toppmöller als Trainer und zwei kompetenten, erfahrenen Vorständen für die Bereiche Sport und Finanzen ( Briegel und Schössler? ) begrüßen.
Käme es zeitnah zu einem solchen einschneidenden und fundamentalen Schnitt, würde der diesjährigen JHV selbstredend viel von ihrer Bedeutung genommen, zumal ja keine regulären Wahlen anstehen. Und natürlich sollten alle Fans und Mitglieder der neuen Führung erstmal den Rücken stärken und tatkräftig unterstützen.
Szenario 3 Möglicherweise das realistischste Szenario. Ich nenne es den finalen Show-down. Im Grunde das Sammelbecken für alle halbherzigen 0-8-15 Lösungen. Auch hier sind viele Varianten denkbar, eine davon will ich kurz skizzieren. Der Aufsichtsrat wird seiner Verantwortung dem Verein und seinen Mitgliedern gegenüber nicht gerecht, ist untereinander zerstritten und zögerlich. Die geplante Zusammenarbeit mit Toppmöller scheitert, weil man ihm die geforderten sportlichen Kompetenzen außerhalb des AR nicht geben will. Die Mannschaft spielt au dem gleichen Niveau weiter wie bisher, holt noch ein paar Punkte, bleibt aber in akuter Abstiegsgefahr. Vielleicht wird Rekdal irgendwann entlassen, wahrscheinlich dann, wenn Wolf von der Gehaltsliste gestrichen werden darf. Aber auch der neue Trainer, wer immer es sein mag ( Frontzek, Neubarth, Frank oder Hörgl usw. ), kann die sportlichen Probleme allein nicht lösen, denn deren Wurzeln liegen weitaus tiefer. Und selbst wenn Toppmöller Trainer werden sollte, wird es bald krachen, weil ich mir nicht vorstellen kann, daß Toppi, Schjönberg und unser Vorstand auf einer Wellenlänge liegen.
Was wir brauchen, ist ein tiefgreifender struktureller und personeller Wandel in unserem Verein und möglicherweise gelingt das erst auf einer hart umkämpften und turbulenten JHV im Dezember. Darauf sollten wir uns gut vorbereiten.
