Wo spreche ich von einer formalen Entscheidung des Gläubigerausschusses? Aber es sollte einsichtig sein, das es schwerlich eine Einigung gegen deren Meinungsbild geben wird.Ke07111978 hat geschrieben:Der beauftragte Berater wird nämlich vom FCK bezahlt. Seine Rechnung liegt zum Schluss bei SOV auf dem Tisch und wird von diesem freigegeben. In soweit nutz man den Berater für beides: Dafür die Angebote aus Sicht der Gläubiger vergleichbar zu machen, zum anderen, um eine Unterstützung für seine EIGENE Entscheidung, die des FCK Management zu erhalten, welches Angebot Grundlage des Insolvenzplanes wird.
Die beiden von Dir benannten Aufträge der beratenden Firma stehen m. E. zumindest in einem Spannungsverhältnis zueinander: Eine Vergleichbarmachung von Angeboten setzt ja nun mal eine gewisse Objektivität voraus. Wenn die so suggestiv ausfällt, dass von Vorneherein das vom FCK präferierte Angebot als das bessere gilt, dürfte das den Herrschaften auffallen und ggf. auch sauer aufstoßen. Die machen sich ja auch nicht die Hose mit der Kneifzange zu.
Aber da es ja nunmal so läuft, ist es halt doch ein Machtspiel. Ich verstehe aber durchaus Deinen Punkt: Würde der FCK geschlossen auftreten, so wäre er in gewissem Maße Herr des Verfahrens und der Spielraum der Gläubiger geringer. Da dem nicht so ist, gehst Du davon aus, dass einige Verantwortliche sich hinter einer nur vermeintlichen Verfahrenslogik "verstecken" und vorgeben, die Entscheidung läge nicht in ihrer Hand. Sie ließen demnach die Gläubiger die Drecksarbeit für sich machen und das genehme (regionale) Angebot durchsetzen.Ke07111978 hat geschrieben:Spreche mit den FCK Verantwortlichen - und Du wirst zwei unterschiedliche Antworten zu diesem Punkt bekommen. Diejenigen die sich gerne hinter einer Entscheidung verstecken wollen und diejenigen, die zu Ihrer Entscheidung stehen wollen. Das die Verantwortlichen hier nicht mit einer Zunge sprechen ist mehr als schade, denn es bringt die Gläubiger in die Position zwei Angebote gegeneinander auszuspielen. Ziel müsste es aber sein, sie im Sinne des FCK zu optimieren. Das ist wirklich das 1x1 in solchen Verfahren. Völlig unnötig.
Mag ja so sein. Allerdings lese ich so etwas ja nicht mal bei Jörg Wilhelm raus, der nur betont, dass der AR jetzt nur noch zuschauen könne - aber nicht ergänzt, dass SOV und Eichelbaum jetzt am Zug seien und die Chose in ihre Richtung bewegen könnten. Außer von Dir habe ich noch nirgendwo gelesen, dass das FCK-Management diese reale Gestaltungsmacht hätte.
Da Wilhelm ja in letzter Zeit sehr laut schweigt (und er sich ja keinen Maulkorb verpassen lässt), läuft es aktuell ja vielleicht doch nicht ganz in die befürchtete Richtung.
Mir wäre es egal, ob entsprechende Summen sofort bereit gestellt würden, insoweit sie ein verbindlicher Vertragsbestandteil wären - also z. B. 20 Mio jetzt und verbindliche Zusagen für einen BL-Aufstieg. Ohne diese Verbindlichkeit bleibt halt nur das Prinzip Hoffnung - und der Glaube an die einzelwirtschaftliche Rationalität des Investors, der seinen "Schnauf" zu gegebener Zeit auch einsetzen wird. Wenn ich mir Ismaik, Ponomarev und den Nullsummeninvestor Becca aber so angucke, weckt das in mir begründete Zweifel an deren Rationalverhalten.Ke07111978 hat geschrieben:Es war nie vorgesehen in einem einmaligen Invest soviel Geld einzunehmen. selbst der Businessplan von Klatt und Grieß ist von EUR 50 Mio. verteilt über mehrere Jahre ausgegangen. Kein Mensch würde heute EUR 50 Mio. als Kapitalerhöhung in den Verein pumpen, obwohl man das Geld erst in ein paar Jahren braucht. Man sollte aber zumindest soviel Geld in den Verein pumpen, dass der Verein nicht in einem Jahr schon wieder als Bittsteller darsteht. Eine Alternative dazu sind verbindliche Zusagen über künftige Kapitalerhöhungen zu definierten Preisen. Aber besser ist eine Durchfinazierung für 3 Jahre.
