Möchte auch mal Trainer spielen
Gerade aus der Heatmap auf fck.de (danke für den Tipp, sehr interessant) lassen sich mMn die Schwächen in unserer Spielanlage herauslesen. Die zentralen Mittelfeldspieler haben sich das Spielfeld nicht wirklich aufgeteilt, die Außen wurden nur auf einer Seite beackert.
Ich bin ein ausgewiesener Freund vom 4-4-2, fordere sogar immernoch immer wieder die Raute, weil ich irgendwann mal auf der Idee der Raute hängengeblieben bin
Aber das System muss sich dem Spielermaterial anpassen. Und da haben wir Stärken und Schwächen, die wir jedoch nicht optimal ausgleichen.
Insbesondere die Zentrale im MF:
Jensen: Läuferisch (insbesondere in Sachen Tempo) nicht der beste, dafür in Ballbehauptung, Übersicht und Passgenauigkeit bisher mMn überzeugend
Karl: Läuferisch eine Bank, Kopfballstark, spielerisch limitiert. Bei Balleroberung eher der kurze Pass zum Nebenmann als Kopf hoch und direkte Einleitung des Gegenangriffs
Borysiuk: Zweikampfmonster, läuferisch nicht so stark wie Karl, dafür eine hohe Spielübersicht und eine "Waffe" Diagonalpass
Ring: Schnell, technisch versiert, aber (noch) nicht mit dem Blick für den richtigen Pass ausgestattet.
Bei dieser Auswahl ist es im 4-4-2 schwer, die richtige Mischung zu finden. Und ich finde, genau da hakt es. Willst Du die Stärken auf den Platz bringen, ist es an der Zeit, das System an den Stärken der Einzelspieler anzupassen.
Und das bedeutet für mich: Man nehme die Kopfballstärke von Karl, die Zweikampfstärke von Borysiuk und die Spielübersicht von Jensen und schaffe eine ausgewogene Spielzentrale:
-------------------Zoller------------------
Gaus---------------Jensen--------------Ring
---------Karl---------------Borysiuk-------
Löwe---------Heintz-------Orban--------Dick
--------------------Sippel-----------------
Das ganze liest sich dann heutzutage wie ein 4-2-3-1. Wie es Armin Veh aber an diesem Wochenende passen bezeichnet hat, war (sein) System eher ein 4-3-3. Nämlich so:
Gaus---------------Zoller--------------Ring
---------Karl-----Jensen----Borysiuk-------
Löwe---------Heintz-------Orban--------Dick
--------------------Sippel-----------------
Damit wäre die Zentrale bestückt. Nun wichtig, gerade gegen 90% der Gegner, die tief stehen - das Spiel über die Außen. Wir haben links mit Gaus einen noch nicht konstanten, aber vor allen Dingen schnellen Mann, der gerne bis zur Grundlinie geht und dann den Ball scharf reinbring. Genau so muss es auf der anderen Seite auch geschehen. Und da kommt der Mann in's Spiel, der mMn derzeit in der Zentrale seine Stärken nicht vollends ausspielen kann. Ring ist schnell, technisch versiert und hat damit die Basis, sich auf den Außen im Eins gegen Eins durchzusetzen und zur Grundlinie zu kommen. Wir brauchen ein breites Spiel.
Nun die Spielidee: In der Defensivbewegung werden die AV von Karl, bzw auf der anderen Seite Borysiuk unterstützt. Jensen bleibt zentral, gilt als Anspielstation für das (bisher nicht vorhandene) Umschaltspiel und blockiert den zentralen Pass "zurück", während die Außen Gaus und Ring ihre Positionen an der Offensivgrenze halten. Dabei unterstützt der Außenspieler, dessen Seite bespielt wird; der andere verschiebt und lauert, der passende Außenverteidiger verschiebt ebenfalls.
Beispiel Gegner greift über unsere linke Seite an (Gegner = X):
----------Zoller----------------Ring-------
Gaus---------------------------------------
---X-----------Jensen-----------------------
-------Karl--------Borysiuk-------Dick--
Löwe---------Heintz-------Orban------------
--------------------Sippel-----------------
Bei Balleroberung sind sowohl Jensen als auch Borysiuk in der Lage, mit einem einzigen Pass auf die andere Seite (in dem Fall Dick/Ring) ein Umschaltspiel zu starten.
