0:4 in Mainz und nunmehr 13 Spiele in Folge ohne Sieg, in der ganzen Saison weniger Tore geschossen als ein Huntelaar oder ein Gomez. Schlimmer noch als diese Zahlen ist aber, dass die Mannschaft offensichtlich so verunsichert ist, dass ihr gar nichts mehr gelingt. Ich glaube nicht, wie einige meiner Vorredner, dass der Kader nicht die Qualität hätte, erstligatauglichen Fußball zu spielen. Es gibt ausreichend gute Spieler im Kader, auf sämtlichen Positionen, die - wenn sie nur Normalform hätten - gestern das Spiel hätten offen gestalten können. Die Frage, die wir schnell beantworten müssen, ist doch: Warum rufen unsere Jungs ihr Leistungspotential nicht ab?
Als ich gestern kurz vor dem Anstoss die Aufstellung gelesen habe, war mir schon klar, dass nach vorne nichts gehen und hinten wieder Gefahr aufkommen wird. Rodnei ist trotz seiner Aussetzer unser bester Innenverteidiger und sitzt auf der Bank. Yahia hingegen spielt, ohne auch nur eine einzige Minute bislang überzeugt zu haben. Ein Fortounis kommt erst zur Halbzeit, Sahan darf die ganze Zeit auf der Bank Platz nehmen. Swierzcok, der gegen Werder wenigstens Einsatz gezeigt hat, muss draussen bleiben, ein völlig formloser Kouemaha hingegen soll Tore schießen? Ich bin ja nicht beim Training dabei und vielleicht sind das wirklich die "trainingsbesten" Spieler, die Kurz da spielen lässt. Ich hab da allerdings meine Zweifel.
Was ich damit sagen will: Die Mannschaft wirkt von den ständigen Kurz`schen Rotationen total verunsichert, einige Spieler scheinen fast schon zu resignieren und versauern auf der Bank oder auf der Tribüne (wie Micanski, der beim FSV gleich die Buden macht, die uns fehlen). Die Jungs, die spielen dürfen, sind als Mannschaft nicht eingespielt, ein Spielkonzept ist nicht zu erkennen. Dazu individuelle Fehler... und dann kommt eben so etwas raus.
Ich glaube leider nicht daran, dass Kurz - den ich als Mensch sehr schätze - der Mannschaft das Selbstvertrauen geben kann, die sie jetzt braucht. Ein Trainerwechsel muss zwar nicht immer etwas bringen (siehe Daum bei Eintracht Frankfurt letzte Saison), aber wenn man jetzt, rund 10 Spieltage vor Saisonende nicht handelt, dann ist es irgendwann einmal zu spät. Das Beispiel Borussia Mönchengladbach zeigt, welche Impulse ein neuer Trainer einer Mannschaft geben kann.
Wenn die Konkurrenz aus Berlin, Freiburg und Augsburg nicht ähnliche Katastrophenleistungen gezeigt hätte, hätten wir mit unseren 18 Punkten den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze schon längst verloren. Vielleicht haben sich unsere Verantwortlichen zu lange von der Tabellensituation blenden lassen - vor vier Spieltagen waren es ja nur 5 Punkte auf Platz 8. Jetzt sind es schon sechs Punkte auf die Kölner Gurkentruppe.
Am nächsten Samstag gegen Wolfsburg kann und muss der Bock umgestoßen werden - falls nicht wäre es nur konsequent, wenn die Clubführung handelt.
