Thomas hat geschrieben:Mod-Hinweis:
Habe diesen Thread mal zum neuen "Sammelthread Stimmung" für diese Saison umgewandelt, da hatten wir nämlich noch keinen. Allgemeine Beiträge zur Stimmung bei Heimspielen also bitte hier rein. ...
Stimmt, für diese Saison hatten wir noch keinen, lassen wir die gefühlten 143 anderen Stimmungsthreads einfach mal gut sein und fangen die Diskussion ganz von Vorne an.
Was also das Thema angeht, ich kann mich an sowas seit der Mushmunken-Nacht nimmer erinnern. Der Betzegeist war seither verschollen und die Unzerstörbar dümpelte antriebslos vor sich hin.
Ich kann nicht sagen, was ich erwartet habe, ich weiß nur, dass ich mich schon ein wenig zwingen musste, dem Ruf des Berges zu folgen. Auch dazu, nicht wieder in die pure Ironie zu verfallen, als ich die Aufstellung sah und mich fragte wo ich den Umbruch übersehn habe. Löwe, Karl, Matmour?
Ich konnte ja nicht ahnen, dass Namen keine bedeutung mehr haben würden, dass da endlich ein Team auf dem Rasen steht. Später sollte sich zeigen, dass man sogar zu zehnt noch mehr als nur Elf Leute in einem definierten Raum, mit einer gemeinsamen Aufgabe war.
Was ich im Nachhinein bemerkt habe, die Ultras waren mir plötzlich egal. Das Stimmungszentrum war so weit nördlich, ich habe die Jungs erst wirklich wahr genommen als das Ole FCK in der zweiten Halbzeit anfing. Mal wieder. Nur, diesmal hörte es nichtmehr auf.
Es geschah, was ich als einzigen Vorteil dieser ewigen Dauergesänge betrachte. Jeder kann mitmachen, es gibt keinen Text, den man können muss, keine komplizierten Rythmen und man kann nach eigenem Gusto ein und wieder aussteigen. So ähnlich kam auch damals das kleine Wunder von Bielefeld zustande. Als man, die Aufstiegshoffnung schon halb begraben, anreiste und ein Stadion verlies, in dem eine Hand voll Verrückte mit ihren Schuhen in den Händen nicht mehr aufhören konnten zu feiern.
Dieses Mal wurde ein Lied vom gesamten Stadion getragen und daraus entwickelte sich eine eigene Dynamik.
Dann passierte genau das, was so oft hier beschworen wurde, die Stimmung übertrug sich auf den Platz und die Jungs fingen sich wieder, wurden stärker. Dann platzte bei Lakic (hoffentlich) endgültig der Knoten und sofort kam die Energie zurück auf die Ränge.
Ich dachte nicht "ok, das könnte nochmal gutgehen", ich wusste, dass wir gewinnen würden. Als Hofmann auf den Rasen stprnte stand das 3:2 schon fest. So eine Körpersprache habe ich noch nie gesehen, es gab absolut keine Chance, dass dieser Mann ohne ein Tor wieder gehen würde. Den Torschrei hat man in der Innenstadt noch gehört, ich nehme an, der wird auf ewig direkt nach dem 1:0 durch Simpson damals ins kollektive FCK-Gedächtnis eingehen. Das Spiel war in dem Moment gewonnen, selbst wenn die Löwen nachgelegt hätten. Der FCK hätte nochmal ein Tor mehr gemacht und zur Not noch eins. Und wenn es sein muss in der Allerneunzigsten Minute.
Jetzt konnte ich zwei Nächte darüber schlafen, mir in Ruhe die Szenen nochmal vor Augen führen und in Ruhe lesen, wie die Anderen hier das Spiel erlebten. Bisher sehe ich keinen Grund daran zu zweifeln, dass wir wirklich neu angefangen haben. Neben und auf dem Rasen. Wir haben es verstanden.