Eine gute Nachricht für den FCK, er muss einiges weniger an Mietschulden abstottern, als geplant.
Doch was ich hier an Unsinn im Bereich Rechnungswesen lesen kann, ist haarsträubend.
Der FCK hat Mietschulden in Form von Stundungen, die wurden gerade von der Stadiongesellschaft verlängert, von 0,6 Millionen im Jahr, die mit 4% verzinst werden und auch als Verbindlichkeiten in der Bilanz auftauchen.(1,2 Millionen aus der Saison 09/10 und 10/11 und 1,2 Millionen für die laufende und die nächste Saison)
Dann schuldet der FCK zusammen 5,3 Millionen "Forderungsverzicht gegen Besserungsschein", dieser Teil wird hier behandelt. Wie JochenG schon sagt, sind Besserungsscheine nicht in der Bilanz, auf die Forderungen wurde ja verzichtet, aber sie sind ein Versprechen (Verpflichtung) des Schuldners (FCK) sie zu bezahlen, wenn er wieder Geld hat (d.h. sie leben wieder auf). Die Forderungsverzichte werden im Kommentar zur Bilanz angeführt.
Der Stadtrat hat zugestimmt, dass ein Teil der Besserungsscheine mit Aufwendungen für Umbauten und Instandhaltung verrechnet werden können.
Das sind nicht unbedingt Investitionen. So ist zum Beispiel der Austausch des Rasens wohl eher Reparatur, die Steuer sieht es aus Einnahmegründen wohl eher als Investition.
Zudem hat der FCK einen gewerblichen Pachtvertrag, das ist etwas anderes als privates Mietrecht. Es handelt sich ja um Umbauten, die der FCK veranlasst hat.
Auf jeden Fall muss der FCK zahlen, wenn er wieder Gewinn macht.
Ja und da kommt diese ominöse Drohung ins Spiel. In diesem Jahr würde der FCK wohl einen Gewinn ausweisen können, denn die Einnahmesituation hat sich durch die erste Liga bedeutend verbessert und durch den Abstieg fällt der Kostenfaktor Prämien, der im letzten Jahr für eine Personalkostensteigerung von 42% verantwortlich war, natürlich weg. Dann wären auch die Besserungsscheine fällig. Doch dem Aufsichtsratsvorsitzenden der Stadiongesellschaft, Oberbürgermeister Klaus Weichel, hatte man ja schon gesteckt, nächste Saison machen wir wohl einen Verlust von 5,5 Millionen. Da bildet jeder vorsichtige Kaufmann Rückstellungen, trifft Vorsorge und führt zum Beispiel Wertberichtigungen durch. (Beispiel: wenn ich heute schon weis, dass Shechter im August zurück nach Israel für nur noch 1 Mill. wechselt, dann kann ich seinen Spielerwert vorzeitig abschreiben und generiere einen Verlust. D.h. man hat Weichsel klargemacht, entweder du akzeptierst die Verrechnung und bekommst eine Million sofort und 0,5 Mill später, oder wir stellen das so dar, dass du Garnichts bekommst.
Da der OB ja auch noch auf 800.000 € Gewerbesteuernachzahlung an die Stadt im Dezember wartet, blieb ihm wohl nix anderes übrig als zuzustimmen und seinen Stadtrat abstimmen zu lassen.
Das damit der FCK wieder die Miete reduziert bekam, prima. Die Einigung mit dem Stadtrat war wohl auch eine der Bedingungen der DFL für die Lizenz, die wir ja ohne Auflagen bekommen haben.
Das die KG jetzt auch ohne schlechtes Gewissen einen Gewinn ausweisen darf, auch prima, damit ist wenigstens deren Prämientopf gefüllt.
PS: Übrigens, das mit der Million, die lt. Bilanz für die Mitglieder schon zurückgezahlt worden ist, aber bei der Stadt nicht auftauchte, da kann es sich nur um ein Missverständnis handeln.