In der Offensivbewegung sieht die Aufteilung ähnlich aus. Drang zur Grundlinie, die andere Seite verschiebt, bzw der zweite Außenspieler schiebt in die Mitte. Karl als laufstärkster DM sichert den aufrückenden AV ab, Borysiuk als möglicher Distanzschütze und Jensen als derjenige mit "dem tödlichen Pass" sind an der Strafraumgrenze.
Hier der Angriff über Rechts mit Ring am Ball:
------------Gaus---------Zoller----------
--------------------------------------Ring
-----------------------------Jensen-----
--------------Borysiuk----------------Dick
------Löwe----------------------Karl-----
---------------Heintz-------Orban--------
--------------------Sippel-----------------
Der Unterschied zur Spielanlage unter Foda wird deutlich, wenn man sich klar macht, was Fodas "Idee" war: Unter Foda (bzw jetzt auch, da die Anlage nicht geändert wurde) zogen die Außen bei Ballbesitz stets in die Mitte. Dann sollte der Außenverteidiger nachrücken - in der Mitte sollte der Ball so lange gehalten werden, um dann den AV in Szene zu setzen und die Flanke reinzubringen. Das hat nur selten funktioniert, da der Ball beim "in die Mitte ziehen" in den meisten Fällen verloren wurde, man machte sich genau dadurch das Spiel unnötig eng. Zumal bei den meisten Gegnern die Mitte eh "dicht" war.
In der neuen Spielanlage sollen die, die es am besten können(!) ihre Schnelligkeit ausspielen und zur Grundlinie gehen, was wir in den letzten Jahren viel zu wenig gesehen haben. Die AV rücken zwar mit auf, sind aber eher für den zweiten Ball aus dem Halbfeld zuständig, nicht wie bisher die "erste Wahl".
Wird der Angriff im ersten Stoß verteidigt, wird ein Handballspiel aufgezogen. Wichtig ist, dass mit Karl immer eine Absicherung auf der momentan zu bespielenden Seite bleibt. Die jeweiligen AV schalten sich ein und füllen die Position des in die Mitte gerückten Außenstürmers.
Jensen kann für den entscheidenden Pass sorgen, Ariel auf den zweiten Ball lauern, während die Gaus, Zoller und Ring in der Box rotieren.
In diese Richtung würde meine grundsätzliche Spielidee gehen. Selbstverständlich geht so ein Platz im Sturm "verloren". Aber wie gesagt, Gaus und Ring fungieren eher als Außenstürmer im 4-3-3.
Bei Rückstand wird die defensive Absicherung gelockert, sprich Karl ist erster Kandidat für raus (auf die Taktik bezogen).
Der Stürmertyp Mo/Occean kommt rein auf die zentrale Stürmerposition (11), der bisherige Stürmertyp Zoller/Wooten rückt auf die (9), Borysiuk und Jensen schieben an. Gib dem Kind einen Namen, dann ist es ein 4-2-4 oder 2-4-4. Die Brechstange
Gaus--------Mo/Occean----------------Ring
--------------------Zoller/Wooten--------
------------------------------------------
--------------Borysiuk------Jensen--------
Löwe-----------------------------------Dick
---------------Heintz-------Orban--------
--------------------Sippel----------------
Ok, das muss langen.. Zusammengefasst: Stärke die Mitte, um die Außen zu stärken. Natürlich ist der Sturmplatz mit Zoller ODER Mo eine Streitfrage, aber hier darf es gerne auch auf den Gegner ankommen. Will ich wirbeln und die Bälle von der Grundlinie flach und mit Schwung reinbringen, ist Zoller der richtige Mann. Brauche ich die Kopfballstärke von Mo, spielt eben der. Die Grundidee bleibt.
Zum Ende noch die Spielertypen, um die Positionen doppelt besetzt zu haben:
Gaus/Drazan---------------Zoller/Wooten bzw. Mo/Occean--------------Ring/Riedel
---------Karl/Zellner-----Jensen/Azaouagh----Borysiuk/Simunek-------
Löwe/?Bugi?---------Heintz/Simunek-------Orban/Torrejon--------Dick/Matmour
-------------------------------------Sippel---------------------------------
Ja, Fortounis ist nicht berücksichtigt.. Da in einem Spielsystem jeder mitmachen muss..