AllgäuDevil hat geschrieben:
Der Mannschaft fehlt der Charakter. Scheinbar kann sie nur Leistung bringen, wenn es gegen einen "großen" Gegner geht....
Gegen die "kleinen" dagegen fehlt die Motivation bis ans Limit zu gehen und sich zu quälen.
Vergleicht man dagegen die 4er-Kette von Wismut Aue gestern, 4 Verteidiger die zwar technisch nichts drauf haben, dafür kämpfen bis zum Umfallen....
Warum kämpften die Auer denn bis zum umfallen? Weil sie das gespielt haben was sie können. Technisch zum Großteil limitierte Spieler, die aber genau an der Position standen wo sie stehen können: Hinten drinnen stehen, ganz gradlinige einfache Angriffe spielen. Und wenn du merkst, dass du das spielst, was du spielen kannst, dann kannst du eben auch 100% geben.
Und genau hier liegt das Problem: WIr haben keine "gewachsene" Mannschaftsstruktur. Kein System in das Spieler dann integriert werden, sondern wir haben diverse Spieler mit unterschiedlichem Erfahrungshorizont, die dann zusammen eine Spitzenmannschaft sein sollen. Vor allem aber von denen andere Mannschaft erwarten, dass sie wie eine Spitzenmannschaft spielt.
Ich hab ehrlich gesagt keinen Bock mehr diese Kack-Diskussion zu führen von wegen "Die wollen nicht", "denen fehlt die Mentalität" etc.. Typisch Lautern: Wenn man verloren hat, dann liegt das nur daran, dass man nicht genügent Gras gefressen hat.
Den Spielern, die gestern auf dem Platz standen wurde ein mal wieder ein Spiel aufgezwungen, dass sie nicht beherrschen. Gegen tiefstehende Gegner RÄume schaffen, keine Fehler nach hinten zulassen etc. Schon Mannschaften mit deutlich mehr spielerischen Potential (Dortmund) haben sich gegen solche 2. Liga Bollwerke schwergetan.
Und wenn haben wir auf dem Platz stehe?
Matmour, Karl, Jenssen, Ede, Alushi, Mo...
Das sind Spieler, die diese Situation schlichtweg nicht gewöhnt sind. Ich glaube keiner von denen war jemals bei einem vorherigen Verein in so einer Situation, dass die Gegner so extrem auf Konter gespielt und sich hinten reingestellt haben. Kein von denen kann Räume schaffen. Wenn die Gegner eng stehen weiß keiner von denen wie er sich bewegen muss um Platz zu schaffen, keiner von denen ist technisch so versiert, dass er sich auf engem Raum mal gut durchsetzen kann, keiner von kann den "tödlichen" Pass in den Raum spielen. Klar gibt es immer mal wieder Ansätze: matmour lässt man zwei Gegenspieler stehen, Alushi spielt den Ball in die Gasse, Jenssen haut das Ding aus 20 Meter rein. Aber insgesamt spielen unsere Spieler ein Spiel, dass sie einfach nicht gewinnen können.
Glaubt irgendjemand, dass es Paderborn, Pauli oder sonsteiner Mannschaft besser gehen würde, wenn die Gegner so gegen sie spielen würden und sie mit der Erwartung antreten gewinnen zu müssen?
Also hört mir mit diesem Motivationsscheiß auf, oder Montagsspiel-Verschwörungstheorien oder sonstwas.
Wenn wir so weitermachen wie bisher werden wir auch nicht austeigen. Wir werden zwar gegen Mitspielende-Teams gut Punkte sammeln und auch gegen mauernde Gegner werden wir gewinnen sobald wir mit mit nem Fernschuss, Standart oder einem guten Angriff den "Dosenöffner" hinbekommen - dann gewinnen wir auch mal wieder 3:0. Aber so lange die Gegner wissen, dass wir kommen müssen aber einfach nicht können werden wir auch diverse Spiele noch 0:1 verlieren.
Was haben wir nun aber für Möglichkeiten?
Wir können zurück auf ein 4-4-2 stellen und versuchen mit der Brechstande durchzukommen, ähnlich wie in HZ 2 gestern. Oder wir spielen ein 4-2-3-1, dann müssen da aber andere Spieler auf den Platz. Dann kann ich es mir nicht erlauben einen Fortounis nicht im Kader zu haben, dann darf ich keinen Matmour aufstellen während Ring auf der Bank sitzt, dann darf ich nicht Mo als einzige Spitze aufstellen.
Ich hab gestern das erste mal an CK wirklich gezweifelt. Bei den Niederlagen vor Weihnachten konnte er wenig machen, einfach weil er im 4-4-2 spielen musste und es wenig Spieleralternativen gab. Mittlerweile hatte ich aber gehofft, dass er sich der Fähigkeiten seiner Spieler soweit sicher ist, dass er auch ein System spielen kann, dass der Aufstellung der Spieler Rechnung tragen kann.
Der Verlauf des Spiels gestern war aber keinen Deut überraschend, sondern nur eine logische Schlussfolgerung der allgemeinen Situation, der Aufstellung und der taktischen Einstellungen. Und entweder schafft es CK hier ein System und eine Spielausrichtung zu finden, dass den Qualitäten der Spieler angemessen ist oder wir werden zwar Köln besiegen aber letzendlich nicht austeigen.