FCK-Sachwalter mahnt zu Ruhe und Objektivität
Wortgefechte im Web, öffentliche Diskussionen von Aufsichtsräten über Investorengespräche - beim 1. FC Kaiserslautern geht es mal wieder hoch her. Von der noch am Samstag im Fritz-Walter-Stadion am Rande der Saisonabschluss-Feier hinter verschlossenen Türen vereinbarten Ruhe war schon wenige Tage später nichts mehr zu spüren. Für den laufenden und sehr sensiblen Prozess des vorläufigen Insolvenzverfahrens der Profifußball-Kommanditgesellschaft des FCK, der KGaA, ist das alles andere als dienlich.
Das sagt der 47 Jahre alte Insolvenzanwalt Andreas Kleinschmidt, der vom Gläubigerausschuss vorgeschlagene und vom Amtsgericht Kaiserslautern bestellte Sachwalter aus Frankfurt, im RHEINPFALZ-Gespräch. "Wir gehen alle Angebote neutral an. Es geht um die Zukunftsfähigkeit des Klubs. Das Beste für den Klub wird auch das Beste für die Gläubiger sein", sagt der Sachwalter. Klar ist: Es geht um die größtmögliche Objektivität. "Es bekommt nicht automatisch der den Zuschlag", betont Kleinschmidt, "der am lautesten schreit."
Das ganze Gespräch mit Andreas Kleinschmidt können Sie hier lesen.
Quelle: Rheinpfalz
Weitere Links zum Thema:
- Chronologie im DBB-Forum: Konkrete Angebote von potentiellen Investoren an den FCK
Das komplette Interview der "Rheinpfalz" liegt "leider" hinter der Bezahlschranke, was aber auch absolut okay ist für journalistische Arbeit. Der Artikel ist sehr ausführlich und lohnt sich zu lesen, hier noch einige wenige, aber fürs Thema wichtige Zitate daraus von Andreas Kleinschmidt:
- "Wir sind auf einem sehr guten Weg, sind in vielversprechenden Gesprächen mit Gläubigern und Investoren"
- Keinesfalls, betont Kleinschmidt, habe sich das Gremium [gemeint ist der Gläubigerausschuss] bereits auf eine Seite geschlagen.
- "Wir gehen alle Angebote neutral an. Es geht um die Zukunftsfähigkeit des Klubs. Das Beste für den Klub wird auch das Beste für die Gläubiger sein"
- Jeder Investitionsinteressent bekomme dieselben Fragen gestellt, die es möglichst sorgfältig zu beantworten gelte. "Es ist wichtig, dass man vorher weiß, worauf man sich einlässt", betont der Anwalt.
- Sollte der potenzielle Investor aus Dubai wegen der Coronavirus-Pandemie nicht ausreisen können, dürfe dies kein Nachteil für ihn sein. Denkbar sei in diesem Fall eine Videokonferenz oder dass ein Vertreter das Angebot noch einmal persönlich vorstellt.
- Massive öffentliche Wortmeldungen aus den Aufsichtsräten erachtet er als kontraproduktiv, auch für den Ruf aller.