Hast Du belastbare Insider-Informationen, dass es eine solche Konzeptvorstellung tatsächlich nicht gegeben hat? Sonst wäre ich vorsichtig mit solchen BehauptungenKe07111978 hat geschrieben:Was mich allerdings irritiert, dass man wohl bei keinem der Investoren versucht hat sein eigens Konzept vorzustellen. Das ist Aufgabe, Kernaufgabe von Sören Olivier Voigt, sein Konzept in Investorengesprächen vorzustellen. Zu sagen wo man Verbesserungsbedarf sieht und vor allem wofür man Kapital braucht. Mal losgelöst vom Spieleretat. Ich kann doch nicht Investoren und sagen: Gebt mir mal Geld und eine Strategie. Macht man das, braucht ma sich auch nicht zu wundern, wenn man beides bekommt.
Nun kann ich mich aber ja nicht willkürlich für eine Insolvenz entscheiden, sondern diese tritt halt ein. Letztendlich steckt dahinter ja der Vorwurf einer Insolvenzverschleppung. Wird so etwas nicht auch bei Einleitung des Verfahrens routinemäßig geprüft?Ke07111978 hat geschrieben:Fazit: Nur durch die Planinsolvenz ist der Verein überhaupt in der Lage Investoreninteresse zu generieren und eine Fortführung darzustellen. Das war im übrigen auch vor zwei Jahren schon abzusehen. Die Aussage von - sagen wir Leuten die nahe dran sind - zu diesem Thema: Hier wurde seit mind. zwei Jahren ein Todes Pferd weiter geritten und gefüttert.
Jedenfalls hat die neue Führung ja hoch und heilig versichert, dass man die Insolvenz vermeiden wollte - und im Januar auch noch hätte vermeiden können. Lügen Merk und SOV diesbezüglich? Das unterstelle ich ihnen erstmal nicht. Da SOV aber in der PK auch davon gesprochen hat, dass sämtliche Investoren die Altschuldenbegleichung kategorisch ausgeschlossen hätten, müsste man ja schon im Januar aussichtsreich über einen Schuldenschnitt verhandelt haben. Und wann hat der Sinneswandel der "Regionalen" dann eingesetzt, jetzt doch 2 Mio für die Gläubigerentschädigung bereit zu stellen? Offene Fragen. Ein wirkliches Bild ergibt sich da für mich derzeit noch nicht.
Und da bin ich inzwischen eben verhaltener unterwegs, hoffe aber, Du liegst richtig. Am Ende des Tages könnten wir uns m. E. nämlich auch ein noch höheres Maß an Einflußnahme per EK-Gabe eingehandelt haben. Ob die Regularien gegen einen sehr dominanten Einzelinvestor da schützen, weiß ich nicht. Trotzdem tendiere ich ja - bei dem derzeitig verfügbaren Wissenstand - auch zu HPP, alleine schon der kolportierten Summen wegen. Aber da wüsste ich dann schon gerne, inwieweit wir ein eigenes - gerade auch sportliches - Konzept beschrieben haben; oder ob HPP die Losung "Take it or leave it" auch mit Blick auf das Konzept seines Kompetenzteams ausgegeben hat. Ich habe so meine Erfahrungen mit "Masterplänen", die keine Synergien mit lokalem Wissen suchen. Das geht fast immer schief.Ke07111978 hat geschrieben:Die Planinsolvenz ermöglicht es uns, uns von der Einflussnahe von Kreditnehmern zu befreien, die weit über das hinausgeht, was jemals im Rahmen der Ausgliederung beschlossen wurde. Wegen einzelner Kreditgeber sind letztlich Aufsichtsräte zurücktreten und wir sind Invfstorenangeboten hinterhergelaufen, die leider überhaupt nicht so goldgerändert waren, wie viele gedacht haben.