SEAN hat geschrieben:Mephistopheles hat geschrieben:In welchem Zustand hinterließ Meier die Mannschaft?
Das ist die "Gretchen-Frage" für mich.
Ich will nicht mal sagen, das sie konditionell ganz schlecht zusammen waren. Die Mannschaft strotzte vor "Anti-Selbstvertrauen", und war taktisch völlig neben der Spur. Da kamen noch weniger Pässe an wie aktuell, da stimmten die Laufwege im Offensivbereich nicht, da stimmte das verschieben im Defensivbereich nicht. Richtig gut ist das auch jetzt noch nicht, aber es passt viel mehr zusammen als vorher.
Ich denke das Meier die Mannschaft taktisch überfordert hat, und als es nicht lief, fand er schlichtweg keinen Weg zurück zum einfachen und sauberen Fussball.
Ob Frontzeck der Mann der Zukunft bei uns sein wird, ich weiß es nicht. Bisher ist das bei uns fast sein bester Fussball mit dem meisten Ertrag. Da stellt sich durchaus die Frage, ob es noch der Einfluss von Strasser ist, immerhin hat er die Vorbereitung durchgezogen, und seit dem geht's ja, oder haben wir tatsächlich mal einen Trainer gefunden, der nur beim FCK funktioniert?
Zunächst dachte ich, dass du das ironisch meintest, mit der taktischen Überforderung der Spieler durch Meier. Dem scheint aber nicht so. Das ist aber mal eine gewagte und "mutige" Behauptung. Immerhin hatte Meier einen Vorlauf mit der Rückrunde 2017, wo er uns fast zum Abschied geführt hatte. Viel hätte da nicht mehr gefehlt. Ein zwei Spiele mehr, und es hätte uns erwischt. Für mich schon damals eine abenteuerliche Entscheidung, diesen Trainer weiter wurschteln zu lassen.
Das Ergebnis von Meiers Trainingsarbeit konnte man nicht nur auf dem Punktekonto ablesen. Da stimmte doch auf dem Platz überhaupt nichts. Nicht die Mannschaft war überfordert, sondern der Trainer selbst. Für mich einer, der sich auf seinen mittlerweile verwelkten Lorbeeren ausgeruht hat, und meinte, mit ein paar populären Sprüchen auf der Pressekonferenz und veralteten Trainingsmethoden und Taktikverständnis dem aktuellen Fußballgeschehen Paroli bieten zu können.
Nehmen wir z.B. Phillipp Mwene. Auch in Duisburg wieder einer der Besten. Bei Meier auf der Bank. Der Hintergrund ist so bizarr, dass ich das anfangs nicht glauben mochte. Doch es hat sich leider genauso zugetragen. Mwene kam aus der Regionalliga (VFB II), und dementsprechend bei uns mit einem "kleinen" Vertrag ausgestattet. Nachdem er als einziger Spieler alle 34 Saisonspiele bestritten hatte, klopfte Mwene wegen einer Gehaltsaufbesserung an. Meier setzte ihn daraufhin auf die Bank, um ihm seine Grenzen aufzuzeigen. Mehr braucht man im Prinzip zum Trainerauslaufmodell Meier nicht mehr zu sagen. Den Rest kann man sich denken. Da verwundert es einen auch nicht, dass für Spieler wie Andersson und Borello die taktischen Anweisungen nicht auf Englisch kamen etc.
Strasser hat Stück für Stück Zug in das Team gebracht. Hat den wichtigen Zugang gefunden, zu einer Mannschaft, die moralisch vollkommen am Boden war. Wenn man sieht wie die Mannschaft mit dem Rücken zur Wand stehend einen couragierten Ritt hinlegt, dann steht dafür im Hintergrund die Arbeit von Jeff Strasser. Das konnte man bereits in den letzten Spielen 2017 sehen. Strasser hat jeden einzelnen Spieler emotional aufgerichtet und ihm etwas beigebracht. Insgesamt haben wir jetzt Spieler auf dem Platz, die zu einer Einheit geformt wurden. Strasser ist ein Trainertalent. Man darf auf seinen weiteren Werdegang gespannt sein. Da hat Boris Notzon ganze Arbeit geleistet!!
Osawe hat sich kürzlich ausdrücklich bei Jeff Strasser bedankt. Daher gehe ich davon aus, dass Jeff sich diesen Spieler vorgeknöpft hat, ihm das Vertrauen geschenkt hat, ihn seine Stärken hat trainieren lassen und an seinem Spielverständnis gefeilt hat. Den restlichen Schliff wird er dann von Michael Frontzeck erhalten haben. Und vergessen wir bitte bei dem Ganzen nicht unseren Co-Trainer Alexander Bugera.
Die Freiheit der Pfalz wird am Betzenberg verteidigt.
Der FCK ist das Gewehr, das man sich Tag und Nacht an die Stirn hält, ohne je abzudrücken.